Internationale Politik Wer ist Marine le Pen und wie ist sie politisch einzuordnen.

Ich habe das Curriculum von Marine seit der Gründung der Front National durch ihren Vater Jean Marie le Pen verfolgt, da sie ein Phänomen  der frz. Politik ist. Über ihren Vater habe ich hier einiges ausgeführt- und ja sie ist seine Tochter und  sein politisches Ziehkind. Sie hat sich familiär und politisch von ihm getrennt, denn mit ihm im Gefolge hätte sie politisch nie ein Chance gehabt. Und nein, sie ist kein Faschist im Mussolinischen Sinne dafür fehlt ihr der "Blutdurst" und die Menschenverachtung. Vergleicht sie am Besten mit Jörg Haider, den ihr ja noch alle kennen solltet. Rechtpopulismus, da ist ihr Geschäft.

"Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch" so steht es bei Bertholt Brecht und der Schoß iat überall in Europa fruchtbar - auch und gerade in Deutschland. .Marines Zulauf erfolgt aus diesem Schoß und der wird in allen Gesellschaften fruchtbar sein.

Ein Glück für Frankreich: Ihre intellektuelle Kompetenz ist sehr beschränkt Jörg Haider war da ein anderes Kaliber und Marion Maréchal ist es auch. Und sie ist eine Frau und die franz. Gesellschaft ist hochgradig misogyn, wenn es um politische Karrieren geht. Es gibt Ausnahmen (siehe Rachida Dati und Rama Yade), doch die sind selten. Ségolène Royale ist bei ihrer Präsidentschaftskandidatur über dii Anzahl der frnz. Atomuboote gestolpert.

Dies wird ihre letzte Kandidatur gewesen sein - nach eigenem Bekunden.In allen Städten wo Mitglieder des Rassemblement Bürgermeiter sind können auch Frauen bis spät in die Nach herumlaufen ohne belästigt zu werden. Ich keine einige - unsympastisch ist mir das nicht.

Würde Marine le Pen Frankreichs Präsidentin, würde der nächste Dominostein aus dem "Vereinigten Europa" fallen.

Ich habe vorhin die "Bewerbung" der Marine Le Pen zum 2. Wahlgang gelesen. Sogar ein Gesetz gegen die Mißhandlung von Tieren ist darin vorgesehen. Allerdings erst ziemlich am Ende, also "unter ferner liefen" ...

Frau le Pen will den Kontakt zu Berlin abbrechen und die EU von Grund auf verändern. Für mich ist das Blödsinn, weil ein Abbruch der Beziehungen zu Deutschland unvorstellbar ist und weil nicht sie, sondern das EU-Parlament, einstimmig, in der Lage wäre, die EU-Verfassung zu ändern. An dem, was sie da von sich gibt, kann man den Begriff "Populismus" sehr gut erklären. Nochwas: Sie will unter 30-jährige nicht besteuern, das Rentenalter auf 60/62 senken und die Mehrwertsteuer vielfach senken. Sie sagt aber nicht, wie das finanziert werden soll. Windräder will sie auch abbauen, weil sie eine Lärmbelästigung sind. Dafür habe ich nur einen Ausdruck "Schwachsinn".  Ich hoffe, die Franzosen fallen nicht auf sie rein. Das wäre eine größere Katastrophe für Europa als Boris Johnson.

Ich habe vorhin die "Bewerbung" der Marine Le Pen zum 2. Wahlgang gelesen. Sogar ein Gesetz gegen die Mißhandlung von Tieren ist darin vorgesehen. Allerdings erst ziemlich am Ende, also "unter ferner liefen" ...

Die "Gute" hat wohl bis anhin gar noch nicht gemerkt, dass es ein solches Gesetz in Frankreich schon seit zig Jahren gibt.

Aber vielleicht hat sie ihrem Erzrivalen ja nur zu verstehen geben wollen, er habe nichts von ihr zu befürchten, wenn er verliere?!

Dieses Gesetz (Loi contre la maltraitance animale) gibt es erst seit dem 18.11.2021 nachdem es den Senat passiert hat. Also nicht seit zig-Jahren.  Im Übrigen gab es gestern im frz. Fernsehen eine Livesendung mit MLP und Emmanuel Macron. Deren einzige öffentliche Auseinandersetzung. Danach ist MLP in der Tat nur ein Leichtgewicht verglichen mit dem Amtsinhaber. Die öffentliche Bewertung anschließend war eindeutig zugunsten des Präsidenten.
Tout est bien qui finit bien -  Ende gut alles gut

So ähnlich sehe ich das auch, sie hat ja nur jetzt im "Wahlkampf" mehrere Auftritte als "Volksnahe" Patriotin gezeigt und dem "Volk" erklärt, dass nur sie (!) für ein gutes Frankreich einstehen könne...

Macron hingegen musste nun fast notgedrungenerweise nachziehen und begab sich "unters Volk". Ich denke, dass so manch Wähler ihm das eben dieses "volksnahe" nicht abnimmt. Er war es nie.

Die Menschen, vor allem die Mittelschicht aber auch die Jugendlichen sind seit Jahren mit der Politik unzufrieden und wünschten sich ja schon bei der letzten Wahl eine Marine le Pen.

Würde sie es diesmal schaffen..., steht wohl einiges an angedrohten Umbrüchen auf ihrem Plan. Inwieweit sie das alles jedoch durchziehen kann, bleibt wohl abzuwarten und völlig offen.

Ihre "Putin-Nähe" allerdings könnte dann noch zu einer, ungeahnten Gefahr werden und Europa nicht nur durchrütteln, sondern schaden. Die permanente Zerstrittenheit der EU spielt Beiden in die Hände.


Kristine

Gerade eben, Songeur, habe ich diesen Beitrag von Marie Dufond, einer ausweislich der Angaben seit Februar 2020 in Südfrankreich lebenden Dame, gelesen.
Mich würde interessieren, wieweit Du – oder auch Achill – ihn für richtig, bzw. in welchen Bezügen Du das was sie schreibt für falsch oder falsch bewertet hältst:
https://www.achgut.com/artikel/le_pen_und_macron_wer_ist_das_geringere_uebel

Zum Ende des Artikels sind die Programme beider Lager verlinkt.
Sicher hilfreich, meine ich – wenn ich Französisch spräche.

Die Dame bewertet doch nichts, sie zählt auf, was ohnehin jeder Interessierte herausfinden kann, wenn er sich denn die Mühe machen will.

Das Dilemma "wen am Sonntag wählen" ist real, finde ich, entweder den amtierenden arroganten Herrn ohne halbwegs brauchbare Manieren in der Debatte gestern abend, oder eine sich sehr zurückhaltende Dame, die ihren Sermon dennoch unverdrossen zum Besten gab.


 

Die Dame bewertet doch nichts, sie zählt auf, was ohnehin jeder Interessierte herausfinden kann, wenn er sich denn die Mühe machen will.
Ich lese es etwas anders; doch sollte sie sich in der Hinsicht Zurückhaltung auferlegt haben - journalistisch gesehen umso besser.
Das Dilemma "wen am Sonntag wählen" ist real, finde ich, entweder den amtierenden arroganten Herrn ohne halbwegs brauchbare Manieren in der Debatte gestern abend, oder eine sich sehr zurückhaltende Dame, die ihren Sermon dennoch unverdrossen zum Besten gab.
Das klingt sehr nach: Egal was der Franzose wählt - er wird es bereuen.