Internationale Politik Wege zum Frieden in Europa

aixois
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Michiko vom 25.11.2024, 18:44:24
Dass es keine ernst zu nehmende Gefahr aus dem Osten gab, ich glaube nicht, dass alle westlichen Länder so dachten.
Ich kenne aber kein Land, das Anfang der 1990-er nach dem von allen unerwarteten plötzlichen Zerfall des Sowjetimperiums sich vom Osten , vom 'Kommunismus' bedroht gefühlt hätte. Die Frage war doch eher 'was nun ?'
Wozu brauchen wir das nordatlantische Verteidigungsbündnis noch, kann es nicht durch die Verwirklichung der alten Idee einer europäischen Sicherheitsstruktur ersetzt werden ?
Hätte schon, sogar die Russen hätten mitmachen können, auch ihre Sicherheit war ja  vom Terrorismus bedroht. Das waren übrigens die Gedanken von Yeltsin als er seinen Wunsch äußerte, in die NATO  aufgenommen zu werden.
Dass und warum es anders kam , ist bekannt - der 'Nordatlantik' wurde auf die ganze Welt ausgedehnt ('out of area' - 360 ° Methode des von allen Himmelrichtungen rundum Bedrohtseins ), so kamen deutsche (NATO-) Soldaten auch mal nach Afghanistan, wo sie,  mit anderen, den USA folgend,  'erfolgreich' die Taliban niederkämpften.
Mit diesem globalen Bedrohungsdenken  der vom Grundgesetz (vor dem ominösen BVerG Urteil von 1994) ausschließlich  auf die Landesverteidigung beschränkten Bundeswehr,  gings ja dann auch mit der UN nach Gao in Mali, wo sie zur 'persona non grata' erklärt und als Neo-Kolonialisten beschimpft wurden. Selbst aus Niamey, von dem die wenigsten Deutschen wissen, wo es überhaupt liegt, musste die Bundeswehr sich zurückziehen, als sie merkte, dass sie nicht willkommen war .
Auch da ist der 'friedensstiftende' Erfolg ja buchstäblich wie der Wüstensand in die Augen gesprungen.
Aber so tickt nun mal das militärische 'mind set' .
aixois
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 25.11.2024, 17:47:51

und wenn Putin grosse Lust verspürt, sich endlich Deutschland zu nähern und unser Land einzuverleiben,

Ich nehme an Sie haben belegbare Beweise für diese "Ur-Lust" der Russen oder zumindest der aktuellen Clique im Kreml sich "endlich" (wo sie es doch schon so lange erhofft und probiert hatten) Deutschland unter den Nagel zu reissen, dann könnten die Tschetschen und Kosaken endlich im Schwarzwald Ski fahren und in Baden-Baden genüßlich Kaffee trinken  und im Casino wie dereinst die russischen Schriftsteller ihren Sold zu verspielen (dort sind die Menue Karten z.T. auf russisch, heute für die Ukrainer).

Ich hätte diese jahrzehntelange ständige Angst vor der russischen Einverleibung nicht ertragen können und hätte meinen Wohnsitz weiter westlich genommen, obwohl, nicht einmal dort ist man ja sicher vor den Russen, die wollen doch tatsächlich bis an den Atlantik ihr Großreich ausdehnen ...

Ehrlich - plant Pistorius jetzt etwa schon aufgrund von Putins "Lust und Launen"  ?
Michiko
Michiko
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf aixois vom 25.11.2024, 20:01:57
Dass es keine ernst zu nehmende Gefahr aus dem Osten gab, ich glaube nicht, dass alle westlichen Länder so dachten.

Wozu brauchen wir das nordatlantische Verteidigungsbündnis noch, kann es nicht durch die Verwirklichung der alten Idee einer europäischen Sicherheitsstruktur ersetzt werden ?
Hätte schon, sogar die Russen hätten mitmachen können, auch ihre Sicherheit war ja  vom Terrorismus bedroht. Das waren übrigens die Gedanken von Yeltsin als er seinen Wunsch äußerte, in die NATO  aufgenommen zu werden.
Dass und warum es anders kam , ist bekannt - der 'Nordatlantik' wurde auf die ganze Welt ausgedehnt ('out of area' - 360 ° Methode des von allen Himmelrichtungen rundum Bedrohtseins ), so kamen deutsche (NATO-) Soldaten auch mal nach Afghanistan, wo sie,  mit anderen, den USA folgend,  'erfolgreich' die Taliban niederkämpften.
Mit diesem globalen Bedrohungsdenken  der vom Grundgesetz (vor dem ominösen BVerG Urteil von 1994) ausschließlich  auf die Landesverteidigung beschränkten Bundeswehr,  gings ja dann auch mit der UN nach Gao in Mali, wo sie zur 'persona non grata' erklärt und als Neo-Kolonialisten beschimpft wurden. Selbst aus Niamey, von dem die wenigsten Deutschen wissen, wo es überhaupt liegt, musste die Bundeswehr sich zurückziehen, als sie merkte, dass sie nicht willkommen war .
Auch da ist der 'friedensstiftende' Erfolg ja buchstäblich wie der Wüstensand in die Augen gesprungen.
Aber so tickt nun mal das militärische 'mind set' .

Also ich will Dir ja nicht ins Handwerk pfuschen, oder besser gesagt, Deine friedensstiftenden Ideen niedermachen, ich sehe das alles nur aus einem anderen Blickwinkel, nicht so positiv zukunftsweisend wie Du. Und gut, dass Du vom Terrorismus sprichst, der ist weltweit zu einer schrecklichen Bedrohung aller Menschen geworden. Und niemand kann vorhersagen, wann und wo wieder etwas Derartiges passiert. Gläubige gegen den ungläubigen Westen, 11. September und Weihnachtsmarkt in Berlin ... und dann noch mörderische antisemitische Ausschreitungen. Ja, so ein Friedensministerium hätte eine breite Palette an Aufgaben.

A pro pos Jelzin, der unterzeichnete 1997 doch noch die Nato-Russland-Grundakte. Darin verpflichten sich beide Seiten, die Souveränität aller Staaten zu achten. Russland erkennt an, dass es kein Vetorecht gegen die NATO-Mitgliedschaft anderer Länder hat. So so.
 

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