Internationale Politik Was wird aus dem "arabischen Frühling"?

Da gab es gestern auf SWR2 ein tolles Interview mit Karim El-Gawhary, der die Situation der arabischen Frauen in seinem Buch " Frauenpower auf Arabisch " anscheinend excellent beschreibt, oder besser gesagt, er läßt die Frauen selber erzählen, ich werde es mir besorgen!

Frauenpower auf Arabisch

Edita

Vom arabischen Frühling ist nicht viel übrig geblieben aber trotzdem sieht es zur Zeit in Tunesien nach einer Wende aus.

ZITAT SZ:

Tunesien ist ein Vorbild für die Region
Wandel zur fortschrittlichen Demokratie: Die Abstimmung, die in vier Wochen von der ersten Runde der Präsidentenwahl gefolgt wird (und einer voraussichtlich notwendigen Stichwahl am 28. Dezember), markiert den erfolgreichen Abschluss des Wandels vom autoritären System der Diktatur zur wohl fortschrittlichsten demokratischen Ordnung in einem arabischen Land. Gerade angesichts der Entwicklung in den anderen Revolutionsländern, die entweder zum repressiven Polizeistaat zurückgekehrt oder in Chaos und Bürgerkrieg gestürzt sind, ist das ein Erfolg, auf den die Tunesier stolz sein können. Es gibt keine andere arabische Hauptstadt, in der am Freitagabend vor der Wahl ein Dutzend Parteien auf der wichtigsten Straße der Stadt friedlich Wahlkampfkundgebungen abhalten können, einschließlich der Islamisten von Ennahda. Es gibt keine andere Verfassung in einem arabischen Land, die vorschreibt, dass jeder zweite Platz auf den Wahllisten von einer Frau besetzt werden muss.

Vom arabischen Frühling ist nicht viel übrig geblieben aber trotzdem sieht es zur Zeit in Tunesien nach einer Wende aus.

ZITAT SZ:

Tunesien ist ein Vorbild für die Region
Wandel zur fortschrittlichen Demokratie: Die Abstimmung, die in vier Wochen von der ersten Runde der Präsidentenwahl gefolgt wird (und einer voraussichtlich notwendigen Stichwahl am 28. Dezember), markiert den erfolgreichen Abschluss des Wandels vom autoritären System der Diktatur zur wohl fortschrittlichsten demokratischen Ordnung in einem arabischen Land.

Ich freue mich über die Fortschritte in Tunesien.

Aber viele Tausende von Tunesiern sind in die Arme des IS-Dschihad gereist und kämpfen dort bei diesem grausamen Spiel mit.
Der "arabische Frühling" war ein Bild im Kopf von uns saturierten Westlern, die infantil hofften, damit würden diese Menschen in diesen LÄndern automatisch für Demokratie nach unserem Muster votieren. DA jubelten wir und klatschten Beifall - als sich dies nicht realisierte, stellten wir Interesse und Hilfe umgehend wieder ein. Nun haben wir den Salat..... Olga

Liebe Olga.

Es wäre wünschenswwert gewesen, aber eingeprägte Kulturen lösen sich nicht von selbst auf.

Phil.

Solange ein Land in Arbeitslosigkeit versinkt, kein Wachstum hat und die Menschen zwar evtl. freier aber hungrig sind kann von Fortschritt nicht gesprochen werden.
Der Link ist zwar schon vom September aber geändert wird sich nichts haben.
Bruny

Lieber Phil - das stimmt. ABer insbesondere bei Ländern, die eine sog. Revolution durchlebten, stellt sich schnell der Gedanke wieder ein, dass es so schlecht ja früher unter den Diktatoren nicht war. Dies trifft ja nicht nur auf die arabischen Länder zu - auch in der deutschen "Ostalgie" ist diese Denkweise auch heute noch weit verbreitet. Die Menschen erwarten anscheinend am nächsten Tag nach der Revolution,dass es allen spürbar besser geht (auch finanziell). DAs wird sich wohl nie ändern.
In Tunesien und anderen Staaten in dieser GEgend erwarten sich diesen Reichtum und Wohlergehen nun viele junge Männer und Frauen von der sog. IS - und wenn es in diesem Leben nicht klappt, wovon auszugehen ist, dann im Paradies mit vielen schönen Jungfrauen. Olga