Internationale Politik War der Krieg so gedacht?

hugo
hugo
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 21.03.2011, 11:49:19
ja, adam, das hab ich bis neulich auch so gesehen und stimme dem auch heute noch zu, nur das ich mir doch noch ein wenig Hoffung und Optimismus bewahrt habe das es diesmal für einige Nordafrikaner bessere Zukunftsaussichten gibt als bisher.

ES GIBT VIEL ZU TUN,, und da scheiden sich nun die Geister -auch hier im ST:

a packen wirs an
b warten wirs ab

hugo
hafel
hafel
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 21.03.2011, 11:57:48
Hugo:

es gibt noch ein c): Lösen wir es nicht militärisch!

Hafel
Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 21.03.2011, 11:49:19


In Libyen ging es m. E. nur ganz am Anfang der Demonstrationen um Freiheit für das Volk. Jetzt geht es in einem Bürgerkrieg um die Macht im Staat und die Macht über das Öl. Und die Welt mischt sich über die Uno ein, um möglichst schnell Ruhe zu schaffen. --

adam
geschrieben von adam

Wenn du dich da mal nicht irrst. Es geht nicht darum, "möglichst schnell Ruhe zu schaffen." Es geht ganz klar um andere Interessen, nämlich wie bei allen Kriegen in Nahost, um die Herrschaft über das Öl, auch wenn das einige noch nicht begriffen haben, die nun meinen, die Einmischung sei eine humanitäre Angelegenheit, um einem bedrängten Volk zu helfen.

Denn der Nutzen eines Regime-Change wäre beträchtlich. Es winkt der uneingeschränkte Zugriff auf die Erdöl- und Erdgasressourcen Libyens. Das libysche Öl, die größten Vorkommen Afrikas, haben einen derzeitigen Marktwert von rund 5 Billionen, das Gas von etwa 500 Mrd. Dollar. Mehr noch: Nach einem Regime-Change könnten westliche Mächte wieder Militärbasen einrichten. Das würde den Status Libyens vor 1969 zu Zeiten König Idris wieder herstellen, dessen Stamm der Senussis heute zu den Aufständischen zählt.

Alt bekannte Lügenmuster über angebliche Massenvernichtungswaffen in Diktatorhand machen schon wieder die Runde. Jüngste Meldungen in US-Medien, wonach sich westliche Stellen besorgt darüber zeigen, dass das Gaddafi-Regime Senfgasbestände gegen die eigene Bevölkerung einsetzen könnte, gehören in diese Kategorie. Etwa 600 km von Tripolis entfernt lagern knapp 10 Tonnen Senfgas in Fässern, um sie unter Aufsicht der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) durch Verbrennung zu vernichten. Libyen hat bereits im Jahr 2004 sämtliche 3.300 Bomben zerstört, in denen es eingesetzt werden könnte. Senfgas auf andere Art und Weise zu transportieren ist extrem schwierig. Die aktuelle Erwähnung der libyschen Massenvernichtungswaffen von interessierter Seite soll einen Kriegsgrund nachliefern. Er ist an den Haaren herbeigezogen.
geschrieben von AG Friedensforschung Kassel

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adam
adam
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.03.2011, 12:00:19

Selbstverständlich geht es um`s Öl. Aber nicht nur für die Welt oder gar den Westen allein, sondern auch für die Herrschaften der arabischen Liga. Es sollte damit aufgehört werden, das immer einseitig zu sehen. Mit Ruhe schaffen ist die gesamte arabische Welt gemeint und da ist es für die arabischen Völker ein Fingerzeig, daß es Opfer kosten wird, wenn man um Hilfe ruft.

--

adam

hafel
hafel
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 21.03.2011, 12:10:22
@ Adam:

Es kann ja gerne noch einmal nachgelesen werden. Die Verzögerung im Handeln der UN war, weil man ein "Ja" von der Arabischen Liga haben wollte. Ohne deren Zustimmung in Libyen nicht eingegriffen werden sollte.

Hätte die "Liga" von Anfang an den militärischen Einsatz richtig eingeschätzt, wäre es nicht zu diesem Waffenkonflikt gekommen.

Hafel
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 21.03.2011, 11:12:14
vom freund des warschauer paktes zum freund der nato. kein problem. der ewige untertan liebt die macht - egal welche, die jeweils angesagteste halt.

--
Wolfgang

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hugo
hugo
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 21.03.2011, 11:59:34
Hugo: es gibt noch ein c): Lösen wir es nicht militärisch! (Hafel)

ok hafel, das ist natürlich rein theoretisch die allerbeste und wohl von Niemandem hier bestrittene Lösung wenn, ja wenn Dir oder mir oder wem auch immer das dazu passende Fahrzeug für Deinen vorgeschlagenen Weg zur Verfügung stände.

mir fällt dazu rein gar nix ein wie Wir es ohne Waffenandrohung schaffen, das der Gadaffi demnächst in Brüssel zur Selbstverhaftung auftaucht.


vom freund des warschauer paktes zum freund der nato. kein problem. der ewige untertan liebt die macht - egal welche, die jeweils richtige halt. (Wolfgang)

oh lieber wolfgang, bist aber wieder nett heute, bin fast zu Tränen verrührt, aber mal ehrlich: dieser Witz hat doch soo einen langen Bart. *g*

hugo

adam
adam
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von adam
als Antwort auf hafel vom 21.03.2011, 12:16:12
hafel,

ich meine sogar, daß die Arabische Liga den Einsatz für ihre Zwecke sieht und denke, daß die USA das begriffen haben und deshalb so lange zögerten und immer noch zurückhaltend sind. Wer weiß, was sich da im Hintergrund abspielt, wenn es um Saudi-Arabien, Bahrain und den Iran geht.

Man sollte den Militäreinsatz sofort stoppen und Sarkozy in der Bastille einsprren, damit er nicht weiter den Napoleon spielen kann.

--

adam
luchs35
luchs35
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf adam vom 21.03.2011, 12:23:58
War der Krieg so gedacht?

Frage: kann man sich eine Krieg "zurechtdenken"? Krieg hat eigene Gesetze, entwickelt Eigendynamik, besteht aus Angriff und Abwehr/Reaktion. Wunschgedanken sind kaum wirklich dabei, höchstens Hoffnung, dass es schnell vorüber geht und das Danach besser ist als das Zuvor.

Ein Danach mit Gaddafi kann es nicht geben. Wie soll das gehen? Nicht einmal die arabischen Länder wollen mit ihm viel zu tun haben, teilweise ist er sogar richtig verhasst.

Jubelchöre gibt es im Krieg doch nur, wenn er schnell und erfolgreich (für wen?) beendet werden kann.

Gaddafi hat nun schon den 3. Waffenstillstand angeboten und wieder gebrochen, will Zivilisten nach Bengasi mit Olivenzweigen schicken -aber begleitet von seinem Militär.

Eben kam die Meldung, dass die Arabische Liga nun voll hinter dem Vorgehen steht, keine Einwände mehr hat (kann in einer Stunde anders sein).

Man hat es hier nicht mit einem "normalen" Krieg zu tun, bei dem sich die "Gewinnler" bereichern können, sondern es ist ein Kampf für Menschen, die sich selbst nicht mehr helfen können und die nicht gegen ihr eigenes Land aufstehen, sondern einen blutrünstigen Despoten beseitigen wollen, der die Bodenschätze ausbeutet, an jenen verkauft, die sich bei ihm anbiedern bis zur Schande, den Erlös jedoch für sich behält. Das Volk wird nur zu "Eigenzwecken" gehalten und ausgenützt oder ausgebeutet.

Es ist nicht einfach so, dass man mit Überzeugung JA zu diesem Krieg sagen kann, aber auch nicht mit Überzeugung NEIN!

Diesen Krieg hat Gaddafi mit seiner Unmenschlichkeit ausgelöst - und kein anderer!

Luchs
ingo
ingo
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ingo
als Antwort auf ingo vom 21.03.2011, 11:05:03
Ergänzung: That's it!

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