Internationale Politik Wieder Tote in Kundus

dutchweepee
dutchweepee
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hafel vom 06.04.2010, 13:16:05
zitat hafel: "Fest steht, dass die Bundeswehr mit falschen "Gerät" in Afghanistan operiert. Das solltest Du als ehemaliger Offizier nachvollziehen können."

Als ehemaliger Führungsoffizier der Raketentruppen/Artillerie und Aufklärer weiss ich, dass Erfahrung und solide Ausbildung wichtiger sind als teures Gerät. Zum Beispiel haben wir die Feuerleitdaten für den Abschuss einer SS-22 mit dem Rechenschieber errechnet. Nicht, weil es keine Rechentechnik gab, sondern weil man nach einem NEMP noch handlungsfähig sein wollte.

Motivation, Kampferfahrung, Kaltblütigkeit und solide Ausbildung sind in meinen Augen schwerwiegender als Kampfhubschrauber, Panzer, Drohnen und Laptops im Kampfeinsatz - und da haben die Mudschaheddin den Bürgern in Uniform wohl einiges voraus. Vor allem in dem schwierigen Gelände Afghanistans, wo man bei Ortskenntnis binnen Sekunden spurlos verschwinden kann.
adam
adam
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 06.04.2010, 17:48:23
@dutch,

da würde ich Besonnenheit, beste technische Ausrüstung, Intelligenz und gute Ausbildung vorziehen.

Da ja eine Bundeswehr noch sein muß, möchte ich beim Bürger in Uniform bleiben, auch was die Anindung an den Staat und das Selbstverständnis der Soldaten zu Hause anbelangt. Bitte keine Rambos in der Bundeswehr. Wohin das führt, sehen wir ja schon mal bei den Amerikanern.

Wenn die Bundeswehr eingesetzt werden muß, dann nach wie vor um Gewalt mit Bedacht zu begegnen, nicht um Überlegenheit durch kaltblütige Gewalt zu demonstrieren.

Dem ursprünglich vorgesehenen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan konnte man ja noch eine positive Seite abgewinnen. Nur ist das gründlich schief gegangen und dem muß schnellstens begegnet werden, indem Gewalt mit Bedacht entgegen gewirkt wird.

Das funktioniert m. E. nur mit entsprechender technischer Ausrüstung, die defensiv Kämpfe vermeiden hilft. Kaltblütige Soldaten braucht der General für den Angriff. Dergeartete "Helden" möchte ich (edit: und das Grundgesetz ) in der Bundeswehr nicht haben.

--

adam

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eko
eko
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von eko
als Antwort auf hafel vom 06.04.2010, 13:16:05
Zitat hafel:

"Und dann gibt es noch die Bedrohung durch die in Pakistan lagernden Kernwaffen, wo hier leider niemand zu Stellung nimmt. Wenn die in falsche Hände kommen, dann gnade diesem Erdball eine „höhere Macht“.

Genau das gibt mir auch sehr zu denken. Was würde passieren, wenn alle Militärs aus Afghanistan abzögen und das Land den Taliban oder meinetwegen auch Aufständischen überlassen werden würde.

Wer kann denn dafür garantieren, dass in Pakistan soviel Stabilität herrscht, dass die Taliban nicht eines Tages an den Abzugshebel von Kernwaffen kommen?

Und was dann ?

Vermag sich jemand auszumalen, was das bedeuten würde ?

Es ist so einfach, aus dem weichen Sessel hier in Deutschland zu scandieren: "Raus aus Afghanistan".

Und dann möchte ich diejenigen sehen, was sie dann - sofern sie es noch können! - für schwere Vorwurfsgeschütze auffahren und plötzlich die Seiten wechseln.

Fragt doch mal unsere "Jungs" in A., was die eigentlich für eine Meinung haben !

PS: Was da in einem Beitrag über einen angeblichen "Angriffskrieg" der deutschen Bundeswehr polemisiert wird, kann man ja nicht ernst nehmen.


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hafel
hafel
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von hafel
als Antwort auf dutchweepee vom 06.04.2010, 17:48:23
@ dutch: ich bin mir nicht sicher, ob Du bei der Bundeswehr einen Lehrgang über "Innere Führung" bestehen würdest. Alles was man da NICHT benötigt und nicht gefördert wird, sind "Rambos" und "Kaltblüter". Das war bereits 1960/61 bei der Luftwaffe so, da wurde alles aussortiert, die sich als Ballermänner entpuppten.

Ich bleibe dabei, wenn die Bundeswehr schon Minen räumen und patrouillieren muss, dann bitte in geeigneten Fahrzeugen und wenn möglich mit Luftunterstützung.

Hafel
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hafel vom 06.04.2010, 19:35:33
@adam und hafel

Wo bitte habe ich verlangt, dass die Bundeswehr "Rambos" nach Afghanistan schickt? Ich zitiere mich zum besseren Verständnis: "Motivation, Kampferfahrung, Kaltblütigkeit und solide Ausbildung"
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf dutchweepee vom 06.04.2010, 20:39:51
wo bitte steht da was von Killern?

Unter kaltblütig verstehe ich einen Soldaten, der auch unter extremsten Bedingungen nicht in Panik gerät und gemäß seinen Befehlen und Vorschriften handelt. Vor allem mit der scharfen Waffe in der Hand und unter Beschuss, so dass er sich und seine Kameraden nicht in Gefahr bringt

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peter25
peter25
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von peter25
als Antwort auf dutchweepee vom 06.04.2010, 20:39:51
dutch.............
deine Beiträge habe ich alle verstanden und ich kann es nachvollziehen.
Ich nehme mal an, vielleicht waren einige nicht bei der BW oder der VA (ehm.DDR )
tristan
tristan
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von tristan
als Antwort auf peter25 vom 06.04.2010, 21:35:39
Es ist traurig, wir sollten für die Opfer beten. Denen man Gedenken sollte. Was die BW dazu betreibt ist erbärmlich und unter der Rubrik Schadensbegrenzung abzulegen. Gut. Die Soldaten waren angeblich schlecht ausgebildet/ausgerüstet? Die Frage wäre hier doch, welchen Nutzen hätte denn a) eine bessere Ausbildung und b) eine bessere Ausrüstung in dem konkreten Fall gehabt? Ich seh darin keinen Trost für die Hinterbliebenen. Keine Mutter, kein Vater, keine Ehefrau, kein Kind kann damit etwas anfangen.

*nachdenklich*
Tristan
carlos1
carlos1
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2010, 11:11:55
„Der Krieg ist nicht ausgebrochen, wie immer geschrieben wird, er ist gemacht worden mit der Vehemenz, mit der er gewollt wurde. Ein Tier kann ausbrechen, ein Krieg muss ENTWICKELT werden. Das setzt ein ziemlich kompliziertes Zusammenspiel vieler voraus, deren Intelligenz immerhin ausreichen muss, für die Nachwelt den Anschein zu erwecken, der Feind sei der Schuldige. Rolf Hochhuth

--
Das passt auch beim aktuellen Krieg wie die Faust aufs Auge des deutschen Angriffskriegers - meint...
Wolfgang.“



„Was dem Angriffskrieger Kopfzerbrechen bereitet, ist die ständige Gefahr (vom Angriffskrieger aus gesehen), dass man ihm auf die Schliche kommt, dass er Angriffskrieger genannt, und sein Krieg als illegaler Krieg entlarvt wird. Davor hat er Angst. Hatte er doch viel Mühe darauf verwendet, Spuren zu verwischen - Spuren, die bewiesen hätten, dass er der Angreifer war und nicht, wie er stets behauptet, der Angegriffene.

So täuscht der Angreifer und tarnt sein tödliches Tun.” Wolfgang



Im Sprachstil eines geschichtlichen Epos wird hier von Wolfgang dargestellt, wie mit Verschwörungstechniken und üblen Machenschaften der Krieg „entwickelt“ wurde. Kriege können „entfesselt“ werden, so wie der Hitler-Krieg vor mehr als 70 Jahren. In einer Demokratie ist es aber nun eher schwierig Menschen in einen Krieg zu führen, so meine ich, von dem sie nicht überzeugt sind. Das wollen nun Hochhuth und Wolfgang vereint widerlegen. Eine durch den letzten Krieg dem Frieden zugeneigte pazifistisch gesinnte Bevölkerung muss durch üble Manipulationen zur Zustimmung für den geplanten tödlichen Krieg gebracht werden. Der totalitäre Hitlerstaat dient als Hintergrund für die Demokratie und entlarvt diese als schlechte Kopie des totalen Staates. Auf die Idee, dass Politiker in einer Demokratie Fehler machen können, und falsch beurteilen können, womöglich auch naiv sind, wird hier ausgeschlossen.

Wolfgang will geschichtliche Wirklichkeit abbilden und aus kontingenten Ereignissen der Vergangenheit allgemeine Zusammenhänge und Entwicklungen ableiten. Der Historiker Wolfgang will hier in aller Kürze beschreiben, wie es gewesen ist. Dann folgert er daraus, dass es so war und so auch immer sein wird, wenn Kriege vorbereitet werden. Leider sichert er sein Urteil und seine Bewertung nicht durch ausführliche Hinweise und Belege logisch ab, sondern begnügt sich mit kategorischen moralischen Postulaten. Diese Belege wären wichtig, da es sich um eine Verschwörung gegen den Frieden handelt. Wir erfahren, dass der Angreifer täuscht, düpiert und tarnt. Eine spektakuläre entsetzliche Tat (11. September 2001) würde genutzt, um den Angriff (auf Afghanistan) vorzubereiten:

„Diese spektakuläre Tat schiebt der Angreifer in spe den Anzugreifenden in die Schuhe. Sei es, dass er die Urheberschaft der spektakulären Tat in afghanischen Bergen verortet oder wo auch immer.“ Wolfgang



Er steigert sich dabei noch in eine Publikumsbeschimpfung hinein:


„Dann lärmt der 'Lemming' und will, dass Blut fließt, genauer: dass fremdes Blut fließt. Das freut den Angriffskrieger (obwohl er stets behauptet, das ist Teil vom Täuschen und Tarnen, er sei darüber nicht glücklich).“ Wolfgang


Lemminge sind jene Nager, die in Massen ohne viel zu überlegen blind in ihr Verderben rennen. Der breiten Masse, also der Mehrheit, wird damit die Fähigkeit abgesprochen ihr Schicksal zu erkennen, geschweige denn darüber bestimmen zu können. Wo haben diese `Lemminge´Blut fließen sehen wollen? Nur Wolfgang, so könnte eine Folgerung lauten, könnte aus Blinden Sehende machen. Das schreibt er zwar nicht, aber es ist die notwendige Konsequenz.


c.

tristan
tristan
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von tristan
als Antwort auf carlos1 vom 06.04.2010, 22:39:56
Ist Carlos nicht ein gesuchter Terrorist?

*indeckunggeh*
Tristan

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