Internationale Politik Wie klug ist ein Wirtschaftskrieg mit Russland?
Das Thema stellt den Begriff "Wirtschaftskrieg" in den Mittelpunkt. Krieg ist normalerweise ein Zustand der Beziehungen, bei dem es eigentlich immer zu Dummheiten kommt.
Sanktionen sind auch kein totaler Abbruch von Beziehungen, sondern in diesem eine Beschränkung des Handels-, Dienstleistungs- und Finanzaustauschs auf weniger Sektoren, mit dem Ziel zu schaden (wenn es sein muss auch sich selbst, wenn nötig).
Der Zugang zu Kapitalmärkten kann Auswirkungen auf die Ökonomie vor allem im Bereich der Investitionen haben, aber auch auf den Staatshaushalt. Die Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft gehen zu gewissen nicht unbeträchtlichen Teilen in den Staats- und damit auch den Rüstungshaushalt Russlands ein.
Der russische Mensch ist leidensfähig in einem Ausmaß, das wir uns nicht vorstellen können. Es geht aber weniger um die Frustrationstoleranz der russischen Menschen allgemein, sondern um die Stabilität des Regimes. Die Massen der geduldigen Russen lassen sich in Schach halten durch Erfolge in nationalen Fragen, Versprechungen, was das materielle Auskommen betrifft, vor allem aber durch Polizei und Geheimdienste. Aber die Frage ist, wie sich die Oligarchen verhalten werden, von denen die Macht Putins auch abhängt.
Wie sich Energiepreiserhöhungen auf die sozale Stabilität einer Gesellschaft auswirken können, dafür bekamen wir bereits einen Vorgeschmack in letzter Zeit bei der Diskussion steigender Strompreise. Grundsätzlich müssen wir und auch andere Staaten in der Welt damit leben, dass Energie (Leitungsenergie vor allem ) knapp werden wird.
Die Abhängigkeit Dtlds im Erdgasgeschäft mit Rld liegt bei 38%. Die Abhängigkeit von Rld bei Erdöl ist ebenfalls hoch. Eine größere Diversifizierung zur Reduktion dieser Abhängigkeit ist deshalb notwendig. Vor allem aber eine Effzienzsteigerung und damit eine Verringerung des Verbrauchs. Mit der Energiewende streben wir dieses Ziel ohnehin an. Dies ist ein Problem, das Russland und alle Volkswirtaschaften auch betrifft. Deshalb bedaure ich die Schwächung der Zusammenarbeit mit Russland. Aber in Anbetracht der Situation nach dem Abschuss von MH17, der Unzugänglichkeit der Absturzstelle, der entwürdigenden Situation der Leichenbergung (samt Leichenfledderei), das Verhalten bei der Zugänglichkeit der Absturzstelle zur Feststellung der Absturzursachen etc. ist ein Signal notwendig: Es gibt Regeln, die im internationalen Verkehr unter zivilisierten Staaten eingehalten werden. Was geschah ist jenseits aller Zivilisation (so A.Min Steinmeier).
Die hier angesprochene neue Partnerschaft und größere Abhängigkeit von den BRICS-Staaten ist zunächst nicht furchterregend. Es sind Schwellenländer wie Russland auch. Das kürzlich abgeschlossene Erdgasgeschäft mit China sieht den Bau einer Pipeline vor und für die nächsten 30 Jahre die Lieferung von 230 Mrd Dollar (wenn ich mich richtig entsinne). Bei einem Liefervolumen von über 1Mrd Dollar täglich in die EU wird klar, dass zunächst kleine Brötchenj gebacken werden. China könnte bei der Finanzierung helfen. Wie steht es aber mit der Technik und der Produktivität? Brasiiein braucht kein Erdgas zum Heizen, besitzt genügend Rohstoffe. Nach Indien eine Pipeline legen?
Russlands Wirtschaft braucht dringend eine Modernisierung. Russlands Wirtschaft baut auf auf den Rohstoffexport. Typisch für ein Schwellenland.
Länder wie Polen etwa sind besonders abhängig von Russlands Erdgas. Aber gerade Polen dringt auf scharfe Sanktionen. Die Polen kennen die Russen zur Genüge seit über 200 Jahren.
Sanktionen sind auch kein totaler Abbruch von Beziehungen, sondern in diesem eine Beschränkung des Handels-, Dienstleistungs- und Finanzaustauschs auf weniger Sektoren, mit dem Ziel zu schaden (wenn es sein muss auch sich selbst, wenn nötig).
Der Zugang zu Kapitalmärkten kann Auswirkungen auf die Ökonomie vor allem im Bereich der Investitionen haben, aber auch auf den Staatshaushalt. Die Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft gehen zu gewissen nicht unbeträchtlichen Teilen in den Staats- und damit auch den Rüstungshaushalt Russlands ein.
Der russische Mensch ist leidensfähig in einem Ausmaß, das wir uns nicht vorstellen können. Es geht aber weniger um die Frustrationstoleranz der russischen Menschen allgemein, sondern um die Stabilität des Regimes. Die Massen der geduldigen Russen lassen sich in Schach halten durch Erfolge in nationalen Fragen, Versprechungen, was das materielle Auskommen betrifft, vor allem aber durch Polizei und Geheimdienste. Aber die Frage ist, wie sich die Oligarchen verhalten werden, von denen die Macht Putins auch abhängt.
Wie sich Energiepreiserhöhungen auf die sozale Stabilität einer Gesellschaft auswirken können, dafür bekamen wir bereits einen Vorgeschmack in letzter Zeit bei der Diskussion steigender Strompreise. Grundsätzlich müssen wir und auch andere Staaten in der Welt damit leben, dass Energie (Leitungsenergie vor allem ) knapp werden wird.
Die Abhängigkeit Dtlds im Erdgasgeschäft mit Rld liegt bei 38%. Die Abhängigkeit von Rld bei Erdöl ist ebenfalls hoch. Eine größere Diversifizierung zur Reduktion dieser Abhängigkeit ist deshalb notwendig. Vor allem aber eine Effzienzsteigerung und damit eine Verringerung des Verbrauchs. Mit der Energiewende streben wir dieses Ziel ohnehin an. Dies ist ein Problem, das Russland und alle Volkswirtaschaften auch betrifft. Deshalb bedaure ich die Schwächung der Zusammenarbeit mit Russland. Aber in Anbetracht der Situation nach dem Abschuss von MH17, der Unzugänglichkeit der Absturzstelle, der entwürdigenden Situation der Leichenbergung (samt Leichenfledderei), das Verhalten bei der Zugänglichkeit der Absturzstelle zur Feststellung der Absturzursachen etc. ist ein Signal notwendig: Es gibt Regeln, die im internationalen Verkehr unter zivilisierten Staaten eingehalten werden. Was geschah ist jenseits aller Zivilisation (so A.Min Steinmeier).
Die hier angesprochene neue Partnerschaft und größere Abhängigkeit von den BRICS-Staaten ist zunächst nicht furchterregend. Es sind Schwellenländer wie Russland auch. Das kürzlich abgeschlossene Erdgasgeschäft mit China sieht den Bau einer Pipeline vor und für die nächsten 30 Jahre die Lieferung von 230 Mrd Dollar (wenn ich mich richtig entsinne). Bei einem Liefervolumen von über 1Mrd Dollar täglich in die EU wird klar, dass zunächst kleine Brötchenj gebacken werden. China könnte bei der Finanzierung helfen. Wie steht es aber mit der Technik und der Produktivität? Brasiiein braucht kein Erdgas zum Heizen, besitzt genügend Rohstoffe. Nach Indien eine Pipeline legen?
Russlands Wirtschaft braucht dringend eine Modernisierung. Russlands Wirtschaft baut auf auf den Rohstoffexport. Typisch für ein Schwellenland.
Länder wie Polen etwa sind besonders abhängig von Russlands Erdgas. Aber gerade Polen dringt auf scharfe Sanktionen. Die Polen kennen die Russen zur Genüge seit über 200 Jahren.
Wie russische Zeitungen berichten soll morgen am Donnerstag in Minsk eine Sitzung unter Teilnahme von Vertretern der Ukraine, Russlands und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stattfinden. Hauptthema ist die Lage in der krisengeschüttelten Ostukraine.
Vertreter der selbsternannten Republik Donezk im Osten der Ukraine wollen an der bevorstehenden Sitzung der Ukraine-Dreiergruppe ebenfalls teilnehmen.
Vielleicht gewinnt die Vernunft doch noch.
Davon habe ich bisher in unseren Medien allerdings noch keine Information gefunden
Vertreter der selbsternannten Republik Donezk im Osten der Ukraine wollen an der bevorstehenden Sitzung der Ukraine-Dreiergruppe ebenfalls teilnehmen.
Vielleicht gewinnt die Vernunft doch noch.
Davon habe ich bisher in unseren Medien allerdings noch keine Information gefunden
"Davon habe ich bisher in unseren Medien allerdings noch keine Information gefunden." justus
Ist schon seit Tagen bekannt. Es geht auch um den Anschuss/Absturz von MH17 und die Bergung und Untersuchung der Wrackteile.
Vielleicht gewinnt die Vernunft doch noch.
Vergiss es justus.
Das Drehbuch ist geschrieben.
Und es wird gespielt werden.
Die US-Regierung investiert doch nicht Milliarden von Dollar, um anschließend mit leeren Händen da zu stehen. Nee.
Die wollen diesen Krieg, und sie werden ihn stattfinden lassen.
Also, davon bin ich nicht überzeugt. Dass die USA-Administration Interesse an einem Krieg (!) in Europa hat, glaube ich nicht. Obama hat das nicht.
Ich finde, wandersmann, Du betreibst Panikmache.
Karl
Ich finde, wandersmann, Du betreibst Panikmache.
Karl
Ich glaube auch nicht an einen Krieg. Selbst den Amerikanern muß klar sein, daß so ein Krieg nicht auf Europa beschränkt bliebe und Amerika ist keine sichere Insel mehr.
Ein kalter Krieg ist m.E. das Ziel, das die Amerikaner anstreben, denn der Feind im Osten fehlt ihnen schon lange.
Ein kalter Krieg ist m.E. das Ziel, das die Amerikaner anstreben, denn der Feind im Osten fehlt ihnen schon lange.
@karl
Die weitere (sinnlose) wirtschaftliche Konfrontation der NATO-Staaten mit Russland wird meiner Meinung nach tatsächlich zum Sturz Putins und zu einer Militär-Junta in Russland führen.
Dann werden allerdings die Politiker in Europa staunen, denn dann eskaliert das Szenario. Die Russen stehen fest zu ihrem Militär und ertragen alles, wenn es Russland dient.
Ich hoffe die Falken im Westen rudern zurück.
p.s.: Ich hatte 12 Jahre Russisch-Unterricht von der 5ten Klasse bis zur Uni. Ich hoffe, ich muss es nicht notgedrungen auffrischen und gebrauchen.
Die weitere (sinnlose) wirtschaftliche Konfrontation der NATO-Staaten mit Russland wird meiner Meinung nach tatsächlich zum Sturz Putins und zu einer Militär-Junta in Russland führen.
Dann werden allerdings die Politiker in Europa staunen, denn dann eskaliert das Szenario. Die Russen stehen fest zu ihrem Militär und ertragen alles, wenn es Russland dient.
Ich hoffe die Falken im Westen rudern zurück.
p.s.: Ich hatte 12 Jahre Russisch-Unterricht von der 5ten Klasse bis zur Uni. Ich hoffe, ich muss es nicht notgedrungen auffrischen und gebrauchen.
Sehenden Auges schubsen uns derzeit unsere Politiker in ein Fiasko, in einen Wirtschaftskrieg mit Russland. Ist dies wirklich die einzige Alternative?
Karl
Entschuldige Karl, aber hier betreibst Du eine nicht statthafte Panikmache, Sanktionen sind erst einmal ein Instrument harter Außenpolitik in Form von Druck machen, Wirtschaftskrieg ist die unehrenhafte Endstufe, wenn Diplomatie versagt hat, nach dieser kann nur noch der militärische Krieg zum Einsatz kommen, oder er läuft bereits zusätzlich nebenher!
Bei der Erteilung von Sanktionen ist aber die Diplomatie noch nicht ausgeschöpft, darum sind Sanktionen immer nur ein Mittel zusätzlich zur Diplomatie!
Und wie wir selber von den ausgesprochenen Sanktionen betroffen werden, hängt davon ab, wie intelligent die Vertreter unserer Regierung sind und die Form der Sanktionen wählen, und bei der Intelligenz sehe ich die Schwachstellen, denn Sanktion ist nicht gleich Sanktion, aber dennoch ist es normal, daß nicht nur die mit Sanktionen belegten Staaten den Preis bezahlen müssen, sondern auch die, die sie verhängt haben, aber daran kann man dann erkennen, ob uns der Preis es wirklich wert ist, Menschenrechtsverletzungen oder Völkerrechtsverletzungen zu unterbinden!
Edita
Re: Wie klug ist ein Wirtschaftskrieg mit Russland?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"...daß nicht nur die mit Sanktionen belegten Staaten den Preis bezahlen müssen, sondern auch die, die sie verhängt haben, aber daran kann man dann erkennen, ob uns der Preis es wirklich wert ist, Menschenrechtsverletzungen oder Völkerrechtsverletzungen zu unterbinden!"
von edita
Danke für Deinen Bericht Edita.
@Karl,
so abwegig sind die Gedanken von Wandersmann ( Krieg in Europa) nicht,wenn auch die auslösende Gefahr woanders liegt :
"Als besonders beunruhigend erscheint den Sicherheitsexperten, dass sich Krisen ohne Vorwarnung zuspitzen könnten. "Eine Eskalation in einem dieser Konflikte, ausgelöst durch unabhängige Drittkräfte wie kürzlich beim Absturz von Flug MH17, kann die Krise zwischen Russland und dem Westen vertiefen, ohne dass eine Seite das will."
von edita
Danke für Deinen Bericht Edita.
@Karl,
so abwegig sind die Gedanken von Wandersmann ( Krieg in Europa) nicht,wenn auch die auslösende Gefahr woanders liegt :
"Als besonders beunruhigend erscheint den Sicherheitsexperten, dass sich Krisen ohne Vorwarnung zuspitzen könnten. "Eine Eskalation in einem dieser Konflikte, ausgelöst durch unabhängige Drittkräfte wie kürzlich beim Absturz von Flug MH17, kann die Krise zwischen Russland und dem Westen vertiefen, ohne dass eine Seite das will."
Danke Inga,
diesen Artikel "Krieg aus Versehen" wollte ich gerade auch verlinken. Versehen ist jedoch keine Absicht und diese unterstellt Wandersmann.
Es ist aber, das sagt ja auch dieser von Dir verlinkte Artikel, sehr wichtig, dass die Politiker extrem vorsichtig sein sollten und sich konfrontative Schritte in Bezug auf ihre Konsequenzen gründlichst überlegen sollten.
Karl
diesen Artikel "Krieg aus Versehen" wollte ich gerade auch verlinken. Versehen ist jedoch keine Absicht und diese unterstellt Wandersmann.
Es ist aber, das sagt ja auch dieser von Dir verlinkte Artikel, sehr wichtig, dass die Politiker extrem vorsichtig sein sollten und sich konfrontative Schritte in Bezug auf ihre Konsequenzen gründlichst überlegen sollten.
Karl