Internationale Politik Wege zum Frieden in Europa

thea136
thea136
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von thea136
als Antwort auf Lenova46 vom 30.10.2024, 10:26:20

vielleicht kämpfen ja manche nicht um "Ehre"
sondern um ihr leben!

Granka
Granka
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Granka
als Antwort auf Juro vom 31.10.2024, 11:47:20
Guten Morgen Olga64,

je länger dieser Krieg andauert, um so komplizierter wird die Situation. Immer mehr Interessengruppen werden in die Strategien einbezogen und immer mehr Länder müssen sich für eine Seite entscheiden. Die Grenzen zu einer Kriegsbeteiligung werden immer verschwommener. Das halte ich für sehr gefährlich, weil ein banaler Fehlschluss zu weltweiten Folgen führen kann, Folgen gegen die die gegenwärtigen Belastungen wie Sandkastenspiele anmuten würden.
Ich hoffe, dass sich bei den großen Akteuren im Hintergrund des Konfliktes schnell durchsetzt, an Waffenstillstand und an Friedenspolitik zu denken statt an Waffenlieferung und weiteren Eskalationen. 
Es war eine verantwortungslose Dummheit, dass die westlichen Führungsmächte die in Russland als Bedrohung wahrgenommene Expansionspolitik fortgeführt haben und die gegenseitigen Interessen ohne Friedenssignal zu der heutigen Situation haben kommen lassen. 
Dass Kim ein Irrationalist ist, hat er oft genug bewiesen. Er ist so etwas wie das Schreckgespenst für den Westen. Obwohl die entsandten Truppen wegen vieler Mängel kaum eine kriegsentscheidende Rolle spielen können (Sprachprobleme, keine schweren Waffen, keine "Interoperabilität, wie von den USA festgestellt), ist ihre bloße Anwesenheit ein Aufreger und man muss sie beobachten.
Westliche Analysten gehen davon aus, dass sie in den sogenannten "rückwärtigen Diensten" oder in der Grenzsicherung eingesetzt werden könnten. Da hat Russland wohl ein Problem, "Kursk" hat das gezeigt.
Aber schon die psychologische Wirkung kann ein Denkfaktor sein. Was passiert, wenn die Verlegung von 10.000 oder 20.000 Mann in die Süd- oder Ostukraine vorgenommen wird. Das in einer Situation, in der die Ukrainische Armee in schwerster Bedrängnis ist. Sie müssen gar nicht kämpfen. Ihre bloße Anwesenheit aber muss schon berücksichtigt werden. 
Wie du richtig überlegst, niemand weiß, welche Absprachen zwischen Putin und Kim bestehen, die nichts mit dem Ukraine-Krieg zu tun haben. Was, wenn es dabei um die weitere atomare Aufrüstung Nordkoreas geht? Hier können strategische Kräfteverschiebungen resultieren.
Wer weiß denn auch, welche gemeinsamen Strategien mit China bestehen?

Eine Lehre sollten wir alle ziehen: Es ist ein verantwortungsloser Wahnsinn, sich auf die Konfrontation von Atommächten einzulassen. Wir wissen heute zwar viel über das Kräfteverhältnis USA - Russland. Wir wissen ungefähr die Ausstattung Frankreichs und Großbritanniens, da sie Mitglied der NATO sind. Sie waren aber nie Gegenstand eines Abrüstungsvertrages. Wir wissen kaum etwas über die Ausstattung Chinas, Nordkoreas und Pakistans. Nun kommt der Nahost-Konflikt hinzu. Israel hat Atomwaffen, wie viele 😕?
Der Iran arbeitet vielleicht schon daran 😬? Wir wissen auch wenig, wie sich Indien verhalten könnte, wenn es zu Angriffen auf verbündete (China) kommt.

Ich meine, es ist höchste Zeit an Waffenstillstand, Frieden und wiederaufnahme normalisierter Beziehungen, vielleicht sogar an Abrüstung zu denken. Diese Kriegsrethorik und das erneute Wettrüsten sind Gift für die Menschheit.

Juro



 
geschrieben von Juro
Nur Juro, Putin denkt überhaupt nicht an Frieden, der rüstet auf und der Westen sollte deiner Meinung und der deiner Liker am besten seine Waffen und auch sämtliche A- Waffen vernichten und  Friedensgespräche beginnen. Mit wem eigentlich? Indien wird sich in Putins Kriege nicht hinein ziehen lassen und China auch nicht. Schurkenstaaten wie Nordkorea lassen sich nicht vorschreiben welche Waffen sie besitzen dürfen. Also was?  Wir rüsten ab und Putin hat freie Fahrt? .
Heute wird in Russland der stalinistischen Opfer gedacht, (ich gehöre in Prinzip auch dazu) was in Russland nicht gern gesehen wird, ähnelt doch das putinistische  System immer mehr dem Stalinismus. Frieden??? ist in weiter Ferne und mit dem System Putin. nicht zu verwirklichen, es sei, die Völkergemeinschaft findet Wege ihn zum Abzug in der Ukraine .zu zwingen. Und dann ab in die Nato mit der Ukraine.
 
Alles andere ist dein übliches Geschwurbel über die Expansion des Westens, als ob ein Putin der westlichen, demokratischen Welt vorschreibe könnte, wie sie sich zu verhalten hat. 
Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Nordlicht 55

Seit Tagen lese ich hier nur noch mit und finde kaum Worte zum Verlauf dieses Threads..
Wenn ich von den ersten 3-4 Seiten absehe, wurde Karls Angebot - den Versuch zu starten, die Situation in Europa und damit auch in der Ukraine mal vom Frieden aus zu diskutieren - nicht angenommen.
Wir sind hier nun auch schon wieder auf Seite 145 schlichtweg mit der Weiterführung des geschlossenen Kriegs-Threads. Lenova hatte völlig Recht mit dem Hinweis, dass wir uns immer wieder nur im Kreis drehen, wie es auch auf den vergangenen 2,5 tausend Seiten der Fall war.
Ich habe vor Kurzem ein Essay vom Theologen und Publizisten Stefan Seidel gelesen, in dem ich viele meiner eigenen Gedanken wieder finde.
Ich stelle diesen Text hier mal ein für die Wenigen, die sich vielleicht dafür interessieren, möchte mich aber nur auf einige Passagen beziehen.
https://zeitzeichen.net/node/11359

Wie wäre vom Frieden zu reden inmitten einer Zeit der Kriege? Wie kann das „Friedenstiften“ heute aussehen, da Krieg und Kriegslogik derart dominieren? Wie könnte herausgefunden werden aus den Spiralen von Gewalt und Gegengewalt, Hass und Gegenhass, Bluttat und Rache? 

Ich weiß ja, dass kein Einziger von uns einen aktuellen Weg aus dem Krieg in der Ukraine und der Gewaltspirale nennen kann! Woher sollten wir das auch können..
Aber es irritiert mich wirklich sehr, dass es selbst unter dem gesetzten Thema unmöglich zu sein scheint, sich überhaupt mal mit genau diesen Fragen zu beschäftigen..


Herr Seidel ist ein Mann der Kirche und sein Text basiert letztlich auf der Bergpredigt. Ich persönlich bin keine gläubige Christin, habe mich aber 1989 durch die Friedensgebete in Leipzigs Nicolaikirche intensiv damit beschäftigt. Damals ist sie mir sehr nahe gekommen und unter den heutigen Umständen ist sie mir näher denn je..
Ein paar Aussagen aus dem Text, die mir besonders wichtig sind:

In Zeiten eskalierter Konflikte scheint es um ein Vielfaches schwieriger zu sein, Auswege in Richtung Frieden und Gewaltminderung zu finden. Denn die Kriegslogik entfacht einen Sog der Feindschaft, der in den einen oder den anderen Pol hineinzwingt: Freund oder Feind, Niederlage oder Sieg, Unterwerfung oder Niederwerfung. Vermittelndes fällt aus dem Repertoire. Zwischen den Stühlen scheint kein Weg. Immer auswegloser setzt sich dabei das Projekt der Gewalt und Gegengewalt fest. Waffen sollen es richten. Also das gröbste aller denkbaren Mittel soll die oft so komplexen und komplizierten Konflikte lösen und Frieden schaffen. 
Doch wie könnte unter den Bedingungen von Bedrohung und Aggression in diese andere Logik hineingefunden werden? Hier könnte der Beitrag einer Ethik hilfreich werden, die sich dem christlichen Friedenszeugnis und der prophetischen Visionen verpflichtet fühlt.
Bliebe dagegen das „Mindset“ auf die Gewaltlogik gepolt, könnten weiterhin kaum andere Ableitungen gemacht werden als die der Niederschlagung des Feindes durch Erhöhung der eigenen Gewaltmittel und Tötungskapazität.
Doch diese Logik steuert unaufhaltsam in Loose-Loose-Situationen hinein. Sie führt nur in den Krieg und nicht aus ihm heraus, wie schon der Kriegstheoretiker Carl von Clausewitz bemerkte. 

Ähnlich bemerkt Alexander Kluge in seiner „Kriegsfibel 2023“: „Der Krieg ist ein Dämon, der sich der Herrschaft derer, die ihn anzetteln, ebenso entzieht wie den Wünschen derer, die ihn bekämpfen. (…) Ist der Krieg ausgebrochen, hört die Herrschaft über ihn auf. ‚Krieg duldet keinen Vorgesetzten‘.“ Der Gegenbegriff zum Krieg sei daher nicht Frieden, sondern „Anti-Krieg“, so Kluge. 

Insofern trifft Jesus mit seiner Entfeindungsliebe ins Zentrum des Problems: Abbau von Feindbildern, Entpolarisierung, Verzicht auf Dämonisierung und Entmenschlichung des Anderen sind entscheidende Stellschrauben, um Auswege aus Kriegslogik und Krieg zu finden. 

Kriege werden nicht nur auf dem Schlachtfeld entschieden, sondern wesentlich auch in den Köpfen. Wird hier am Abbau des „feindseligen Prinzips“, am Abbau der Polarisierung und Gewaltlogik gearbeitet, wird dem Krieg der Nährboden entzogen und andere Wege bekommen überhaupt erst eine Möglichkeit und Chance. Doch bliebe der Geist auf eine Zweiteilung der Welt und das Prinzip der Feindschaft und Gewalt gepolt, kann er prinzipiell auch keine anderen Ableitungen vollziehen.
Ein solcher Geist bliebe ein Gefangener der Kriegslogik und Kriegspraxis und läuft Gefahr, die Gewalt zu verunendlichen und in unermessliche Zerstörungen zu führen.

Diese Aussagen sind mir deshalb wichtig, weil wir die darin theoretisch beschriebenen Auswirkungen längst in der Praxis sehen!
Wir schauen seelenruhig zu, wie dieser Krieg immer weiter eskaliert, sich dadurch zunehmend entgrenzt und verselbstständigt. 
Es ging und geht von Beginn an nicht allein um die Ukraine!
Das hat Herr Biden unmittelbar nach Ausbruch des Krieges genauso geäußert, indem er gesagt hat:
"Es geht nicht allein um die Ukraine. Es geht um den Kampf der Systeme!".
Für diesen "Kampf der Systeme" sterben gerade Hunderttausende auf beiden Seiten!
Es geht inzwischen aber auch längst darum, die Ausweitung dieses Krieges auf ganz Europa zu verhindern.
Die Nato als Friedensbündnis sollte dringend Kontakt mit Russland aufnehmen, um über vertrauensbildende Maßnahmen zu verhandeln und daraufhin zunächst Möglichkeiten für einen Waffenstillstand auszuloten.

Katja







 


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Granka
Granka
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Granka
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 31.10.2024, 15:34:09
@Nordlicht 55
"Die Nato als Friedensbündnis sollte dringend Kontakt mit Russland aufnehmen, um über vertrauensbildende Maßnahmen zu verhandeln und daraufhin zunächst Möglichkeiten für einen Waffenstillstand auszuloten".


Seit wann ist die Nato ein Friedensbündnis? Hier schrieb schon jemand sie wäre ein Angriffsbündnis, jetzt ist sie ein Friedensbündnis? 

Die Nato führt  keine Gespräche, sondern fasst Beschlüsse und das im Einstimmigskeit Prinzip. 


 
Simiya
Simiya
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Simiya

OT

Ich freue mich immer wieder, wenn ich lesen kann, welche Experten und innen sich hier in diesem Forum die Ehre geben! Einige sollten doch in die Politik gehen und ihr Talent nicht so ungehört verhallen lassen.

OT Ende

Simiya

thea136
thea136
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von thea136
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 31.10.2024, 15:34:09

immer wieder, wenn ich so lange ausführungen
über krieg und/oder frieden lese,
dann denke ich:

also leute, müssen wir hier im ST wirklich über der sinn des friedens und dem
unsinn des krieges überzeugt werden.

mE, nein...ich glaube wir sind uns einig über der sinn des friedens
und den unsinn des krieges.

und immer wenn ich die schlauen ausführungen höre,
dann denke ich

das sind die gedanken der philosophen und der pazifisten
und die meisten von uns verstehen diese worte
und einige oder viele können sie auch nachvollziehen

aber

ich bin der meinung dass all diese thesen und theorien nicht für putin
interessant sind.
und es scheint ja so zu sein, dass wir uns einig sind, dass putin der agressor ist

allew eiteren einschätzungen von putin gehen auseinander

aber wenn hier dann schon so in die tiefe gegangen wird,

wäre es dann nicht sinnvoll, sich mal mit der psyche eines diktators,
eines machtbesessenen menschen, eines menschen, der über leichen geht und und und

denn wir müssten doch erst einmal wissen,
wie geht man mit einem menschen wie putin um,
um dann zu sehen, ob man seine einstellungen und sein handeln
beeinflussen kann, um dann eine basis für einen frieden zu schaffen.

mal ganz platt......
wir müssen doch die demokraten nicht überzeugen........
wir müssen mit den russischen agressoren zurecht kommen 


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lupus
lupus
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von lupus
als Antwort auf Granka vom 31.10.2024, 16:57:09

Da hast du aber sicher recht, wenn die NATO jetzt  nach deiner Ansicht eben kein Friedensbündnis ist.
lupus

Granka
Granka
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Granka
als Antwort auf lupus vom 31.10.2024, 17:02:06
Da hast du aber sicher recht, wenn sie nach deiner Ansicht eben kein Friedensbündnis ist.
lupus
Dann klär uns doch auf, offenbar hat jeder eine andere Idee davon, was die Nato ist.
cosi
cosi
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von cosi
als Antwort auf thea136 vom 31.10.2024, 17:01:20

Ja, liebe Thea.
Mit dem Letzten Satz in Deinem Beitrag hast Du,  meiner Meinung nach, ja sooo recht.👍

Granka
Granka
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Granka
als Antwort auf Granka vom 31.10.2024, 16:57:09
@Nordlicht 55
"Die Nato als Friedensbündnis sollte dringend Kontakt mit Russland aufnehmen, um über vertrauensbildende Maßnahmen zu verhandeln und daraufhin zunächst Möglichkeiten für einen Waffenstillstand auszuloten".


Seit wann ist die Nato ein Friedensbündnis? Hier schrieb schon jemand sie wäre ein Angriffsbündnis, jetzt ist sie ein Friedensbündnis? 

Die Nato führt  keine Gespräche, sondern fasst Beschlüsse und das im Einstimmigskeit Prinzip. 


 
Damit hier nicht noch mehr Variationen zum Bündnis Nato und deren Bedeutung kommen.....sie ist und war immer ein Verteidigungsbündnis, ich vergass es nochmal  extra zu erwähnen. 

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