Internationale Politik War der Krieg so gedacht?
Re: Ist der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Jeder Staatsführer, insbesondere jeder arabische Staatsführer, muss wissen, dass die Reaktion der internationalen Gesmeinschaft und Europas fortan dieselbe sein wird."
Die Aussagen von Sarkozy finde ich gut und richtig.
Kriegslüstern bist du wohl gar nicht, hema? Das weiß ich!
Aber so ein paar neue Kolonialkriege wären doch was Schönes!
@: "..."Jeder Staatsführer, insbesondere jeder arabische Staatsführer, muss wissen, dass die Reaktion der internationalen Gesmeinschaft und Europas fortan dieselbe sein wird."...."
Nach dem 2. Wort hat er offensichtlich gemerkt, dass er da auf schwache Äste kletterte und hat sich korrigiert. Denn wenn wirklich JEDER Staatsführer damit rechnen müsste, könnte es ja ihn selber treffen!
Nach dem 2. Wort hat er offensichtlich gemerkt, dass er da auf schwache Äste kletterte und hat sich korrigiert. Denn wenn wirklich JEDER Staatsführer damit rechnen müsste, könnte es ja ihn selber treffen!
War der Krieg so gedacht? Diese Frage ist heute am 22. Tag des neuen langen "Blitzkrieges" noch immer berechtigt.
Anfänglich sollte ein Flugverbot durchgesetzt werden, jetzt wird auf alles gebombt, was nach feindlichen Truppen aussieht, Irrtümer eingeschlossen. Wie immer wird bedauert, dass der Feind Zivilisten als Schutzschilde nehme, anstatt sich zum Abschuss in der Wüste aufzureihen.
Deutschland wollte sich vor der Wahl aus dem Krieg heraushalten, jetzt nach der Wahl kann sich der Verteidigungsminister - natürlich für rein "humanitäre" Zwecke - auch Bodentruppen vorstellen. Alle Parteien außer den Linken stimmen prinzipiell zu.
Als Kind in der Bundesrepublik war es in meinem Umfeld Konsens, es war auch überall zu lesen, dass Krieg niemals mehr denkbares Mittel der Politik werden dürfe. Was für eine Wende! Inzwischen steht man einsam als Rufer in der Wüste, wenn man Kriege als Verbrechen bezeichnet und hohe Hürden dafür (wirklicher Verteidigungsfall) aufstellen möchte.
Ich mache diese Wende zum kriegwilligen Denken aber nicht mit und m.E. lag ich nicht nur bei dem Irakkrieg, sondern auch jetzt in Libyen richtig.
Karl
Anfänglich sollte ein Flugverbot durchgesetzt werden, jetzt wird auf alles gebombt, was nach feindlichen Truppen aussieht, Irrtümer eingeschlossen. Wie immer wird bedauert, dass der Feind Zivilisten als Schutzschilde nehme, anstatt sich zum Abschuss in der Wüste aufzureihen.
Deutschland wollte sich vor der Wahl aus dem Krieg heraushalten, jetzt nach der Wahl kann sich der Verteidigungsminister - natürlich für rein "humanitäre" Zwecke - auch Bodentruppen vorstellen. Alle Parteien außer den Linken stimmen prinzipiell zu.
Als Kind in der Bundesrepublik war es in meinem Umfeld Konsens, es war auch überall zu lesen, dass Krieg niemals mehr denkbares Mittel der Politik werden dürfe. Was für eine Wende! Inzwischen steht man einsam als Rufer in der Wüste, wenn man Kriege als Verbrechen bezeichnet und hohe Hürden dafür (wirklicher Verteidigungsfall) aufstellen möchte.
Ich mache diese Wende zum kriegwilligen Denken aber nicht mit und m.E. lag ich nicht nur bei dem Irakkrieg, sondern auch jetzt in Libyen richtig.
Karl
Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
wieder eine wende... kriegsgeile jubeln... wie zu lesen ist, hat sich die schwarz-gelbe merkel-administration entschlossen, beim krieg mitzumachen. deutsche soldaten sollen nach libyen geschickt werden, um auf der seite der rebellen zu kämpfen. wahnsinn! rechtsbruch!
--
Wolfgang
--
Wolfgang
Re: Ist der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich habe eben gehört, dass insgesamt schon 18 Aufständische durch „friendly fire“ der NATO getötet wurden und dass die Aufständischen sehr aufgebracht über die NATO sind und sie nicht mehr haben wollen. Sie bevorzugten die Einmischung der einzelnen Länder, Frankreich z. B., wie es zu Beginn war.
Insgesamt kann man jetzt schon das Fazit ziehen, dass der Krieg genauso verläuft, wie die warnenden Stimmen es vorausgesagt haben. Aber nein, es ging ja nur ums Helfen und die Humanität. So viel Naivität wundert mich immer wieder. Wer jetzt noch zweifelt, das es von Anfang an nur ums Öl ging, hat gar nichts begriffen.
Und dass Westerwelles Enthaltung nichts mit einem plötzlich ausgebrochenen Pazifismus zu tun hatte, sondern andere Gründe hatte, war mir auch von Anfang an klar, deshalb konnte ich auch in das Lob und „Chapeau“-Ziehen von ausgerechnet denen, die sonst die Schwarz-Gelben in Grund und Boden stampfen, in keiner Weise nachvollziehen. Wie man sieht, reiht er sich nun nicht mehr nur hintenrum wie vorher mit Rumeiern - einerseits Nein, andererseits Ja -, sondern ganz offen in die Kriegswilligen mit ein.
Insgesamt kann man jetzt schon das Fazit ziehen, dass der Krieg genauso verläuft, wie die warnenden Stimmen es vorausgesagt haben. Aber nein, es ging ja nur ums Helfen und die Humanität. So viel Naivität wundert mich immer wieder. Wer jetzt noch zweifelt, das es von Anfang an nur ums Öl ging, hat gar nichts begriffen.
Und dass Westerwelles Enthaltung nichts mit einem plötzlich ausgebrochenen Pazifismus zu tun hatte, sondern andere Gründe hatte, war mir auch von Anfang an klar, deshalb konnte ich auch in das Lob und „Chapeau“-Ziehen von ausgerechnet denen, die sonst die Schwarz-Gelben in Grund und Boden stampfen, in keiner Weise nachvollziehen. Wie man sieht, reiht er sich nun nicht mehr nur hintenrum wie vorher mit Rumeiern - einerseits Nein, andererseits Ja -, sondern ganz offen in die Kriegswilligen mit ein.
Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"wie zu lesen ist, hat sich die schwarz-gelbe merkel-administration entschlossen, beim krieg mitzumachen. deutsche soldaten sollen nach libyen geschickt werden, um auf der seite der rebellen zu kämpfen. wahnsinn! rechtsbruch!"
Wo hast du gelesen, dass deutsche Soldaten an der Seite der Rebellen in Libyen kämpfen sollen?
Dass sich die Regierung entschlossen hat, Truppen nach Libyen zu schicken, hast du dir ausgedacht. Es liegt kein Entschluss vor.
"Es gebe weder eine Hilfsanfrage der Vereinten Nationen bei Nato oder Europäischer Union noch einen Operationsplan oder gar eine Entscheidung über die Entsendung von Truppen."
Als Kind in der Bundesrepublik war es in meinem Umfeld Konsens, es war auch überall zu lesen, dass Krieg niemals mehr denkbares Mittel der Politik werden dürfe.
Karl, Du hast doch wohl nicht eine Minute daran geglaubt, das eine unserer Regierungen sich den Verlockungen eines Waffenganges dauerhaft entziehen kann ?
Sowas gabs in Deutschland noch nie und wirds demnächst (unter den hiesigen Voraussetzungen ) auch gar nicht geben können, dazu sind wir viel zu militant ausgerichtet.
Ich kenne das auch noch:
-Schwerter zu Pflugscharen
-Nie wieder eine Waffe in die Hand
- „Wer wieder ein Gewehr in die Hand nimmt“, so der spätere Verteidigungs- und Atomminister F.J. Strauß damals, „dem soll die Hand verdorren .“
-"Soldaten der neuen Streitkräfte", ruft Konrad Adenauer am 20. Januar 1956 vor der Lehrkompanien des Heeres in Andernach. "es ist mir eine Freude, am heutigen Tag zu Ihnen zu sprechen. Nach Überwindung großer Schwierigkeiten sind Sie die ersten Soldaten der neuen deutschen Streitkräfte geworden."
Das wir in Libyen nicht von Anfang an dabei waren, ist weder Zufall noch ein Versehen noch basiert dies auf dem Ekel deutscher Politiker vor einer gesegneten Waffe.
Das war dem Wahlkampf, dem Stimmenfang geschuldet und,,hats geholfen ??
Solch ein buntes Durcheinander -auch innerhalb der Parteien für oder gegen den UN-Beschluss, für eine teilweise Zustimmung usw, nee solch ein Rumgeeiere, Gezetere und das alles damit einige Wähler sich anders entscheiden und/oder gar den Hut ziehen vor dem Westerwelle ??
Nach meiner Ansicht hat das nur dazu beigetragen das sich das Gadaffiregime noch länger halten konnte, einige tausen Libyer mehr getötet wurden -und vermutlich noch werden, wenn weiter so taktiert wird-
es gab schon viel unsinnigere Waffengänge (mit westlicher Beteiligung)als gerade diese dringend benötigte Hilfe für Bürger, die sich eines schlimmen Tyrannen entledigen wollen.
da war der Irakkrieg tatsächlich ein anderes Kaliber,,ich kann das keineswegs, so wie Du, mit gleicher Elle messen. Denn da lag ich keinen Deut neben Deiner Meinung.
entweder ich bin auch der Meinung wie z.B der Nato Generalsekretär, oder der UN-Chef, oder die Regierungschefs aller europäischen Staaten (einschließlich der Merkel)oder Amnesty International, oder, oder, oder, dann sollte ich mich auch für irgendeine Option eine Variante, eine Möglichkeit entscheiden dürfen/können diesen Zustand zu beenden.
,,Du machts das ja auch, nur dem Weg den Du einschlagen willst, bzw den Du von unserer Regierung verlangst geb ich wenig Chancen.
,,und ich kann mir nicht vorstellen das Du eine bauchbare, oder bewährte Idee hast, die auf friedlichem waffenlosem Wege das Töten in Libyen baldmöglichst beendet.
Ich bin auch gegen einen Waffeneinsatz,,da geh ich sofort mit, aber nur, wenn mir Jemand beweist, das dieser Gadaffispuk sich auf andere Art ruck zuck auflöst.
Leider haben auch wir Deutsche dafür gesorgt, den Gadaffi dermaßen gut aufzurüsten, auszustatten und militärisch aufzumöbeln, das es jetzt fast schon peinlich ist mit ansehen zu müssen, wie gerade WIR durch unsere Passivität beitragen, dieses Elend noch weiter zu verlängern. Mir geht das gewaltig auf den Keks und Dich wirds sicher auch nicht erfreuen, nicht mal um den Preis der Schadenfreude und Rechthaberei (wie ich das bei Einigen beobachte)
in diesem Zusammenhang mal eine Frage. Wie bewertest Du im Nachhinein solche Aktionen wie damals die internationalen Brigaden in Spanien, gegen Franco und Hitler ?
hugo
Die Kritiker gegen diesen Libyenkrieg hatten Recht behalten. Die Voraussagen traten weitgehend ein.
1) Die Flugverbotszone hat nicht das Ende des Krieges gebracht.
2) Es sterben dennoch Zivilisten auf beiden Seiten.
3) Eine „unkontrollierte“ Bomberei, da in diesem Wirrwarr kaum Feind von Freund zu
unterscheiden ist
4) Es ist kein Ende in Sicht, da anstelle der Diplomatie die Waffen sprechen.
Ich war immer für einen Humanitären Einsatz, eine Versorgung der Zivilisten mit Lebensmitteln und Medikamenten, nicht aber mit Waffen. Wenn das durch die Bundeswehr geschieht (die humanitäre Hilfe), hat das meinen Segen, denn welche zivile Hilfsorganisation wagt sich in diesen Hexenkessel? Und ich halte es ebenso für legitim, wenn die Hilfsgüter (von wem auch immer) angegriffen werden, dass sich die Helfer (für Hilfsgüter) dann auch verteidigen dürfen. Helfer können doch kein Himmelfahrtskommando sein.
Die Kritiker des Krieges haben ebenso voraus gesagt, dass am Ende die "Kriegshelfenden" (die herbeigerufene NATO) die Schuld bekommen. Somit hat Westerwelle hier nichts falsches gemacht.
Hafel
1) Die Flugverbotszone hat nicht das Ende des Krieges gebracht.
2) Es sterben dennoch Zivilisten auf beiden Seiten.
3) Eine „unkontrollierte“ Bomberei, da in diesem Wirrwarr kaum Feind von Freund zu
unterscheiden ist
4) Es ist kein Ende in Sicht, da anstelle der Diplomatie die Waffen sprechen.
Ich war immer für einen Humanitären Einsatz, eine Versorgung der Zivilisten mit Lebensmitteln und Medikamenten, nicht aber mit Waffen. Wenn das durch die Bundeswehr geschieht (die humanitäre Hilfe), hat das meinen Segen, denn welche zivile Hilfsorganisation wagt sich in diesen Hexenkessel? Und ich halte es ebenso für legitim, wenn die Hilfsgüter (von wem auch immer) angegriffen werden, dass sich die Helfer (für Hilfsgüter) dann auch verteidigen dürfen. Helfer können doch kein Himmelfahrtskommando sein.
Die Kritiker des Krieges haben ebenso voraus gesagt, dass am Ende die "Kriegshelfenden" (die herbeigerufene NATO) die Schuld bekommen. Somit hat Westerwelle hier nichts falsches gemacht.
Hafel
Ich bin auch gegen einen Waffeneinsatz,,da geh ich sofort mit, aber nur, wenn mir Jemand beweist, das dieser Gadaffispuk sich auf andere Art ruck zuck auflöst.
@hugo,
dann schreib doch gleich, daß Du für eine Beteiligung der Bundesrepublik an diesem Bürgerkrieg gegen Gaddafi bist und eier nicht so rum.
Jede friedliche Politik des Westens wäre für die Menschen in Libyen besser gewesen als sich militärisch einzumischen, sogar eine mittelfristige Duldung des Gaddafi-Regimes. Es kann nicht sein, daß jetzt schon wieder (auch von Seiten der Rebellen) von Kollateralschäden gesprochen wird, wenn der Krieg auf dem Blutzoll der Bevölkerung aufgebaut wird.
Und dem deutsche Wähler wird ebenfalls schon wieder das Märchen vom humanitären Einsatz der Bundeswehr aufgetischt. Gegen die Regierung Merkel, samt abgehalftertem Außenminister Westerwelle, ist ein im Wind schwankender Grashalm stabil. Es muß endlich klar festgestellt werden, daß derartige Einsätze der Bundeswehr, unter welchem Vorwand auch immer, gegen das Grundgesetz sind. Aber das kümmert Frau Merkel nicht, sie nimmt das Grundgesetz ja auch innenpolitisch nicht so ernst.
Wie die Bundesregierung nach Libyen stolpert
Jeder militärische Laie hat gewußt oder konnte sich darüber informieren, daß eine Flugverbotszone nichts bringt, ohne Bodentruppen, die den Einsatz der Bomber unterstützen und ausnützen. Jetzt darf man gespannt sein, wann westliche Truppen in die ersten Gefechte verwickelt sind. Natürlich aus rein humanitären Gründen!!!
--
adam
Re: Ist der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
westerwelle hatte es richtig gemacht (dass er sich nicht nur hätte enthalten, sondern hätte "nein" sagen sollen, auch gegen den willen der merkel, ist eine andere sache). jetzt aber, nach dem entschluss, deutsche soldaten in den krieg nach libyen zu schicken, ist er vollständig demontiert. ein rücktritt wäre angebracht - schon deswegen, damit die kriegsgeilen jetzt nicht über ihn und seinen bislang richtigen weg hämisch herziehen können.
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Wolfgang
--
Wolfgang