Internationale Politik Wege zum Frieden in Europa

olga64
olga64
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 04.10.2024, 18:29:13
 
Persönlich ist meine Befürchtung, dass bei aller guten Absicht der Demonstranten für den Frieden in Berlin, sie letztlich den Krieg verlängern, weil sie in Russland die Hoffnung nähren, erfolgreich sein zu können.

Karl

 
geschrieben von Karl
Ich sehe das auch so und finde es mehr als verstörend,dass Parteien in Deutschland auf Wählersuche gehen, in dem sie alternativ Krieg oder Frieden "anbieten". Welcher normale Mensch würde denn im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte für "Krieg" plädieren?
Aber auch diese Forderung "nach Diplomatie" und "Gesprächen mit Moskau" wird nur mit Leben gefüllt, wenn zum einen nicht umgehend der Kreml darauf antwortet, dass "kein Bedarf nach Gesprächen" besteht und auch unserem Bundeskanzler für ein angekündigtes Gespräch mit Putin nur mit Hohn und Lästerei begegnet wird.
Bei dieser Demonstration in Berlin trat auch Herr Stegner von der SPD auf das Podium; der ist auch ausserhalb seiner Partei bekannt dafür ,dass er Waffenlieferungen in die Ukraine skeptisch sieht und ebenfalls für einen Vorstoss der diplomatischen Bemühungen plädiert - aber nur ,wenn sich der Kreml und dieUkraine dazu bereiterklären würden.
Dafür wurde er massiv ausgbuht und ausgepfiffen. Ich finde so ein Verhalten unerhört und vor allem nicht zielführend, wenn "man" sich vorstellt, wie sehr sich der Kreml über solche Reaktionen freuen wird.

Das alles verlängert nicht nur diesen unseligen Krieg, sondern motiviert auch andere diktatorische Staaten es im Sinne Putins zu machen, wenn sie territorale Lust auf Eroberung anderer Staaten haben.
Das bedenken die Wahlstimmen-Fänger sicher nicht bei ihren Auftritten im noch sicheren Berlin. Olga
JuergenS
JuergenS
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Anna842 vom 04.10.2024, 18:29:39
Ich sehe das ähnlich.
Wir leben auf einem Kontinent mit Russland.
Russland ist ein Nachbarstaat der EU.
Wir haben im Grunde genommen ein sehr gutes Dialogformat
für entsprechende Friedensverhandlungen.
Das ist die OSZE, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit
in Europa .
Leider befindet sie sich aus meiner Sicht auf einer Art Abstellgleis.
Persönlich fände ich es gut, wenn sie wieder mehr Einfluss
bekäme und Vorschläge geben kann für einen dauerhaften
Frieden in Europa.
Denn genau dafür ist sie gegründet worden.
2025 begeht die OSZE ihr fünfzigjähriges Bestehen.
Meine große Hoffnung liegt auf dieser Organisation und weniger
auf der UN.

Anna
Die OSZE wäre sicher eine der Möglichkeiten. 
Aber woher der Impuls kommt, ist letztendlich egal, Wege zu diskutieren sind Spekulation.
UKraine und Russland bleiben immer Nachbarn. 
 
Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Elbling
als Antwort auf olga64 vom 04.10.2024, 19:12:09
Das bedenken die Wahlstimmen-Fänger sicher nicht bei ihren Auftritten im noch sicheren Berlin. Olga
Bedenken werden sie es schon, aber im anderen Sinn. Sie wollen erklärtermaßen die Demokratie abschaffen, sie verachten sie.
Und sie müssen alles tun um diesen Staat zu destabilisieren. Das haben die "geistigen Vorväter" 1932 auch so gemacht.

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Friedensfreund
Friedensfreund
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf olga64 vom 04.10.2024, 19:12:09
Welcher normale Mensch würde denn im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte für "Krieg" plädieren?
 
Niemand. Niemand, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, damit hast Du natürlich Recht. Deshalb wirft es ein bezeichnendes Licht auf diejenigen Politiker, die für ein weiter so plädieren, eine Kriegsunterstützung ohne zeitliche und finanzielle Grenzwerte, ohne Plan also. Diese Leute sind für eine Weiterführung des Krieges, und das unter verschiedenen Deckmäntelchen. Die wollen keinen Frieden.
Der Dresdener Musiker Yann Song King hat seine Ansicht über diese Verlogenheit in ein Lied gefasst:
 
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Elbling vom 04.10.2024, 19:01:01
Es heißt hier aber doch " Wege zum Frieden in Europa ".
Eine Organisation für die Welt haben wir: Die UN.
Kann diese etwas den Krieg im Sudan beenden?
Denke, eher nicht.
Mein Schwerpunkt bleibt bei der OSZE.

Anna
olga64
olga64
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elbling vom 04.10.2024, 19:27:29

Das unterstelle ich jetzt aber dem BSW und deren Mitstreitern nicht.
ABer Frau WAgenknecht und diese Partei kann nicht mehr so ohne weiteres aus der Nummer heraus; denn der einfachste Weg wäre doch, wenn sich all diese Parteien lossagten von ihrer hohen Putin-Afffinität und lautstark verkündete,dass der Mann aus dem Kreml einfach seine Truppen aus der Ukraine abziehen soll - dann wäre Frieden. Ein Frieden, den genau dieser Mann wieder in Gefahr in brachte und zwar nach anderen Kriegen, in die er sein Volk und Land verwickelte, nun auch in Europa.
Wie und wann er sich entschliessen wird, auch dem Iran zu Hilfe zu eilen - werden wir erleben. Olga


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Alkmar
Alkmar
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Alkmar

Um den Krieg zu beenden, müsste Putin doch aus dem Amt scheiden, doch sind die Nachfolger besser?
Bei aller Euphorie, was soll die Ukraine opfern, wenn sie zuvor schon die Krim anbot?

Warum also das Leid, wenn die Ostukraine auch noch abgegeben werden soll?
Und wäre die Region stabilisiert und fest?
Wer garantiert denn den Frieden?
Nein!
Denn es gärt auch in Belarus und nur aufgrund der Kämpfe, kann sich der Diktator Lukaschenko halten.

Zudem hat Putin nicht von ungefähr und sehr gezielt die Teile der Ost-Ukraine besetzt.
Denn da sind hohe Gasvorkommen und auch ein so genannter „Lithiumgürtel“, wo bekanntermaßen die Nachfrage steil nach oben zeigt.
Ich neige dazu, zu glauben, dass die Kämpfe dann stellvertretend weiter gehen werden und der Friede nicht von langer Dauer sein könnte.

Die Ostukraine müsste also von den Russen geräumt werden, die Krim dürfte dann Verhandlung sein, wenn zudem dann keine Beschränkungen für die Ukraine im Schwarzen Meer zu erwarten wären.
Das würde also konkret bedeuten, dass die Schwarzmeerflotte abgezogen würde.

Aber nur mal so und nicht als Kritik, "Friede in Europa" wird es auf Dauer nicht geben, denn dann müssten wir die Baltischen Staaten aufgeben, denn das wäre doch Putins zweiter Schritt (gewesen?).
Und solange Russland eine Diktatur ist, sind Verträge kaum die Tinte wert.
Die Ukraine müsste also in die EU und NATO.
 
Den letzten Satz schrieb ich in der Ungewissheit, ob ich das gut finde oder besser nicht?
Daher wäre mir persönlich lieber, wenn es der Ukraine gelingen würde, sich frei zu kämpfen.

 

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von JuergenS

Eigentlich schon originell hier, jetzt werden vor allem Aussagen wiederholt, die nicht neu sind. Vor allem wird beschrieben, was wer tun müsste, was nicht geht.

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf JuergenS vom 05.10.2024, 07:57:50
Bei meinen Überlegungen gehe ich eher " klassisch " vor, d.h.
welche Interessen bestehen und können diese erfüllt werden,
können diese bei einem Friedensvertrag berücksichtigt werden.
Also die Fragen, die ich habe:
1. Welches Interesse hat die RF
2. Welches Interesse hat die Ukraine
3. Welches Interesse die NATO
4. Welches Interesse die EU

Wenn ich an " Wege zum Frieden in Europa " denke, dann kommen
mir diese Fragen in den Sinn.
Wenn diese beantwortet werden können, dann liegt es auf dem
Tisch und es kann überlegt werden, ob das zusammen kommen
kann oder nach stabilen Kompromissen gesucht werden muss.
Das sind so meine Gedankengänge.

Anna


 
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Elbling vom 04.10.2024, 19:01:01
Anna, die Welt braucht eine Organisation für alle, nur Europa ist zu kurz gedacht.

Das ist richtig, Elbling, aber es wäre doch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Den "einen ganz großen Wurf" wird es meiner Meinung nach nicht geben, sondern nur kleinere oder größere Schritte zum Ziel.

DW

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