Internationale Politik Wahl in Belarus, Diktator Lukaschenko gerät in Bedrängnis.
Edita, es ist sehr richtig, dass Sie darauf hinweisen!
Was nun Stuttgart und "das Ländle" anbetrifft, kommt die ganz grosse Problematik mit dem Niedergang der Automobilindustrie und aller Unternehmen, die mit diesen im Zusammenhang gesehen werden müssen. (betrifft natürlich auch Niedersachsen mit Wolfsburg und auch Bayern mit BMW).
Wenn die alle abbrechen und in Länder gehen, wo sie noch Kunden haben und weniger Auflagen und auch die Digitalisierung weiter fortgeschritten ist ,was dann bedeutet, auch schlecht bezahltes Personal nicht mehr beschäftigen zu müssen, rollt eine gewaltige Armutswelle über unser Land.
Das hat dann auch grosse Auswirkungen auf unseren ambitionierten Sozialhaushalt und insbesondere den fortschreitenden, demographischen Faktor. Wenn immer mehr Leute immer älter werden und sich nicht mehr produktiv einbringen können, aber immer mehr brauchen stellen sich für mich Horrorszenarien für die Zukunft auf, die ich vermutlich in diesem Umfang lebenstechnisch nicht mehr miterleben muss. Olga
Was die Lage in Weißrussland angeht, so scheint sich das anzubahnen, was schon in Sowjetzeiten immer wieder erfolgreich durchexerziert wurde, wenn ein Volk eine moskautreue Regierung nicht mehr haben wollte.
Der derzeitige Machthaber (oder andere seiner Gefolgsleute) bitten den großen Bruder im Osten um aktive Hilfe, um die Lage zu "beruhigen" - sprich: mit Truppen (ohne Hoheitsabzeichen) oder Experten ins Land einsickern und die Opposition zerschlagen, um das jetzige System zu retten. Die Krim und die Ukraine lassen grüßen, ebenso die Tschechen (1968) oder Afghanien (1980).
Jedenfalls habe ich eben in den Nachrichten gehört, dass Lukaschenko mit Putin telefoniert und um aktive Hilfe gebeten habe, wenn es die Lage erfordere. Aber Putin meint , dass es derzeit noch nicht erforderlich sei.
Na ja!
Nachtigall, ick hör dir trapsen!
Liebe Novella.
Ich kann mir vorstellen dass der Kreml fürchtet dass die Demos auf Russland übergreifen.
Besonders die junge Generationen haben längst andere Erwartungen.
Es wäre eine Katastrophe für die Bürger wenn beide Despoten unter Druck geraten würden und möglicherweise ihre Panzer auffahren.
Phil
Skizze Spiegel Heft Chappatte
Erstmals präzisierte Putin auch, welche Art von konkreter Hilfe das Regime in Minsk erwarten dürfe. Im Rahmen seiner vertraglichen Vereinbarungen sei Moskau zum Eingreifen verpflichtet, falls Weissrusslands Sicherheit und innere Stabilität bedroht seien. Auf Bitten Lukaschenkos habe er deshalb Reserveeinheiten russischer Sicherheitskräfte bereitgestellt, die einsatzbereit seien, aber erst dann, wenn die Situation ausser Kontrolle gerate, sagte Putin. Sollten «extremistische Gruppen» Grenzen überschreiten und etwa anfangen, Autos anzuzünden, wäre eine solche Lage gegeben. Er gehe aber davon aus, dass der Einsatz nicht nötig sein werde. Bisher war immer von einer äusseren Bedrohung als Bedingung die Rede gewesen. (...)
Ein interessantes Zitat aus der ZEIT, illustriert wie Regime von anderen fordern und sie selbst aber das Gegenteil planen. In der Hoffnung dass Belarus keine zweite Ostukraine wird, wo bis jetzt circa 16000 Menschen ihr Leben lassen mussten, durch die Intervention der russischen grünen Menschen,
Phil.
QUELLE https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-08/wladimir-putin-kreml-russland-belarus-alexander-lukaschenko-5vor8
Vielleicht geht es Russlands Präsident Wladimir Putin ja einfach wie den meisten von uns: Es ist leichter, seinem Mann gesunde Ernährung zu predigen und selbst Chips zu futtern. Der Freundin Sport zu empfehlen und die eigenen Laufschuhe bei eBay zu verkaufen. Andere Regierungen davor zu warnen, sich in Angelegenheiten souveräner Länder einzumischen, aber im Nachbarland Belarus eine Sonderoperation zu planen.
Hinter allem spüre ich die maßlose Verbitterung eines Mannes, der das Ausdehnen des "Westens" nach Osten, wenn auch ersehnt durch Polen, Baltestaaten und andere, als Irrsinn der Geschichte zu Lasten der Russen, empfindet. Man braucht sich nur seinen Gesichtsausdruck anschauen.
Immer überleg ich, wie das mit seiner Rede im Bundestag damals, zusammenpasst, wo er von Vertrauen etc. gesprochen hat.
Vom Paulus zum Saulus?
grübel
Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass Putin eiskalt pokert und erst einmal den weiteren Verlauf in Belarus abwartet, denn Putin will doch nicht auf ein Verliererpferd setzen.
Sollte aber Lukaschenko die Macht erhalten bleiben, indem er entsprechende Reformen betreffs Wirtschaft und Politik zulässt, kann Putin weiterhin das "Freundschafts-Ass" ausspielen und Belarus als eine Art zusätzliches Bollwerk gegen den Westen betrachten.
Und wenn es tatsächlich zu einem Sturz von Lukaschenko kommt, was ja nicht unmöglich ist , wird Putin gerade durch sein Nichteingreifen eine gute Basis bei der Opposition haben, nach wie vor den "guten Engel" in Belarus zu spielen und zu profitieren.
Diese Anspannnung lässt sich auch aus Putins Mimik ablesen. Er darf weder zu früh noch zu spät reagieren.
Luchs35
Kein Widerspruch zu dir, nur Mimik-Interpretation, die wird er ja oft am Tag wechseln, die Mimik.
Was sagst du hingegen dazu, dass er sich ursprünglich moderat gegeben hat?
Ist er wirklich unendlich sauer, sodass er seinen ursprünglichen Job, Taktik, gelernt beim Geheimdienst seit Jahren wieder anwendet?
und das tun wir ja schon kräftig in alle Richtungen.
Luchs35
Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass Putin eiskalt pokert und erst einmal den weiteren Verlauf in Belarus abwartet, denn Putin will doch nicht auf ein Verliererpferd setzen.Das ist international gut erprobte Praxis.
geschrieben von luchs35
Das war schon zum Ende des 2. WK mit Japan so.
Als in Nagasaki die Bombe gefallen war, wurden 'die Russen' 'plötzlich' wach.
Bis dahin war verzögern, vertrösten angesagt.
Heisst, die anderen räumen erst mal den Dreck weg, bis man selbst nach den die Kronjuwelen langt.
Allerdings nehme ich an, dass Putin -bzw seine 'Truppe'- es nicht zulassen wird/kann, Lukaschenko fallen zu lassen. Es sei denn Lukaschenkow (oder Putin) hat seine Umgebung (aka 'Mafia') nicht mehr im Griff. Aber wenn die schon die Wahlen erfolgreich manipuliert haben (sollten), dann kriegen die auch das Problemchen Demonstranten in den Griff; die werden einfach weg sein. Auch das ist erprobte Praxis. Die Menge spielt dabei keine Rolle, und seien es auch 10.000.
Es geht um mafiöse Strukturen, die seit hunderten Jahren etabliert sind, weil das Land nicht anders kann - und auch nie können wird. Solche Strukturen können nie mehr aufgebrochen werden. Die Wirtschaft, das finanzielle Gebilde würde zusammenbrechen, weil niemand mehr für seine Arbeit eine reguläre Entlöhnung kriegen würde; das würde Hungertod bedeuten. Und das geht natürlich gar nicht.
Eine Demokratie nach westlichen Maßstäben kann es schon aufgrund der Größe und verschiedener Ethnien in 'Russland' gar nicht geben; das Land wäre sofort (weiterhin) pures Chaos.
Der 'Westen' sollte sich da keinen Illusionen hingeben.
Wirtschaftliche Sanktionen (aka Embargo) sind 'den Russen' schon immer am Bobbes vorbei gegangen.
Notfalls haben 'sie' ja immer noch den Trumpf, dem Westen keine Energie mehr zu liefern. Wie war das mit dem bevorstehenden Winter? Sollten die USA (Trump als Verkünder) doch berechtigte Bedenken gegen die OstseePipeline haben?
Und wenn das hier der FSB/KGB liest, bin auch ich weg.