Internationale Politik Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
...und nochmals die Frage:
...ich hoffe einfach nur noch, dass mein Sohn seinen Sohn aufwachsen sieht, ohne dass ein Idiot auf den Knopf drückt. Menschen mit VISIONEN, die über ihren Machterhalt für die nächsten vier Jahre gehen, sehe ich in der Politik nicht. Wer macht Euch in der Politik Hoffnung auf die Zukunft?
Chris - man sollte primär nicht den Fehler machen,diesen Wunsch in einen zu grossen (Welt)-Rahmen zu pressen. Wie definieren wir eigentlich "bessere Welt"? Die Menschen in Bangladesh werden darunter was völlig anderes verstehen als in unserer liberalen, wohlhabenden Gesellschaft.
Was erwarten unsere Nachkommen eigentlich von einer besseren Welt? Den Fehler sollten wir auch nicht machen, dass wir über die Zukunft bestimmen wollen, die nicht mehr unsere ist, sondern die unserer Nachkommen.
Tatsachen sind aber, dass wir in westlichen Gesellschaften seit vielen Jahren in singulären Strukturen leben, was zur Folge hat, dass auch der Egoismus und die individuellen Bedürfnisse immer weiter zunehmen und altmodische Begriffe wie z.B. Solidarität heute fast nicht mehr gelebt werden.
Das sind auch keine Theorien, sondern Fakten, die von Soziologen und Philosophen seit vielen Jahren erkannt und mahnend erwähnt werden. Olga
da bin ich auch auf Antworten gespannt, denn bisher gings in Europa ja gut, obwohl wir nach wie vor in einer Overkill-Region leben und es zu viele Menschen auf der Welt gibt und die Klimaerwärmung eine Herausforderung ist, die einmalig ist, es keine Erfahrung gibt.
Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen.???
Ich sag mal keine.
Denn alles was wichtig ist müssen die Menschen ausführen die jetzt jung sind, jünger als 50.
Wir haben seit 200 Jahren die Industrie die uns zumüllt und alle auch die Generationen weit vor uns,
haben gerne diese Produkte gekauft und genutzt.
Was in den nächsten Jahrzehnten passiert liegt nicht mehr in unserer Hand,
ausser das wir die Grünen wählen, früher hätte ich nicht im Traum daran gedacht.
Früher als ich jung war.........
es liegt wohl in der Natur der Menschen - und das merke ich nach Jahrzehnten leben ausserhalb Deutschlands - dass viel auf immer noch recht hohem Niveau geklagt und gemeckert wird.
Schaut man sich die letzten 86 Jahre an, so habendie Menschendoch allerhand mitgemacht , man denke nur andie vollkommen zerbomten Städte der Nachkriegszeit das grosse Nichts, vor dem die Menschen stanen und wie es ihnen nicht einmal 20 Jahre später ging.
Die "Aufbaugeneration" hat einiges geschafft, die Nachfolgegeneration schaffte es, alte gesellschaftliche und ideologische Krusten aufzubrechen ...danach kam die Zeit enormentechnischen Fortschritts, erdacht von jungen Nerds...usw.. und gerade jetzt kommt eine Generation langsam in die Startlöcher, die den Weg zurück zu einem sorgsamen Umgang mit dem Planeten ebnet...gleichzeitig hat jede Generation auch Fehler gemacht ..immer wieder..aber ebenauch so einiges besser gemacht als ihre Vorgänger. Wir sollten unseren Nachkommen die Chance geben, es besser zu machen - daran glaubeich. Und selbst, wenn irgendwann irgenwo ein idiotischer Machthaber auf den Knopf drückt, so binich froh, dass alle meine Kinder und Enkel lernenund gelernt haben, eine kleine Hüttezu baiuen, zu schwimmen, zu schnorcheln und zu angeln, ein Gemüsebeet anzubauen und mit Wasser zu sparen, sich eine Mahlzeit zuzubereiten und nach und nach lernen sie auch, zu nähen. Und das können in der nicht so zivilisierten Welt sehr vieleMenschen schon von kleinauf. Umdie Kinder, die nur zwischen Online und Mikrowelle, Zentralheizung undJunkfood aufwachsen, mache ich mir da viel mehr Sorgen, wie sie es schaffen soll im Falle,dass
@diego48
ich kriege es nicht ganz auf die Reihe, was mit dem (erneuten) Fass aufmachen über das menschliche Verhalten als Ziel anvisiert werden soll.
Ein kleines Hörbeispiel (DLF heute morgen), bei dem ich mir wieder einmal die gleiche Frage wie du stellte : kann man Verhalten ändern - wie kommt es zu einem bestimmten Verhalten, das von manchen (nicht unbedingt den sich so Verhaltenden) als 'hässlich' bewertet wird.
In einer JVA treffen sich jugendliche Delinquenten, deren Entlassung absehbar ist , in einer Gruppe, um sich auf die Welt draussen vorzubereiten, d.h. ihr Verhalten zu reflektieren, das sie in Konflikt mit dem StGB gebracht hat. Aus dem Mitschnitt einer Sitzung nahm ich mit - allen Insassen gemeinsam ist als oberster Wert : Gruppenzugehörigkeit, keiner verrät den anderen, egal was er getan hat, Verräter müssen büssen, wenn einer nicht 'standhaft' ist kriegt er eine auf die Fresse; Toleranz gegen Schwule: knutschende Männer sind ekelhaft, Frau ist für den Mann gemacht, Geschlecht muss auf anderes Geschlecht; Umgang mit Ausländern: deutsche dealer sind pünktlich, Marokkaner nicht, solche deutschen Werte sind gut; versehentliches Anrempeln auf Gehsteig: hey verpiss dich, was soll das, komm her wenn du dich traust, kriegst gleich eine auf die Fresse, bin so erzogen worden, der Stärkere überlebt, wenn er sich nichts gefallen lässt, da werden aus "Katzen Tiger", man muss seine "Männlichkeit ' durchsetzen...
Mein (subjektives) Fazit: die Straffälligen verlassen die JVA mit dem gleichen Verhalten mit dem sie die Haft angetreten haben. Sie haben ihre Strafe im Namen des Volkes "abgesessen". Da habe ich mich wieder mal kurz- wie du hier - gefragt, wie ist es dazu gekommen, kann man und falls ja, wie kann man so ein Verhalten ändern.
Ich denke der Einzelne wird sich schwer tun solche in der Kindheit unbewusst und bewusst erfahrene und erlernte Verhaltenmuster abzulegen, warum auch, wenn er damit bislang mehr oder weniger durchgekommen ist/durchkommen musste ?
Eine Änderung kann nur innerhalb einer Gruppenerwartung erfolgen, einer Gruppe, von der der Einzelne abhängig ist (das kann in Einzelfällen die geliebte Freundin sein) und die falsches Verhalten sanktioniert bis hin zum Ausstossen aus der Gruppe (dann gilt es eine neue, gleich getaktete Gruppe zu finden).
Aus eigener Erfahrung her bin ich überzeugt, dass jedem Verhalten eine Anpassungsleistung zugrunde liegt, die durch äußere Umstände erforderlich war, um das Leben/Überleben/die Reproduktion als dem ultimativen Zweck jeglichen Lebens zu sichern (genetische Grundausstattung ?). Und wenn es eben besser ist meinem Konkurrenten die Faust ins Gesicht zu schlagen als mit ihm lange zu diskutieren, wer denn nun das erbeutete Stück Fleisch mit heim nehmen darf zum Stopfen der hungrigen Kindermäuler - sei's drum.
All die von dir aufgeführten 'hässlichen' Verhaltensweisen sind aus der Sicht der so Handelnden gar nicht hässlich, sondern im Grunde von diesem Grundsatz getrieben, dass der Stärkere (Listigere, Klügere, Gesündere usw.) sich durchsetzt, überlebt (deshalb hat der Kapitalismus vordergündig den Sozialisimus überlebt).
Warum wollen Menschen reich (schön, klug, usw.) sein, reicher als andere ? Warum reichen 3000 € im Monat nicht (maximales 'Lebensglück' soll bei 60 000 € p.a. liegen), warum muss ich das Land der anderen auch noch haben, warum habe ich Angst, dass der Flüchtling mir was wegnimmt ....?
Die Eltern, Alten wollen, dass es ihren Nachkommen besser geht, dass sie ihnen was hinterlassen, um deren (Über-)Leben zu sichern, möglichst noch besser machen. Das will Trump, Putin, Assad ... das wollen auch die Eltern der Flüchtlinge und riskieren dafür ihr Leben und das ihrer Kinder.
Die Frage, warum die Intelligenz den Menschen aus einem einfachen Holzspeer eine automatische Schnellfeuerwaffe hat entwickeln lassen und der zunächst Unterlegene dann auch eine (möglichst noch bessere) sich ausgedacht hat, ist doch nicht wirklich wichtig, oder ?
Wenn ich die Themen unter "Politik und Gesellschaft, Internationale Politik ..." hier überfliege, sehe ich eigentlich nur Beiträge über die hässlichen Seiten unserer Gesellschaft - weltweit....
....Gibt es unter euch Senioren Leute, die sich die Frage stellen, was wir eigentlich unseren Nachkommen hinterlassen? Und die ALLES machen würden, wenn sie nur wüssten, ob es da etwas gibt......
geschrieben von diego48
Ich mach mir keine Sorgen über meine 3 Enkel. Sie sind in guten Verhältnissen aufgewachsen und besuchen eine gute Schule. Jetzt , wo zwei davon erwachsen sind, können sie sich ihre eigene Meinung bilden über diese Welt.
Seit es überlieferte Geschichte gibt , haben Menschen Gräueltaten begangen und Kriege geführt. Eher mehr wie heute, zumindest in der westlichen Welt. Auch die Lebensbedingungen sind besser wie in früheren Zeiten. Auch dort, wo es Armut gibt. Ich bin froh, dass ich in der heutigen Zeit lebe.
Und Ratschläge erteile ich nur noch auf Anfrage.
Nick42
das Dumme daran ist, dass die Jungen nicht autonom handeln können, sondern mit dem weitermachen müssen erstmal, was wir für uns und auch für sie als "gut" erachtet haben. Unsere Gegenwart ist ihre Vergangenheit, die sie nur zum Teil vergessen können.
Eben der berühmte Tanker, den die alte Mannschaft mit voller Kraft voraus auf einen möglicherweise fatalen Kollisionskurs gesteuert haben. Ob die jungen Kapitäne es schaffen, den träge reagierenden Kasten vom Kollissionskurs abzubringen ? Vielleicht schrammen sie am Felsen gerade so vorbei ?
Fluchen werden sie auf jeden Fall, und die alten Steuerleute auf die tiefsten Gründe der Tiefsee wünschen ...
Fluchen werden sie auf jeden Fall, und die alten Steuerleute auf die tiefsten Gründe der Tiefsee wünschen ...Meinst du wirklich..? Auch unsere Vorfahren haben im Grunde nur versucht uns eine bessere Welt zu hinterlassen, eine bessere als sie vorgefunden haben. Der einzige Unterschied - sie sind vom Wissensstand ihrer Zeit ausgegangen. Nicht mehr oder weniger machen wir heute auch.
Und bedenke das alle Erfindungen gemacht wurden weil die Zeit reif war dafür. Leonardo da Vinci hat beispielsweise bereits einen "Panzer" erfunden (der zwar nicht funktionierte, aber immerhin). Und unsere Kinder und Nachfahren werden da weiter machen wo wir aufgehört haben. Solange wir es schaffen die bekloppten davon abzuhalten alles in Grund und Boden zu kloppen wir es weiter gehen.
Zurück zum Titelthema.Hi Diego, das ist ein gutes Thema und interessiert mich auch.
Alle hässlichen Seiten der Gesellschaft haben eines gemeinsam: Das menschliche Verhalten.
Das klingt zwar trivial, ist es aber nicht. Um zu sehen, dass es nicht trivial ist, muss man sich nur fragen, wo das menschliche Verhalten eigentlich seine Wurzeln und Ursachen hat. Warum ist es so "gekommen"? Das Verhalten ist nicht ein Monolith, es hat viele Facetten. Welche denn?
Man sich also fragen, warum solches Verhalten entstand, das wir heute beklagen. Wer sich mit der Evolution jemals befasst hat, weiß, dass es für die unbewusste Evolution der Individuen wichtig gewesen sein muss, sonst wäre es sicher wieder schnell ausgestorben. Dann kann man sich fragen, was Intelligenz, Lernfähigkeit und Bewusstsein beigetragen haben könnten, müssten, ....
Und an jeder Stelle kann man hinterfragen, ob die ersten Antworten auf solche Fragen wirklich richtig sind. etc. ...
Das Ziel? Tief verstehen, ob und wie VERHALTEN änderbar ist.
Momentane Abschlussfrage: Gibt es unter euch Senioren welche, die diese Thematik interessiert?
diego48
Da du dich laut deinen eigenen Angabe schon länger damit auseinandergesetzt hast, schlage ich vor, du beginnst mit deiner konkreten Vorstellung und wir können dann gezielt einsteigen damit der enorm große Themenbereich dazu (m.M.n.) nicht in Nebensächlichkeit ausdriftet.
LG
teri
Ich habe mir erlaubt, im hiesigen ST zu stöbern und fand u.a. folgenden Beitrag von dir.
diego48 hat auf das Thema Re: Existiert Gott? im Forum Religionen-Weltanschauungen geantwortet
4. Januar 2017
........(Ich habe dazu ein paar Bücher veröffentlicht). diego48
Ist es möglich, den Titel dieser Bücher zu erfahren? Danke.