Internationale Politik Wie Korrupt sind deutsche Beamte in Libanon ?
Hi Olga
stimmt jeder und alles hat einen Preis. Da ich mein ganzes Berufsleben in der Chemisch/Pharmazeutischen Industrie fast nur im Ausland verbracht habe wurde ich oft direct gefragt was meine Firma fuer den Auftrag an “Bakschisch “ ihm zahlen wuerde.
Das ist interessant - ich sass ja auf der anderen Seite des (Verhandlungs)-Tisches aber die Mechanismen sind die gleichen. LG Olga
....- aber damit beende ich auch den Dialog mit Ihnen, weil er vermutlich zu nichts führen wird. OlgaAlles klar, wir beenden es. Und ich werde sie in Zukunft per Sie ansprechen.
Nick42
Das Visa -Vergabesystem der Botschaft wurde (wird?) ebenfalls oft missbraucht. Wer einen Termin normal buchen wollte, wartete mitunter Monate. Die Freischaltung erfolgte nur an bestimmten Tagen und es gab nur einige buchbare Termine. Interessenten versuchten oft vergeblich, innerhalb des kurzen Zeitfensters einen Termin zu bekommen.
Reisebüros in Verbindung mit Versicherungen waren hier am Werk. Sie buchten mit falschen Angaben einen Termin im Vergabesystem, boten diesen dann gegen den Kauf einer Versicherung (Reise-oder Krankenversicherung) an, stornierten den gebuchten Termin mit den falschen Angaben nach Kauf einer Versicherung nebst Zahlung eines Betrags für den Termin und setzten dann die neuen Angaben des Käufers ins Vergabesystem ein.
In wieweit diese Masche noch üblich ist, kann ich nicht sagen. Die Botschaft hat am Vergabesystem Änderungen vorgenommen - dennoch ist es nicht einfach und sehr zeitaufwendig, einen Termin zu buchen.
Eine Land mit einem demokratischen Regierungssystem kann nur so rechtsstaatlich agieren, wie seine Vertreter rechtsstaatlich agieren!
Der Pluspunkt in einer Demokratie dabei ist, daß man die Korrupten bestrafen und aus dem Verkehr ziehen kann!
Und trotzdem scheint Bakschisch bei unseren Auslandsvertretungen nicht unüblich zu sein!
" Das mutmaßliche Bestechungssystem in Beirut ist keine Ausnahme. In den Visastellen vieler deutscher Auslandsvertretungen läuft es seit Jahren wie geschmiert. Regelmäßig stehen Mitarbeiter von Botschaften und Konsulaten, besonders im Nahen Osten und Osteuropa, im Fokus von Korruptionsermittlungen. Die deutschen Außenposten gelten als Achillesferse der politisch inzwischen so wichtigen Bekämpfung von Schleuserkriminalität - und sind somit ein Problem für den Staat, der im Umgang mit illegaler Migration nicht länger hilflos erscheinen will.
Bereits Anfang der Nullerjahre sorgte die sogenannte Visa-Affäre für Schlagzeilen. Damals ging es um die Erschleichung Zehntausender Einreisegenehmigungen an den deutschen Botschaften in Kiew und im Kosovo. Die Missstände brachten den damaligen grünen Außenminister Joschka Fischer in Bedrängnis und führten sogar zu einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss."
Visa für Deutschland - gegen Bakschisch
Edita
Hier ist das Thema Korruption in deutschen Auslandsvertretungen und nicht Geschichtsunterricht, und besagte Korruption ist nichts Neues und ist noch weitaus älter als der Spiegelartickel von daher verbuche ich Deine Kritik unter „ kannze vergessen“!
Edita
Auch von Polen hört man da eigenartige Dinge: dieses Land wehrt sich gegen jeden einzelnen Ausländer, der sich wagt oder dem es gelingt, polnisches Territorium zu betreten und versucht, diese dann umgehend über die deutsche Grenze zu bringen.
Aber aus den polnischen Auslandsvertretungen ist zu hören,dass dort gegen einige Tausend Euro ARbeits-Visa verkauft werden,damit die viel bescholtenen Ausländer sicher bequem per Flugzeug nach Polen reisen können.
Ich gehe aber davon aus,dass in diesen Auslandsvertretungen Leute arbeiten, die intensiv darüber nachdenken, wie sie sich noch den einen oder anderen Euro dazuverdienen könnten.
Und es scheint schwierig, dies im Vorfeld zu unterbinden - meist fliegt es erst auf, wenn schon alles geschehen ist.
Aber ich wiederhole es nochmals: für Vorfälle aus 2015 die jetzige Aussenministerin als Sündenböckin zu erklären, ist nur ein Zeichen von grandioser Unwissenheit bzw. auch eine Unverschämtheit. Olga
als wir hier in Sevilla die Vorbereitungsphase zur EXPO 92, der Weltausstellung , waren und als die Verträge für Dienstleister usw. vergeben wurde, gab es eine eigene Agentur , soboro s.a. , bei der inoffiziell die Schmiergelder eingezahlt und von der Agentur an die Betreffenden nach Abzug eies Bonus weitergegeben wurden. Das war völlig legal und für jeden erkennbar, denn soboro heisst Schmiergeld ... in den USA gib es ähnliches, ich erinnere mich an nur eine solche Agentur namens Lift-up oder so ähnlich - , die im Auftrag des Olympischen Komitees Atlanta auch die Auftragnehmer auf diese Weise "vermittelte" - so what.
Sie schildern hier Fälle,die mehr als 30 Jahre zurückliegen.
Evtl. hat es ja damit zu tun, dass "Soboro" mittlerweile als Namen für asiatische, sehr leckere Gerichte (zum Essen) verstanden werden.
Ein wenig aktueller wäre hier der Schmiergeld-Skandal von Siemens in 2006,der aber juristisch in langen Verfahren ermittelt und auch verurteilt wurde - da kamen im Nachhinein so einige Siemens-Manager zu hohem Schaden.
Seitdem ist es auch üblich, dass Firmen sog. Compliance-Regeln aufstellen, die bestimmen, an welche Regeln sich MitarbeiterInnen in ordentlich geführten Firmen zu halten haben,die entsprechenden Einflüssen von aussen ausgesetzt sind. Olga