Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela

Internationale Politik Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela

Friedensfreund
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RE: Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf Elbling vom 04.08.2024, 20:10:41

Die AfD würde in dem Moment an Bedeutung verlieren, wenn die Regierung sich auf ihre ureigenste Aufgabe besinnen, und eine dem Volk zugewandte Politik machen würde. Dieser Zug aber scheint abgefahren zu sein, befürchte ich.
Was das BSW betrifft, da hast Du nicht Unrecht, es ist aber noch 'n Zahn schärfer - ich wähle die nicht nur, ich bin auch im Unterstützerteam für Thüringen.

Elbling
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RE: Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Friedensfreund vom 04.08.2024, 20:26:06

.. ich wähle die nicht nur, ich bin auch im Unterstützerteam für Thüringen.

Das ist nicht zu übersehen. Ich dachte aber das Dir 40 Jahre DDR-Propaganda eigentlich reichen müßte um zu erkennen das dort mit sehr viel heißer Luft agiert wird. Die Linke ist da ja auch nicht schlecht unterwegs, aber Sahra ist noch ein Zahn 'schärfer' im heiße Luft verblasen.

Friedensfreund
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RE: Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf Elbling vom 04.08.2024, 20:31:21

Es hebt sich allerdings wohltuend vom Geschwurbel der Beliebigkeit einer ganzen Reihe von Politikern und Medienvertretern ab, da Probleme angesprochen und analysiert werden, die ansonsten gern unter dem Radar gehalten, oder gleich ganz unter den Teppich gekehrt werden.
40 Jahre Propaganda? Reicht nicht, mittlerweile sind es locker 70.


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Elbling
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RE: Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Friedensfreund vom 04.08.2024, 20:40:46
Es hebt sich allerdings wohltuend vom Geschwurbel der Beliebigkeit einer ganzen Reihe von Politikern und Medienvertretern ab, da Probleme angesprochen und analysiert werden, die ansonsten gern unter dem Radar gehalten, oder gleich ganz unter den Teppich gekehrt werden.
40 Jahre Propaganda? Reicht nicht, mittlerweile sind es locker 70.
Dann wirst Du eines Tages feststellen das dieses wohltuende Gesäusel erstrecht nur Geschwurbel ist.
Dir passt so einiges nicht, aber anstatt zu ändern fällst Du auf den "nächsten Versicherungsvertreter rein, der Dir die Überlebensversichrung' andreht. Bloß die gibt es nicht.
Und die 'Überlebensversicherung' wurde hier tatsächlich mal durch Kriminelle verkauft.......... Also alles nicht so abwegig.
MarkusXP
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RE: Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela
geschrieben von MarkusXP

Da fragt man sich doch: was geht in den Köpfen derer vor, die Maduro zu seinem "Wahlsieg" gratulieren? Die gleichen Informationen, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine manipulierte Wahl gehandelt hat, liegt diesen Herren ( primär denke ich an Russland und China ) doch auch vor.

Ich sage ja nicht, dass es nur ein Wahlbetrug sein kann, aber eine Nachprüfung ist doch eigentlich nicht verwerflich. Der Wahlsieger könnte doch umso mehr stahlen mit dem Beweis, dass er sich wirklich und wahrhaftig auf eine Mehrheit der Bevölkerung berufen kann ...

Aber was ein/sein Volk will oder eben nicht will, ist vollkommen uninteressant ... nicht nur in Venezuela, sondern auch bei den Gratulanten dieses grandiosen Wahlsiegers: es geht einzig und allein um den Machterhalt.

Wahlen sind eben keine Wahlen im Sinne von "auswählen können" ... man könnte es im Grunde in solchen Staaten auch lassen. Lediglich die Wahlbeteiligung ( wenn diese Zahlen nicht auch noch frisiert sind ! ) ist möglicherweise noch ein Indikator, ab ein Regime von der Bevölkerung getragen wird.

Würde man in China oder Russland einen Spitzenpolitiker fragen, ob er die Wahl in Venezuela für fair und glaubwürdig hält, ich bin sicher er würde voll Inbrunst und wider besseren Wissens lügen ohne rot zu werden.
MarkusXP

 

aixois
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RE: Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela
geschrieben von aixois
als Antwort auf Nick42 vom 04.08.2024, 15:41:02
Sollten wir an dieser stelle nicht auch mal darüber nachdenken, ob autoritäre Regieme für manche Staaten der Welt (vorübergehend?) besser sind wie das was wir in der europäischen Tradition Demokratie nennen?
Da kommst Du auf einen wichtigen Punkt, Nick. Der m.E. viel mit der "Aufklärung", die letzlich zur Auflösung der gottgewollten Ordnung führte und den Menschen mit seiner Freiheit sein Leben zu gestalten bzw. auf diese von außen wirkende Gestaltungsvorgaben  als Ordnungsprinzip ins Zentrum stellte.

Mit der Moderne, die durch unser (westliches) Verständnis von Entwicklung und Fortschritt definiert wird, wurden auch die von uns gewissermassen erfundenen  "Werte" zu universellen Werten, überall über alle Traditionen, Kulturen und  Religionen hinweg geltende.
 Wir, unsere durch Bildung und technische Entwicklungen, und den damit verbundenen Reichtum, geschaffenen 'humanitär' denkenden Köpfe haben diesen Bruch mit den autoritär- hegemonialen Zwangsherrschaftssystemen geschafft.

Gegen diese Regime, die um keinen Deut besser waren  als die heute noch exitierenden, konnte das Volk sich auch nicht auflehnen, sondern musste sich - mit Hilfe der Kirchen -  in diese quasi von Gott eingesetzten   'Regierungsformen' fügen. Rebellionen hatten bekanntlich wenig Erfolg, Freiheit Demokratie waren des Teufels und gegen die göttliche Ordnung des Untertanentums.

Unsere Versuche, die gute (unsere) Demokratie auf der ganzen Welt zu etablieren, sind oft gescheitert, haben ganze Kulturen und wohl austarierte Herrschaftssysteme zerstört, ohne allerdings für einen 'besseren' Ersatz zu liefern. Einen Ersatz, der oft als fremd, als von außen aufgedrückt,  empfunden wurde.

Ich finde Afghanistan ist da in weiten Teilen ein gutes Beispiel. Die Mujjahiddin, die Taliban entstanden nicht von alleine aus der Bevölkerung heraus, sondern durch westliche Interventionen. Was daraus geworden ist,  kann jeder heute sehen. Besser geht's den Menschen nicht. Im Gegenteil. Tortzdem veruteilen wir sie,weil sie nicht in der Lage sind, die von uns begangenen Fehler zu beheben...

Dennoch 'erheben' wir uns und meinen - geschichtsvergessen -  nun mal die 'Besseren' zu sein.
An der humanen Altruismus von 'guten 'Staaten, die unter Verzicht auf Eigeninteressen alles unternehmen, damit es anderen Staaten und ihren Menschen besser geht, habe ich noch nie geglaubt.

Von den Spätfolgen des imperialen Kolonialismus gar nicht zu reden.

Dazu habe ich 'vor Ort' zu viel gesehen. Ich denke , Beispiele dafür braucht es nicht. Wir alle kennen welche.

Wie textete B.Brecht in seinem "Einheitsfrontlied" von 1934  (von mir leicht abgewandelt):

"Und weil der Unterdrückte,  unterdrückt ist ist,
drum wird ihn kein anderer befrein,
es kann die Befreiung der Unterdrückten
nur das Werk der Unterdrückten selbst sein ."



 

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MarkusXP
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RE: Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Nick42 vom 04.08.2024, 15:41:02
 
 
Ja, Menschenverachtung ist immer abzulehnen und zu bekämpfen. Vor allem, wenn es mit Gewalt ausgeübt wird.

Aber: Sollten wir an dieser stelle nicht auch mal darüber nachdenken, ob autoritäre Regieme für manche Staaten der Welt (vorübergehend?) besser sind wie das was wir in der europäischen Tradition Demokratie nennen?

Zum Beispiel China. Dort gibt es auch viel wirtschaftlichen Fortschritt und soweit mir bekannt, auch in den ärmeren Regionen keinen Hunger und kein materielles Elend mehr. Und vor wenigen Jahrzehnten war das in China noch so.

Ob am westlichen Wesen die Welt immer genesen kann?

Nick42
 
Diese Frage stellt sich in der Tat Nick! Ich denke, die Mission "Demokratie für Alle!" ist auch beendet. Wenn schon, dann muss es eben aus dem Land selbst kommen ...

Aber es stellt sich auch für die traditionell demokratischen Staaten die Frage, ob die Probleme der Menschheit in einem System, das ja auf Mehrheiten beruht, überhaupt gelöst werden können. Denn eines steht ja zweifelsfrei fest: die Mehrheit kann sich auch irren, eine Entscheidung auf dieser Basis kann grottenschlecht und vollkommen falsch sein. 

Wenn die notwendigen Maßnahmen bei der Klimakrise erst ausschließlich nach gewonnenen Mehrheiten eingeleitet werden, sich jeder Politiker mit unangenehmen Entscheidungen alle 4 / 5 Jahre einer Wiederwahl stellen muss, dann kommt es nicht zu den notwendigen Maßnahmen. Dazu ist die Masse der Menschen, vielleicht sogar die Menschheit selbst, nicht bereit. Das ist in einem demokratischen System m.E. nicht möglich. Ich denke daher, dass die Demokratie eher ein Auslaufmodell ist ... 

Ist es sinnvoll, wenn die Stimme von "Otto Normalverbraucher" den gleichen Wert hat, wie von einem hoch dekorierten Klimaforscher, der sich tag-täglich mit diesem Problem wissenschaftlich befasst, vielleicht sogar einen möglichen Weg "der Rettung" weiß, den es sich zu begehen lohnt? Die Demokratie sagt eindeutig: JA!, beide Stimmen haben das gleiche Gewicht!  ... mir kommen da aber erhebliche Zweifel.

Ich denke, bei zeitnah notwendigen, schmerzhaften, aber nicht zu vermeidenden Maßnahmen, kommt man mit der Demokratie nicht weiter ... 
MarkusXP
Friedensfreund
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RE: Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf MarkusXP vom 05.08.2024, 12:39:47
 
 

Ist es sinnvoll, wenn die Stimme von "Otto Normalverbraucher" den gleichen Wert hat, wie von einem hoch dekorierten Klimaforscher, der sich tag-täglich mit diesem Problem wissenschaftlich befasst, vielleicht sogar einen möglichen Weg "der Rettung" weiß, den es sich zu begehen lohnt? Die Demokratie sagt eindeutig: JA!, beide Stimmen haben das gleiche Gewicht!  ... mir kommen da aber erhebliche Zweifel.

 
So ist es ja aber in der Praxis auch nicht, und das ist manchmal auch ganz gut so. Dass beide Stimmen bei der Wahl den gleichen Wert besitzen, muss selbstverständlich so sein. Aber in der Wahlkabine werden ja keine wissenschaftlich fundierten Maßnahmen getroffen, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, die finden erst von der dann gebildeten Regierung statt, und diese berät dann der Klimaforscher, womit seine Expertise eine höhere Wertigkeit besitzt, als die von "Otto-Normal".
Ingrid60
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RE: Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela
geschrieben von Ingrid60
als Antwort auf aixois vom 05.08.2024, 11:52:05
Deiner Feststellung, dass wir uns "erheben" stimme ich absolut zu - und natürlich dem gesamten Beitrag.

Ingrid60 
MarkusXP
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RE: Wenn Regime das "Sagen haben" ! Deutschland fordert Veröffentlichung von Wahldokumenten in Venezuela
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Friedensfreund vom 05.08.2024, 12:53:03
 
 

 
So ist es ja aber in der Praxis auch nicht, und das ist manchmal auch ganz gut so. Dass beide Stimmen bei der Wahl den gleichen Wert besitzen, muss selbstverständlich so sein. Aber in der Wahlkabine werden ja keine wissenschaftlich fundierten Maßnahmen getroffen, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, die finden erst von der dann gebildeten Regierung statt, und diese berät dann der Klimaforscher, womit seine Expertise eine höhere Wertigkeit besitzt, als die von "Otto-Normal".
Da stimme ich dir zu: bei der Wahl unserer politischen Führer müssen alle Stimmen das gleiche Gewicht haben ... das Drei-Klassen Wahlrecht will ich nun wahrlich nicht wieder aktivieren.

Bliebe noch das Problem der Wiederwahl von Politikern! 

Es ist zum Beispiel sinnvoll, die Anzahl  ( privater )  Flugreisen zu begrenzen, möglicherweise sogar zu verbieten. Es gibt durchaus namhafte Wissenschaftler, die so etwas als unvermeidlich fordern ... gefällt dir dies Beispiel nicht, es lassen sich auch andere finden, die einen "unangenehmen" Beigeschmack haben, also z.T. erhebliche Einschränkungen nach sich ziehen..

Wer mit so etwas in die Bütt geht, wird zuerst von der Opposition in der Luft zerrissen und anschließend die ganze Partei vom Wähler ... nicht ohne Grund kommen viele "gute" Ideen von Politikern im Ruhestand.
MarkusXP

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