Internationale Politik Wohin führt Macrons "en marche" ?
Nachdem nun Gerard Collomb als Treuester der Gefährten des französischen Präsidenden Macron seine Job als Innenminster hingeschmissen hat, muss man sich fragen, wie sehr der Glanz Macrons bröckelt. Widerwillig musste der Präsident seinen Minister nun ziehen lassen, weil dieser lieber für das Bürgermeisteramt von Lyon kandidieren wolle. Zuvor hatte Collomb dem französischen Präsidenten einen "Mangel an Bescheidenheit" vorgeworfen. Aber auch die französischen Medien kritieren schon längere Zeit Macrons unverhohlene und durch Auftritte bestätigte Überlegenheitsgefühle und seine Abgehobenheit,
nachdem er arrogant einen arbeitslosen Gärtner zurechtwies, dass er ja nur über die Straße gehen müsse, um einen Job zu finden, was in der Bevölkerung gar nicht gut ankam.
Als "Mann aus dem Volk" und eher linksgerichtet war dies für Collomb das Signal, zwei anderen Regierungskollegen, Umweltminister Nicolas Hulot und Sportministerin Laura Fesssel, zu folgen . Alle drei im Volk sehr beliebten Minister standen vor allem in starkem Kontrast zu den abgehoben wirkenden Absolventen der Eliteverwaltungsschule ENA ,die heute in Paris den Ton angeben, was sich für Macron als Angehöriger dieser Gruppe katastrophal auswirken könnte, wenn nach dem Rücktritt Collombs keiner mehr da ist, der den ohnedies zu Selbsterhöhung neigenden Prösidenten auf den realen Boden des Landes zurückholt.
Collomb berichtetete dem Präsidenten zumindest , was sich draußen in der Provinz abspielt und versuchte damit die Bodenhaftung Macrons zu bewahren.
Es scheint, als ging Frankreich wieder auf unruhige ,innerpolitische Zeiten zu, wobei es immer fraglicher wird, ob sich Macron halten kann. Die Franzosen sind bekannt dafür, dass sie schnell auf den Barrikaden stehen, wenn sie es als geboten erachten.
Luchs35
Jeder REgierungschefIn eines Landes, der demokratisch gewählt wurde, hat irgendwann Probleme mit dem Volk. DA haben es Diktatoren einfacher, weil diese Kritik an ihrem Tun von vornherein strikter ahnden und die "Rädelsführer" in den Knast oder in ARbeitsläger verbannen.
"Franzosen" erscheinen mir als schnell begeistert und auch schnell enttäuscht von regierenden Politikern (wie dies auch in anderen Ländern der FAll ist, wo diese Befindlichkeiten - siehe oben - frank und frei geäussert werden dürfen).
Sie haben bereits viele Opfer gebracht, die von Macron initiiert wurden - aber die ökonomischen Zahlen und auch die Arbeitslosenzahlen ändern sich leider nicht zum Guten.
ABer m.W. wurde in Frankreich in den letzten vielen Jahren noch nie ein Premier geputscht, sondern weggewählt, ein doch gutes Zeichen für eine funktionierende Politik.
Aber es finden sich natürlich derzeit nicht viele,die den Glauben daran, dass sie es besser machen könnten, im Volk bestärken.
Die Sozialisten sind praktisch nicht mehr vorhanden; der linke Politiker Melenchon dürfte die Probleme aller Linken in Europa haben und Marine le Pen kämpft m.W. noch mit den innerparteiligen Querelen in Frankreich.
Noch hat Macron einige Jahre, wo er sich beweisen und korrigieren kann. Ich denke, die Franzosen sind so vernünftig, dies aufgrund der allgemeinen Lage zu akzeptieren. Olga
Ob man es glauben oder wahrhaben möchte: Der Mensch hat seit seiner Vergangenheit als Brüllaffe in dieser Beziehung nichts dazugelernt!
Macron ist nur oberster Franzose geworden, weil er es verstanden hat, dem gewöhnlichen Volk am meisten vorzubrüllen - pardon: zu versprechen!
Emmanuel Macron beginnt immer mehr zu schwächeln , denn die Regierungsumbildung verläuft nicht nach seinen Vorstellungen, die Affäre um seinen Leibwächter Benalla hängt ihm noch immer nach, und auch nach dem Rücktritt seines Innenminsters vor 10 Tagen konnte er noch keinen Nachfolger bestimmen. Seine arroganten Sprüche kommen bei den Franzosen zudem immer schlechter an.
Seine Reformen , die er bis Ende 2022 durchziehen will, kommen ins Stocken, auch seine Europapolitik mit einer vertieften EU-Integration ist gefährdet. Immerhin wollte er zusammen mit Deutschland eine Mauer gegen die Populisten in Europa errichten, aber auch gegen Hardliner wie den USA und Brasilien oder die Autokraten Russland und China Hürden bauen.
Macron ist innenpolitisch durch seine Unerfahrenheit ebenso geschwächt wie seine Verbündete Angela Merkel, also keine gute Voraussetzung für die Erhaltung von einer europäischen Stabilität.
Luchs35
Und einer alleine kann nichts vorwärts bringen, kann nichts bewegen. Auch Pedro Sánchez bekommt kalten Gegenwind zu spüren.
Bruny
Macron ist innenpolitisch durch seine Unerfahrenheit ebenso geschwächt wie seine Verbündete Angela Merkel, also keine gute Voraussetzung für die Erhaltung von einer europäischen Stabilität.Monsieur Macron laufen die Leute weg, was nicht verwunderlich ist, wenn sie sich vorher mit grossem Enthusiasmus einer visionären Bewegung angeschlossen haben und auch diese irgendwann in der Wirklichkeit landet.
Luchs35
ABer auf einmal sind MOnsieur Macron und Frau Merkel "Verbündete"? Man hört doch auch von Ihnen, Luchs, seit MOnaten den Vorwurf, dass SIE zu wenig für IHN tut und ihn "im Regen stehen lässt"? Letzteres wird hier schon auch so verstanden ,dass befürchtet wird, dass die Visionen des Monsieur Macron gerade Deutschland viel, viel Geld kosten dürfte. Und das darf eine Kanzlerin, die dem deutschen Volk verpflichtet ist, nicht einfach so durchwinken, auch wenn ihr der junge Mann sicher viel sympathischer ist als die alten weissen Männer Trump, Putin, Erdogan usw.
Die europäische Stabilität ist übrigens keine Sache von zwei Staaten; derzeit wird sie m.E. auch sehr viel mehr von Italien bedroht, die hemmungslos Schulden machen wollen, um obskure Wahlversprechen zu erfüllen und im festen Glauben daran, dass "Europa" schon zahlen wird, wenn Italien kurz vor der Pleite steht. Olga
http://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-ehrt-nazi-kollaborateur-philippe-petain-a-1237240.html
Macron ehrt Nazi-Kollaborateur Pétain
Philippe Pétain war für die Deportation von Juden verantwortlich, nach 1945 wurde er zum Tode verurteilt. Trotzdem hat Frankreichs Staatschef Macron den Soldaten nun geehrt - als Held des Ersten Weltkriegs.
Emmanuel Macron weiß um die, wie er es sagt, "unheilvolle Entscheidung" Philippe Pétains, während des Zweiten Weltkriegs mit den Nationalsozialisten zusammenzuarbeiten. Dennoch hat der französische Präsident nun Pétain geehrt - und seine Verdienste während des Ersten Weltkriegs hervorgehoben.
Jüdischer Dachverband empört
Pétain war jedoch auch maßgeblich für die Deportation französischer Juden mitverantwortlich. Er wurde nach Kriegsende 1945 wegen Hochverrats in Frankreich zum Tode verurteilt, dies wurde jedoch in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Pétain starb 1951 mit 95 Jahren.
Die Dachorganisation jüdischer Institutionen in Frankreich CRIF übte scharfe Kritik an Macrons lobenden Worten für Pétain. "Ich bin schockiert über diese Aussage", sagte CRIF-Präsident Francis Kalifat. "Pétain war derjenige, der die Deportation von 76.000 französischen Juden in Todeslager erlaubte. Petain unterzeichnete das (Gesetz über) den Status der Juden, wonach Juden von öffentlichen Ämtern und dem Zugang zu Bildung ausgeschlossen wurden und den Davidstern tragen mussten." Es sei eine Beleidigung, dass ein französischer Präsident Pétain auf "gleicher Ebene wie die anderen Generäle" ehre.
Das kann es eben passieren, Tina, wenn die so oft beschworenen " jungen Männer" die Geschichte nur an der Oberfläche betrachten, die eben die erfahrenen "alten Männer" noch eher in greifbarer Nähe haben und abwiegen können, welche Resonanz unüberlegtes Handeln nach sich ziehen könnte. Das gilt übrigens in allen Bereichen. Erfahrung wird immer weniger geschätzt.
Abgesehen davon haben es Juden in Frankreich bis heute nicht leicht. Kein Wunder dass Israel den größten Zuzug jüdischer Menschen aus Frankreich - nicht wie man meinen könnte aus Deutschland - verbuchen kann.
Luchs35
Böses Erwachen nach dem Macron - Hype.
Ja mir gefiel das Auftreten von Macron und sah einen Hoffnungsschimmer für Frankreich sowie für die EU, aber so nicht, die Erhöhung des Diesel Preises auf 2 Euro ist ein Skandal, mit dieser Erhöhung trifft er die breite Masse mitten ins Herz.
(Hetzjagd auf die Autofahrer) siehe Link.
Und dann kommt auch noch seine Steuerreform hinzu.
Ich frage mich wirklich wie kann ein Politiker nur solche provokante Entscheidungen nehmen, es ist Benzin in das Feuer für Marie le Pen, ich geh so weit, wie kann man nur so dumm sein.
Sein Satz gefiel mir, wir dürfen die EU nicht den Populisten überlassen und jetzt steht wieder die rechte Tür und Tor weit offen. (Front National) französiche AFD.
Meine Meinung ist nicht wichtig, ich hoffe nur dass DE nicht den gleichen Fehler macht mit der Sperrung von Strassen bzw. mit der breiten Dieselmanie.
Das Klimaproblem ist nicht kleinzureden, aber man sollte bei Gesetze welche die Bevölkerung direkt treffen und Politiker welche mit der Autoindustrie versagt haben nicht bestrafen, das funktioniert nicht. Die AFD sieht den Dieselskandal ganz relax, Türe ist weit offen.
Phil.
Wütende Fahrerin löst Proteste aus
Mancher der nach ihren neongelben Warnwesten benannten Demonstranten sah sich allerdings zum Äußersten entschlossen. „Das wird einen Bürgerkrieg auslösen, und ich ebenso wie die meisten anderen Bürger, wir alle sind bereit“, sagte der 21-jährige Benjamin Vrignaud aus Chartres.
Proteste in Paris,
Das Beispiel zeigt wieder mal drastisch: Wir wollen alle den Klimawandel. Wir wollen alle den Anstieg der Welttemperaturen, das Ansteigen der Weltmeere und die Dürren beenden ....
.....aber bitte, ohne dass ich etwas dazu beitragen muss!