Internationale Politik Wege zum Frieden in Europa

Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Nordlicht 55

Um vielleicht(?) mal zum eigentlichen Thema zu kommen, beziehe ich mich hier noch einmal auf das diesjährige Friedensgutachten.
In diesem Gutachten wird Bezug genommen auf die z.Zt. vielfältigen und akuten weltweiten Probleme: z.B. die Kriege/Bürgerkriege und militärischen Auseinandersetzungen in Afrika, den Klimaschutz und "Friedenswahrung" bei den daraus entstehenden Konflikten, Schutz der Demokratien, die weltweit unter Druck geraten sind - und natürlich auf die beiden größeren Kriege in Nahost und Europa.

In Bezug auf die Ukraine sprechen sich die Friedensforscher dafür aus, dem Land weiterhin mit Waffenlieferungen zu helfen - da von beiden Seiten keinerlei Verhandlungswille vorhanden ist. Sie raten aber, dabei nicht jedes Maß zu verlieren.
Ebenso sprechen sie sich dafür aus, die Aufrüstung und die entsprechenden Rüstungsdynamiken einzuhegen und durch eine Risikominderung eine erneute Rüstungskontrolle zu fördern!
Sie weisen darauf hin, dass es z.Zt. keinerlei Rüstungskontrolle mehr gibt!
An dieser Stelle sehen sie Verhandlungen zwischen NATO und Russland als nötig an!
Für mich persönlich wichtig finde ich folgende Aussage dazu:
"Die zentrale Erkenntnis des Kalten Krieges ist, dass in einer geopolitischen Konfliktsituation zusätzlich zu Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit auch Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtverbreitung zu einer rationalen Sicherheitspolitik gehören." 
In diesem Zusammenhang sprechen sie sich gegen eine weitere Diskussion eines zusätzlichen europäischen atomaren Schutzschirmes aus und verweisen ebenfalls darauf, dass die für Deutschland geplanten Mittelstreckenraketen Angriffswaffen und KEINE Verteidigungswaffen wären!
Beides würde nicht zur Friedenssicherung beitragen! Sondern hätte enormes Eskalationspotential.

Dazu möchte ich selbst noch schreiben:
Ein SIPRI-Report hat bereits 2023 darauf hingewiesen, dass Atomwaffen in den internationalen Beziehungen eine immer größere Rolle spielen.
 Jahr für Jahr steigt die Zahl jener Bomben, die nicht bloß in Depots lagern, sondern in hoher Alarmbereitschaft sofort einsatzbereit sind – auf ballistischen Raketen montiert oder für Langstreckenbomber vorbereitet. Über den Großteil dieser einsatzbereiten Atombomben verfügen nach Sipri-Schätzungen die USA mit über 1770 Sprengköpfen und Russland mit über 1710, dazu kommen Frankreich mit 280 und Großbritannien mit 120 Sprengköpfen.

Bzgl. des Ukrainekrieges fordern sie Europa auf, bereits jetzt die Weichen für für Verhandlungen zu stellen und Kompromisse auszuloten - ohne natürlich die Ukraine zu übergehen, oder Modalitäten vorschreiben zu wollen.
Es geht darum, vorbereitet zu sein, um ein evtl. sich diesbezüglich öffnendes Fenster nutzen zu können.

Katja

Edita
Edita
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Elko vom 09.10.2024, 14:07:40
..das weiß man immer nur hinterher!  😉 Ach ja, bisher habe ich hier im Thread noch nichts von einem gangbaren Weg zum Frieden gelesen (nicht mal von einen Trampelpfad dahin). Warum soll ich der erste Schreiber sein? Fang du doch dann mal mit Es­sen­ti­ellen an und sei der Protagonist 😎


Peter
geschrieben von Elko


Das stimmt so nicht Elko, es haben sich hier genügend Stimmen gemeldet, die einen sofortigen Waffenlieferungsstopp forderten, was zur Folge hätte, daß die Ukraine sich nicht mehr wehren könnte und sich mit Haut und Haaren den Russen  ausliefern müßte, das - so meinten sie, sei nicht so schlimm wie die täglichen Toten, und außerdem sei das nur eine böse Unterstellung um die russischen Machthaber schlecht zu reden!  


Edita



 
Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Edita vom 09.10.2024, 15:24:37
....so meinten sie, sei nicht so schlimm wie die täglichen Toten, und außerdem sei das nur eine böse Unterstellung um die russischen Machthaber schlecht zu reden!  
 
Edita, und ganz genau das geht ja nun mal garnicht und sie sind auch keine "Verteidiger Putins".

Das muß hier mal exemplarisch geschrieben werden, bemerkt ja sonst keiner..!

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Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf schorsch vom 08.10.2024, 21:31:48
Ich glaube nicht, dass Putin so blöd ist, sich als Demokraten zu sehen. Dass er die Demokratie verspottet, schon eher.

Und ich vermute, dass sich Putin wie an der Wand stehend sieht, mit der Maschinenpistole jeden abknallend, von dem er auch nur im geringsten glaubt, dass er ihm gefährlich werden könnte. Und die, die er nicht abknallen kann, lässt er von gut bezahlten Mördern vergiften.
Nun Schorsch, er sieht sich nach eigener Aussage, als "einziger" Demokrat!
Dass er das nicht sein kann, versteht sich wohl von selbst.

Doch weißt du... "blöd" muss man nicht sein, wenn man als Diktator sowas sagt, denn wer will es denn bestreiten, in seinem Machtgebiet oder irgendwo, wo seine Häscher jemand umbringen können, ohne dabei Gefahr zu laufen, lange einsitzen zu müssen?

Da gab es doch auch einmal einen Mörder, der behauptet hatte „Ich liebe doch alle, ...alle Menschen!".

Natürlich ist das Hohn und Spott, wer bezweifelt es denn? Doch es gibt die Leute, die es glauben, und nicht wenige!
Denn sie glauben wirklich daran, dass wenn man Despoten nachgibt, dass Friede sei!

Solche Menschen wie Putin sehen sich anders, sie brauchen Anerkennung - und sei es für das Böse!
Sie umgeben sich mit Leuten, die sie hofieren. Ihnen genügt nicht einem Volk zu dienen, sie wollen Statuen und einen Platz in der Geschichte, wo sie meinen, unsterblich zu sein.
Und ein dummes Volk hilft dabei, denn es gibt genügend Bewunderer überall auf der Welt, die eine Wertenegierung mögen.
Putin ist damit ja leider nicht alleine.

 
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Nick42 vom 09.10.2024, 13:02:55
Ironie kann nur dann angebracht werden , wenn man sich zu
100% sicher ist, dass der Adressat es genau so sieht.
Wenn nicht, kann   "  Ironie  "  zu einem zynischen, giftigen
Pfeil werden und sollte aufgrund dessen unterlassen werden.
Deinen Kommentar zu meinem Einspieler empfand ich alles
andere als wertschätzend und du hast nicht diesen Professor
kritisiert, sondern nur einen einzigen Satz von ihm.
Ich hätte  " deine Ironie " hinter mich gelassen, wären nicht
einige, auf sehr unangenehme Weise, darauf aufgesprungen.

Wenn du für dich das Recht in Anspruch nimmst, auf deine Ironie,
so habe auch ich ein Recht auf den giftigen, zynischen Pfeil.

Bei " Wege zum Frieden..." sollten wir uns auf Augenhöhe begegnen.

Anna
Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Simiya vom 09.10.2024, 08:21:46
Ob Fu Manchu zum Frieden in Europa beitragen kann, ist fraglich. Es gibt ja nicht mal Frieden im ST! 
 
Oh mein Gott!!!
Ja dann fasse dich doch an die eigne Nase, bei solchen verrückten Vergleichen!
Ich sehe hier für keinen Menschen, von mir aus gesehen, dem ich schlechtes wünsche, weil er/sie anderes denkt, als ich.
Auch solchen Mördern und Machthabern sollte nach meiner Meinung eine Rechtsstaatlichkeit ein Urteil, eine Bestrafung aussprechen, die nicht die Todesstrafe wäre, um das auch noch klarzustellen.
 

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aixois
aixois
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Elko vom 09.10.2024, 14:07:40
bisher habe ich hier im Thread noch nichts von einem gangbaren Weg zum Frieden gelesen (nicht mal von einen Trampelpfad dahin)
ist dieser Satz so zu verstehen, dass der seit zwei Jahren eingeschlagene Weg - Frieden nur durch immer mehr Waffen - kein 'gangbarer' ist und dass die,die diese Waffenoption ablehnen, jetzt die 'Kohlen aus dem Feuer holen ' sollen ?

So geht möglicherweise die Kriegslogik (Krieg als Mittel der Politik) , aber nicht die Friedenslogik, die nicht erst dann einsetzt, wenn die Waffen als Instrument versagt haben, sondern ihrer Natur nach 'präventiv' ist.

Die einen fahren die Karre erst in den Dreck und die anderen sind bestenfalls dazu da, sie wieder herauszuziehen ? So läuft das aber nicht. Die Militärs sind angetreten mit dem Versprechen, den Frieden  (wieder ?) herzustellen.
Sollen sie ihr Versprechen aber auch halten, oder ehrlich und in voller Verantwortung für ihr Tun auch sagen, dass sie es nicht können. Das werden sie aber nicht tun.

Wie oft hat es nicht geheißen, hätten wir doch nur die oder die Waffen, dann würden wir mit Leichtigkeit den Frieden gewinnen. Als die Waffen kamen, brauchte es immer mehr, stärkere, modernere - wenn die erst zum Einsatz kommen, wenn unsere Raketen erst Moskau erreichen, ,  aber dann ... was dann ?
Eine endlose Spirale der Eskalation ... und alle machen sehenden Auges mit ?

Was jetzt noch bestenfalls erreicht werden kann,  ist ein Schweigen der Waffen, aber kein "Friede", den nur von der Militärlogik  als "Abwesenheit von Krieg" verstanden wird.

Jetzt geht es doch darum, wer hält am längsten durch ?
Welche Faustpfänder hat man, um sie bei Verhandlungen "einzutauschen" - das hat aber mit "nachhaltigem " Frieden wenig bis nichts  tun.

Wir leben nicht in einer friedfertigen Welt, Frieden ist keine international besonders angesehene Handlungsmaxime. Das zeigt  schon die Anordnung der siebzehn Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der UN : Frieden hat es erst nach einigem Zögern überhaupt auf die Liste der Nachhaltigkeitsziele geschafft und dann auch nur an vorletzter  (16.) Stelle.
Was m.E. ein Indikator dafür ist, welche Priorität die Weltgemeinschaft dem Ziel "Frieden - Gerechtigkeit - Starke Institutionen" einräumt.

Logischerweise konnte man bisher auch hier, und darüber hinaus, nichts erfahren, was den 'gangbaren Weg' zum Frieden durch einen  permanent eskalierenden Einsatz von Mensch und Material angeht.

Irgendeine Strategie, ein erkennbares Ziel, rote Linien, Begrenzung der Opfer und Schäden ?  Fehlanzeige. Es wird gekämpft und gestorben , as long as it takes, solange wie es eben braucht, aber wie lange ist das ?
Wird diese Frage eigentlich ernsthaft und offen gestellt, darf sie gestellt werden oder zählt das schon zum 'Putinismus'?

Oder habe ich da was verpasst ?
   


 
Simiya
Simiya
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Simiya
als Antwort auf Alkmar vom 09.10.2024, 15:55:27
Ach, wat haste da nun wieder reininterpretiert. Ich könnte mich kringeln! Mir ging es eigentlich nur um einen "lustigen" Rechtschreibfehler. Statt DU wurde nämlich FU geschrieben. Das fand ich nett.

Aber wichtig ist doch jetzt nur, dass ich wiedermal so richtig belehrt werden kann. 

So kann man auch seine Studien machen. Ich finde es inzwischen amüsant hier.

Simiya
Ingrid60
Ingrid60
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Ingrid60
als Antwort auf Simiya vom 09.10.2024, 16:08:24
Was so ein Tippfehler alles auslösen kann. Unglaublich.

Ingrid60 
Elko
Elko
Mitglied

RE: Wege zum Frieden in Europa
geschrieben von Elko
als Antwort auf Edita vom 09.10.2024, 15:24:37

@Edita schrieb:

Das stimmt so nicht Elko, es haben sich hier genügend Stimmen gemeldet, die einen sofortigen Waffenlieferungsstopp forderten, was zur Folge hätte, daß die Ukraine sich nicht mehr wehren könnte und sich mit Haut und Haaren den Russen  ausliefern müßte, das - so meinten sie, sei nicht so schlimm wie die täglichen Toten, und außerdem sei das nur eine böse Unterstellung um die russischen Machthaber schlecht zu reden!  

Mit dieser Feststellung rennst du bei mir offene Türen ein. Die Stimmen welche einen sofortigen Waffenlieferungsstopp als "Friedenstat" deklarieren kennen offensichtlich die allgemeingültige Definition von Frieden nicht.

Ich als ein einfaches Gemüt halte mich da einfach an WIKIPEDIA, daraus:

Frieden ist das Ergebnis der Tugend der „Friedfertigkeit“ und damit verbundener Friedensbemühungen.

Ich sehe nicht, dass dieser Ansatz  im Thread,  hier im Forum, ernsthaft verfolgt wurde. In Gegenteil,
da gibt es doch erstaunliche Duplizität zum "Trio Infernale Wagenknecht, Stegner, Gauweiler".

Ich habe diese Antwort jetzt ein wenig kurz gehalten, wollte noch in Kürze eine Antwort auf den Beitrag von @Aixois einstellen. Da könnte ich meine Antwort hier vervollständigen. Bis dahin..

Peter
 

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