Internationale Politik Wieder Tote in Kundus
Ach ja - die Bundeswehr hat sich schon wieder geirrt. Diesmal waren es zwar keine Zivilisten, sondern afghanische Regierungstruppen, die sie abgeballert haben aber tot ist tot. Hoffentlich sagt Schönling "von und zum" bald, dass dieser ganze Krieg ein Irrtum war!
Frohe Ostern!
Frohe Ostern!
seltsam... den halben gestrigen tag hatte ich darauf gewartet,
ob diese meldung auch "erwähnenswert" ist
ob diese meldung auch "erwähnenswert" ist
Hi dutch,
in den Nachrichten habe ich noch den Kommentar dazu gehört:
Deutschland bedauert diesen Zwischenfall, ist aber erschüttert über den Tod der deutschen Soldaten.
Tot ist tot ? oder mancher mehr tot?
bongoline
in den Nachrichten habe ich noch den Kommentar dazu gehört:
Deutschland bedauert diesen Zwischenfall, ist aber erschüttert über den Tod der deutschen Soldaten.
Tot ist tot ? oder mancher mehr tot?
bongoline
die Bundeswehr hat sich schon wieder geirrt. Diesmal waren es zwar keine Zivilisten, sondern afghanische Regierungstruppen
Was spielt sich in diesem Krieg eigentlich ab? Afghanische Soldaten halten auf Anforderung nicht an, obwohl sie wissen müssen, daß sie dann mit Gewalt gestoppt werden? Afghanische Zivilisten rennen mitten in der Nacht zu Tanklastwagen, die sie spätestens vor Ort als gestohlene Fahrzeuge der Bundeswehr identifizieren können und nach jahrzehntelangem Krieg wissen müssen, daß sie in tödlicher Gefahr schweben?
Die Glaubwürdigkeit dieser Berichte setzt voraus, daß ich die Afghanen für überdurchschnittlich dumm halte und das glaube ich nicht. Was also passiert in Afghanistan, hauptsächlich im Zusammenhang mit der Bundeswehr?
In mir wächst der Verdacht, daß die Bundeswehr von den eigenen Verbündeten immer weiter vom Image der Aufbauhelfer, hin zur kämpfenden Truppe abgedrängt wird, indem man ihr Ansehen bei der afghanischen Bevölkerung untergräbt. Besonders den amerikanischen Militärs passt eine kämpfende Bundeswehr sehr ins Kalkül, da sie Obama kaum noch mehr Soldaten abringen können, denn die amerikanische Bevölkerung hat immer weniger Verständnis für die Kriege im mittleren Osten.
Andere Erklärungsversuche möchte ich nicht andenken, denn sie beträfen die inneren Strukturen der Bundeswehr, beruhend auf falscher Ausbildung und fehlender Ausrüstung. Die Vorkommnisse passen auch nicht zur Guerillataktik der Taliban im Landesinnern. Was also passiert in Afghanistan?
--
adam
Ich habe auf keinem Bild erkennen können, daß es BW-Tanklastwagen waren, es wurde auch in keinem Bericht, den ich gelesen habe, erwähnt.
Soweit mir bekannt ist, werden BW-Fahrzeuge immer von BW-Angehörigen gefahren, auch von getöteten deutschen Soldaten wurde nichts gemeldet.
Die BW wird übrigens nicht immer mehr zur kämpfenden Truppe hin abgedrängt, es sind Soldaten, die zur kämpfenden Truppe gehören.
Soweit mir bekannt ist, werden BW-Fahrzeuge immer von BW-Angehörigen gefahren, auch von getöteten deutschen Soldaten wurde nichts gemeldet.
Die BW wird übrigens nicht immer mehr zur kämpfenden Truppe hin abgedrängt, es sind Soldaten, die zur kämpfenden Truppe gehören.
Ich verstehe nicht, warum ihr nun alle mit der Abscheukeule auf den webhamster eindrescht - was soll der Quatsch? Jeder der deutschen Soldaten der nach Afghanistan geschickt wurde wusste, dass er nicht zum fröhlichen Brückenbau unter Volksliedgesang abkommandiert wurde. Deshalb bekommen die auch nen guten Tagessatz auf den Wehrsold draufgeschlagen.
DORT WIRD GESCHOSSEN! ...und wenn dabei Soldaten fallen, so ist das zwar "hinterhältig und verabscheuungswürdig" (wie die Kanzlerin sagt) aber der Normalfall im Krieg - eiderdaus! Ja hat denn irgend Jemand gedacht, dass die Kugeln einen Bogen um die Deutschen machen, wenn links und rechts Amis, Briten, Canadier und Holländer fallen?
Wären unsere Soldaten zu Hause geblieben, hätten sie morgen lecker Eier suchen können!
Verabscheuungswürdig, die Kanzlerin hat gut reden, sie muss ja nicht ihren Kopf hinhalten...!
Glaubt man den Umfragen, sind 2/3 der Deutschen gegen den Einsatz in diesem von Hass und Zwietracht zerfressenem Land, und für was und für wehn um alles in der Welt dort sein Leben lassen?! "Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin"...
Ja Moldau, aber unsere soldaten sind nun mal da und dort ist eben kein NORMALER krieg.
Jeder der sich dir nähert, ob kind, frau oder mann, kann ein selbsmordattentäter sein.
Jedes fahrzeug, das sich dir nähert, kann eine rollende bombe sein oder besetzt mit taliban, die auch in den uniformen der Afghanischen sicherheitskräfte stecken können.
An jedem baum, an jedem mast, unter jeder brücke kann eine sprengfalle befestigt sein, die von einem zivilisten, der dir eben noch freundlich zuwinkt, ferngezündet wird.
Ich möchte den unter uns sehen, der da nicht nervös und aufs äußerste angespannt reagiert.
Und wenn sich dir menschen oder fahrzeuge nähern, die auf eindeutige haltzeichen nicht reagieren, dann kann dein zögern, dein letztes gewesen sein.
So traurig oder brutal es auch klingen mag, in der dortigen situation lebt eben der länger, der zuerst schießt.
Und solange die Taliban nicht vertrieben oder die truppen abgezogen sind, werden sich solche vorfälle leider nicht vermeiden lassen.
Und Dutch, da haben sich die soldaten wieder mal geirrt, ist zu einfach, denn jeder irrtum kann der letzte irrtum gewesen sein und ich möchte Dich mal in solcher situation erleben und sehen wie du handeln würdest.
Jeder der sich dir nähert, ob kind, frau oder mann, kann ein selbsmordattentäter sein.
Jedes fahrzeug, das sich dir nähert, kann eine rollende bombe sein oder besetzt mit taliban, die auch in den uniformen der Afghanischen sicherheitskräfte stecken können.
An jedem baum, an jedem mast, unter jeder brücke kann eine sprengfalle befestigt sein, die von einem zivilisten, der dir eben noch freundlich zuwinkt, ferngezündet wird.
Ich möchte den unter uns sehen, der da nicht nervös und aufs äußerste angespannt reagiert.
Und wenn sich dir menschen oder fahrzeuge nähern, die auf eindeutige haltzeichen nicht reagieren, dann kann dein zögern, dein letztes gewesen sein.
So traurig oder brutal es auch klingen mag, in der dortigen situation lebt eben der länger, der zuerst schießt.
Und solange die Taliban nicht vertrieben oder die truppen abgezogen sind, werden sich solche vorfälle leider nicht vermeiden lassen.
Und Dutch, da haben sich die soldaten wieder mal geirrt, ist zu einfach, denn jeder irrtum kann der letzte irrtum gewesen sein und ich möchte Dich mal in solcher situation erleben und sehen wie du handeln würdest.
Re: Wieder Tote in Kundus
Ich glaube kaum, daß dutch in diese Situation käme, er würde wohl, genau wie ich, nicht freiwillig dort hin gehen.
Die unübersichtliche Lage und die verschwommenen, um nicht zu sagen verlogenen, Angaben über den Einsatzzweck der BW können doch nur zu einem Schluß führen:
Raus aus Afghanistan!
Die unübersichtliche Lage und die verschwommenen, um nicht zu sagen verlogenen, Angaben über den Einsatzzweck der BW können doch nur zu einem Schluß führen:
Raus aus Afghanistan!
Ich habe auf keinem Bild erkennen können, daß es BW-Tanklastwagen waren, es wurde auch in keinem Bericht, den ich gelesen habe, erwähnt.
Soweit mir bekannt ist, werden BW-Fahrzeuge immer von BW-Angehörigen gefahren, auch von getöteten deutschen Soldaten wurde nichts gemeldet.
Die BW wird übrigens nicht immer mehr zur kämpfenden Truppe hin abgedrängt, es sind Soldaten, die zur kämpfenden Truppe gehören.
@rolf,
willst Du mich veralbern? Seit wann kommt es darauf an, was Du auf Bildern aus Afghanistan erkennst, wenn ich von Einheimischen spreche, die vor Ort waren und jahrzehntelange Erfahrungen in ihrem kriegsgebeutelten Land haben!?
Ich will hier keine neue Diskussion über dieses Bombadement vom Zaun brechen, aber es wird ja wohl gestattet sein, sich Gedanken zu machen. Da passt einiges nicht zusammen.
Und was die kämpfende Truppe anbelangt: Ist die Bundeswehr bei der Offensive, die jetzt seit Wochen gegen die Taliban läuft, dabei oder nicht? Ein amerikanischer General versteht unter kämpfender Truppe etwas anderes als Du mit Deinen Schreibstubendefinitionen.
Es ist bekannt, daß die Amerikaner die Bundeswehr öffentlich loben, in Wirklichkeit aber auf sie herabsehen und sie als Drückeberger bezeichnen. Die amerikanische Truppenführung hätte nichts lieber als die Bundeswehr aktiv in der Offensive dabei. Das würde ihnen die Aufstockung der eigenen Truppen ersparen. Und wenn es Menschen gibt, denen ich von vornherein nicht über den Weg traue, sind es amerikanische und sonstige Generale.
--
adam
Re: Ein neuer Irrtum!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich habe auf keinem Bild erkennen können, daß es BW-Tanklastwagen waren, es wurde auch in keinem Bericht, den ich gelesen habe, erwähnt. Soweit mir bekannt ist, werden BW-Fahrzeuge immer von BW-Angehörigen gefahren, auch von getöteten deutschen Soldaten wurde nichts gemeldet. Die BW wird übrigens nicht immer mehr zur kämpfenden Truppe hin abgedrängt, es sind Soldaten, die zur kämpfenden Truppe gehören.
Das unterschreibe ich. Es gibt bis heute keine offizielle Verlautbarung, die eine einleuchtende und beweisbare Erklärung enthält, wie die Tanklaster in die Hände der Aufständischen kommen konnte und weshalb deutsche Aufklärer den Vorgang aus etwa 1000 m Entfernung nur filmten und nicht selbst von ihrer ausreichenden Bewaffnung Gebrauch machten. Eine Salve aus ihrem weitreichenden Maschinengeschütz hätte gereicht, um die Entführung zu beenden.
Im Thread wurde gefragt, ob man die jetzige Situation hätte voraussehen können. Natürlich konnte man sie. Um den Einsatz zu ermöglichen wurde sogar das Grundgesetz verändert. Nun wird Deutschland und die NATO nicht mehr an seinen Außengrenzen, sondern in Zentralasien bzw. in den ehemaligen britischen Kolonien geschützt. Schon 2001 war klar, das es dort um die Schürfrechte von Erdöl und Erdgas ging http://www.heise.de/tp/r4/artikel/9/9788/1.html. Heute kommt noch ein erheblicher Anteil von Lithium-Vorkommen http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=3778 hinzu, einem der Grundstoffe für die Accus der Elektroautos.
Ich habe übrigens schon mehrmals die beiden Arte-Videos aus der Reihe "Mit offenen Karten" verlinkt und tue es wieder: Afghanistan - weit entfernt und Afghanistan - eine neue Strategie. Hier wird nochmal deutlich gesagt, das der Krieg in diesem Land 2001 so gut wie beendet war und von den USA wieder neu entfacht wurde, weil man in den Bergregionen den Unterschlupf von Bin Laden vermutete: ZDF-Mediathek: Die Jagd nach Bin Laden
Ich halte es mit dem ehemaligen Generalinspekteur der Bundeswehr Harald Kujat:
Aus dem Luftangriff im September, bei dem nahe Kundus rund 140 Menschen ums Leben gekommen waren, seien nicht die nötigen Lehren gezogen worden, sagte der frühere Generalinspekteur Harald Kujat der "Welt am Sonntag". "Unsere Soldaten sind dort nur in diese Lage geraten, weil sie wie so oft nicht mit den nötigen modernen Aufklärungssystemen ausgerüstet sind."
Der General, der zwischen 2000 und 2002 Deutschlands ranghöchster Soldat war, befürchtet weitere Anschläge auf die deutschen Soldaten in Nordafghanistan. Der Luftangriff vom September habe die Taliban zunächst geschwächt, sagte Kujat. "Danach haben sie eine gewisse Zeit gebraucht, um sich in Szene zu setzen. Und genau das tun sie jetzt."
Quelle: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/23/0,3672,8061175,00.htmlDer General, der zwischen 2000 und 2002 Deutschlands ranghöchster Soldat war, befürchtet weitere Anschläge auf die deutschen Soldaten in Nordafghanistan. Der Luftangriff vom September habe die Taliban zunächst geschwächt, sagte Kujat. "Danach haben sie eine gewisse Zeit gebraucht, um sich in Szene zu setzen. Und genau das tun sie jetzt."
Selbst der gewählte afghanische Präsident Karzai wirft dem Westen Wahlfälschung während der letzten Wahl vor: Karzai rückt weiter vom Westen ab Das schreibt nicht das ND oder JW, sondern die FAZ.
Auch ich fordere:
Holt unsere Jungs aus diesem Land zurück, bevor es nicht restlos zu spät ist. Nur weil es ein anderer Kulturkreis ist, besitzen wir noch lange nicht das Recht diesen Menschen mit Bomben und Maschinengewähren beizubringen, wie europäische Kultur beschaffen sein muss. Das ist einer zivilisierten Nationen, wie sie Deutschland ist, unwürdig.