Internationale Politik Wieder Tote in Kundus

adam
adam
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Re: Totale Überforderung der Soldaten und Versagen der politischen Führung der BRD
geschrieben von adam
als Antwort auf sysiphus vom 04.04.2010, 19:42:55

Interessant ist im Zusammenhang mit Afghanistan auch, daß verschiedene Menschenrechtsorganisationen mit den Erklärungen der deutschen Bundesregierung überein stimmen.
Gemeinsamer Aufruf von Human Rights Watch, Amnesty International Deutschland und medica mondiale
January 25, 2010

Human Rights Watch, Amnesty International Deutschland und medica mondiale rufen entsprechend ihres jeweiligen Mandates die Bundesregierung auf, sich im Rahmen der Afghanistan-Konferenz am 28. Januar 2010 in London für die Stärkung der Eigenverantwortung und Partizipation der Afghanen und Afghaninnen, die Forcierung des Polizeiaufbaus, Menschenrechtsprinzipien beim Gefängnisaufbau, die Stärkung der Frauenrechte, eine entschlossene Korruptionsbekämpfung, den Schutz von Zivilisten und die Aufarbeitung vergangener Menschenrechtsverletzungen einzusetzen.
geschrieben von Human Rights Watch


Auch Organisationen wie Human Rights Watch, Amnesty International Deutschland und medica mondiale sehen das Interesse der Afghanen im Aufbau eines handlungsfähigen Staates.

--

adam



Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 04.04.2010, 14:07:23
"Daß sich der Krieg für die Aghanen positiv ausgewirkt hat zeigt, daß seit Kriegsbeginn gegen die Taliban über 4 Millionen afghanische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückgekehrt sind."
geschrieben von adam


Gib es auf - mit Hilfe positiver Ergebnisse des militär. Einsatzes gegen die Taliban zu versuchen, die "Argumentation" von wolfgang zu beeinflussen.
Da ließen sich auch weitere aufzählen - ich denke da an viele einschneidenden Verbesserungen für Frauen und Mädchen.

Leider werden diese positiven Veränderungen von wolfgang oder hinterwaeldler völlig ignoriert.
Oder hast du schon mal irgendetwas von beiden darüber gelesen.

Leider werden auch diese Veränderungen bald wieder der Vergangenheit angehören.
Die Taliban werden ihre alten Stellungen zurückerobert haben, ihr Schreckensregime wieder installieren, die Frauen die nicht "parrieren" wegsperren, die Mädchen aus den Schulen prügeln ...
Und du wirst sehen wolfgang und hinterwaeldler werden kein Wort darüber verlieren - weil es sie - zumindest in ihrer Argumentation - überhaupt nicht interessiert.


Ich schließe mich der Einschätzung der Entwicklung des Afghanistan-Einsatzes und dem heutigen Stand - Karl an.
Auch wenn es nicht unbedingt üblich ist - hier noch 1X 2 Auszüge.
Karl 04.04.2010 14:07 :
"ich glaube nicht an Verschwörungstheorien, sondern ich bin der Meinung, dass die deutschen Soldaten in Afghanistan völlig überfordert sind und sie deshalb Fehler über Fehler machen. Sie wurden als Aufbauhelfer geschickt und haben an diese Mission geglaubt. Im richtigen Krieg angekommen reagieren sie panisch und kopflos.
Nicht die Soldaten sind schuld, sondern parteiübergreifend die politische Führung, die sie in diese Situation gebracht haben, begonnen mit Rot/Grün und jetzt fortgesetzt mit Schwarz/Gelb."




hafel
hafel
Mitglied

Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von hafel
@ Klaus: nun, es festigt sich allgemein die Meinung, dass unsere Soldaten aus Afghanistan zurück beordert werden (sollten).

Nun frage ich mich allerdings auch, wenn die Taliban wieder ihre alten Gebiete einnimmt, die Ermordung und Rache an den "Untreuen" grausame Opfer fordert und das Land zurück in die Steinzeit geschickt wird (Frauen jeglicher Rechte entnommen), ob dann hier die Diskussion beendet ist, oder ob Wolfgang und Hinterwaeldler dann gegen die Taliban wettern? Wohl kaum, dann greifen sie sich neue Themen auf, wo sie gegen unsere demokratische Grundordnung wettern. Den geht es nicht um die Befriedung des Landes.

Hafel

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Karl
Karl
Administrator

Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von Karl
als Antwort auf hafel vom 05.04.2010, 12:09:40
Wohl kaum, dann greifen sie sich neue Themen auf, wo sie gegen unsere demokratische Grundordnung wettern. Den geht es nicht um die Befriedung des Landes.
Geht es bei solch unfairen Unterstellungen noch um eine Diskussion der Lage in Afghanistan oder wieder einmal einfach nur um die Diffamierung von Diskutanten? Karl
hafel
hafel
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von hafel
Na aber, wo war denn hier eine faire Diskussion, wenn der alte Kaiser dafür herhalten musste?. Hat Kaiser Wilhelm etwas mit einer sachlichen Diskussion zu Afghanistan zu tun?. Kritik bitte in beide Richtungen.

Hafel
benny
benny
Mitglied

Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von benny
als Antwort auf hafel vom 05.04.2010, 12:44:24
Das sehe ich ebenso.

benny

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adam
adam
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.04.2010, 11:51:50
Leider werden diese positiven Veränderungen von wolfgang oder hinterwaeldler völlig ignoriert.
Oder hast du schon mal irgendetwas von beiden darüber gelesen.


@klaus,

bei dieser oder ähnlichen Diskussionen kann es mir nicht darum gehen, betonierte Auffassungen aufzuweichen oder gar zu ändern. Wichtig scheint mir eher, reelle Ansichten zu zeigen und auch, daß sich Meinungen durchaus der jeweiligen Situation anpassen können. Die Zeit steht ja nicht still und eine neue Situation verändert die Perspektiven für die Zukunft, wogegen festgefahrene Ansichten auch Perspektivlosigkeit bedeuten und damit die Unfähigkeit zu handeln. Menschen, die nur gegen das westliche System agieren, ohne dabei Vorschläge für eine Änderung zum Besseren zu machen, ist nicht zu helfen. Sie sägen kräftig an dem Ast, auf dem sie sitzen. Die Welt verbessern sie nicht.

Inzwischen bin ich ja auch der Meinung, daß die Nato, und mit ihr die Bundeswehr und andere Verbündete, so schnell wie möglich Afghanistan verlassen sollte. Es müssen neue Wege gefunden werden, damit der Konflikt im mittleren Osten nicht weiter eskaliert. Da werden dann die Anrainerländer, aber auch Indien und China ein Wörtchen mitreden. Allerdings ist die Welt inzwischen so klein geworden, daß auch die Interessen des Westens weiter vertreten werden müssen. Der mittlere Osten wird nicht von unserer Landkarte verschwinden, nur weil die Bundeswehr nicht mehr dort ist.

Daß es nie darum ging, den Afghanen unsere Kultur aufzuzwingen, zeigt die derzeitige Lage, das angestrebte politische System. Es gründet sich auf Tradition und dem Islam. Und was haben grundlegende Rechte, z.B. von Frauen, mit dem Aufzwingen von Kultur zu tun? Diese Frage müssen sich diejenigen gefallen lassen, die dieses Märchen vertreten. Menschenrechte gelten global, unabhängig von der jeweiligen Kultur oder Zivilisation. Oder ist es ein traditionelles Recht von Mädchen, sich selbst zu verbrennen, wenn sie nicht verheiratet werden wollen?

Also: Raus aus Afghanistan, so schnell wie möglich. Aber deshalb noch lange nicht, um denen Recht zu geben, die den Untergang der westlichen Welt propagieren.

--

adam

Karl
Karl
Administrator

Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von Karl
als Antwort auf benny vom 05.04.2010, 13:09:19
@ hafel und benny,


ich sehe in der Erwähnung des deutschen Kaisers vielleicht kein sinnvolles Argument, aber keinesfalls einen persönlichen Angriff auf Euch. Auf die persönliche Ebene zieht nur ihr die Diskussion wieder hinab.

@ alle,


nicht uninteressant für unsere Diskussion sollte doch wohl auch sein, was der afghanische Präsident zu sagen hat: Karzai droht mit der Blockade der Nato-Offensive.
Zu der geplanten Nato-Offensive sprach Karzai die 1500 Stammesvertreter direkt an. "Ich weiß, dass ihr besorgt seid. Seid ihr besorgt?" "Ja, das sind wir", riefen einige der Ältesten zurück. "Nun", sagte Karzai daraufhin, "wenn ihr besorgt seid, wenn ihr damit nicht glücklich seid, dann wird es keine solche Operation geben."
...
Karzai sagte demnach, sollten die USA und ihre Verbündeten weiterhin der Regierung in Kabul vorschreiben, was sie zu tun habe, könnte der Aufstand der Taliban zu einer legitimen Widerstandsbewegung werden.
geschrieben von Spiegel-Online

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf Karl vom 05.04.2010, 14:27:57
Karsai hat in letzter zeit schon mehrmals kritik am vorgehen der ISAF truppen geübt.
Allerdings redet der mann mit mindestens 2 zungen.
Er ist doch völlig abhängig von der präsenz der ISAF, da seine eigenen sicherheitskräfte anscheinend völlig wirkungslos sind und trotz aller benmühungen der ausbilder sicher nicht in der lage sind Kabul allein vor dem angriff von weniger als 30 taliban zu schützen.
Er macht also ein bißchen polemik, denn werden die Taliban nicht geschwächt oder geschlagen, ist er erledigt.
Es sei denn er läuft vorher schnell noch über.
Ausgeschlossen ist das bei der verfahrenen, von korruption und unfähigkeit geprägten regierung in A nicht.
Dann allerdings gibts unzählige tote, rachefeldzüge und den rückfall ins tiefste mittelalter in A und A wird zum stützpunkt der ausbildung von terroristen und bleibt hauptlieferant für die drogenszene in der welt.
Karl
Karl
Administrator

Wieder nur Späne dort, wo gehobelt wird?
geschrieben von Karl
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 05.04.2010, 16:47:50
So erzeugt man Terroristen.
Doch die Überlebenden des US-Angriffs vom 12. Februar erzählen eine andere Geschichte. Nach ihren Angaben feierte die Familie die Taufe des jüngsten Kindes, 25 Verwandte waren zusammengekommen, drei Musikanten spielten. Die Augenzeugen sagen: Auch die beiden Schwangeren - die eine Mutter von zehn, die andere von sechs Kindern - und das Mädchen sind von den Amerikanern erschossen worden.
geschrieben von Spiegel-Online

Wäre ich Afghane, würde ich das "versehentlich" akzeptieren?

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