Internationale Politik Was wird aus dem "arabischen Frühling"?
Re: Was wird aus dem "arabischen Frühling"?
Vielleicht werden sich die arabischen Völkern von ihren Despoten befreien können, wobei noch sehr viel Blut fließen wird. Dabei bleibt zu hoffen, dass dies ohne Eingriffe von außen geschieht.
Trotzdem sollten die Menschen durch uns Ermutigung erfahren. Aber die Meldungen sind aus den Medien nur noch am Rande zu lesen, und das werden die Menschen in den arabischen Ländern ebenfalls feststellen.
Ich erinnere mich z. Bsp.an Abdus Worte, der zu Beginn des libyschen Aufstandes darüber schrieb, dass sich die Libyer durch die Anteilnahme und Ermutigung gestärkt fühlen in ihrem Kampf.
Und nun herrscht Schweigen, hie und da mal ein paar Worte - die Karawane ist weitergezogen! Die diversen Regime stellen das auch fest und lassen ihre "Bluthunde" wieder los, keiner redet mehr darüber.
Europa verpasst wieder mal eine Chance!
Luchs
Trotzdem sollten die Menschen durch uns Ermutigung erfahren. Aber die Meldungen sind aus den Medien nur noch am Rande zu lesen, und das werden die Menschen in den arabischen Ländern ebenfalls feststellen.
Ich erinnere mich z. Bsp.an Abdus Worte, der zu Beginn des libyschen Aufstandes darüber schrieb, dass sich die Libyer durch die Anteilnahme und Ermutigung gestärkt fühlen in ihrem Kampf.
Und nun herrscht Schweigen, hie und da mal ein paar Worte - die Karawane ist weitergezogen! Die diversen Regime stellen das auch fest und lassen ihre "Bluthunde" wieder los, keiner redet mehr darüber.
Europa verpasst wieder mal eine Chance!
Luchs
Ja, genau so ist es. Sie erfahren nun auch tagtäglich, dass sie in uneren Wohlstandsländern nicht erwünscht sind und dass unser Gefasel von "Menschenrechten" blanke Theorie ist. Dies wird sie auch nicht motivieren, demokratische Strukturen, wie wir sie kennen (und auch oft nicht lieben) in ihren Ländern zu installieren. Eines Tages werden uns diese Menschenmassen in unseren gesättigten Gegenden einfach überrollen und sich ihren Anteil "am Kuchen" gewaltsam holen. Olga
Europa verpasst wieder mal eine Chance!
Luchs
Was sollte Europa tun, Luchs? Kann es überhaupt etwas tun? Du erwähnst die verschieden gearteten revolutionären Bewegungen in den einzelnen arabischen Ländern. Diese kamen für uns, den Westen, sehr überraschend, für Aktionen blieb keine Zeit (und lange fehlte auch der Wille dazu), nur für Reaktionen und selbst die sind äußerst umstritten, wie sich am NATO-Einsatz zeigt.
Es war abzusehen, dass diese Freiheitsbewegungen zugunsten anderer Geschehnisse in den Hintergrund treten würden, kein Wunder in unserer schnelllebigen Zeit mit den heutigen Verbreitungsmöglichkeiten!
Zweifellos fällt es momentan nicht leicht, an den Erfolg der Freiheitsbewegungen im arabischen Raum zu glauben. Meine Hoffnung auf ein Gelingen gründet sich darauf, dass in der Geschichte der Freiheitswille noch jeden Volkes zum Erfolg führte, ob im Kampf gegen fremde oder eigene Regimes. Leider meist mit vielen Opfern verbunden und leider auch ohne Zeitvorgabe. Geduld ist keine Tugend von Revolutionären, unterdrückten Völkern kann man Undgeduld auch nicht verübeln.
Dass du dieses Thema hier wieder angesprochen hast, ist ja schon eine kleine Ermutigung. Wenig ist mehr, als nichts.
@ Olga
Ihre wirtschaftlichen Überlegungen sehe ich ähnlich. Ausländische Firmen werden erst dann investieren, wenn sie mit einigermaßen geordneten Verhältnissen rechnen können. In Ägypten sieht es damit z. Zt. nicht gut aus, zu viele und auch noch zerstrittene Oppositionsparteien. Doch da kann Europa wirklich nichts tun, als abwarten. Die Hoffnung stirbt auch bei mir zuletzt.
Clara
Re: Was wird aus dem "arabischen Frühling"?
Nein, Clara, an Aktionen nach dem Muster NATO habe ich gewiss nicht gedacht. Es ist das plötzliche "Totschweigen" , das nur noch unterbrochen wird, wenn etwas Spektakuläres zu berichten gibt, was ich meine. Auch von den NATO-Aktionen in Libyen hört und liest man kaum mehr etwas. Für die Menschen, die um grundsätzliche Menschenrechte mit allem, was dazu gehört kämpfen, muss es sehr entmutigend sein, dass sie nach dem ersten westlichen Hype kaum mehr ein Echo haben.
Die Despoten werden weiterhin unterstützt, bekommen ihre Leopardpanzer, können weitermachen - die Welt wird immer leiser und schaut weg, bis alles wieder so ist, wie es immer war -und die Geschäfte laufen weiter mit den bekannten Figuren.
Luchs
Die Despoten werden weiterhin unterstützt, bekommen ihre Leopardpanzer, können weitermachen - die Welt wird immer leiser und schaut weg, bis alles wieder so ist, wie es immer war -und die Geschäfte laufen weiter mit den bekannten Figuren.
Luchs
Das Denkschema der Despoten in aller Welt funktioniert etwa so: "In je mehr Verstrickungen in aller Welt die UNO, die NATO usw. verstrickt sind, desto kleiner wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich um MEINE Schandtaten kümmern können!"
Luchs, ich verstehe Dich völlig und glaube, dass es Vielen so geht. Aber es ist doch immer so, wer spricht z.B. noch von Birma (ja, da war doch mal was!)?
Die Oppositionsparteien oder die Revolutionäre im arabischen Raum erhalten ja auch Unterstützung in Form von Waffen.
Moralische Unterstützung, die Du meinst, muss nicht immer in öffentlicher, medial wirksamer Form statt finden, auch Diplomatie spielt eine Rolle.
Dies sind natürlich auch nur mehr oder weniger meine (hilflosen) Gedanken, die mich trotzdem nicht davon abhalten, an den Erfolg der arabischen Befreiungsbewegungen zu glauben.
Grüße, Clara
Die Oppositionsparteien oder die Revolutionäre im arabischen Raum erhalten ja auch Unterstützung in Form von Waffen.
Moralische Unterstützung, die Du meinst, muss nicht immer in öffentlicher, medial wirksamer Form statt finden, auch Diplomatie spielt eine Rolle.
Dies sind natürlich auch nur mehr oder weniger meine (hilflosen) Gedanken, die mich trotzdem nicht davon abhalten, an den Erfolg der arabischen Befreiungsbewegungen zu glauben.
Grüße, Clara
Re: Was wird aus dem "arabischen Frühling"?
Natürlich verstehe ich, was du meinst,Clara. Aber heute ist es einfach so, dass man die Mehrzahl der Menschen eben nur über die Medien erreicht, egal ob Printmedien, TV , Internet, Twitter etc.. Dass auch Hilfmaßnahmen - sofern sie ankommen - und diplomatische Bemühungen ebenfalls ermutigen können ist unbestritten. Aber das meiste findet dann hinter verschlossenen Türen statt, die Mehrzahl der Menschen sind auf die öffentlichen Medien angewiesen. Und hier entnehmen die arabischen Völker unser Interesse oder Desinteresse.
Nicht übersehen sollten wir auch, dass die arabischen Ländern vor der Haustür Europas liegen und mit dem Moment-Interesse an Birma, Tibet, Somalia z.Bsp. nicht vergleichbar sind. Wir erfahren ja auch relativ wenig von den Verhältnissen in entfernteren Ländern, wenn nicht via Medien darauf aufmerksam gemacht wird - und selbst dann findet es nicht die gleiche Interesse, außer es ergeben sich Schlagzeilen, auf die sich dann alle darauf stürzen.
Aber ich muss das nicht weiter erläutern, ich weiß, dass du mich verstanden hast. Ändern können wir eh nichts daran.
Luchs
Nicht übersehen sollten wir auch, dass die arabischen Ländern vor der Haustür Europas liegen und mit dem Moment-Interesse an Birma, Tibet, Somalia z.Bsp. nicht vergleichbar sind. Wir erfahren ja auch relativ wenig von den Verhältnissen in entfernteren Ländern, wenn nicht via Medien darauf aufmerksam gemacht wird - und selbst dann findet es nicht die gleiche Interesse, außer es ergeben sich Schlagzeilen, auf die sich dann alle darauf stürzen.
Aber ich muss das nicht weiter erläutern, ich weiß, dass du mich verstanden hast. Ändern können wir eh nichts daran.
Luchs
Das Denkschema der Despoten in aller Welt funktioniert etwa so: "In je mehr Verstrickungen in aller Welt die UNO, die NATO usw. verstrickt sind, desto kleiner wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich um MEINE Schandtaten kümmern können!"
Sie haben einen ganz wichtigen Punkt vergessen: die Despoten werden zu Recht auch überlegen: hat "mein" Land Erdöl oder andere wichtige und/oder seltene Rohstoffe? Wenn dies mit JA beantwortet kann, kann der Despot davon ausgehen,dass es sich bei der Verfolgung von Menschenrechten um reine Lippenbekenntnisse handelt, die viel und gerne bei christlich orientierten Staatenlenkern in der sog. 1. Welt in die Sonntagsreden einfliessen. Olga
Ja, wenn mit Öl geschmiert wird, läuft alles viel besser!
Interessant ist ja auch das Durchhaltevermögen des Rest-Gadaffi-Clans. Die Rebellen deuten ja nun an, dass sie eine seiner Bedingungen, in Libyen bleiben zu wollen, erfüllen würden. Das wurde also aus diesem Bürgerkrieg mit Natounterstützung, der ja nur einige Tage dauern sollte und zu einem Fiasko a la Vietnam ausartet. Ich bin nach wie vor froh darüber, dass Deutschland sich hier nicht militärisch beteiligt. Olga