Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?

Internationale Politik Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?

RE: Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 01.10.2019, 19:10:24

Wer einer ganzen Generation - dazu noch seiner eigenen - unterstellt, "nichts getan" zu haben, schliesst vielleicht ein bisschen sehr von sich auf andere und stellt sich selbst ein Armutszeugnis aus? Kann das sein?
Ich erinnere nur daran, wie verdreckt und tot die allermeisten Flüsse hier in Deutschland bis Mite der 80er waren und wie sauber sie heute sind .. 
In den 80ern wuchs das Umweltbewusstsein und manifestierte sich unter anderem durch die Gründung der GRÜNEN . Die Autoindustrie musste einsehen, dass es mit den Abgasen so nicht weitergehen könne, Kats wurden zur Pflicht bzw konnten teilweise nachgerüstet werden und zum TÜV kam die Abgasuntersuchung dazu. So viele neue Technologien wurden entwickelt, die die Umwelt ein wenig sauberer machten und man hatte sogar den Mut, Autos zu bauen, wie weniger Reparaturen brauchen - wovon man aber schnell wieder abkam. Ich erinnere nur an die legendären, unkaputtbaren Volvos, die schlussendlich den Niedergang dieser Firma bedeutete, denn die Autos hielten einfach zu lange.
Tschernobyl explodierte und endlich gab es einen Umweltsminister, die Menschen gingen gegen Atomkraft und für Frieden auf die Stasse wie nie zuvor und das politische Bewusstsein war grösser als jetzt, da wäre es keinem eingefallen, seine Daten freiwillig herzugeben und ich erinnere mich gut an die massiven Widerstäne gegen die idiotische Volkszählung .
Leider wanderten viele vieloversprechende Wissenschaftler aus allen Bereichen aus, weil man ihnen im Ausland viel bessere Chancen bot und hier in D war der Mief aus den Talaren nicht wegzukriegen . Da sassen immer noch die alten Herren der Generation, die schon den nazis zugejubelt hatten ... die Reihe könte fortgesetzt werden,
Zu behaupten, dass diese Nachkriegssituation zmwelttechnisch nichts geleistet hätte, kann man so einfach nicht stehen lassen - an dem Elend, das wir nun haben, waren ALLE Generationen beteiligt, die in den letzten 50 Jahren schon oder noch gelebt haben, es einer generation anlasten zu wollen geht gar nicht. Jede generation bringt verantwortungsvolle aber auch egozentrische ubnd rücksichtslose Menschen hervor.

sammy
sammy
Mitglied

RE: Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?
geschrieben von sammy
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.10.2019, 09:44:38

 - an dem Elend, das wir nun haben, waren ALLE Generationen beteiligt, die in den letzten 50 Jahren schon oder noch gelebt haben, es einer generation anlasten zu wollen geht gar nicht.

geschrieben von WoSchi
........zumal die Klima- und Umweltverschmutzung nicht ALLEINE von Deutschland, sondern auch von der
Gesamtbevölkerung verursacht wurden und werden.

sammy 
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.10.2019, 09:44:38

Das Umweltbewusstsein der Parteien steigt immer dann an, wenn es zu Wahlen kommt!


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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf luchs35 vom 02.10.2019, 08:55:10
Ja, richtig: Wir haben etliches verpennt, aber die einseitige Schuldzuweisung in eine Richtung namens ältere Generation hinkt ganz einfach. 

Luchs35
 
Stimmt Luchs.

Was mir mißfällt daß Bürger-Gruppen gegenüber einander ausgespielt werden.
Das funktioniert nicht für solch eine riesige Änderung welche in Bezug des Klima durchgezogen werden müsste.

Die Politik weiß es seit den 70ziger, ich werde dem Gefühl nicht los daß die Politiker ihr Versagen dem  einfachen Bürger in die Schuhe schieben möchten um von ihrem Versagen abzulenken.

Wenn man nur 1000 Euro zum leben hat und man findet Fleischtheken vor, wo zentnerweise Fleisch angeboten wird, für sehr wenig Geld.

Ich kenne es noch als meine beide Kinder klein waren, wir nahmen auch nur wegen der Haushaltskasse das billige Fleisch.

Ist es dann dem Kunde seine Schuld ?

Wenn SUV´s und grosse Autos angeboten werden (im allgemeinen der Diesel) wo die Bürger in der Mittelklasse sich ohne weiteres kaufen können. Frau Baerbock von den Grünen fährt auch ein Diesel

Ist es dann dem Kunde seine Schuld ?

Wenn man mit Einem Holz oder Kaminofen heizt weil es einem gefällt oder weil das Holz billiger ist.
oder mit Öl heizt. 

Ist es dann dem Kunde seine Schuld ?

Die Landwirtschaft weiß nicht mehr was sie tun soll und viele kämpfen um ihr Überleben.

Ist es dann dem Landwirt seine Schuld ?

Nein es wird, wenn es so weiter geht zu vielen Konflikte führen, die Politik muß mit den Umweltverbänden aus ihrer naiver Mentalität  der persönlichen Anklage der Bürger (Schlechtes Gewissen) herauskommen.

Sie müssen unbedingt, Ingenieure, Spezialisten usw. unterstützen und besonders finanziell fördern um die Produktions-Prozesse den neuen Anforderungen anzupassen, das ist ihre Aufgabe und sollten diese mit der EU zusammen sehr ernst nehmen.

Beispiel, plötzlich fällt der EU ein daß man auch Waschmaschinen bauen kann wo man reparieren könnte, na geht doch, eine komplette neue Erfindung für die Jugendlichen.

Phil. 
 
ingo
ingo
Mitglied

RE: Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.10.2019, 09:44:38

WoSchi: Ich stimme Dir bis auf Deine letzten drei Zeilen zu.
Den letzten drei Zeilen deshalb nicht, weil sie mir zu streng sind. Klar kann man sagen, dass alle Generationen "beteiligt" waren. Das ist ja nicht falsch. Aber ich sehe es so, dass wir jahrzehntelang im "Tal der Ahnungslosen" gelebt haben. Als ich Ende der 70er meinen Jetta Diesel gekauft habe, war noch  Meinung, dass Diesel gegenüber dem Benziner besser für die Umwelt war. War er vielleicht auch auf eine Weise, die heute nicht mehr genannt wird: Er hat nur 5-6 Liter verbraucht, während ein Benziner im Stadtverkehr durchaus das Doppelte verbraucht hat. Ich hatte aber wohl eine prophetische Gabe, weil ich gesagt habe: Vielleicht wird der Diesel ja auch mal verteufelt.
Wir wussten damals noch nicht viel über Umwelt. Das fing irgendwann langsam an--ich glaube, mit den Katalysatoren. Da gab's einen Zuschuss, und ich habe wohl noch vierstellig aus eigener Tasche draufgelegt. Wir haben das Ergebnis in der Folgezeit zu spüren bekommen. Wir mussten an den Ampeln immer seltener auf "Umluft" umstellen, damit wir den Qualm des Vordermannes nicht ins Auto bekamen. Die  Entwicklung, einschl. z.B. der von  Dir genannten Flüsse-Reinigung ging langsam aber sicher. Und sie wird weitergehen; aber halt auch nicht von heute auf morgen. Greta hat die weitere Entwicklung erfolgreich angetrieben. Dafür darf sie aber nicht gescholten werden.
 

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?
geschrieben von JuergenS

Ich pflege weiterhin die Behauptung, dass es vor allem um Begleitumstände der Greta-Phase geht, nicht um den Startimpuls, dessen Wert kann niemand bestreiten.

Bashing ist nicht gleich bashing.


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Edita
Edita
Mitglied

RE: Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?
geschrieben von Edita
als Antwort auf JuergenS vom 02.10.2019, 16:09:26
Ich pflege weiterhin die Behauptung, dass es vor allem um Begleitumstände der Greta-Phase geht, nicht um den Startimpuls, dessen Wert kann niemand bestreiten.

Bashing ist nicht gleich bashing.
Heigl - da muß man nichts relativieren oder verklausulieren, bashing ist immer bashing, nämlich eine öffentliche Beschimpfung, Beleidigung, Diffamierung, bis hin zum Tod wünschen!
Und beim Greta-Bashing wird in der Hauptsache nicht die Bewegung angegriffen, sondern das Mädchen und seine Eltern!

Edita
olga64
olga64
Mitglied

RE: Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 02.10.2019, 08:55:10

Luchs, ich weiss nicht ,wie alt Sie sind.
Rein mathematisch muss aber jemand,der nach dem von Deutschland verschuldeten Krieg sich am Aufbau beteiligte, bei Kriegsende mindestens 20 Jahre alt gewesen sein - also heute mindestens MItte 90 sein und allzu viele dürften von diesen nicht mehr leben.
Leute wie z.B. ich, die ich 1944 geboren wurden, schafften den Aufbau aus alterstechnischen Gründen nicht.
Als ich mich  ins Berufsleben integrierte, hatten wir Ende der 60er Jahre und ich erinnere mich gut, dass das meiste wieder gut lief, die Städte renoviert waren und das Wirtschaftswunder auf Hochtouren lief.
Deshalb werde ich mir den "Titel" Aufbaugeneration sicher nie um den Hals hängen, weil ich letztendlich aufgrund meines Alters daran partiziipierte, dass ich am Aufbau meiner eigenen Person arbeiten konnte und nicht an dem von Städten usw.

Wenn man jetzt die Meinung vertritt, wie hier auch zu lesen ist, dass jede(r), der vor 50 Jahren schon lebte, einen SChuldanteil hat. Wenn das so ist , bedeutet das, dass aus unserer Generation auch die nachfolgenden Kinder Schuld haben und letztendlich nur die jetzige Enkelgeneration die volle Verantwortung übernimmt ,dass es so nicht weitergehen kann.
Das fände ich dann schon sehr, sehr ungerecht und plädiere nach wie vor dafür, dass wir uns alle verantwortlich fühlen und unseren Beitrag leisten, dass sich dies so schnell wie möglich ändert. Olga

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 02.10.2019, 17:26:59

Sie rechnen sich da mal wieder  was zurecht, Olga. Wie kommen Sie darauf, dass ich bei Kriegsende 20 Jahre alt war? 
Ist auch egal , aber ich war erst 9 . Und mit 10 begann das große Aufräumen in der völlig zerstörten Stadt, in der ich mit meiner Mutter lebte, und der ganzen Entwicklung bis heute. Kinder waren noch  bei den Aufräumarbeiten in den Trümmern einbezogen - und noch anderen Diensten- und hatten viele,viele Jahre vor sich, von denen Sie offenbar keine Ahnung haben, aber munter erzählen.
Kinder und Erwachsene bekamen ein paar Brotmarken mehr - ja es gab für jede Scheibe Brot Lebensmittelmarken, wenn sie halfen, den Schutt abzuräumen. In dieser Hungerzeit war das sehr begehrt. 
Sie haben das alles nicht erlebt und verurteilen, dass die ältere Generation einen völlig anderen Zugang und Blick zu dieser Zeit hat. 

 Aber das Thema ist für mich ohnedies abgeschlossen, denn es geht nun überwiegend nur noch um "Auslegungen", damit man ältere Generationen mit dem heutigen Dilemma Klimaerwärmung belasten kann. 
Luchs35
  

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wie wäre es mal mit dem Ende des Greta-Bashings?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 02.10.2019, 17:52:58

Schade, Luchs, dass Sie so oft dazu tendieren, Dinge zu lesen, die gar nicht geschrieben wurden. Mit keinem Wort schrieb ich, dass Sie bei Kriegsende 20 Jahre alt waren. Einfach nochmals in Ruhe lesen - das kann helfen.

Ich selbst kann mich nun mal nicht an Aufräumarbeiten in München erinnern oder an Essensmarken. Meine erste Erinnerung setzt 1948 ein, als mein Bruder geboren wurde und da war ich ca 4 Jahre alt.
Meine Mutter wurde kurz vor meiner Geburt 1944 evakuiert, was bedeutete, dass ich in Garmisch geboren wurde, wo es recht friedlich war und auch die VErsorgung stimmte, wenn man den recht gierigen Bauern immer wieder Tauschware für Essen anbieten konnte. Unsere Rückkehr nach München war dann 1946 und unser Haus war nicht zerbombt, es hatte überlebt.
Als ich dann 1950 eingeschult wurde, war es sicher nicht so optimal wie dies dann später der Fall war. Wir bekamen aber von den Amerikanern spendierte Schulspeisung, die sicher auch die Eltern zu Hause entlastet hatte.
Olga


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