Internationale Politik War der Krieg so gedacht?

hugo
hugo
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 20.04.2011, 12:05:29
Du hugo bist sowieso für oder gegen militärische Einsätze, je nachdem wie es Dir in`s Konzept passt. Das hast Du bewiesen.
geschrieben von adam


ja adam das hast Du sehr gut beobachtet, daraus hab ich auch noch nie ein Hel gemacht. Das bedeutet jedoch nicht das ich mich wie ein Kriegstreiber oder gar Kriegsverbrecher fühle, eher das Gegenteil.

wenn die Aufständischen ein fremdes Land überfallen, ein anders Volk ausplündern wollten usw..ich wär sofort an Deiner und Gadaffis Seite Falls Der sich und Sein Volk gegen solcherart Übergriffe wehren würde.

Aber für mich liegt dieser Fall eben anders und ich würde mich sehr unwohl in meiner Haut fühlen wenn durch mein Zutun, meine Waffen, oder meine Unterlassung noch mehr um ihre Freiheit kämpfenden Menschen durch Gaddafis Schergen verbluten müßten.

hugo
Re: Ist der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 20.04.2011, 09:16:21
Westerwelle hat falsch gehandelt, als er unsere Hilfe verweigerte und somit Gadaffis stärker machte. Ich hoffe, er hält diese Linie nicht durch.
geschrieben von hugo


Vor 2 Jahren hast du mal folgendes an mich hier im st geschrieben - es ging um die deutsche Beteiligung am Afghanistaneinsatz:
hugo-in- "Raus aus Afghanistan",26.06.2009 16:48 "wie schon bei so vielen US-Auslandseinsätzen und "Friedensmissionen" bahnt sich mal wieder ein typischer tiefer Griff in die Kloschüssel an mit einer Besonderheit,,Diesmal sind Wir mit dabei."

Ich war lange Zeit FÜR den Einsatz der internat. Einheiten- auch deutscher Kontingente- in Afghanistan.
Das Ziel war die Zerschlagung der Taliban und ähnlicher Gruppierungen, die jahrelang die afghan. Bevölkerung in übelster Weise drangsalierten und dabei keine Menschenrechtsverletzungen ausließen. ( Unterdrückung der Frauen, Zerstörung der Buddhastatuen , Kennzeichnungspflicht für Nichtmuslime nach faschistischer Art, Mädchen können nicht zu Schule gehen, dürfen keine Ausbildung machen, medizinische Versorgung von Frauen wurde stark eingeschränkt, oppositionelle Meinungen wurden bekämpft - Oppoitionspolitiker grausam hingerichtet, Attentäter ausgebildet...).

Vor dem Einsatz hatte seinerzeit das Bundeskabinett die Resolutionen 1386, 1383 und 1378 des Sicherheitsrates zugrunde gelegt. Dazu sagte damals der Außenminister :"Für den Aufbau einer Demokratie ist jetzt der Einsatz einer internationalen Friedenstruppe notwendig, um diesen Prozess zu unterstützen. Gleichzeitig soll beim Aufbau eigener Kräfte zum Schutz des Landes geholfen werden und die Arbeit des Personals der UNO in sicherem Umfeld gewährleistet werden."

Das habe ich damals akzeptiert.

Im Laufe der Jahre habe ich meine Meinung geändert, weil ich eingesehen habe, dass deutsche Truppen im Ausland nichts zu suchen haben, solange es nicht um deutsche Verteidigungsinteressen geht.
Das ist mir nicht leicht gefallen.

Wo ist denn nun der gravierende Unterschied zu dem von dir herbeigesehnten Einsatz deutscher Truppen in Libyen?

Wieso ist das NICHT ein "typischer tiefer Griff in die Kloschüssel" mit nicht vorherzusagenden Auswirkungen ?

Geht es denn in Libyen um die Verteidigung Deutschlands?


Nee - Hugo - ich bin eigentlich froh, dass man auch regierungsseitig gelernt hat und nicht eingegriffen hat.
Ich wäre auch dafür, so schnell wie möglich aus Afghanistan abzuziehen.

adam
adam
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 20.04.2011, 12:20:14
ja adam das hast Du sehr gut beobachtet, daraus hab ich auch noch nie ein Hel gemacht. Das bedeutet jedoch nicht das ich mich wie ein Kriegstreiber oder gar Kriegsverbrecher fühle, eher das Gegenteil.
geschrieben von hugo


@hugo,

was soll die Suggestion und Unterstellung? Mit keinem Wort habe ich Dich in Zusammenhang mit Kriegstreibern und Kriegsverbrechern gebracht. Wenn Du mit solchen Tricks anfängst, hat eine Diskussion mit Dir keinen Zweck.
wenn die Aufständischen ein fremdes Land überfallen, ein anders Volk ausplündern wollten usw..ich wär sofort an Deiner und Gadaffis Seite Falls Der sich und Sein Volk gegen solcherart Übergriffe wehren würde.
geschrieben von hugo


Nimm zur Kenntnis, daß ich keineswegs auf Gaddafis Seite bin und trotzdem gegen ein militärisches Eingreifen der Nato, schon gar nicht unter Beteiligung der Bundeswehr.

Insgesamt versuchst Du wieder Deine, ach so beliebte, Diskussionstaktik durchzubringen, bei der Dein Gegenüber vor lauter Richtigstellungen Deiner Falschaussagen kaum dazu kommt, eigene Argumente zu bringen. Die Taktik zeigt, auf welch verlorenem Posten Du steht, wenn Du Dich nur noch in die Unfairness retten kannst.

--

adam



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hafel
hafel
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hafel
Die Situation in Libyen könnte nicht verfahrener sein. Betrachtet man die Erfahrungen aus dem Irak und Afghanistan, dann wird leicht klar: es werden Bodentruppen folgen. Anders sind militärische Ziele nicht in den Griff zu bekommen. Und schon gibt es Juristen und Winkeladvokaten, die behaupten, dass das alles vom UN-Mandat gedeckt sei – es dürfen eben nur keine Besatzungstruppen dabei übrig bleiben.

Nun sollen die Drohnen es richten. Präziser als bislang die verwendeten Kampfjets, sollen diese Drohnen auch in dicht besiedelte Wohngebiete den Feind treffen. Das ist nur eine Beruhigungspille und keine sichere militärische Option. Wer das glaubt, der will einfach nicht wahrhaben, dass es keinen sauberen Krieg gibt.

Nach knapp fünf Wochen nach Beginn des Libyen-Krieges ist die Situation politisch und militärisch total verfahren. Das Einzige was hier zählt, ist eine Lösung zu finden, diesen schrecklichen Krieg zu beenden und weiteres Blutvergießen zu vermeiden – auf beiden Seiten!

Deshalb sollte sich der UN-Sicherheitsrat weiter mit Libyen beschäftigen – aber nicht um Bodentruppen zu genehmigen, sondern um Frieden zu schaffen.

Hafel
ingo
ingo
Mitglied

In den vergangenen Jahren
geschrieben von ingo
habe ich bei anderen Konflikten immer wieder gefragt, wer ausser Kritik am Verhalten der USA, der UNO, der NATO konkrete Lösungsvorschläge hat. Hat jetzt vielleicht jemand Vorschläge bezüglich Libyen? Ich lese immer nur, was die restliche Welt nicht tun sollte oder was sie verkehrt macht.
hafel
hafel
Mitglied

Re: In den vergangenen Jahren
geschrieben von hafel
als Antwort auf ingo vom 24.04.2011, 16:46:19
Krieg ist zumindest keine konkrete Lösung.

Nur Verhandlungen und harte Diplomatie kann das Blutvergießen vermeiden. Ist das Konkret genug?

Hafel

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paddel
paddel
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von paddel
...... Gedacht war der Krieg SO sicherlich nicht.
Aber wer glaubte Gaddhafi nur mit einem militärischerim Einzatz
aus der Luft besiegen zu können, strotzt vor Naivität.
Ohne Bodentruppen ist es nicht möglich... siehe Irak.
Unsere Regierung tat gut daran sich daraus zu halten
und andere sinnvollere Hilfe anzubieten.
Ich bin nach wie vor dafür den Konflikt auf friedliche Weise zu lösen.
Ein Krieg kann und darf niemals die entgültige Lösung sein.

Herbert.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 24.04.2011, 16:46:19
krieger propagieren den krieg als "lösung". dann fragen sie so listig wie scheinheilig, was es denn sonst noch an "lösungen" gäbe (wobei sie immer nur kriegerisches im blick haben, nie friedliches). krieg ist aber das problem. noch mehr krieg zieht noch mehr probleme nach sich. - in libyen zeigt sich (wie schon in afghanistan), dass die nato unfähig zum problemelösen ist. - dank westerwelle sind wir wenigstens nicht aktiv dabei beim töten.

--
Wolfgang

Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

--
Wolfgang
hugo
hugo
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hugo
in dem von wolfgang angegebenem Link steht u.a. folgendes:

"Außenminister Guido Westerwelle hat es getan, Wirtschaftsminister Rainer Brüderle auch und der inzwischen zurückgetretene Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sowieso. Sie alle haben im Ausland Werbung für die deutsche Rüstungsindustrie gemacht."

Nun frag ich mich was nun den Westerwelle treibt, ausgerechnet im Fall Libyen, so zurückhaltend zu agieren.

Mit Diktatoren zu verhandeln, mit Diktatoren Waffengeschäfte zu betreiben, darin waren unsere Politiker doch bisher sehr erfolgreich, also nicht ungeübt.

Wenns diesen Diktatoren nun jedoch an den Kragen geht, sind diese "gepflegten und gehegten" Geschäftsbeziehungen erst mal futsch. Ebenso sind damit sämtliche bisher getätigten Vorabsprachen Zusagen und Planungen weiterer Waffengeschäfte nichts mehr wert.

Ein Westerwelle wird sicher nicht willkommener Ansprechpartner allererster Güte für die theoretischen Nachfolger der Diktatoren sein. Die werden sich daran erinnern wer ihren Hauptfeind so eigennützig aufmotzte und Ihnen tausende getötete Mitkämpfer zusätzlich bescherte.

Desweiteren werden alle anderen -derzeit noch in Amt und Würden stehende- Diktatoren, sehr aufmerksam beobachten wie sich die deutsche Regierung zu all Ihren Freunden und Brüdern in den anderen Staaten mit ähnlichen Problemen positioniert.

Dementsprechend dürfte kurzfristig auch die Neuausrichtung solcher "Partnerschaften" Gestalt annehmen.

Zumindest kann Westerwelle nicht damit rechnen das ausgerechnet deutsche Interessen bei Vertragsverhandlungen mit siegreichen Gadaffistürzern, vorrangig Beachtung finden.

Aber mit den Diktatoren selber, sollten von denen noch welche die nächsten Jahre in Amt und Würden überleben,,,oho na die werden schon aus reinster Dankbarkeit das sich Deutschland auf Ihre Seite stellte, zugänglicher sein,,,

Ich weiss ja nicht welcher Gedankengang unsere Regierung zur derzeitigen Entscheidung drängte,,aber für mich hat sie sich auf der falschen Seite positioniert.

Egal wie diese Bürgerkriege demnächst ausgehen, jedes Lob das uns irgendein Tyrann erteilt, wird wie ein Schlag ins Gesicht in unserem Volke wirken und sich gleichzeitig ins Gedächtnis jeglicher Befreiungsbewegung eingraben.


hugo

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