Internationale Politik WAhlen in SChweden
Schaum vom Mund wischen und den von mir verlinkten Artikel noch mal ohne Vorurteilsbrille bis zum Ende durchlesen, dann weißt du, wen ich damit meine
http://www.spiegel.de/politik/ausland/schweden-rechtspopulisten-koennten-bei-der-wahl-staerkste-kraft-werden-a-1225513.html
Ich habe die Sendung über die Brennpunkte gesehen. Es ist nicht so, dass dort nur unterprivilegierte Menschen wohnen. Sie sind sprachlich integriert, haben gute Jobs oder studieren, aber Anschluß an die Gesellschaft haben sie nicht gefunden. Und auch in diesen Brennpunkten haben sich Parallelgesellschaften gegründet und das Drogenkartell mischt kräftig mit. Da war nichts zu sehen von heiler Welt.
Bruny
Dann ist der Spiegelartikel eine Lüge?
Heute verlassen in einigen Problemvierteln zwischen 50 und 70 Prozent der Jugendlichen mit 15 die neunjährige Grundschule nach der Mindestschule ohne gültiges Abgangszeugnis, das sind drei- bis viermal so viele wie im Durchschnitt. Entsprechend groß ist die Arbeitslosigkeit. Mit dem Staat Schweden identifiziert sich hier kaum jemand.Ein anderer Bericht, den ich wieder suchen müßte, berichtete von 50% Arbeitslosigkeit in den Problemvierteln und das, obwohl man in Schweden selbst nur mit 1 Tag regelmäßiger Arbeit nicht als arbeitslos registriert ist und vom Staat bezuschußt wird.
Noch ein Bericht.
Die Einwanderer beanspruchen 58 Prozent der Sozialhilfeleistungen (!) – deutlich mehr als alle Schweden zusammen. Im Jahre 2016 überstieg die Zahl der ausländischen Arbeitslosen erstmals die der einheimischen (162.500 gegenüber 160.600). Selbst 15 Jahre nach der Einwanderung erreicht die Beschäftigungsquote gerade einmal 60 Prozent. Viele Immigranten bleiben für immer unterqualifiziert und sind auf dem Arbeitsmarkt nicht vermittelbar. Von den nach dem Jahr 2000 Immigrierten verfügen ca. 20 Prozent maximal über eine Grundschulbildung.
https://bayern-presse.de/2018/07/09/politik/schweden-wie-sozialdemokraten-und-gruene-ein-ehemaliges-vorzeigeland-zu-grunde-richten/
Auch das beweist, dass Integration keine Einbahnstrasse ist - wie wir in einem eigenen Thread, den ich sehr interessant finde, herausarbeiteten, ist dafür die Bereitschaft des zu Integrierenden und die auch die Bereitschaft der Gesellschaft nötig, die diese Integration akzeptiert und mithilft ,dass sie gelingt.
Was mich in Schweden aber schon beruhigt, ist das nicht so gute Wahlergebnis dieser Rechten,das prognostiziert war. Und so geht es einiger Zeit in ganz Europa - es ist noch nicht so leicht für diese oft faschistischen Parteien, die Mehrheit der Völker, die Liberalität und Demokratie weiter leben wollen, zu überzeugen.
Und wenn doch, tauchen bald schon die grossen Probleme auf, wie wir derzeit am leiser werdenden Italien miterleben dürfen, wo auch die Wahlversprechen nach und nach in der Versenkung verschwinden, weil sie meist nicht finanzierbar ist.
Schwierig sehe ich derzeit die Lage in Spanien, wo der mutige Herr Sanchez auch alles einpacken muss, was er in SAchen Flüchtlinge und deren Aufnahme angekündigt hatte. Ein Grund dafür ist auch die Schwäche der Podemos,die seit den Lobhudeleinen in Richtung Venezuela (von welchen sie sich auch zeitweise finanzieren liessen) nach meiner Information saftige Einbussen erleiden mussten.
Bin gespannt, wie es bei den Sozialisten in Spanien weitergeht, die auch über keine Mehrheit im Parlament verfügen - kann alles schnell wieder zusammenbrechen bis zu den nächsten offiziellen Wahlen .Olga
Nein, natürlich ist er keine Lüge. Ich schrieb doch, dass ich die Sendung über die Brennpunkte Schwedens sah. Aber auch in den Brennpunkten gibt es Menschen mit Schulabschlüssen, Abitur und studierende. Trotzdem sind sie nicht integriert. Eine junge Dame sagte dem Reporter, sie könnte zwar das Nationalgericht der Schweden essen, das würde sie aber nicht in den Augen von Schweden zur Schwedin machen.
Bruny
Ist es wirklich so erstrebenswert, wenn jemand als Bewohner eines Gastlandes seinen eigenen Status 1:1 austauschen möchte? Ich finde es viel interessanter, wenn Menschen logischerweise ihre Wurzeln behalten und diese ebenfalls in einen Integrationsprozess einfliessen lassen - das gehört doch zum gelebten, individuellen Leben und der eigenen Persönlichkeit.
Oder möchten Sie, Bruny, jemals als "Spanierin" gewertet werden, weil Sie evtl. Paella mehr schätzen als bayerische Schweinshaxn?
Wenn ich im Ausland lebte, hatte ich diese Ansprüche nie. Ich fühlte mich als Gast in diesen Ländern, was auch zu einem einigermassen guten Benehmen meinerseits führte, aber neben den Pflichten natürlich auch die mir zustehenden Rechte Bestandteil für mich waren. Olga
Wir sprechen über Schweden, nicht über mich, nicht über Sie. Ich habe nur wiederholt was die junge Dame sagte. Ich habe ihr Statement verstanden.
Bruny
Einen gewissen Einfluss auf ein Land, wo man lebt, kann man nur gewinnen, wenn man dort wählen darf. Dies geht z.B. mit Annahme der Staatsbürgerschaft (also mal zeigen, wozu man sich gehörig fühlt). Als EU-BürgerIn ist das relativ einfach, weil man auch seine angestammte Staatsbürgerschaft behalten kann.
Dann kann man sich getrost die Aufnahme irgendwelcher lukullischer Nationalspeisen ersparen, weil dies sowieso eine Petitesse ist.
Auch sollte und muss man natürlich das kleine Schweden schon auch im Zusammenhang mit ganz Europa sehen - irgendeine Konzentration nur auf ein Land führt zu gar nichts, weil die Probleme ebenfalls überlappend sind. Olga
Die Aussage der jungen Dame war eine Metapher. Ihre Familie ist aus dem Irak und was sie damit sagen wollte ist, dass egal was sie tut sie wird nie dazugehören.
Bruny
Keiner der großen schwedischen Parteiblöcke hat nach der Wahl eine Mehrheit im Parlament ,und die Schweder könne auch auf keine Tradition der Zusammenarbeit mit anderen Parteien zurückblicken, was die Entscheidung etwas schwierig machen dürfte.
Luchs35