Kauf und Renovierung von Haeusern und Immobilien Hat jemand Erfahrung mit Seniorenwohnparks in Niedersachsen?

Ich bin auf der Suche nach barrierefreien Einfamilienhäuser zum Kauf oder zur Miete in Niedersachsen. Hat jemand Erfahrung damit gemacht? Kennt ihr den Wohnpark [Werbelink entfernt. WM Margit] in Baddeckenstedt? Freu mich auf Rückmeldungen.
LG
mondrian

Moin, mondrian,

Senioren - Wohnsiedlungen in Form von ebenberdigen Bungalows
gibt es Meppen, der Kreisstadt des Emslandes.
Die Senioren dort sind sehr unzufrieden.
Schau mal unten.

Gruß arno

Ich bin auf der Suche nach barrierefreien Einfamilienhäuser zum Kauf oder zur Miete in Niedersachsen. Hat jemand Erfahrung damit gemacht? Kennt ihr den Wohnpark www.viva-60.de in Baddeckenstedt?

Hallo,
diese Diskussion ist zwar schon einen Monat alt und inzwischen eingeschlafen, aber vielleicht können wir sie aktivieren?
Genau diese Frage trieb nämlich meinen Mann und mich vor 5 Jahren ebenfalls um. Wir haben uns intensiv mit dem Konzept der Seniorendörfer auseinander gesetzt, auch mit ihrer US-amerikanischen Ideengrundlage ("sun cities"). Wir haben sowohl die Projekte in Meppen, Baddeckenstedt als auch andere besucht (die nicht realisiert wurden).
Nach langen Überlegungen und weiteren Recherchen sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass solche Projekte in der Regel nicht funktionieren. Hier werden Personen beliebig zusammen gewürfelt, die nichts weiter verbindet, als ihr ungefähres Alter und ihre Bereitschaft, 30-80% mehr für ein Wohnhaus in einer "auf der grünen Wiese" errichteten Altensiedlung zu bezahlen, als marktüblich.
Ein Gruppe von 60-100 fremden, älteren Menschen sollen sich nun auf die Schnelle kennenlernen, eine verschworene Eigentümergemeinschaft bilden, einstimmige Entscheidungen hinsichtlich des Bauvorhabens treffen, sich gegenseitig Nachbarschaftshilfe leisten und möglichst auch noch gut anfreunden. Natürlich kann es gelingen, in der Regel tut es das aber nicht. Meppen ist dafür das negativste Beispiel. Und dann? Dann sitzen diese Senioren auf vielleicht hübschen, aber schwer veräußerlichen Bungalows in einer fremden Umgebung, ohne Sozialkontakte und vielleicht mit Streit und Ärger in der Nachbarschaft.

Ich denke, es gibt andere, bessere Möglichkeiten. Eines der wichtigsten Dinge im Alter ist IMO ein funktionierendes Netzwerk von Familie, Freunden, Bekannten und Nachbarn. Dies aufzubauen und zu unterhalten ist im vorgerückten Alter am angestammten Wohnort wesentlich einfacher. Und natürlich, wenn man so früh wie möglich mit dem Knüpfen dieses Netzwerkes beginnt, denn je älter wir werden, umso schwerer fällt uns die Kontaktaufnahme mit neuen Personenkreisen.

lg Roswitha (63)

Diese Diskussion ist nicht einen Monat alt, sondern ein Jahr und einen Monat.

LG,
woelfin

Das Projekt in Meppen war erst gut angenommen worden, aber durch die Kümmerin gab es damals Differenzen. Die Erwartungshaltung der Bewohner war eine andere als das Angebot, was den Bewohnern geboten wurde. Ich habe dies damals in der Tageszeitung gelesen (siehe auch den Link von Arno).
Ich selbst habe 7 Jahre in einer Wohnungsanlage für "Betreutes Wohnen" gelebt und als das Emsland-Treffen der ST-ler in Dörpen war auch einigen ST-lern diese Wohnanlage gezeigt bzw. erläutert.
Diese Wohnanlage sind kleine Reihen-Häuschen, alles ebenerdig und Behindertengerecht gebaut worden. Es sind kleine Wohnung von ca 54 qm und sind sozusagen Mietwohnung und gehören einer Wohnbaugesellschaft. Die Wohnanlage liegt sehr zentral im Ort und zwar direkt im Bürgerpark umgeben mit einem Teich und eine Umgebung zum wohlfühlen (sehr ruhig).
Die Betreuung wird vom DRK geleistet, d.h. 2 x die Woche kommt eine Betreuerin und schaut nach dem Wohlergehen der Bewohner. Innerhalb des Ortes können Termine mit dem DRK vereinbart werden für den Bringe- und Holdienst, soweit die Bewohner gesundheitlich selbst nicht mehr in der Lage sind Besorgungen zu machen. 1 x im Monat ist gemeinsames Kaffeetrinken mit Kuchen für alle Bewohnern angesagt. Hausnotruf ist vorhanden. Diese Betreuungsleistungen kommen zur Miete hinzu. Für ambulante Dienste kommt der Sozialdienst. Da diese Art des wohnens "Betreutes Wohnen" heisst, haben viele Menschen den Gedanken, sie bekommen eine 24 Std.-Betreuung, dem ist aber nicht so und so kommen dann auch mal Mißstimmungen auf, da einige meinen das Kosten- und Leistungsverhältnis ist nicht ok und erwarten halt mehr als nur 2 x die Woche "Hallo guten Tag, wie geht es Ihnen" sowie1 x im Monat gemeinsames Kaffeetrinken mit Kuchen .
Tja, ich habe sehr gerne in dieser Wohnanlage gelebt, aber aus persönlichen Gründen bin ich nun in NRW gelandet und mal schaun was die Zukunft noch so bringt.

Hera

Diese Diskussion ist nicht einen Monat alt, sondern ein Jahr und einen Monat.

LG,
woelfin

Hihi, ich habe es gerade auch gesehen, woelfin (schäm). Vielleicht interessiert das Thema trotzdem noch jemand.

Oder habt Ihr alle bereits einen festen Plan, wie und wo Ihr im letzten Lebensabschnitt wohnen werdet?

lg, Roswitha

Hallo Hera,

Das Projekt in Meppen war erst gut angenommen worden, aber durch die Kümmerin gab es damals Differenzen.

Es war auch - aber nicht nur - die Kümmerin. Wir haben das projekt längere Zeit begleitet, nicht nur aus eigenem Interesse, sondern auch als Materialsuche für unser Buch. Meiner Ansicht nach war das größte Problem, dass die einzelnen Bewohner auch untereinander "fremdelten". Es ist nun einmal schwierig, wenn sich 34 aus ganz Deutschland zugezogene Parteien in einer ihnen fremden Umgebung zu einer homogenen Gruppe zusammenschließen sollen. Die Menschen verband ja nichts anderes als ihr ungefähres Alter (65+). Das große Problem bei solchen Projekten ist dann auch die Bindung, die man durch den Hauskauf hat. Da wäre dann ein Mietobjekt einfacher, das man schließlich wieder kündigen kann.

Ich selbst habe 7 Jahre in einer Wohnungsanlage für "Betreutes Wohnen" gelebt ...

Das hört sich interessant an und scheint genauso zu funktionieren, wie Wohnungen des betreuten Wohnens...? Leben dort auch Paare (54 qm ist bisschen klein für Zwei, oder?)?

Da diese Art des wohnens "Betreutes Wohnen" heisst, haben viele Menschen den Gedanken, sie bekommen eine 24 Std.-Betreuung, dem ist aber nicht so ...

Ganz genau! Wir haben auch festgestellt, dass kaum jemand die genauen Bedingungen des betreuten Wohnens kennt. Oft nicht einmal die Menschen selbst, die dort schon länger leben!

Tja, ich habe sehr gerne in dieser Wohnanlage gelebt, aber aus persönlichen Gründen bin ich nun in NRW gelandet und mal schaun was die Zukunft noch so bringt.

Und warum bist Du ausgezogen und welche Wohnform hast Du nun gewählt? Wenn ich das fragen darf, Du musst natürlich nicht antworten

lg, Roswitha

Hallo Roswitha,
ja, "Betreutes Wohnen" als Mietwohung und wie du schon schreibst ist es einfacher auszusteigen, als ebend wenn Mann/Frau dieses Ojekt als Eigentum erworben hat.
In der Wohnanlage in Dörpen gibt es auch Wohnungen für Paare und diese sind 54 qm groß und für Alleinstehende ca. 50 qm. Die Differenz zeigt sich in der Größe vom Schlafzimmer und dem Wohnzimmer. Es gibt kein Gästezimmer, was eigentlich angebracht wäre. Nun, man kann auch auf engstem Raum wohnen, so wenn man halt bescheiden ist und bei Paaren halt die zwischenmenschliche Beziehung stimmig ist.
Ich habe festgestellt, dass gerade in dieser Wohnanlage die Bewohner mit der Betreuung sehr unzufrieden waren/sind. Es fehlt an ja, ich sage mal Animation durch die Betreuung und Kommunikation untereinander und da kein Gemeinschaftsraum vorhanden ist, kann auch nicht viel stattfinden. Hinzu kommt, da die Miete nicht sehr hoch ist und einige der Bewohner auch eine kleine Rente haben und gerade so um die Runden kommen, da haben sie sich halt etwas anderes unter Betreuung vorgestellt. So ca. +50- € kostet die Betreuungspauschale. Ich habe, da ich eine gute Rente habe, für die Bewohner 1 x im Monat je nach Wetterlage eine Zusammenkunft der Bewohner gestaltet, in dem wir es uns unterm Carport gemütlich gemacht haben und ich die Leute mit Essen und Trinken versorgt habe. Es waren immer sehr schöne Stunden und alle waren glücklich für diese Abwechslung. Ja, ich habs probiert, aber alles zu seiner Zeit, auch wenn es schön war ich habe meine Erfahrung gemacht.
Nun, ich habe mich entschlossen in die Nähe meiner jüngsten Tochter zu ziehen und wohne nun in einem kleinen Appartement und bin sehr zufrieden. Auch war mir die Nähe der Großstadt wichtig mit ihren kulturellen Angeboten und das war dort in dem kleinen Ort nicht gegeben.
Hera

Hallo Hera,

ich bin überzeugt, dass Du bei Weitem nicht alleine stehst mit Deinen Erfahrungen. Das Problematische daran ist allerdings, dass nur die wenigsten im fortgeschrittenen Alter und nach der Aufgabe des eigenen Haushalts noch einmal einen kompletten Neuanfang machen können oder wagen wollen. Da unterscheidest Du Dich positiv von der großen Mehrheit und hast vielleicht auch Glück gehabt

Weil das aber so ist, raten wir auch in unserem Buch dazu, sich zum einen frühzeitig, zum anderen wirklich intensiv und in aller Ruhe damit auseinander zu setzen, wie die Wohnverhältnisse sein sollen und was man sich vom Leben erwartet. Wir hoffen so sehr, möglichst viele Menschen ansprechen und überzeugen zu können, erst zu denken und dann zu handeln.
Betreutes Wohnen hört sich ja prinzipiell gut an und mag für eine Reihe Menschen auch die richtige Entscheidung zu sein, aber, wie wir schon besprochen haben, verstehen die wenigsten, was es wirklich umfasst.

Und das andere Problem hast Du eben schon angesprochen: Solche Wohnanlagen werden vorzugsweise auf dem "platten Land" oder der "grünen Wiese" errichtet - angeblich, weil wir Alten die Ruhe suchen. In Wirklichkeit aber weil die Baukosten erheblich günstiger sind. Was dann anfangs angenehm und idyllisch erscheinen mag, wird schnell zum Problem, denn Langeweile kann geradezu krank machen. Dafür gibt es mittlerweile sogar eine medizinische Bezeichnung: "Boreout". Und es gibt eine ganze Reihe weiterer Nachteile.

Schön, dass Du dem entgangen bist und nun offensichtlich so lebst, wie Du Dich wirklich wohlfühlst

lg Roswitha

Hallo zusammen,
auch wenn ich leider erst spät auf die verschiedenen Beiträge zu diesem Thema  gestoßen bin, so möchte ich doch noch einen Beitrag leisten. Zumindest für diejenigen, die trotz aller Negativäußerungen noch immer über ein eventuelles Wohnen in einem Seniorenpark nachdenken. Ich denke, mein Beitrag kann einiges richtig stellen, zumindest aufhellen.

Wir  wohnen nun schon einige Jahre im Seniorenpark Meppen. Trotz einiger Dinge, die sicherlich vom Investor und auch der Stadtverwaltung Meppen hätten besser und professioneller gelöst werden können, ja gelöst werden müssen, konnte uns nichts besseres passieren. Wir wohnen in landschaftlich schöner Umgebung, in einem schönen Eigentum, unter sehr netten Nachbarn. Der Kümmerin, zumindest der Dame, die in dieser Funktion zuletzt vorbildlich tätig war, trauern wir zwar etwas nach. Aber Jammern hilft doch nichts, das sollten Senioren wissen. Also, haben wir, nicht alle hier im Seniorenpark, ganz schnell selbst für unsere Betreuung gesorgt. So etwas ist doch kein Problem für Menschen, die trotz  fortgeschrittenen Alters noch einmal ein Haus bauen. Zugegeben, für "Reichsbedenkenträger", sicherlich nur schwer nachvollziehbar.

Die gern und genüsslich immer wieder angesprochenen Querelen im Seniorenpark hat es gegeben. Aber wie meist im Leben, muss man sich zusammen finden. Senioren sind da eher schwieriger zu händeln als junge Menschen. Aber mit etwas Zeit, klappt das. Hier im Seniorenpark hat das geklappt. Gut, ein paar Querköpfe gibt es überall. Aber kennen wir das aus unserem bisherigen Leben nicht auch? 

Für uns ist das Wohnen im Seniorenpark genau das, was wir letztendlich wollten. Inzwischen gibt es eine Warteliste an Nachfragen, im Seniorenpark Meppen wohnen zu können. Aber eher im Rahmen von Mietnachfragen. Von der Seite der  Rentabilität der getätigten Investition muss das kein Nachteil sein.

Wir hoffen, dieser kleine Beitrag kann diejenigen ermuntern, die einfach eine andere Form des Wohnens im Alter suchen. 

Freundliche Grüße aus dem Seniorenpark in Meppen.