Internationale Politik War der Krieg so gedacht?

War der Krieg so gedacht?

Frage: kann man sich eine Krieg "zurechtdenken"? Krieg hat eigene Gesetze, entwickelt Eigendynamik, besteht aus Angriff und Abwehr/Reaktion. Wunschgedanken sind kaum wirklich dabei, höchstens Hoffnung, dass es schnell vorüber geht und das Danach besser ist als das Zuvor.

Ein Danach mit Gaddafi kann es nicht geben. Wie soll das gehen? Nicht einmal die arabischen Länder wollen mit ihm viel zu tun haben, teilweise ist er sogar richtig verhasst.

Jubelchöre gibt es im Krieg doch nur, wenn er schnell und erfolgreich (für wen?) beendet werden kann.

Gaddafi hat nun schon den 3. Waffenstillstand angeboten und wieder gebrochen, will Zivilisten nach Bengasi mit Olivenzweigen schicken -aber begleitet von seinem Militär.

Eben kam die Meldung, dass die Arabische Liga nun voll hinter dem Vorgehen steht, keine Einwände mehr hat (kann in einer Stunde anders sein).

Man hat es hier nicht mit einem "normalen" Krieg zu tun, bei dem sich die "Gewinnler" bereichern können, sondern es ist ein Kampf für Menschen, die sich selbst nicht mehr helfen können und die nicht gegen ihr eigenes Land aufstehen, sondern einen blutrünstigen Despoten beseitigen wollen, der die Bodenschätze ausbeutet, an jenen verkauft, die sich bei ihm anbiedern bis zur Schande, den Erlös jedoch für sich behält. Das Volk wird nur zu "Eigenzwecken" gehalten und ausgenützt oder ausgebeutet.

Es ist nicht einfach so, dass man mit Überzeugung JA zu diesem Krieg sagen kann, aber auch nicht mit Überzeugung NEIN!

Diesen Krieg hat Gaddafi mit seiner Unmenschlichkeit ausgelöst - und kein anderer!

Luchs

Fett hervorgehoben von mir.

Genau so sehe ich es auch Luchs.

Gaddafi ist schlau. Dadurch, dass er Zivilisten in Begleitung des Militärs nach Benghazi schickt, weiß er, dass er höchstwahrscheinlich durchkommen wird. Denn die Zivilisten dürfen nicht gefärdet werden. Gaddafi ist ein schlauer Fuchs. Er weiß genau, wie er die Gefahren des Flugverbotes unterwandern kann. Er schickt Zivilisten zu den strategisch wichtigen Punkten. In Musarata hat er Militär in Zivilkleidung, aber bewaffnet, eingeschmuggelt. So verhindert er Angriffe auf seine militärischen Stellungen und kann weiter vorpreschen.

Es ist wirkliche kein "normaler" Krieg. Irgendwie kann ich verstehen, dass Deutschland da ein klares JEIN äußerte. Auch mir kommen manchmal Zweifel, ob es richtig ist, dort einzugreifen. Aber dann denke ich daran, wieviele Menschen sterben werden, wenn Gaddafi nicht Einhalt geboten wird. Es würde ein Niedermetzeln ohnesgleichen geben!

Myrja

Gaddafi ist schlau. Dadurch, dass er Zivilisten in Begleitung des Militärs nach Benghazi schickt, weiß er, dass er höchstwahrscheinlich durchkommen wird. Denn die Zivilisten dürfen nicht gefärdet werden. Gaddafi ist ein schlauer Fuchs. Er weiß genau, wie er die Gefahren des Flugverbotes unterwandern kann. Er schickt Zivilisten zu den strategisch wichtigen Punkten. In Musarata hat er Militär in Zivilkleidung, aber bewaffnet, eingeschmuggelt. So verhindert er Angriffe auf seine militärischen Stellungen und kann weiter vorpreschen.
Myrja

Es ist doch keine Neuigkeit, unbeteiligte Zivilisten als Schutzschilde zu mißbrauchen.
Das haben wir doch aus verschiedenen anderen Waffengängen bereits gelernt.

nordstern

Nur mal so, Wolfgang: Du zitierst eine Meldung vom 31.10.2001. Wir schreiben heute den 21. März 2011. Für Meinungen aus 2001 würdest Du bei jungen Menschen schon als Grufti bezeichnet. Mich interessiert nicht, was Bush damals gesagt hat. Der Mann ist Vergangenheit und wird von Historikern aufgearbeitet. Hier wird immer wieder wie "aktuell" in die Vergangenheit gereist; am schlimmsten übrigens, wenn es um Katholiken geht. Wir leben heute und haben uns mit der heutigen Lage zu beschäftigen. Dabei sollte man mal bedenken, dass ein (Entwicklungs-)Jahr in unserem Jahrhundert mindestens wie 10 Jahre im letzten Jahrhundert und wie 100 Jahre im letzten Jahrtausend zählt.

@ Nordstern: Genau so ist es.


Menschliche Schutzschilde ist eine bekannte Kriegslist und nicht neu. Jeder Krieg entwickelt seine Eigendynamik, auch das ist nicht neu. Wann ist denn ein Krieg Normal? Gibt es das überhaupt? Alles das war vorher bekannt, durch üble Beispiele in der Geschichte.

Kommt noch hinzu dass nie alleine Luftkriege eine Entscheidung gebracht haben; immer waren dazu Bodentruppen notwendig. Letztendlich wird es darauf hinauslaufen...
und dann sagen alle wieder: "oh... das haben wir aber nicht gewollt".
Hier wird das eine Übel mit dem anderen Übel bekämpft. Am Ende gibt es zwei Übel.

Hafel

"..."
Auch mir kommen manchmal Zweifel, ob es richtig ist, dort einzugreifen. Aber dann denke ich daran, wieviele Menschen sterben werden, wenn Gaddafi nicht Einhalt geboten wird. Es würde ein Niedermetzeln ohnesgleichen geben!

Myrja

Nein Myria,
es war richtig dort einzugreifen, etwas früher wäre besser gewesen.
Das Verhalten Deutschlands gegenüber den einfachen libyschen Bürgerinnen und Bürgern finde ich ganz einfach nur feige!
Entschuldigt bitte libysche Bürger, so etwas werde ich auf gar keinem Fall am Sonntag wieder wählen! Hoffentlich braucht Deutschland nicht auch einmal Hilfe und dann verstecken sich deren Außenminister dann auch nur hinterm Baum!
Logisch werden auch zivile Opfer zu beklagen sein, aber einen irren Diktator kann man nun mal nicht mittels rosaroter Wattebällchen vom Thron stoßen.
Aber für Pazifisten und notorische "alles könnte doch so schön sein" Verfechter/innen hat
der Diktator doch schon gnädig eine Lösung angeboten -

"..."
Der libysche Diktator zeigte sich inzwischen gnädig, aber streng. "Falls der Westen zu mir kommt und sich für seine Fehler entschuldigt, können wir die guten Beziehungen und die Zusammenarbeit im Erdöl-Geschäft wieder aufnehmen", sagte Gaddafi in einem Interview, das der englischsprachige TV-Sender Russia Today ausstrahlte. Zu der "Entschuldigung" gehöre auch die Aufhebung der jüngsten UN-Sanktionen gegen Libyen. Russland, China und Indien würden aber nunmehr bei Ölgeschäften bevorzugt.
"..."
der Westen braucht sich doch nur entschuldigen

Na, ist ja schön, dasss ihr glaubt, mit der Einmischung des Westens in einen Bürgerkrieg würden weniger Zivilisten getötet als ohne und dem Westen ginge es tatsächlich nur um die Hilfe und nicht um's Öl. Der liebe Gott erhalte euch euren Glauben an das Gute im Menschen und an die Gerechtigkeit. In einer Woche sehen wir weiter. Mal sehen, ob ihr dann immer noch so überzeugt seid von dem Nutzen dieses Krieges. Und mal sehen, wie viele Zivilisten bis dahin dieser Einmischung zum Opfer gefallen sind.

Marina,
solltest Du Dich an meinen Beitrag nur "angehängt" haben ok - Deine Meinungsäußerung
ansonsten -
setzen sechs !

Nein Myria,
es war richtig dort einzugreifen, etwas früher wäre besser gewesen.
Das Verhalten Deutschlands gegenüber den einfachen libyschen Bürgerinnen und Bürgern finde ich ganz einfach nur feige!
Entschuldigt bitte libysche Bürger, so etwas werde ich auf gar keinem Fall am Sonntag wieder wählen! "..."

Mon Dieu - glauben Sie allen Ernstes, irgend ein Libyer liest hier Ihre Entschuldigung und weiss natürlich sofort, dass am Sonntag irgendwo in Deutschland gewählt wird?
Bin mal gespannt, was Sie in einigen Monaten/Jahren sagen werden, wenn dieser Krieg noch immer andauert und bereits viele Tote auf beiden Seiten zu beklagen sind (gottseidanke keine Deutschen). Laut Obama soll dieser Einsatz ja nur einige Tage dauern: diese sind vergangen - diese Terminologie haben wir bis jetzt vom Irak und auch von Afghanistan gehört - überall gibt es noch Krieg.
Wenn Sie so begeistert von solchen Einmischungen sind: wann kämpfen Sie dafür, dass die Armeen in der Elfenbeinküste, in Zimbabwe und im Sudan einmarschieren? Wäre doch auch wichtig, diesen Menschen unsere Art von Demokratie einzubomben, oder?Olga

Schwach - sehr schwach. Argumentloser geht's nicht mehr.

Ich mag ja das Olga
aber bitte - möge es jetzt nicht "lustig/albern" werden, dazu ist das Thema viel zu ernst!

Danke