Internationale Politik Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
Mitglied_bed8151
Mitglied
Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die westlicherseits so geliebte nahöstliche "Stabilität" (das ist Neusprech für Mord, Folter, Krieg) ist dahin. Gut so!
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Wolfgang
SPON
11.02.2011
Mubarak-Rücktritt: Fanal für die Freiheit
Die Menschenmassen in Ägypten haben Geschichte geschrieben, den verhassten Despoten Mubarak verjagt. Mit dem 11. Februar 2011 sind auf einen Schlag Gewissheiten über den Nahen Osten erschüttert. Wenn der "Pharao" gestürzt werden kann, kann auch jeder andere Autokrat fallen.
Eine Analyse von Yassin Musharbash
Berlin - Husni Mubarak wurde weniger gestürzt als vielmehr niedergerungen. Sein erzwungener Rücktritt wird Folgen haben: In Ägypten - aber auch im gesamten Nahen Osten. Ägypten ist das größte und wichtigste arabische Land, Mubarak galt bis vor zwei Wochen als einer der am sichersten im Sattel sitzenden Herrscher der Region - nicht zuletzt, weil er jahrzehntelang vom Westen gestützt wurde. Welcher Machthaber zwischen Atlasgebirge [Marokko, Algerien, Tunesien] und dem Hedschas [Saudi-Arabien] kann nun noch ruhig schlafen?
[...]
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Wolfgang
SPON
11.02.2011
Mubarak-Rücktritt: Fanal für die Freiheit
Die Menschenmassen in Ägypten haben Geschichte geschrieben, den verhassten Despoten Mubarak verjagt. Mit dem 11. Februar 2011 sind auf einen Schlag Gewissheiten über den Nahen Osten erschüttert. Wenn der "Pharao" gestürzt werden kann, kann auch jeder andere Autokrat fallen.
Eine Analyse von Yassin Musharbash
Berlin - Husni Mubarak wurde weniger gestürzt als vielmehr niedergerungen. Sein erzwungener Rücktritt wird Folgen haben: In Ägypten - aber auch im gesamten Nahen Osten. Ägypten ist das größte und wichtigste arabische Land, Mubarak galt bis vor zwei Wochen als einer der am sichersten im Sattel sitzenden Herrscher der Region - nicht zuletzt, weil er jahrzehntelang vom Westen gestützt wurde. Welcher Machthaber zwischen Atlasgebirge [Marokko, Algerien, Tunesien] und dem Hedschas [Saudi-Arabien] kann nun noch ruhig schlafen?
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Ob die Hamas wohl auch noch ruhig schlafen kann, würde ich dann auch bezweifeln
wenn ich mir so das im Internet zu findende -
DAS MANIFEST FÜR WANDEL VON DER JUGEND VON GAZA!
durchlese. Vielleicht, wer weiß, vielleicht sind sie ja die Nächsten.
wenn ich mir so das im Internet zu findende -
DAS MANIFEST FÜR WANDEL VON DER JUGEND VON GAZA!
durchlese. Vielleicht, wer weiß, vielleicht sind sie ja die Nächsten.
Und nun stellt sich Karls Eröffnungsfrage ganz neu.......
Mitglied_bed8151
Mitglied
Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
CARLO STRENGER, ein Wissenschaftler, der an der Tel Aviv University forscht und lehrt, unterhält bei HAARETZ.com einen lesenswerten Blog: Strenger than Fiction
Sein aktueller Blog heißt "Ein großer Sprung für die israelische Psyche". Angesichts der aktuellen Ereigniss müsse die springen, schreibt er. Müsse raus aus dem Gefängnis der lange gehegten Vorurteile gegenüber Arabern. Müsse die Araber davon überzeugen, dass "wir", "wir" Israelis, nicht hochmütig sind, nicht arrogant, nicht frei von Respekt gegenüber dem Islam und überhaupt gegenüber arabischer Kultur. Er kritisiert die israelischen Siedlungen, kritisiert das Enteignen palästinensischen Eigentums. Die israelische Regierung könnte Vertrauen schaffen, wenn sie nur auf die Siedlungen und Enteignungen verzichten würde.
Soweit meine Zusammenfassung seines Blogs. Eine Anmerkung will ich mir nicht verkneifen... Selbstverständlich hat STRENGER recht... Israels Regierung (die breiten Rückhalt hat in der jüdischen Bevölkerung) könnte das tun. Daran, dass sie das tut, glaube ich nicht. Das wäre nichts weniger als die Abkehr vom Zionismus als Landraub. Der aber, der landraubende Zionismus, ist die bislang von kaum jemand in Frage gestellte ideologische Basis Israels.
--
Wolfgang
11.02.2011
A big leap for the Israeli psyche
One of the most persistent images in the Israeli psyche is that of Arabs as an existential threat, as people who are primitive, filled with hate for Israel and want to destroy it.
By CARLO STRENGER
[...]
Building the foundations for relationships between democracies is a two-way street. Israel must do its share to convince the Arab world that we are not haughty, arrogant and completely devoid of respect for Islam and for Arab culture. The Arab world has good reasons to think that Israel is incapable of relating respectfully to Arabs, given settlement construction, expropriation of Palestinian property and other unilateral steps. Our government can start building confidence this very moment by stopping such acts immediately.
--
CARLO STRENGER is a psychoanalyst, philosopher and public intellectual engaged in the defense of individual liberty, a high level of public discourse and a sane solution of the Israel-Palestine conflict.
A professor of psychology at Tel Aviv University, STRENGER is the author of seven books, most recently The Fear of Insignificance: Searching for Meaning in the Twenty First Century.
Sein aktueller Blog heißt "Ein großer Sprung für die israelische Psyche". Angesichts der aktuellen Ereigniss müsse die springen, schreibt er. Müsse raus aus dem Gefängnis der lange gehegten Vorurteile gegenüber Arabern. Müsse die Araber davon überzeugen, dass "wir", "wir" Israelis, nicht hochmütig sind, nicht arrogant, nicht frei von Respekt gegenüber dem Islam und überhaupt gegenüber arabischer Kultur. Er kritisiert die israelischen Siedlungen, kritisiert das Enteignen palästinensischen Eigentums. Die israelische Regierung könnte Vertrauen schaffen, wenn sie nur auf die Siedlungen und Enteignungen verzichten würde.
Soweit meine Zusammenfassung seines Blogs. Eine Anmerkung will ich mir nicht verkneifen... Selbstverständlich hat STRENGER recht... Israels Regierung (die breiten Rückhalt hat in der jüdischen Bevölkerung) könnte das tun. Daran, dass sie das tut, glaube ich nicht. Das wäre nichts weniger als die Abkehr vom Zionismus als Landraub. Der aber, der landraubende Zionismus, ist die bislang von kaum jemand in Frage gestellte ideologische Basis Israels.
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Wolfgang
11.02.2011
A big leap for the Israeli psyche
One of the most persistent images in the Israeli psyche is that of Arabs as an existential threat, as people who are primitive, filled with hate for Israel and want to destroy it.
By CARLO STRENGER
[...]
Building the foundations for relationships between democracies is a two-way street. Israel must do its share to convince the Arab world that we are not haughty, arrogant and completely devoid of respect for Islam and for Arab culture. The Arab world has good reasons to think that Israel is incapable of relating respectfully to Arabs, given settlement construction, expropriation of Palestinian property and other unilateral steps. Our government can start building confidence this very moment by stopping such acts immediately.
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CARLO STRENGER is a psychoanalyst, philosopher and public intellectual engaged in the defense of individual liberty, a high level of public discourse and a sane solution of the Israel-Palestine conflict.
A professor of psychology at Tel Aviv University, STRENGER is the author of seven books, most recently The Fear of Insignificance: Searching for Meaning in the Twenty First Century.
Der aber, der landraubende Zionismus, ist die bislang von kaum jemand in Frage gestellte ideologische Basis Israels.
Wenn jetzt noch gütigst die Zeit, in der sich wolfgang mit dieser "Erkenntnis" ideologisch bewegt, definiert würde.......
Die fanatische "Siedlergruppierung" (um dies einmal so zu bezeichnen) mit Israel gleichzusetzen, wäre ungefähr so zutreffend, wie dies für die FDP mit der Bundesrepublik, Le Penn mit Frankreich oder Wilders' PVV mit Holland.
Abgesehen davon wäre es doch interessant mehr Gedanken über das Thema "Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?" in dieser Diskussion hier zu erfahren, als sich mit der dauerphobischen Isrealkritik beschäftigen zu müssen.
Es stünde dem User wolfgang ja frei dazu ein eigenes Thema zu eröffnen (hat er schon? - ich bin ja erst kurz dabei) und sich darin nach Herzenslust auszutoben. Hier jedoch ist es eine Themenverfehlung
________________________________________
PS: Seitenlange Ausschnitte hier einzukopieren, die in beliebiger Anzahl aus den Tiefen des Internet für jede beliebige Thematik in Pro oder Con gefunden werden können, sind per se weder taugliche Beweise, noch ersetzen sie eigene Gedanken. Sie entsprechen einer geistigen Camouflage.
Wenn jetzt noch gütigst die Zeit, in der sich wolfgang mit dieser "Erkenntnis" ideologisch bewegt, definiert würde.......
Die fanatische "Siedlergruppierung" (um dies einmal so zu bezeichnen) mit Israel gleichzusetzen, wäre ungefähr so zutreffend, wie dies für die FDP mit der Bundesrepublik, Le Penn mit Frankreich oder Wilders' PVV mit Holland.
Abgesehen davon wäre es doch interessant mehr Gedanken über das Thema "Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?" in dieser Diskussion hier zu erfahren, als sich mit der dauerphobischen Isrealkritik beschäftigen zu müssen.
Es stünde dem User wolfgang ja frei dazu ein eigenes Thema zu eröffnen (hat er schon? - ich bin ja erst kurz dabei) und sich darin nach Herzenslust auszutoben. Hier jedoch ist es eine Themenverfehlung
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PS: Seitenlange Ausschnitte hier einzukopieren, die in beliebiger Anzahl aus den Tiefen des Internet für jede beliebige Thematik in Pro oder Con gefunden werden können, sind per se weder taugliche Beweise, noch ersetzen sie eigene Gedanken. Sie entsprechen einer geistigen Camouflage.
Mitglied_bed8151
Mitglied
Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
TARIQ RAMADAN and SLAVOJ ZIZEK - zwei Wanderer zwischen den Welten, zwei kluge Menschen, zwei, die den Dialog der Kulturen führen, Wanderer, deren Worte sowohl im Abendland als auch im Morgenland Gewicht haben.
ZIZEK sagte, vor den Ereignissen in Tunesien und Ägypten wirke die westliche Debatte um Multikulturalismus und den "Kampf der Kulturen" nur noch "billig". "Dort, wo wir einen Tyrann bekämpfen, sind wir solidarisch", sagte er. "Was wir erleben in Tunesien und Ägypten ist genau diese universelle Revolution für Menschenrechte und wirtschaftliche Gerechtigkeit", sagte er. ZIZEK teilt die Bedenken der Leute nicht, die am Demokratiewillen der Menschen zweifeln, weil diese einer anderen Kultur angehören. "Denen sage ich: Nein. Ich bin stolz auf sie. Sie verstehen Demokratie durch das, was sie tun, besser als wir im Westen mit unseren Anti-Einwanderungsparteien."
RAMADAN nannte die Befürchtungen vor einer islamistischen Regierung unter Führung der Muslimbruderschaft eine "ideologische Projektion" des Westens, mit deren Hilfe der bestehende Zustand erhalten werden solle. Der Westen habe die Diktatoren mit dem Argumente unterstützt, es sei allemal besser, sich mit Despoten zu verbünden als den Islamisten das Feld zu überlassen.
--
Wolfgang
ZIZEK sagte, vor den Ereignissen in Tunesien und Ägypten wirke die westliche Debatte um Multikulturalismus und den "Kampf der Kulturen" nur noch "billig". "Dort, wo wir einen Tyrann bekämpfen, sind wir solidarisch", sagte er. "Was wir erleben in Tunesien und Ägypten ist genau diese universelle Revolution für Menschenrechte und wirtschaftliche Gerechtigkeit", sagte er. ZIZEK teilt die Bedenken der Leute nicht, die am Demokratiewillen der Menschen zweifeln, weil diese einer anderen Kultur angehören. "Denen sage ich: Nein. Ich bin stolz auf sie. Sie verstehen Demokratie durch das, was sie tun, besser als wir im Westen mit unseren Anti-Einwanderungsparteien."
RAMADAN nannte die Befürchtungen vor einer islamistischen Regierung unter Führung der Muslimbruderschaft eine "ideologische Projektion" des Westens, mit deren Hilfe der bestehende Zustand erhalten werden solle. Der Westen habe die Diktatoren mit dem Argumente unterstützt, es sei allemal besser, sich mit Despoten zu verbünden als den Islamisten das Feld zu überlassen.
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Wolfgang
loretta
Mitglied
Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
Für Algerien und weitere islamische Länder erwarte ich keinen so relativ glatten Erfolg der Demokratiebewegung. Der Überraschungseffekt wie in Tunesien und Ägypten ist vorbei, die Regierungen hatten inzwischen Zeit, entspr. Maßnahmen zu treffen.
Hoffentlich kommt es nicht zu einem Blutbad! Gerade auch in Algerien ist die Situation für die Jugend fast hoffnungslos, wie ein Fernsehbericht vor einiger Zeit dokumentierte. Dort haben junge Menschen nicht viel zu verlieren.
Clara
Hoffentlich kommt es nicht zu einem Blutbad! Gerade auch in Algerien ist die Situation für die Jugend fast hoffnungslos, wie ein Fernsehbericht vor einiger Zeit dokumentierte. Dort haben junge Menschen nicht viel zu verlieren.
Clara
Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
wo und wie geht es weiter? natürlich mit Anarchie, wenn das Volk die Macht der Medien übernimmt.. aber.. lieber Anarchie als gar keine Regierung !
Lorbas
Lorbas
loretta
Mitglied
Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
wo und wie geht es weiter? natürlich mit Anarchie, wenn das Volk die Macht der Medien übernimmt.. aber.. lieber Anarchie als gar keine Regierung !
Lorbas
.... wenn das Volk die Macht der Medien übernimmt !?!?!?!?
lorbas, ist das die Quintessenz, die du diesem Widerstand der Ägypter zugestehst?
Deinen letzten Satz möchte ich dahingehend korrigieren, indem ich schreibe:
Lieber Anarchie als eine derartige Regierung.
loretta