Internationale Politik Wege zum Frieden in Europa

aixois
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Rispe vom 20.11.2024, 15:03:54

Muss ich das immer noch richtig finden?
 

  • Aus rein militär-technischer Sicht : ja . Wie sagte einer heute im Radio : damit werden jetzt vielen ukrainichen Soldaten das Leben gerettet. Als ob die Anit-Personen Minen an die Sanitäter und Lazarette der Armee geliefert würden.
  • Aus verhandlungstaktischer Sicht : ja. Denn damit können an den Frontabschnitten, die nur schwach von den Ukrainern besetzt sind, russische Durchbrüche in der nahen Zukunft vermieden oder verlangsamt werden, wenn möglich solange, bis Trumps "24 h Stunden deal" anfängt, der ja den erreichten status quo 'einfrieren' soll.
  • Aus ethisch-moralischer Sicht: NEIN, natürlich nicht.
Aber bisher schon sind ja geächtete Waffen (von beiden Seiten) eingesetzt worden (Streu-und Splittermunition um Soldaten in ihren Schützengräben zu 'neutralisieren').
Die von den USA gelieferten  werden  in Deutschland gelagert (Miesau , Rhpf.) und von dort in die Ukraine geschickt.
Es wäre die vertragliche Aufgabe Deutschlands, dies zu unterbinden. Boris Pistorius dazu : " Also erstens weiß ich das nicht, woher geliefert wird, und zweitens würde ich es auch nicht kommentieren".
Das Auswärtige Amt schreibt dazu auf seiner Website: “Deutschland wird dabei als einer der weltweit größten und verlässlichsten Geldgeber seiner Rolle bei der Umsetzung des Oslo-Übereinkommens gerecht." (Quelle )
Diese Lieferungen waren  der eigentliche - auf den Ukraine Einsatz bezogene - bereits  'Tabubruch' ! War die Aufregung der Öffentlichkeit groß ?
  • Aus (Kriegs-) völkerrechtlicher Sicht : NEIN ! Die Wafffen sind ja nach dem humanitären Völkerrecht weltweit explizit geächtet. Einer der user hier im Forum, der immer auf das Völkerrecht rekurriert, wird sicher schon Protest erhoben haben.
Aber - wenig überraschend -  das gilt natürlich nicht für die Großen.  China, Russland, USA  haben weder das Oslo Abkommen (Streumunition) noch das Ottawa Abkommen (Personenminen) unterzeichnet/ratifiziert.

Und so werden auch noch in Jahrzehnten spielenden Kindern, Spaziergängern und pflügenden Landwirten ihre Beine zerfetzt und abgerissen.

Übrigens: ich habe den Einsatz besonders auch von geächteten Waffen noch nie richtig gefunden.
Bruny_K
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf pschroed vom 20.11.2024, 18:24:57

Und darum sind so viele wehrfähige Ukrainer ins Ausland geflohen? 

olga64
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Bruny_K vom 20.11.2024, 18:35:58

Ich habe noch nie einen "wehrfähigen Ukrainer" getroffen, nehme aber an, es sind die gleichen Gründe wie bei "wehrfähigen Russen" - weil sie mit diesem von Putin inszenierten Krieg nichts zu tun haben wollen.
Bei Russland ist es noch eklatanter - dort müssen jetzt auch "ausgeliehene" Nordkoreaner Putin unterstützen, so wie er es jahrelang in Syrien machte, als er den dortigen Schlächter Assad truppentechnisch unterstütze, dessen eigenes Volk noch gezielter töten zu können. Olga


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aixois
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 20.11.2024, 18:27:43

in der Ukraine dürfen und können die BürgerInnen ihren Präsidenten fragen und auch kritisieren

Ach ja ?
In der Ukraine herrscht Kriegsrecht, das  u.a. auch die Grundrechte (wie Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Versammlungfreiheit,  etc.) einschränkt.
Wer was und wen (öffentlich) fragen darf ist nicht ins Belieben des Fragenden gestellt, sondern der zuständigen staatlichen (Zensur) Stellen.
Es ist nun mal Krieg !
Bruny_K
Bruny_K
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf olga64 vom 20.11.2024, 18:42:29

Was haben Sie gegen das Wort wehrfähig einzuwenden? Das ist ein legitimer  Begriff der auch in Wikipedia genannt wird, wie auch in Länderdaten.de usw. 
Wenn Sie keine dieser wehrfähigen Männer kennen, dann ist das halt so, mir sind einige bekannt.
 

olga64
olga64
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Bruny_K vom 20.11.2024, 19:00:19

Ich habe gar nichts gegen das Wort "wehrfähig".
Wenn Sie einige kennen, wie Sie erklären - sind das Russen oder Ukrainer?
Ich lernte seit Kriegsbeginn einige ukrainische Frauen mit ihren Kindern kennen. Teilweise lernen die nun unsere Sprache und wollen dann bei uns leben und arbeiten, weil niemand weiss, wie lange Putin diesen Krieg noch führen wird. Das finde ich dramatisch und ich bedaure die Frauen sehr, deren Männer teilweise gefallen, verletzt oder im Einsatz in derUkraine sind. Olga


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thea136
thea136
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von thea136
als Antwort auf Juro vom 20.11.2024, 17:37:46

...

Die Grundtechnik nennt man persuasive Kommunikation. Da sie auf neurowissenschaftlichen Grundlagen aufbaut, ist das sehr gut erforscht und erprobt. Das ist wie Medizin. Die Dosis macht das Gift (Paracelsus). Es kann therapeutisch helfen, Ängste zu überwinden, sein Potential zu erweitern. Es kann aber auch "Gehirnwäsche" daraus gemacht werden

...


das ist ja echt spannend....

kennst du dich da aus? 😉

olga64
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 20.11.2024, 18:44:52

Und wie funktionieren dann Umfragen, deren Ergebnisse ja seit Kriegsbeginn immer wieder bekannt werden?
Aber Sie werden nun sicher nicht behaupten, dass im Gegenzug Russland und Putin ein völlig transparentes System installierten, demzufolge die Menschen nicht mehr verhaftet werden, wenn sie ein leeres, weisses Blatt mit sich führen, um zu erklären, dass sie mit den Entscheidungen des Diktators nicht einverstanden sind? Olga

aixois
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf pschroed vom 20.11.2024, 18:06:21
... mangelnder Umterstützung des Westens

...Enttäuschung über den Westen

... Vertrauen in den Westen allgemein ist in der Ukraine der Umfrage nach gesunken. Die Führungsrolle der USA heißen so nur noch 40 Prozent der Befragten gut,
Ich denke wir sollten sehr vorsichtig sein , was die Bedienung des sich abzeichnenden Narrativs angeht, wonach der Westen die Verantwortung (und sich damit schuldig gemacht hat)  dafür trägt, dass die Ukraine die Russen nicht aus dem Land geschmissen hat.

Das klingt mir  sehr nach dem toxischen "im Felde unbesiegt" nach dem WK I und könnte eher , auch was die öffentliche Meinung im Westen angeht, nach hinten losgehen, d.h. kontraproduktiv sein, was die Erwartungen der Ukraine angeht.

Es müsste dann nämlich auch in diesem Zusammenhang die Frage gestellt werden, wie das einige auch hier im Forum mehrmals auf den Punkt gebracht haben, warum hat der Westen nicht mit eigenen Soldaten den Ukrainern an der Front 'ausgeholfen', d.h. den Krieg nicht auch als den seinen angesehen hat, wo es doch - angeblich - in erster Linie um unsere Freiheit  geht,  und die Ukrainer für uns ihren Kopf hinhalten ???

Oder sollte das mit der Feststellung der "mangelnden Unterstützung" (nicht direkt mitzukämpfen) gemeint sein ? 


 
thea136
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von thea136
als Antwort auf Bruny_K vom 20.11.2024, 18:18:13

pschroed hat es doch geschrieben:

 Zum Vergleich: 2022 sprachen sich 73 Prozent für das Kämpfen und nur 22 Prozent für Verhandlungen aus. 2023 waren 63 Prozent für die Weiterführung des Kriegs und 27 Prozent für ein schnelles Kriegsende.

und wenn die mehrheit nicht verhandeln will, dann macht das ein präsident eben nicht.

der mehrheitswille als argument zu nehmen, das ist ein teil von demokratie!


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