Internationale Politik Was wird aus dem "arabischen Frühling"?

in ganz arabien grünt es. so auch in syrien. angeblich soll potentat assad nach latakia geflohen sein, um sich dort auf einem kriegsschiff in sicherheit zu bringen. die für ewig gehaltene nachkriegsordnung verflüchtigt sich; ihre amerikanischen quislinge, im fall assad ein russischer quisling, fallen einer nach dem anderen. - was der arabische frühling bewirken wird außer dem fall des alten, weiss derzeit niemand. auf jeden fall marschiert der islamismus; ob in gemäßigter oder in radikaler machart ist noch nicht vorhersagbar. man wird sehen. später werden wir schlauer sein...
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w.

neues aus ägypten (linktipp). dort grünt es weiter. was daraus wird, weiß derzeit niemand. auf jeden fall ist spannung angesagt.
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w.

Mursi feuert derzeit in mehrere Richtungen, besonders gegen die Armeeführung. Woher nimmt er nur seine Traute ?

wenn -wie einige Quellen behaupten- die Armee bisher der Gegenpol zu besonders arg islamistischen Strömungen war,,dann deuten diese scheinbar demokratischen Anwandlungen vom neuen Oberboss eher auf eine Stärkung dieser Strömungen hin, was wiederum den auf Demokratie hoffenden Flügel(also auch uns Westliche) nachdenklich und aufmerksam machen sollte,,

hugo

Holla,
Mursis Streich gegen die Militärs überrascht,
kaum vorstellbar, daß die es sich so ohne weiteres
bieten lassen werden.

Andererseits muß er ziemlichen Rückenwind der Moslemsbruderschaft
haben, - wird er der kommende starke Mann in Ägypten?

Das Land sehe ich allerdings noch lange nicht grünen.

M.

Grün ist DIE Farbe des Islams. Der Prophet Mohammed soll sich gerne grün gekleidet haben. Schmuckelemente in Moscheen sind oft in grün gehalten. Die Flaggen vieler islamischer Staaten sind entweder ganz grün oder enthalten Grün. Wenn ich also schreibe, dass es in Ägypten (oder woanders in Arabien) grünt, dann meine ich damit, dass der politische Islam, egal in welcher Ausprägung auch immer, dort wächst und gedeiht. Das mag den meisten Westlern nicht behagen, eine nicht zu leugnende Tatsache ist es trotzdem.
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W.

ergänzend zu meinem beitrag geschrieben am 12.08.2012 18:30 verweise ich auf einen aktuellen artikel (linktipp).
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w.

Ich denke, Mursi würde sich nicht so ne grosse Lippe erlauben können, wenn er nicht bereits mit jungen Offizieren Kontakt hätte, die ihre verknöcherten Generäle auch loswerden möchten.

die lage ist für unsereinen unübersichtlich. so ist man auf leute angewiesen, die vor ort sind, z.b. karim el-gawhary, korrespondent der taz in ägypten (linktipp), und sich auskennen.
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w.

Es klingt sehr mutig und vielversprechend, was Präs. Mursi in Ägypten in die Wege leitet, aber ich bin etwas skeptisch in Bezug auf die doch sehr mächtigen und unter sich stark verknüpften Militärs, die in vielen wirtschaftlichen und finanzpolitischen Bereichen noch immer die Fäden in der Hand halten.

Nicht vergessen sollte man auch, dass auch das neue Kabinett nur eine Regierung auf Abruf ist. Nicht nur die ökonomischen Bedingungen für das Volk müssen verbessert werden, sie müssen auch die Rechtsstaatlichkeit herstellen- mit einer neuen Verfassung. Nun sind die Revolutionäre gefordert, ihre eigenen Werte hochzuhalten, denn sie werden daran gemessen , ob sie bis zu den Neuwahlen fähig sind, tragbare Programme zu erarbeiten und die politischen Auseinandersetzungen durch tragfähige Bündnisse und Koalitionen zu ersetzen.

Luchs

Luchs,

meiner Ansicht nach war das in Ägypten ein unblutiger Putsch, den der Präsident legalisieren durfte, dafür seine Rechte aus der Verfassung wenigstens per Papier wiederbekam und durch den neue Unruhen unter der Bevölkerung vermieden wurden. Für die neue militärische Führung wird es im Hintergrund ein heftiges Stühlerücken in Schlüsselstellungen der ägyptischen Wirtschaft geben, damit diese an den Futterkorb kommt. Meines Wissens beherrscht das Militär, ihre Familien und Günstlinge schon immer die lukrativen Stellen der Wirtschaft.

Politisch gesehen gab es bei dieser Neuordnung einen Ruck der Macht hin zu den Islamisten, denn Mursis Macht stützt sich im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht mehr auf das Militär. Ich denke, Unruhen zu vermeiden war mit das wichtigste Ziel, denn ihr Ausgang wäre, angesichts Libyens und Syriens, ungewiss für das Militär. Vielleicht haben auch die Amerikaner ihre Hand im Spiel, die eine weitere Destabilisierung der Region und ausgerechnet in Ägypten, bestimmt vermeiden wollen. Schaun mer mal, was in Bezug auf Israel verlautbar wird.

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adam