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Internationale Politik Vereinigten Staaten von Afrika.

hema
hema
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Vereinigten Staaten von Afrika.
geschrieben von hema
Gaddafi will eine riesige afrikanische Armee

Der libysche Führer Muammar al-Gaddafi will eine gesamtafrikanische Armee aufstellen.
Der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi hat im Vorfeld eines AU-Gipfeltreffens die Idee einer afrikanischen Armee von zwei Millionen Soldaten ins Spiel gebracht. Gaddafi skizzierte am Mittwochabend vor hunderten Jugendlichen in Abidjan an der Elfenbeinküste seinen Plan zur Schaffung der Vereinigten Staaten von Afrika.

Gipfeltreffen in Ghana

"Eine einzige afrikanische Regierung, eine einzige afrikanische Armee, um Afrika mit einer Truppenstärke von zwei Millionen Mann zu verteidigen. Eine Währung, ein Pass. Accra muss diese Botschaft hören", sagte er. In der ghanaischen Hauptstadt Accra beginnt am 1. Juli das Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (AU).

Abidjan, 28. Juni 2007

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hema
schorsch
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Re: Vereinigten Staaten von Afrika.
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hema vom 29.06.2007, 10:41:40
Afrika verteidigen? Ich denke eher, Gaddafi möchte eine Armee aufstellen, deren Führer ER natürlich wäre und mit deren Schlagkraft er alle seine verhassten Feinde in Europa und Amerika in die Schranken weisen könnte!
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schorsch
hema
hema
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Re: Vereinigten Staaten von Afrika.
geschrieben von hema
als Antwort auf schorsch vom 29.06.2007, 16:43:41
Wenn Gadaffi vor hat die Staaten Afrikas nach Vorbild der EU oder der Vereinigten Staaten von Amerika zu gruenden, dann gebe ich ihm recht.

Die Afrikanischen Staaten wuerden Geinsamkeit auf wirtschaftlicher Basis dringend brauchen, um auf dem Weltmarkt bestehen zu koennen und um ihre Bodenschaetze und Waren zu gerechten Preisen verkaufen zu koennen.
Ich wuerde mich darueber freuen.

Eine Armee zur Sicherung dieser Ziele gestehe ich ihm zu. Angriffs- und Eroberunskriege lehne ich aber ab. Da wuerde er außerdem die ganze hochgeruestete westliche Welt gegen sich haben.

Auch in Suedamerika waere eine Wirtschaftsunion sinnvoll.


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hema

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susannchen
susannchen
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Re: Vereinigten Staaten von Afrika.
geschrieben von susannchen
als Antwort auf hema vom 29.06.2007, 18:32:44
Den Gedanken Gadafis finde ich auch gut. Der Kontinent braucht zusammenhalt um bestehen zu können.
Ich schliesse aus dass Gadafi sich selbst als Führer der Millionen Soldaten sehen möchte.
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susannchen
Medea
Medea
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Re: Vereinigten Staaten von Afrika.
geschrieben von Medea
als Antwort auf schorsch vom 29.06.2007, 16:43:41
Ich glaube, Gaddafi 's Feinde sind wohl weniger in Europa zu suchen ....,
soweit mir erinnerlich, warnte er eher die Europäer vor seinen von ihm nicht immer geliebten "Brüdern" ....

Medea.
niederrhein
niederrhein
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Afrika ... und kein Ende.
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf Medea vom 29.06.2007, 20:55:35
Nur ein, zwei Anmerkungen ...

Erst vor kurzen erschien im SPIEGEL (den ich ja wirklich nicht für der "Weisheit letzten Schluß" hatte, aber immerhin präsentiert er ab und zu wirklich relevante Themen der Öffentlichkeit) das Titelthema "Afrika" (mit einigen Fortsetzungen); diese Texte mit einigen anderen zum Thema Afrika sind jetzt als Themenheft "SPIEGEL-spezial" AFRIKA erschienen. Immer eine Möglichkeit der Grundinformation.

Zur Sache selbst:

Grundsätzlich wären natürlich die "Vereinigten Staaten von Afrika" im Hinblick für die "Afrikaner" zu begrüßen, aber ...

1. Die bloße geographische/räumliche Zuordnung zu einem Kontinent garantiert keine gemeinsamen Interessen.

2. Multi-Ethnizität und Multi-Lingualität stellen ein großes Problem dar.
Über 2000 Sprachen werden in Afrika gesprochern, meistens funktionieren Schulsystem, innerstaatliche und internationale Kommunikation (auch der einzelnen afrikanischen Staaten untereinander) nur in der Sprache ihrer ehemaligen Kolonialherrn.
Ein Staat wie Nigeria hat über vierhundert (!) Ethnien in seinem Staatsgebiet. Ein Blick in den Fischer-Weltalmanach zeigt, daß zwanzig, dreißig, fünfzig, hundert und mehr verschiedene Ethnie gleichsam der Normalfall sind.

3. Ein Kontinent, auf dem die meisten Menschen bis in unsere Zeit hinein (z.T. bis heute) in Familienverbänden/Sippen, dörflichen Gemeinschaften etc. existierte, benötigt seine Zeit, ein entsprechendes staatlich-nationales Bewußtsein zu entwickeln. In Europa hat es, grob skizziert, 1500 Jahre gebraucht. Und der Prozeß, was eben die "Vereinigten Staaten Europas" betrifft, ist immer noch nicht abgeschlossen, wie ja die jüngsten Ereignisse (Stichwort: Polen!) beweisen.

4. Die außerafrikanischen Staaten, vor allem die Kapitalkonzerne (um es zugespitzt auszudrücken) sind doch nicht daran interessiert, etwa einem geschlossenen Block afrikanischer Staaten gegenüberzustehen, die ihre Interessen gemeinsam wahrnehmen.

Eine persönliche Anmerkung
Mich persönlich freut es, auch hier, in den Reihen alter Menschen, Ansichten zu finden, die die ganze Thematik kritisch sehen und nicht nur aus dem Bauch und/oder von einem eurozentrierten Standpunkt betrachten.

Die Bertha
vom Niederrhein.


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florian
florian
Mitglied

Re: Vereinigten Staaten von Afrika.
geschrieben von florian
als Antwort auf susannchen vom 29.06.2007, 19:30:49
Zitat susannchen: "Ich schliesse aus dass Gadafi sich selbst als Führer der Millionen Soldaten sehen möchte."

Ich denke eher wohl. Welcher "führer" möchte nicht die Obergewalt über seine 2 Millionen Soldaten haben, die er selbst aufbauen möchte?

Hat Hitler nicht auch von Frieden gepredigt und insgeheim den Krieg geplant?

Seit 1933 sollte man eine solche Aussprache nicht unterschätzen.
--
florianwilhelm18
susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Vereinigten Staaten von Afrika.
geschrieben von susannchen
als Antwort auf florian vom 30.06.2007, 15:48:44
florianwilhelm18 schrieb am 30.06.2007 um 15.48:

> Seit 1933 sollte man eine solche Aussprache nicht unterschätzen.
> --
> florianwilhelm18

--
Vielleicht sollten wir Geschichte, Geschichte sein lassen und nicht immer von vergangenen reden, sondern von der Zukunft.
Deiner Aussage nach, dürfte es die NATO nicht geben.
Ich bin ein positiv denkender Mensch und sehe immer erst mal die Vorteile.
susannchen
florian
florian
Mitglied

Re: Vereinigten Staaten von Afrika.
geschrieben von florian
als Antwort auf susannchen vom 30.06.2007, 15:56:49
Wir dürfen die Geschichte niemals fallen lassen, denn die Fehler, die wir aus dieser Zeit ignorieren, werden uns auch passieren und vielleicht verheerender sein, als wir es uns jetzt denken könnten.
--
florianwilhelm18
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Vereinigten Staaten von Afrika.
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf hema vom 29.06.2007, 18:32:44
hema - Südamerika HAT längst eine Wirtschaftsunion und diverse multilaterale Handelsabkommen. Lies mal unter "Mercosur" nach ...

ausserdem gibt es die:
Südamerikanische Staatengemeinschaft (CSN)
Andengemeinschaft (CAN)
Free Trade Area of the Americas (FTAA)
Mercado Común Centroamericano (MCCA)
und den
Caribbean Community and Common Market (Caricom)


@florianwilhem: Ghaddafi mit Hitler zu vergleichen, ist schlichtweg dumm und zeugt von Unwissenheit. Ghaddafi hat längst die Mildheit und weisheit des Alters ereilt, ohne dass er an Intelligenz, Klugheit und Brillanz eingebüsst hätte - ausserdem hat er in den vergangenen Jahren mehr als 1x bewiesen, dass er sich längst von Terroristen und Kriegstreibern der arabischen Welt abgewandt hat. Ausserdem beleidigt es Ghaddafi, dieser Hitlervergleich: Hitler war ein ungebildeter Emporkömmling, den andere erst gross gemacht haben - Ghaddafi ist ein hochgebildeter Mann, der andere gross machte ...
--

da gibt es übrigens einen alten aber interessanten zeitungsausschnitt....

---quote--
http://www.libyen-news.de/gaddafi_zur_tuerkei.htm

Libyens Staatschef: die Türkei strebt eine islamische Invasion Europas an - Gaddafi überrascht mit antitürkischer Aussage
Artikel der spanischen Zeitung La Vanguardia vom 20. Dezember 2002.

Der libysche Staatschef Muammar el Gaddafi ist davon überzeugt, dass die Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union der Auftakt eines islamischen Angriffs in jeder Hinsicht auf den alten Kontinent bedeutet.

In einer an die Welt gerichteten Internet-Botschaft warnte Gaddafi: "Die Türkei hat ein wirtschaftliches Interesse, Teil Europas zu werden und die moslemische Welt ist an einer islamischen Nation nach dem Muster der Türkei interessiert, um innerhalb Europas als trojanisches Pferd wirken zu können. Die Türkei schaut auf Europa wie sie immer schon in ihrer Geschichte auf Europa schaute: sie versucht, durch Eroberung zu expandieren."

Gaddafi weiter: "Die Türkei in die EU eingliedern zu wollen ist, kommt dem Versuch gleich, das Körperteil eines Menschen in einen fremden Körper einzupflanzen, der einer völligen anderen Blutgruppe angehört und mit dem es keinerlei genetische Verträglichkeit gibt."

Obwohl, "dieses Problem in der jetzigen Generation türkischer Politiker, unter den Veteranen und Gefolgsleuten, die immer noch Atatürk verehren, weniger ausgeprägt ist, tritt es in der Jugend und den kommenden Generationen bereits virulent in Erscheinung," sagte Gaddafi.

Gaddafi unterstrich "die Tatsache, dass die jungen Türken sowohl mit religiösen Gleichnissen als auch dem Internet groß werden und darüber hinaus tagtäglich von den Lehren islamischer Religionsweisen beeinflußt werden, Bin Laden eingeschlossen."

Gaddafi meint: "Der neue, radikale Islam, wird die Macht auf den Straßen der Türkei ebenso erkämpfen wie auf Regierungsebene. Dieser Islam wird sich nicht mit einer EU abfinden, deren Verfassung die Einrichtung der ‘Scharia’ unberücksichtigt läßt."

Gaddafi versichert: "Türkische Islamisten und ihre Unterstützer haben ihre eigenen Pläne für Europa. Diese sehen die Neuerrichtung islamischer Staaten in Albanien und in Bosnien vor. Wenn dies gelungen ist, wird das ungläubige Europa dem Druck einer neuen europäischen islamischen Front, die von der gesamten islamischen Welt unterstützt wird, ausgesetzt sein. Europa wird dann gezwungen sein, den Islam gewähren zu lassen oder entsprechende Abgaben zu leisten, wie es im Koran vorgesehen ist. Eine Art religiöser Zoll könnte das sein." Gaddafi fährt fort: "Von jetzt an gehört die Zukunft der Türkei den islamischen Parteien und Bin Ladens Gefolgsleuten."

Die alarmierende Botschaft des libyschen Staatschefs endet mit einer Erklärung, warum er sich an die Weltöffentlichkeit wandte: "Dieses schreckliche Bild der europäischen Zukunft habe ich gezeichnet, weil ich mich für die Stabilität in der Welt mitverantwortlich fühle und weil der Frieden im Mittelmeerraum, dessen südliche Küsten sich in den Händen von Arabern befinden."
--quote end--


angelottchen

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