Internationale Politik Wege zum Frieden in Europa

Edita
Edita
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Michiko vom 25.10.2024, 13:15:47

Das hat doch noch nie jemand abgestritten oder gar kritisiert, das sind schlechthin Merkmale  des Lebens, darum geht es aber nicht bei der Betrachtung, es geht um die Bedingungen des „leben könnens“, wie man es gestalten kann, darf, soll oder muß!
Das sind in dem Artikel weiter unten auch die Kritikpunkre von Marko Martin!



Edita
 

Juro
Juro
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Edita vom 25.10.2024, 12:58:45

Guten Tag Edita,
viele Fragen und wenig Verständnis lese ich bei dir. Aber gut, dass du die Fragen stellst.( #11926694)

Du fragst, ob eine neue Geschichtsschreibung vorgenommen wird mit diesen Sichten von Personen aus dem "Osten". Wenn du als Grundlage deine vor 1990 bekannte Geschichtsschreibung nimmst, dann meine ich - Ja, für dich ist es eine neue Geschichtsschreibung. Dass sie erst nach 2010 oder sogar erst heute öffentlicher wird, liegt an der Politik der Bundesrepublik Deutschlands oder der Okkupierung der Deutungshoheit durch diese. Es ist doch wie gegenwärtig, wer über Russland schreiben will oder über die Ukraine muss unbedingt eine ausführliche Verdammung Putins einflechten, auch wenn es das Thema gar nicht hergibt. Der Aufmerksame Leser erkennt sofort, wo das aufgesetzt ist und wo nicht.
Ähnlich war es doch seit 1990/91. Wer nicht ausführlich über Stasi und DDR-Unrecht Auskunft gab, war "unten durch", wurde zerrissen. Auch wenn diese Person von diesem Unrecht gar nicht tangiert worden war, einfach nur in der DDR gelebt hat, mit humanistischen Idealen und eine tadelsfreie Arbeit mit voller Freude geleistet hat. Ist ein wenig idealisiert, aber kommt dem Alltag der Mehrheit näher als das aufgesetzte Bekennen, das eingefordert wurde.
Man kann nicht über 17 Millionen Menschen in ein neues Staatsgebilde übernehmen, ohne deren Leben, ihre Kultur, die eine andere war als in der alt-BRD, ihre politischen Überzeugungen ihre zerbrochene Lebensplanung, das Gefühl in sozialer Sicherheit zu leben in die Geschichtsbetrachtungen mit aufzunehmen. Es ist Deutschland nicht gelungen, einen inneren Frieden und eine von ähnlichen Zukunftsvorstellungen geprägte Grundwertehaltung herzustellen. Der "Osten" wird sich erst wahrhaft integrieren, wenn die Generationen, die die DDR erlebt und mit aufgebaut hatten, ausgestorben sind und die neuen Generationen sich nicht mehr an eine andere Zeit erinnern können.
Dieses Umdenken konnte sich im "Osten" nicht vollziehen, weil die Einforderung nicht auf Integration sondern auf Ausmerzung oder Ausgrenzung gerichtet war und noch ist. Die Industrie zerschlagen, Neues kam kaum, Arbeit weg, Führungsposten fast nur von BRD-Importen besetzt, weniger Rente über Jahrzehnte (das geht noch weiter) schlechtere Bildungschancen, soziale Strukturen weggebrochen, Frauenrechte behindert und viele andere Veränderungen - das wirkt nach.

Deine Darstellung hier lässt hoffen, dass sich Menschen in der Alt-BRD inspiriert fühlen, sich diesen für sie neuen Wahrheiten zuzuwenden. Reparieren kann das zwar nachträglich nichts, was durch den Einheitsprozess verloren gegangen ist. Aber vielleicht kann es in die Zukunft wirken.
Ich wünsche dir Spaß beim Lesen.

Juro
 

Anna842
Anna842
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf jeweller vom 25.10.2024, 13:08:37
Jeweller, meine Tante Irma ist 100 Jahre und drei Wochen alt
geworden.
Ich finde, sie ist viel zu früh gestorben...

Ein lebensfrohes Paar.
Wir leben von Jahr zu Jahr.
Nur die Richtung, die ist nicht klar.
Aber vielleicht ist das auch egal:
Ich wünsche nur, meine Tanta Irma wäre noch da.
Sie war doch grade erst mal 100 Jahr....

Anna

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Edita
Edita
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Juro vom 25.10.2024, 14:11:39

Das fragen sich eine Menge Leute, nicht nur aus dem Westen, auch aus dem Osten, nicht nur Leute die keine Ahnung haben, auch themabezogen studierte Leute, nicht nur in Deutschland, auch im Ausland, und erst dann kommt Edita!  


Edita

thea136
thea136
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von thea136
als Antwort auf Michiko vom 25.10.2024, 12:31:04

irgendwie erinnert mich das an die erzählungen der generation meiner eltern....

die sprachen auch immer von ihrer schönen kindheit.....

und die tolle gemeinschaft in HJ und im BDM.......

bis der krieg kam, waren die kinder und jugendlichen glücklich.....

außer natürlich die jüdischen....

uns es kam natürlich auch der spruch :
unter hitler war nivht alles schlecht!

natürlich ist selten alles schlecht,,,,,,jedes ding hat zwei seiten

und selbst wenn wir alle in der ddr gelebt hätten,
so hätten wir doch unterschiedliche sichtweisen.

warum können denn nicht unterschiedliche sichtweisen respektiert werden?

 

Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Michiko vom 24.10.2024, 22:05:36

Nein ernsthaft! Kann man sich nicht vorstellen, dass man eigene Erfahrungen machte, in der Familie und durch Besuche der Familie und später als...
Was dann die anderen Dinge die unbestritten sind, als Erwiderung auf meinen Beitrag sagen soll… Ich weiß es nicht!
 

Nimm es hin als Ergänzung Deines Wissens über die ehem. DDR, falls Du es noch nicht wusstest. Ich bin eher für Fakten als über meistens subjektiv geprägte Erzählungen.

Michiko
Aber Michiko, ich könnte nun "blind" behaupten, dass ich in der DDR mehr "Fakten" und zudem teils sehr unschöne Fakten zu sehen bekam, wo ich mit angrenzender Sicherheit vermuten darf, das du diese nicht kennst, geschweige zu sehen und zu hören bekamst.

Man vergisst leider schnell die Regeln: Man durfte nicht oder kaum, raus aus der DDR aber Wessis rein!
 
Weißt du, ich finde solche Rechthaberei und Unterstellungen auch kontraproduktiv, weil sie letztlich wenig aussagen und Hoheitsdeutungen über persönlichem Wissen, sind eh absurd zu nennen, denn wir sind als Mensch und obwohl es davon sehr viele gibt, alle Unikate!
Woher willst du also wissen, was ich sah und was ich darüber weiß!
Denn ich war garantiert an Stellen und Quellen, die du weder kennen wirst, noch davon weißt, dass sie existierten.
 
Auch gab es das Phänomen, durch unsere verschiedene Sozialisierung ausgelöst, dass wir Dinge verschieden sahen und daher auch verschieden bewerteten.
Es ist doch unzweifelhaft, dass seit der Wende doch Millionen Menschen den Osten verließen.
Die dadurch ausgelöste demografische Krise, ist doch verhängnisvoll!
Wenn nun sich der Frust der Ostdeutschen dahingehend kanalisiert, radikal zu wählen oder Putin anders zu sehen als er als Mörder ist, dann wird der Osten weiter verlieren!
 
Und wenn ich dann so einige Beiträge lese, die das zumindest indirekt mehr oder weniger gutheißen und noch viel Verständnis bekunden, über einen Diktator, und zudem abstreiten, dass Russland ständig Krieg führte, dann hat man keine Ahnung, weil man im Westen geboren ist?
 
Muss man denn wirklich auf eine glühende Herdplatte fassen, damit man selbst erfährt, wie gefährlich das ist und zudem sehr schmerzhaft sein wird!
 
 

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Edita
Edita
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RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Michiko vom 24.10.2024, 22:05:36

Nimm es hin als Ergänzung Deines Wissens über die ehem. DDR, falls Du es noch nicht wusstest. Ich bin eher für Fakten als über meistens subjektiv geprägte Erzählungen.
Michiko


Ach ….., und Deine und Simiyas Erzählungen sind nicht subjektiv geprägt? 
Wobei ich gar nichts erzählt habe sondern seriöse Links eingestellt habe!


Edita

thea136
thea136
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von thea136
als Antwort auf Alkmar vom 25.10.2024, 15:39:04

😂

ja manche müssen.... die leben nach dem motto:
gestern war die herdplatte heiß, aber lasss ma gucken,
ob die heute auch noch heißt ist!

 

thea136
thea136
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von thea136
Der thread heißt ja:

Frieden in Europa.......

da kommt mir so der gedanke....
wenn wir nicht mal innerhalb der brd friedlich
miteinander auskommen können
als abbildung unserer diskussionen hier im ST

wie sollen dann so viele völker, wie die in europa
friedlich sein?

wir dachten ja, es wäre möglich und gründeten ja auch die 
europäische union......
aber es reicht eben ein land, um diese union in einzelkämpfer zu verwandeln und zu spalten.

menschen agieren eben nicht nur rational
sondern auch emotional!


 
Simiya
Simiya
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Simiya
als Antwort auf thea136 vom 25.10.2024, 16:05:00
Der thread heißt ja:

Frieden in Europa.......

da kommt mir so der gedanke....
wenn wir nicht mal innerhalb der brd friedlich
miteinander auskommen können
als abbildung unserer diskussionen hier im ST

wie sollen dann so viele völker, wie die in europa
friedlich sein?

wir dachten ja, es wäre möglich und gründeten ja auch die 
europäische union......
aber es reicht eben ein land, um diese union in einzelkämpfer zu verwandeln und zu spalten.

menschen agieren eben nicht nur rational
sondern auch emotional!


 
Ich möchte das OT-Thema für mich auch abschließen. Ich habe folgendes erkannt: Es gibt nur Frieden im ST, wenn wir DDRler alles, was über uns und unser Leben geschrieben wird, als wahrhaftig abnicken. Wir verleugnen dadurch zwar uns und unser Leben, aber wenn es denn so gewünscht ist, dann soll es so sein.

Ich würde mich aber freuen, wenn das Thema DDR nicht mehr zur Sprache käme. Von uns "Ehemaligen" droht da eher keine Gefahr.

Simiya

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