Internationale Politik Wird es jetzt eng für Trump?
@luchs35
wie ich heute lesen konnte, sind wohl auch Großspenden im Spiel. Die amerikanische Politik wird vom Geld dirigiert.
Trump legt mit Jerusalem die Lunte an das Pulverfass Nahost
Karl
Danke für den Artikel, Karl, er schildert fundiert die aktuelle Lage.
Mit Sicherheit bekommt nun Israels Staatchef Benjamin Netanjahu durch Trumps Entscheidung Wasser auf seine Mühle. Er lobt den Beschluss des US-Präsidenten als richtig und fordert nun andere Staatsführer auf, es Trump nachzumachen.
Trump selbst begründete seinen Beschluss nicht näher und lässt weiterhin offen, wie er sich die weiteren Verhandlungen vorstellt.
Allerdings muss man auch mit einbeziehen, dass sowohl Netanjahu wie auch die palästinensiche Hamas von dem weltweiten Wirbel um Trumps Beschluss profitiern.
Die Verhandlungen zwischen Hamas und Fatah kamen bereits zuvor ins Stocken, als vor einer Woche die Beamten der Palästinensischen Autonomiebehörde nach 10 Jahre Abwesenheit zurückkehren sollten und die Kollegen der Hamas ihnen den Weg versperrten.
Und Netanjahu, dem eine Anzeige wegen Korruption droht, kommt die Ablenkung sicher nicht ungelegen. Eine Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt in seiner Zeit als Präsident macht sich bestimmt nicht schlecht und gibt ihm einen kleinen Punktevorsprung vor den Palästinensern.
Vom Zündeln Trumps am Pulverfass in dieser Region versuchen nun nicht nur die Hauptakteure zu profitieren, sondern auch die Türkei , Iran und andere an diesen Konflikten Beteiligte.
Luchs35
Ähnlich denke ich auch Elbwolf.
Seit über einem halben Jahrhundert waren alle Bemühungen vergeblich, Frieden zu stiften, weil vor allem die Araber ihn nicht brauchen konnten, weil sie, anstatt den Palästinensern wirklich zu helfen, die Situation für Erpressung nutzten.
Vielleicht gelingt es der Trump-Administration tatsächlich den Gordischen Knoten zu lösen, indem sie das Gleichgewicht stört und die Araber zwingt, Farbe zu bekennen, so oder so. Vielleicht kommt es auch zum Showdown, aber dann, ehe sich die Araber atomar bewaffnet haben. Hier denke ich hauptsächlich an die Saudis. Die Uhr tickt schon eine ganze Weile.
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adam
Die Hintergründe sind interessant, die Mr Trump zu diesem Brechstangen-Schritt veranlassen: eine starke, jüdische Community, die pro Netanjahu ist und war, unterstütze Mr Trump während seines Wahlkampfes mit sehr grossen Spenden.
Sein Schwiegersohn (und demzufolge auch seine Tochter) sind seit Jahren mit Netanjahu befreundet und jüdischen Glaubens.
Zusammen mit dem Travel Ban, der hauptsächlich muslimische Staaten betrifft, ist dies förmlich eine Aufforderung zu Kampfhandlungen aus dieser Ecke (nicht umsonst hat das israelische Militär bereits wieder verstärkte Alarmbereitschaft und auch das Auswärtige Amt in Deutschland warnt vor Reisen nach Israel).
Der Travel Ban in seiner jetzigen Version beinhaltet auch Reisende aus Nordkorea und REgierungsangehörige aus Venezuela (die einzigen nicht-muslimischen Staaten). Letzteres kann ich sogar gut verstehen, weil diese Typen sich vermutlich nur der GEfahr im Heimatland entziehen wollen und an ihre in den USA deponierten Vermögen wollen. Der Weg scheint jetzt versperrt. Olga
Und hier beginnt das Fragen nach dem Warum -und eine nüchterne Betrachtung. Nicht nur der Sitz des israelischen Parlaments, die Knesset, sowie sämtliche Ministerien und der Oberste Gerichtshof liegen in West-Jerusalem, was dazu führen könnte, dass dieser Teil Jerusalems auch zur Hauptstadt Israels wird, während Ost-Jerusalem zur Hauptstadt Palästinas werden könnte. Zumindest wird darüber immer unter Diplomaten im Weißen Haus gemunkelt. Es wäre eine Lösung in dem Konflikt, von dem man allerdings nicht annehmen darf, dass er kampflos über die Bühne ginge.
Vielleicht ist es dieser Gedanke - ich will es mal positiv betrachten - der Trump zu diesem Beschluss geführt hat? Immerhin gibt es auch in dieser Hinsicht ja immer wieder leise Andeutungen sowohl aus israelischer wie auch palästinensicher Sicht - jeder natürlich nach eigenen Vorstellungen.
Aber eine geteilte Stadt (denken wir mal an die einstigen Probleme Berlins) wird auch immer ein Unruheherd sein.
Nur ob Trump und Netanjahu die richtigen Personen sind, eine solch heikle Mission durchzuführen, wage ich zu bezweifeln.
Luchs35
DAzu gibt es noch einige interessante Details: da Israel, resp. Jerusalem nie dergestalt vermessen wurde, weiss eigentlich keiner, wo sich Ost- oder Westjerusalem geografisch eigentlich befinden sollten.
Der Umzug der Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem dürfte mindestens 4 Jahre dauern; derzeit sucht man erst mal nach einem Grundstück usw.
Sollte also Mr Trump keine 2. Wahlzeit mehr bekommen, kann es gut sein, dass dieser Plan noch storniert wird, bevor er de facto in Kraft tritt.
Aber nichtsdestotrotz: in dieser nervösen Region dürften allein Pläne schon ausreichen, um die Aggressionen wieder anzuheizen und zu befeuern, da auch die arabischen Gruppen allen Grund haben, von ihren Versäumnissen abzulenken und den Focus nun auf die Trump'sche Entscheidung zu lenken, dürfte gerne genommen werden. Olga
Ein paarmal sah ich die Bilder als Trump unterschrieb.
Sehr genau studierte ich sein Gesicht und sah darin die pure Freude (wie ein dickköpfiger 5-hähriger Junge) der Provokation.
Nichts scheint diesem Menschen so viel Freude zu bereiten, als alle Welt vor den Kopf zu stoßen.
Pippa
Mir wäre aufrücken lieber anstatt neu zu probieren . Paris Hilton statt Hilary Clinten wäre mir sonst auch noch lieber .
Ich befürchte, wir müssen weiter mit Trump leben ... wenn auch die Welt in Scherben geht .
kLaus
Als Putin im April Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt hat, hat sich niemand aufgeregt.
Es brauchte anscheinend mal wieder einen Anlass für die Palästinenser Eine neue Intifada anzuschieben.