Internationale Politik Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
Kristine
Handwerk bleibt Handwerk...es wird sich trotzdem verändern...man sieht es doch heute schon, der Schornsteinfeger z.B. ist kaum noch "der schwarze Mann", zu uns kommt er mit Köfferchen und Messgeräten und ist (leider) so garnicht mehr schwarz.. . Und das wird sich noch mehr verändern.
Stimmt - auch "schwarze Frauen" machen diesen Job mittlerweile und kommen adrett in einem gut sitzenden Anzug mit Köfferchen und viel Wissen zu den Hausbesitzern, um dem Job nachzugehen.
Kristine
Ähnlich ist es beim früher Kfz-Mechaniker, der mit seiner Ausbildung aufgrund der grossen IT-Lastigkeit in den Fahrzeugen gar nicht mehr weiter käme. Es ist eine andere Ausbildung nötig und zwar zum Mechatroniker.
Die Produkte haben sich geändert also auch die Profile der Mitarbeiter.
Heutige "Kaminkehrer" haben z.B. mit ganz anderen Problem, wie Emissionen, weiterführenden Gesetzen, Umweltbelastung usw. zu tun als es früher der Fall war. Aber warum soll das alles schlecht sein? Alles geht weiter, der Forschritt macht nicht Halt und nur diejenigen haben das Nachsehen, die der Vergangenheit nachweinen und den Fortschritt verteufeln. Olga
"Wie stellst Du Dir das also vor..?"
Da ich mir deine Idee einer Wirtschaft die nur auf Bestellung (Befriedigung eines 'nötigen' Bedarfs) funktioniert (ohne monetäre Elemente), nicht so recht vorstellen kann, habe ich die Subsistenzwirtschaft,die ich als Eigenbedarfsproduktion kenne, erwähnt, weil sie deinen Vorstellungen einer vom echten Bedarf getriebenen Wirtschaft am nächsten käme.
Zwischen der nötigen Versorgung (Subsistenz) und der Resourcen verschwenderische Überfluss- Versorgung über den am Gewinn orientierten 'freien' Markt, gibt es die gesteuerte oder regulierte Versorgung, die versucht, mit möglichst wenig Rohstoffverbrauch eine als 'vernünftig' angesehene Nachfrage zu befriedigen. Das erfordert entweder ein staatliches Eingreifen (Planwirtschaft, Angebotskontingente usw.) oder ein durch gemeinsamen freiwilligen Konsens limitiertes Waren-/Dienste Angebot.
Letzteres könnte ich mir vorstellen auf der Grundlage eines modernen Genossenschaftsprinzips, dezentral, regional strukturiert, demokratisch legitimiert, mit Produktionsstätten so nah am Konsumenten wie technisch/wirtschaftlich vertretbar., vernetzt bzw. im Austausch (auch grenzüberschreitend) mit anderen (regionalen) Genossenschaften stehend.
Nach dem Versagen/Abwicklung der gewerkschaftlich getragenen Gemeinwirtschaftsunternehmen (wie Neue Heimat, Coop, BfG, Volksfürsorge ...) soll ein Gewerkschaftsführer kurz vor seinem Tod seinem Nachfolger geraten haben, alles mögliche zu machen, aber bloss die Gewerkschaften raus halten aus dem Wirtschaften durch "Genossen".
Will heissen, mangelnde Kontrolle/Partizipation durch die Genossen/Bürger sind die Schwachstellen dieses entweder planwirtschaftlich (undemokratisch) oder genossenschaftlich (Managementversagen, Fremdkörper im Wettbewerbssystem) getragenen Wirtschaftsystems.
Wie die von dir angedachte "Bedarfs-Ökonomie" aussehen soll, ohne starke staatliche Vorgaben (Pläne ?) und wenig freiheitliche Kontrolleingriffe von 'obeb', könntest du mal skizzieren - eine Öko-Diktatur sollte es wohl nicht sein oder ?
Wie die von dir angedachte "Bedarfs-Ökonomie" aussehen soll, ohne starke staatliche Vorgaben (Pläne ?) und wenig freiheitliche Kontrolleingriffe von 'obeb', könntest du mal skizzieren - eine Öko-Diktatur sollte es wohl nicht sein oder ?Im Grunde kennst DU sie schon, nachzulesen bei Karl Marx, aber auch in der Biebel ist es beschrieben in den 10 Geboten. Hier die Gebote 7 - 10
7. Du sollst nicht stehlen.Du verstehst es nicht sogleich..? Es braucht den vom Herzen her schon ehrlichen Menschen der es auf keinem Fall darauf anlegt die anderen zu übervorteilen. Er begehrt nichts was er auch jedem anderem gönnt und achtet was anderen was bedeutet. Mißgunst ist ihm ein Greul, er stellt Gemeinsinn über den Selbstsinn.
8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Rind, Esel und noch alles, was dein Nächster hat.
„An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.“
Ach ja, es muss halt einen ganz NEUEN Menschen geben, so einfach ist das. Oder doch nicht?
Jetzt hast du mich fast ertappt.
Meine Frage - auch im Hinblick auf die Frage des Thread - gilt aber immer noch dem: "wie" stehen die Chancen für die Alten was Besseres zu vererben und welche Chancen haben sie/wir ? Viel Zeit zumj Nachdenken und nach Ideen zu suchen bleibt nicht, es könnte aber nicht nur für, sondern MIT den schon herumrennenden Nachkommen geschehen, die sich die Frage anders stellen als die Alten: welche Chancen werden sie haben in einer anderen, in ihrer , in einer "besseren , gewandelten Welt " zu leben ? Nur Reformen oder Wandel, Transformation , Revolution ???
In diesem Kontext schreibt (sogar) das Manager- Magazin ( manager magazin marx)
" Im Detail ist kaum vorherzusagen, wie sich der Wandel vollziehen wird. Aber eines scheint mir sicher: Dem Staat wird eine neue und noch prominentere Rolle zuwachsen als bisher. Denn wir bewegen uns auf eine Welt zu, in der "öffentliche Güter" und "externe Effekte" allgegenwärtig sind. Begriffe, die bei Ökonomen die roten Lampen angehen lassen: "Marktversagen“
Wie Marx, so werden sich auch seine Nachfolger im 21. Jahrhundert in vielem irren. Wie gesagt: "Aller Anfang ist schwer." Aber das sollte sie nicht vom Nachdenken abhalten. Knapp sind heute vor allem Ideen.
Eine auch dir bekannte Vision, bei der ich dem zweiten Satz zustimmen und unter Gesellschaft eher Genossenschaft verstehen würde:
"3.1. Die kommunistische Wirtschaft ist eine große Produzenten-Genossenschaft ohne Lohnarbeit und ohne Chefs. Was, wie und wann produziert wird, wird von den produzierenden Gesellschaftsmitgliedern gemeinsam und frei bestimmt."
Ich glaube nicht an eine große Genossenschaft. Das geht in die Hose. Auch über noch mehr zentralen "Staat" in seinen aktuellen Ausprägungen und Abhängigkeiten, wäre sehr kritisch zu reden, hat er doch einen gehörigen Eigenbeitrag zum Marktversagen geliefert.
Die "Assoziation" die ich mir vorstellen könnte , ist eben eine kooperative (=genossenschaftliche) , geschaffen durch Gleichgesinnte :
" Der Homo cooperativus strebt nicht als oberstes Ziel Profitmaximierung an, sondern verfolgt ein gelingendes Leben (eudaimonía der alten Griechen ) im Sinne eines Strebens nach Glück, das unterschiedliche Ziele integriert.
Die genossenschaftliche Idee wird durch Praxis zum Leben erweckt. So simpel das klingt, so schwierig ist es – denn es bedeutet, zumindest gefühlt, gegen den Strom zu schwimmen. Allerdings mangelt es nicht an Herausforderungen, deren Lösung durch eine kooperative Geisteshaltung begünstigt wird. Hierin liegen zahlreiche Möglichkeiten, Genossenschaften durch gelebte Praxis in ein zeitgemäßes Gewand zu hüllen."
Warum ?
Ganz einfach, weil es da schon in die Praxis umgesetzte Ideen und Erfahrungen der "Alten" gibt, mit denen die Jungen sich eine "bessere" Welt schaffen können, lernend, erprobend, schrittweise den Wandel vollziehend - nicht durch eine (nicht stattfindende) 'Revolution'. Sie könnten praktisch gleich damit anfangen.
Kooperative Formen können, müssen, in weiten Teilen, Parteien und Gewerkschaften mit ihren Apparaten und deren Eigenleben, ersetzen und können deshalb direkter und flexibler auf die Erwartungen und geteilten Werte ihrer Mitglieder reagieren. Auch bei der Arbeit durch neue Formen von immateriellen Netzwerken und ihren Instrumenten (wie KI).
Übrigens, beide sind UNESCO - Weltkulturerbe : Marx Schriften und die Genossenschaftsidee ...
Das eigentliche Problem ist doch das die Biebel, Marx und auch die Genossenschaftsidee (sofern man sie als generelle Idee betrachtet) allesamt gescheitert sind an immer der gleichen Stelle - der Gier des einzelnen, der meint ihm gehöre doch eigentlich das etwas größere Stück vom Kuchen.
Die Biebel, und auch Marx, hatten eigentlich die größten Chancen ihr Programm umzusetzen. Aber selbst die Protagonisten mußten sich bereichern und ihre Macht mißbrauchen. Kirchenfürsten haben sich materiell bereichert und die gläubigen mißbraucht. Selbst vor Kindern, eigentlich schutzbefohlen, haben sie nicht verschont. Die Herren komunistischen Bonzen das selbe. Wer sich nicht fügte, oder sonstwie mißliebig war, wurde zerstört. Stalin hat dafür den Gulak gehabt, Ulbricht und Honecker hatten Bautzen.
Die Grundidee der Biebel und vom komunistischen Manifest sind schon bedenkenswert, nur sie umzusetzen wird schier unmöglich mit selbstsüchtigen Menschen.
- Die Gier des Einzelnen -
Es sind offenbar die Gierigen, die jeweils an die Macht kommen ...
Wie könnte das verhindert werden?
Letztlich brauchen wir alle irgendwie heute und zukünftig
Klempner, Autotechniker, Dachdecker, Elektriker u.v.a.m.
aber ich denke,
dass die handwerklichen Grundwissen sich immens erweitern werden.
geschrieben von werderanerin
Heute brauchen wir noch Handwerker und Morgen auch noch,
aber nicht mehr allzulange.
Wir werden das nicht mehr erleben,
aber unsere Enkel bzw. wie es in der Thread Überschrift steht,
unsere Nachkommen werden kaum noch Handwerker kennen.
Die Roboter machen dann fast alles.
Die Menschen, falls es noch viele gibt,
sind arbeitslos und müssen beschäftigt werden.
Vor dem "wie" kommt doch die Frage, wer will das eigentlich verhindern ?
Da, wie Dicher68 richtig feststellt, jeder (bis auf ein paar Ausnahmen) auf den eigenen Nutzen aus ist, kommt es - zumindest in einem funktionierenden demokratischen System - zu keiner "Abwahl" der "Gierigen" durch eine Bevölkerungsmehrheit.
Die Alternative ist der revolutionäre Umsturz, also Gewalt. Dabei kommen dann aber wieder neue "Gierige" an die Macht, die sie mit Gewalt verteidigen und die sie nicht mehr hergeben wollen.
Solange die Mehrheit ihre "Brot und Spiele" hat , d.h. weitgehend zufrieden ist, mit dem was ist, will diese Mehrheit auch nichts verhindern oder verändern.
Wenn alle Katholikinnen nicht mehr in ihre Kirche gingen, oder austräten oder gar zu den Protestanten konvertieren würden , es gäbe in kurzer Zeit Priesterinnen. Statt dessen engagieren sich wenige in einen aussichtslosen Kampf, weil 'man' die Mächtigen machen lässt - nur mal ein Beispiel für die Kraft der brachliegenden Macht der Mehrheit.
Womit man wieder bei der bereits gegebenen Antwort auf die Frage des Threads wären :
Welche Chancen haben wir oder die Alten ? Keine. Oder nur ganz kleine, in Nischen, wozu ich eben neue Formen der Kooperation (Genossenschaftsansatz mit Kontrollmöglichkeiten durch Gleichgesinnte) zähle.