Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?

Internationale Politik Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?

adam
adam
Mitglied

Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.02.2011, 10:25:23

Asfa-Wossen Prinz Asserate nennt das, was die Chinesen tun ehrlich, während er im selben Atemzug das gleiche bei den Europäern verurteilt.

Der Unternehmensberater Asfa-Wossen Prinz Asserate, der ja in Deutschland lebt, ist ein unlogischer Heuchler, der sich interessant machen will. Gerade seine Familie war eine der übelsten Despotengangs (Schurken!) der afrikanischen Geschichte. Sein Urteil ist, gelinde gesagt, unangebracht.

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adam

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Karl
Karl
Administrator

Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 09.02.2011, 12:56:35
Asfa-Wossen Prinz Asserate nennt das, was die Chinesen tun ehrlich, während er im selben Atemzug das gleiche bei den Europäern verurteilt.
geschrieben von adam
Ich habe das anders gelesen. Ich habe den Text so verstanden: Die Haltung der Chinesen ist nicht heuchlerisch, weil sie nicht von Menschenrechten reden, wenn sie ihre handfesten wirtschaftlichen Interessen vertreten. Die westlichen Staaten tun letzteres auch, aber sie behaupten das Gegenteil und ihre Rede von den Menschenrechten ist unehrlich.

Ich bin übrigens gegen Sippenhaft und bereit, auch einen Großneffen des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie nach seinen eigenen Taten und Worten zu bewerten.

Ich bin übrigens dafür, dass Menschenrechten ein größeres Gewicht in Politik und Wirtschaft gegeben wird, d. h. ich heiße die chinesische wie die westliche Art der Politik nicht gut.

Karl
Medea
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Mitglied

Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von Medea
als Antwort auf adam vom 08.02.2011, 20:21:48
Was ich soeben über den Herrn Tariq Ramadan in Wikepedia las, läßt mich vermuten, daß er ein sehr geschickter Wolf im Schafspelz sein dürfte. Es macht ihn mir nicht sympathischer und eine gewisse Achtsamkeit/Vorsicht ist wohl angesagt.

Er verkündet, daß den Mächtigen in Washington, Brüssel und Jerusalem in puncto arabischen Ländern nicht zu trauen sei, möglich -

nun ich traue ihm allerdings auch nicht weit über den Weg. Er kommt aus einer Familie mit Moslembruderschaft-Hintergrund, hat gewissermaßen bereits mit der Muttermilch seine Orientierung aufgesogen.

Im großen und ganzen bleibt für ihn die Scharia eine Richtschnur bei einer von ihm angedachten Form eines europäischen Islam. Allerdings lehnt er Steinigungen, wie von seinem Bruder noch vertreten, sowie Körperstrafen ab.

Tariq Ramadan findet seine Anhänger bei den jungen akademisch-muslimischen Leuten.










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olga64
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Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 09.02.2011, 15:36:24
Er verkündet, daß den Mächtigen in Washington, Brüssel und Jerusalem in puncto arabischen Ländern nicht zu trauen sei, möglich -

Ein gewisser Wahrheitsgehalt liegt in dieser Aussage sicher - genau so wie der Westen inkl. USA den muslimischen Strömungen nicht trauen, bzw. regelrecht grosse Ängste davor haben.
Demokratie kann nicht auf Knopfdruck installiert werden. Die ägyptischen GEsetze sehen ja vor, dass wenn Mubarak zurücktritt, dort innerhalb von 60 Tagen Neuwahlen stattfinden müssen.
Wie geht dies ohne Parteien, ohne Verfassung - ohne irgendeine politische Basis, die später demokratisch agieren könnte?
Aber allmählich sollte dann auch in Ägypten gehandelt werden: z.B. Verzicht auf die finanziellen Zuwendungen aus USA. Ob und wie dies gehen soll, ist mir schleierhaft. Seit einigen Wochen häuft Ägypten grosse Schulden auf, die ökonomische Zukunft ist unsicher und auch wann und wie der Tourismus dort wieder anlaufen wird. Die Reiseveranstalter berichten ja bereits, dass z.B. deutsche Touris jetzt auf die Kanaren, Griechenland und insbesondere die Türkei ausweichen. Dem Gros der westlichen Touristen dürfte es egal sein, wo sie in der Sonne liegen - die wenigsten dieser Gruppe gehören zu den Bildungsreisen, die deshalb nach Ägypten fahren.Das führt dann zu einer weiteren Arbeitslosigkeit unter jungen Leuten, die bisher im Tourismusbereich arbeiten - zusammen mit den Kamelbesitzern, Taxis usw. Olga
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf Karl vom 09.02.2011, 14:28:53
Das thema lautete doch, wie geht es weiter in den Arabischen
Ländern.
Da ist es doch völlig wurscht,ob und wie irgendwelche leute wie Rama.. oder Prinz... die stellung der EU oder des westens ingesamt zu den Arabischen diktatoren oder herrschern beurteilen.
Wo bleibt deren aussage zum thema und wie soll es weitergehen.
Das ganze reiht sich doch nahtlos ein in die hier wieder losgetretene kampagne gegen den Westen.
@Karl:
Auch wie sich China gegenüber diesen ländern in wirtschaftlichen fragen verhält, bringt in den Arabischen ländern niemand voran.
Sollten die hier angesprochenen "Experten und Unternehmensberater" ihre weisheiten nicht lieber dem Rat der weisen in ägypten zur verfügung stellen und dort machbare vorschläge auf den tisch legen?
adam
adam
Mitglied

Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 09.02.2011, 14:28:53
Ich habe das anders gelesen. Ich habe den Text so verstanden: Die Haltung der Chinesen ist nicht heuchlerisch, weil sie nicht von Menschenrechten reden, wenn sie ihre handfesten wirtschaftlichen Interessen vertreten. Die westlichen Staaten tun letzteres auch, aber sie behaupten das Gegenteil und ihre Rede von den Menschenrechten ist unehrlich.
geschrieben von karl


@karl.

es geht hier auch darum, daß die demokratischen Staaten in ihrem Erscheinungsbild, nicht auf einem Niveau mit Staaten wie China dargestellt werden. China schert sich weder im eigen, noch im Ausland um die Würde des Menschen. China stützt nicht nur Despoten, sondern benimmt sich, gerade in Afrika, selber wie ein despotischer Kolonist, benimmt sich so, wie einige europäische Staaten zu Anfang des Kolonialismus. Und da wird mir China als ehrlich im Vergleich zur westlichen Welt zugemutet und ich soll das akzeptieren? Aber nie im Leben!

Der Rolle von Europa/USA in Bezug auf die arabischen Staaten und den dortigen Aufständen, sollte langsam in vernünftigem Augenschein gesehen und nicht denen das Wort geredet werden, die in ihrem Verständnis der Welt so weit ins völlig Irrationale abgedriftet sind, so in selbst gezimmerten Dogmen festzementiert sind, solchen Hass gegen den Westen verbreiten, daß man ihnen jedes Beurteilungsvermögen absprechen könnte, ja müßte, wenn man an Frieden in dieser Welt ehrliches Interesse hat.

Tariq Ramadan missioniert in seinem Modell für den Islam, macht den zu islamisierenden Europäern großmütig Zugeständnisse, nimmt diese Zugeständnisse aber sofort mit Hinweis auf die zu geltende Scharia wieder zurück. Für einen Europäer ist dieses Modell eine Zumutung, ich bin Europäer und ich werde diese Zumutung immer und überall ganz entschieden zurückweisen.

Ähnlich denke ich von der "Kaiserliche Hoheit" Asfa-Wossen Prinz Asserate. Er ist für mich ein Trittbrettfahrer der Argumentation gegen den Westen.

Ich habe es bereits geschrieben und wiederhole es: Wenn den Menschen in Arabien, die für ihre Würde auf die Straße gehen, jemand helfen kann und auch will, sind das die Menschen des freien Westens und ihre gewählten Regierungen. Hätten die USA in Ägypten nicht so großen Einfluß auf die Militärs, wäre der Aufstand inzwischen zu Ende, denn Mubarak hätte seinen Apparat der Menschenverachtung längst wieder hochgefahren. Alle anderen, die sonst in vorderster Reihe stehen, wenn es darum geht, Europa und die USA anzuklagen, ducken sich ängstlich weg, sie wissen, daß es ihnen als nächste an den Kragen gehen kann und sie wissen auch warum.

Wie weit Europa und die USA helfen können, hängt davon ab, wie groß die Gefahr Arabiens, auch in demokratisierten Verhältnissen, für den Westen sein kann oder werden könnte. Niemand kann vom Westen verlangen, gegen seine Interessen zu handeln. Auch die USA und die restliche freie Welt sind kein Selbstbedienungsladen für Zugeständnisse, von denen niemand weiß, welcher Widerhall kommt.

--

adam



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olga64
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Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von olga64
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 09.02.2011, 15:53:31

Auch wie sich China gegenüber diesen ländern in wirtschaftlichen fragen verhält, bringt in den Arabischen ländern niemand voran.

Das ist zu kurzsichtig gedacht: da sich China in Afrika bereits sehr (finanziel) engagiert und im Gegenzug die Infrastruktur in vielen Staaten sehr verbessert, ist dies auch "in diesen Ländern" von hohem Interesse und dies ist China gut bekannt. Und wir im Westen haben mit den von China interpretierten Menschenrechten ja schon lange keine Probleme mehr - Hauptsache der Yuan rollt. Olga
hugo
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Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 09.02.2011, 16:12:12
Hätten die USA in Ägypten nicht so großen Einfluß auf die Militärs, wäre der Aufstand inzwischen zu Ende, denn Mubarak hätte seinen Apparat der Menschenverachtung längst wieder hochgefahren. (adam)

hm adam, damit kann ich mich nicht anfreunden, ich dachte eher das Gegenteil.

Hätten die USA in Ägypten nicht so großen Einfluß auf die Militärs, hätte Mubarak nicht 30 Jahre lang die Menschen in Ägypten so gekonnt und erfolgreich schikanieren unterdrücken und ausbeuten können.

hugo
adam
adam
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Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 09.02.2011, 18:00:18
Hätten die USA in Ägypten nicht so großen Einfluß auf die Militärs, hätte Mubarak nicht 30 Jahre lang die Menschen in Ägypten so gekonnt und erfolgreich schikanieren unterdrücken und ausbeuten können.

hugo
geschrieben von hugo


Waren die Schikanen Bedingungen dafür, daß die USA für das Militär gezahlt und Lebensmittel für die Bevölkerung geliefert haben? Stell lieber mal den Zusammenhang dazu her, daß Ägypten dafür Frieden mit Israel gehalten hat und nicht die anderen, kriegstreibenden Despoten unterstützt hat.

Hugo, die Welt funktioniert nicht nach Deinen Wünschen und schafft alles ab, was Dir unsympathisch ist. Etwas Toleranz gegenüber Andersdenkenden wäre angebracht.

--

adam


hugo
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Re: Wie geht es weiter in den arabischen Ländern?
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 09.02.2011, 18:12:44
hm adam,,damit wir nicht zu persönlich werden, will ich Dir mal mit der Überschrift zu einem Kommentar aus der Süddeutschen antworten:

"Zu lange wurde Stabilität mit Stagnation verwechselt: Washington nimmt Abschied vom ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak - und auch von der Idee, sich mit Geld Ruhe und Einfluss auf Potentaten kaufen zu können. Die westliche Welt muss sich in Schande eingestehen, dass sie in Ägypten versagt hat." (St Kornelius)

recht hat er, denn immerhin behaupten die USA Demokratie vorleben zu wollen (zumindest im eigenem Land) andererseits jedoch schaffen, pflegen und hoffieren sie massenhaft Diktaturen mit Ihren Despoten, notfalls mit Waffengewalt,,,,

hugo



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