Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Was wird aus dem "arabischen Frühling"?

Internationale Politik Was wird aus dem "arabischen Frühling"?

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Kris Stevens gewidmet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf susi vom 22.09.2012, 18:04:33
Auch in deinem Beitrag vor diesem deinen Beitrag (den ich hier zitiere und " kommentiere" )gibt es ,was man als Kenner DER VERHAELTNISSE in der arabischen Welt deutlicher und nahe zu der Realitaet/zu den Fakten darlegen soellte.
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1.ZITAT:
"Gescheite Libyer. Die haben dazu gelernt."
MEINE BEMERKUNG:
Libyer sind aber keine Lehrlinge
und wenn dann sind die westlichen die Letzten die Libyer(genauer: die meisten Libyer)als Lehrmeister ansehen wuerden.
Dazu braucht man etwas ueber libysche Mentalitaet zu wissen.
In den imperialistischen Staatenn kennt man dieses kleines gigantisches Voelkchen eben nicht so genuegend.
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2.ZITAT:
"In der ostlibyschen Hafenstadt Bengasi haben Bewohner in der Nacht auf Samstag bei einer Demonstration gegen Gewalt mehrere Lager islamistischer Milizen gestürmt. "Nach dem, was im amerikanischen Konsulat geschehen ist, haben wir genug von den Extremisten", so ein Demonstrant. "
Susi
MEINE 2.BEMERKUNG:
Fuer diese Demonstration haben eine in Benghazi erscheinende Wochenzeitung und ein privater libyscher TV-Kanal schoN am letzten Mittwoch aufgerufen.(Zeit 17 Uhr..Freitag..Al-Kiesch Platz.).
Das war fuer mich die zahlenmaessig die groesste Demonstration in Benghazi seit dem Mittwoch 6.Juli.2011.Es war eine Demonstration zwar nicht strikt gegen sog."Islamisten" sondern gegen die bewaffewnten Erscheinungen der Extremisten.Diese storen Baertigen haben der Familien Sorgen besonders ueber die jungen Damen gemacht.die "ANSSAR AL-SHARIIA" zb.haben sich in laestigen Angelegenheiten der Stadtbewohner eingemischt..so etwa wie eine Studentin auf dem Weg zur Uni angekleidet sein solle..(ich brachte meine juengste Tochter Anwaar/17.5 Jahre mit dem Auto zur Uni damit sie sich regestriert.sie bekam ihr Abitur erst im letztern August.sie waehlte Architektur zu studieren..dort fanden wir vor der Tuere des Registrars 3 Baertige Kreaturen die meinten(ES IST RELEGIOES HARAM/VERBOTEN DASS EINE MOSLEMISCHE FRAU ARCHITEKTUR STUDIERT/WAS EBEN KEINESFALLS WAHR SEI ,WAS DIESE VERSCHLOSSENEN KERLE BEHAUPTEN..ANWAAR LACHTE UEBER DIESEN QUATSCH LAUT UND ICH SCHRIE SIE AN :IHR HABT RECHT,SIE SOELLTE MASCHINENBAU STUDIEREN UND DANACH WUERDE IHR WISSEN UND MEINE FINANZIERUNG UNS HILFEN EINE MASCHINE ZU BASTELN DIE EUCH ZU HACKFLEICH ZERMALMT"
Seit Monaten tauchen sie ueber all auf und meinen : das geht..und das nicht uund das is erlaubt und dies nicht..in Banken..in Kafes..in den Gaerten..in Arbeitsplaetzen..in Kliniken..wobei man sie zur Zeiten Gaddafis nur in Moscheen als fluesernde Splittergruppen sah.
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Ich moechte damit sagen dass der Tod des Botschafters nicht der Anlass fuer diese gesellschaftliche/keinsfalls staatliche Saeuberungsaktion war.
Der Tod des Botschafters war fuer die Benghazier jener Strohhalm zuviel der mehr als was ein Kamel traegen koenne" (libyscher Art zu reden).
ich muss betonen dass diese progressive Aktion nicht der USA zu liebe erfolgte sondern weil die Bewohner schon seit den fuenfziger Jahren so liberal leben und sind diesem aus cIsrael/USA/GB importierteen "ISLAM"(!)nicht gewoehnt.
Benghazi ist eine Ausnahme in den arabischen Staedten.die besten Dichter,Schauspielert,Denker,Forscher,Scchriftsteller,Maler,Saenger sind in Libyen aus Benghazi.
Ein Kulturzentrum.
Alle Aufstaende waehrend der Geschichte Libyens starteten in Benghazi
Schon im 4.JH vor christi war hier ein Aufgstand gegen koenig Aricilaus IV (TYRANNE)entstanden die Benghazier haben diesen Koenig in diesem Aufstand getoetet.
Im Unterschied zu Aricilaus IV (TOD:440 b.c.)war der Botschafter Kris Stevens unbewafffnt.
Kris war nicht wie ein ueblicher US-Botschafter.denn in der arabischen nennt man Botschafter der USA: the ugly American.
Dieser Mann liebte die Libyer schon Lange bevor er zum Botschafter von Klinton gewaehlt wurde..Kris lief in den Strassen Benghazis ohne body-guard..er redet mit den Bewohnern direkt und ohne die laeccherlichen Komplexe der verrosteten Diplomatenn.Benghazier mocchten ihn nur weil er fuer sie ohne die ueblich zum Kotzen bringende Art des Verhaltens der ueblichen AUS-Amerikaner wenn sie in den arabischen Staedtenn ruelpsen und pfortzen.Viele Senioren in dieser Stadt sassen Vvormittags im Garten und schauten: jede Minute koennte der Kris vorbei schauen.sie wollten nur plaudern.
Ich persoenlich kannte nur einen Amerikaner wie Kris..das war in D in den siebziger Jahren..er hiess TOMMY..war sportlehrer..schuechtern und gebildt..TOOMMY und KRIS sind fuer mich Zwillinge..normale Menschen..ohne die ueblichen US-Psychpathien.
Die Reinigung vom spaeten Freitag war an erster Stelle fuer die Zukunft der Stadt.war FUER ein normales psychiatrisch gesundes Leben in dieser wunderschoenen dynamischen Stadt.war um den CV dieser progressiven Stadt zu schuetzsen
Der Tod von Kris hat uns Allen in Benghazi dazu gebracht zu schreien:
"VON ALL DEN SCHEUSLICHEN US-AMERIKANERN TOETEN WIR DEN ERTRAEGLICHEN..DEN BESTEN..JETZT REICHT S UNS ABER....!"
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Eine noble Stadt..aber dieser Tag..der 11.9.2012 war Besch fuer sie.
hugo
hugo
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Re: Kris Stevens gewidmet
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.09.2012, 23:12:22
danke, abdu

es ist doch sehr hilfreich wenn Informationen welche wir über unsere eigenen Medien gereicht bekommen, durch solche Beiträge wie den Deinen hier, aus Deiner Sicht ergänzt und z.T inhaltlich zurechtgerückt werden.

Das dabei Deine persönlichen Erlebnisse mit einfließen finde ich sehr nützlich und,,das Deine Emotionen mit einfließen ist logisch und verständlich.

hugo
hobbyradler
hobbyradler
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Re: Kris Stevens gewidmet
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf hugo vom 22.09.2012, 23:32:14
Ich meine Reuters Bericht ist ausgewogen. Vorletzter Absatz.

Reuters

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hugo
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Mitglied

Re: Kris Stevens gewidmet
geschrieben von hugo
als Antwort auf hobbyradler vom 22.09.2012, 23:40:15
Ich meine Reuters Bericht ist ausgewogen. Vorletzter Absatz.
Reuters


ja, da haben sich mal die Prints recht gut abgestimmt und auf reißerische Berichterstattung verzichtet.
Ähnlich kannste es im Tagesspiegel und anderwärts derzeit auch finden.

Die Zeit

hugo
susi
susi
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Re: Kris Stevens gewidmet
geschrieben von susi
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.09.2012, 23:12:22
Der Tod von Kris hat uns Allen in Benghazi dazu gebracht zu schreien:
"VON ALL DEN SCHEUSLICHEN US-AMERIKANERN TOETEN WIR DEN ERTRAEGLICHEN..DEN BESTEN..JETZT REICHT S UNS ABER....!"
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Eine noble Stadt..aber dieser Tag..der 11.9.2012 war Besch fuer sie.


Abdu, ich bin tief betroffen von Deinem Bericht. Großen Dank an Dich dafür.

Bengasi muß eine wunderschöne Stadt sein und die Menschen dort redlich, gescheit und anständig. Ihr habt ein großes Herz und Ihr liebt Frieden und Freundlichkeit. Ihr seid aber auch bereit zu Kämpfen, wenn Möchtegerne Falsches verlangen. Es ist immer gut sich nicht alles gefallen zu lassen und rechtzeitig gegen Falsches vorzugehen.

Dein Bericht sollte an die Medien weiter gegeben werden. An unsere im Westen und noch wichtiger; auch an Eure Medien in der Arabischen Welt.

Bengasi ist Vorbild ! Ich danke Dir.
schorsch
schorsch
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Re: Was wird aus dem "arabischen Frühling"?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf susi vom 22.09.2012, 18:04:33
Es ist überall und jederzeit auf der Welt so (auch in den 20/30er-Jahren in D): 10 % Schreier und Aufhetzer sind imstande, ein sonst vernünftiges Volk mit Hasstiraden so zu manipulieren, dass es auf Minderheiten einprügelt bis zur Ausrottung.

In Libyien hat sich das Blatt (scheinbar) gewendet: Die Verführten merken endlich, dass nicht jene die grossen Halunken sind, gegen die sie manipuliert werden, sondern die Manipulierer selber.

Aber auch bei dieser "Konterrevolution" stehen wieder Hintermänner, die das gewöhnliche Volk in die Schlacht schicken. Die Manipulierer aber sitzen in ihren Büros, trinken Minzetee - und schauen amüsiert zu, wie sich die Manipulierten die Köpfe gegenseitig einschlagen.

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Was wird aus dem "arabischen Frühling"?
geschrieben von Mareike
Eine von ARTE produzierte Dokumentation über Libyen aus dem Jahr 2008 von Guy Seligmann Die Dokumentation gibt einen Überblick über das Leben von Muammar al-Gaddafi und ein Land, das in der internationalen Politik oft von sich reden macht und über das dennoch nur wenig bekannt ist.

@ Abdu

Danke für Deinen Bericht!
Ja, er sollte in all unserer Zeitungen erscheinen.

Kannst Du mir ein Buch nennen, dass einen guten Überblick verschafft über Geschichte und Kultur Libyens?

Mareike
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Was wird aus dem "arabischen Frühling"?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 23.09.2012, 11:33:36
Heute erreicht mir folgendes (www.avaaz.org.de):
"Sieben Dinge, die Sie bei all der 'Wut' vielleicht verpasst haben:
Wie so ziemlich jedermann finden die meisten Muslime das 13-minütige islamophobische Video “Innocence of Muslims” (Die Unschuld der Muslime) schlecht gemacht, geschmacklos und anstößig. Die Proteste haben sich schnell verbreitet, indem sie verständliche und seit langem schwelende Klagen über eine neo-kolonialistische Außenpolitik der USA und des Westens im Nahen Osten, sowie religiöse Empfindlichkeit bei Darstellungen des Propheten Mohammeds aufgreifen. Doch die Berichterstattung lässt oft wichtige Punkte aus:

1. Frühe Schätzungen besagen, dass die Teilnahme an Demonstrationen gegen den Film bei etwa 0.001 bis 0.007% der weltweit 1.5 Milliarden Muslime liegt -- ein winziger Prozentsatz im Vergleich zu denen, die im Rahmen des Arabischen Frühlings für Demokratie auf die Straße gingen.

Hier kann weiter gelesen werden:
Sieben Dinge, die Sie bei all der 'Wut' vielleicht verpasst haben

Mareike
luchs35
luchs35
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Re: Kris Stevens gewidmet
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hobbyradler vom 22.09.2012, 23:40:15
Dass der "Arabische Frühling" trotz aller dort tobenden "Unwetter" wirklich gefährdet ist, glaube ich nicht, denn die Proteste haben auch die Zivilgesellschaft in den arabischen Ländern wieder mehr zum Leben erweckt. Von ihr hörte man im Geschrei des Mobs und der Milizen auf den Straßen kaum mehr etwas, vielleicht mal hier und da ein Aufflackern, aber gerade Libyen zeigt, dass nicht nur Salafisten und Jihadisten versuchen, die Ländern nach ihren eigenen islamistischen Vorstellungen zu prägen, sondern dass auch die viel zu lange sich zurückziehende zivile Mehrheit nicht mehr gewillt ist, nur noch zuzuschauen, wie ihre Hoffnung auf eine arabisch geprägte Demokratie in Flammen und Töten aufgeht. Sie werden sich nicht mehr ohne weiteres unterdrücken lassen und haben dieses Schmuddelvideo auch als das erkannt, für das es eigens herhestelt wurde : als Zündfunken im Pulverfass, das gewissen Gruppierungen wieder zu mehr Geltung verhelfen soll. Gemäßigte Islamisten werden damit zu einem Machtkampf herausgefordert. Das ist die eigentliche Gefahr.

Im "Arabischen Frühling" kämpften die Menschen nicht nur um die Mitbestimmung im Innern, sondern auch um die Selbstbestimmung der einzelnen Staaten.

Deshalb ist es auch wichtig, dass der Westen einen differenzierteren Blick auf die sich entwickelnden Gesellschaften bekommt und den Regierungen auf echter Augenhöhe begegnet.

Dabei wird der Westen nicht um einen Lernprozess herumkommen , selbst aber dabei auf seine eigenen Werte bestehen müssen.

Luchs
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Kris Stevens gewidmet
geschrieben von Mareike
Ich habe diesen Thread heute zur Gänze gelesen.
Höchst aufschlussreich!

Es ist gut im ST zu sein.

Mareike

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