Internationale Politik US-Vorwürfe gegen den Iran

adam
adam
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.10.2011, 00:10:27
Es ist doch seit Monaten abzusehen, daß gegen das Regime im Iran etwas unternommen werden wird. Die USA verstärken ihren Schulterschluß mit Saudi-Arabien und werden versuchen ihren Einfluß in der Region zu erhalten.

Soll der Iran tun und lassen können, was er möchte? Das Regime läßt nukleare Waffen entwickeln, testet Raketen, droht Israel, hilft dem Regime in Syrien, finanziert die schiitische Hisbollah im Libanon und hat, über die schiitische Bevölkerung in Bahrain, einen Fuß in der Tür zur Arabischen Halbinsel.

Eigentlich ist es überfällig, den Mullahs und Ahmadinedschad Grenzen zu setzen, auch in Hinblick auf den Abzug der Nato aus Afghanistan. Dort entsteht ein Machtvakuum, das der Iran nur zu gerne ausfüllen würde. Einem sanktioniertem Iran wird das schwerer fallen.

Warten wir auch mal ab, was Erdogan und die Türkei dazu sagen werden. Das könnte interessant werden, wenn Erdogan Farbe bekennen muß, was seine Politik mit dem Iran anbelangt.

--

adam



Mitglied_81b4260
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 14.10.2011, 00:53:09
Gut... aber warum soll sich die Welt verarschen lassen, wenn klar ist, was Sache ist und mit dem Kopf nicken und den Daumen bodenwärts drehen?


adam
adam
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.10.2011, 00:59:19

Wieso das denn? Wenn Teheran leugnet, dieses Attentat geplant zu haben und sich ein paar Experten darüber wundern, wie es vorbereitet wurde, heißt das doch nicht, daß es die Pläne nicht gegeben hat.

--

adam

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Karl
Karl
Administrator

Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 14.10.2011, 01:02:20
@ Adam,

Du würdest also wohl zu den Menschen gehören, die aus strategischen Gründen disziplinierende Maßnahmen gegen den Iran gutheißen würden, egal ob die genannten Gründe konstruiert und erlogen wären. Das ist nicht meine Wunschvorstellung von Politik und ich frage mich, wozu das führen wird, wenn schon wieder ein Staat in die Ecke gestellt wird.
Eigentlich ist es überfällig, den Mullahs und Ahmadinedschad Grenzen zu setzen
geschrieben von adam
Embargos wie Kriege treffen nicht nur die Mullahs und Ahmadinedschad (welche sich übrigens einen Machtkampf liefern), sondern vor allem die Bevölkerung und darunter auch die "grünen" Revolutionäre. Ich erinnere an das Embargo gegen den Irak zwischen den beiden Irakkriegen, welches zu einer sehr hohen Säuglingssterblichkeit und massiver Unterversorgung und schließlich dann eben doch in einen Krieg gemündet hat.

Was wäre eigentlich, wenn man den Mullahs nicht das Gefühl von Konfrontation geben würde, sondern von friedlicher Kooperation. Dann müsste der Iran nicht aufrüsten, um sich gegen einen Überfall verteidigen zu können.

Als Willy Brandt seine Ostpolitik begann, die den kalten Krieg beendete, wurde er von ewig Gestrigen hart bekämpft und beschimpft. Letztlich war sie aber erfolgreich und seine Politik mündete in der Wiedervereinigung. Ich bin der festen Auffassung, dass Konfrontationspolitik letztlich auch immer zur Konfrontation führt und intelligentere Wege erfolgreicher sind.

Ich weiß, dass jetzt einige wieder mit dem Argument kommen möchten, dass das Appeasement mit Hitler nicht erfolgreich war. Das stimmt. Der gefährliche Denkfehler liegt jedoch darin, Ahmadinedschad mit Hitler gleich zu setzen, obwohl dazwischen Welten liegen.

Ich unterstütze keine Kriegspolitik.

Karl
senhora
senhora
Mitglied

Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von senhora
Es ist wirklich bemerkenswert, wie sehr Obamas Rhetorik in dieser Situation der seines Vorgängers Bush gleicht.
Es ist zu hoffen, dass diese Einschätzung nicht zutrifft.
Wollte sich der US-Präsident allen Ernstes auf eine solche „Indizienlage“ verlassen, liefe das auf ein eindrucksvolles Bekenntnis zu seinem republikanischen Vorgänger hinaus, als hätte Obama das Prinzip verinnerlicht: Bush kopieren, heißt Kriege inszenieren.
geschrieben von freitag,de

Senhora
Mitglied_81b4260
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 14.10.2011, 01:02:20
Wieso das denn? Wenn Teheran leugnet, dieses Attentat geplant zu haben und sich ein paar Experten darüber wundern, wie es vorbereitet wurde, heißt das doch nicht, daß es die Pläne nicht gegeben hat. (Zitat Adam)

Was sagst du nun zu folgender Variation:
Wenn A. leugnet, dieses Attentat geplant zu haben (z.b.auf H. und sich die St.´lerInnen darüber wundern, wie es vorbereitet wurde), heißt das doch, dass es die Pläne gibt.


(Nun, du hast recht, es könnte Pläne gegeben haben, mit Sicherheit könnte es diverseste Pläne gegeben haben, sowohl in der USA als auch im Iran und Saudiarabien als auch in Israel.

Nur, das Argument, der Iran kann/könnte Pläne gehabt, jemanden umzubringen, ist nun doch das allerletzte, um sich moralisch gestärkt zu fühlen einen Krieg zu beginnen oder eine Bevölkerung auszuhungern. Zu so etwas greift man, wenn man sonst keinerlei Kriegsanläße finden.

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hugo
hugo
Mitglied

Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von hugo
Ist es nicht erschreckend, wie kiegslüstern ein Teil der Menschheit immer noch oder schon wieder ist?

ok die Amis haben es noch nie erlebt das Ihre Städte und Dörfer in Schutt und Asche gelegt wurden,,alle bisherigen Kriege fanden für sie zumeist weitab vom Schuss statt.

Nicht mal aus Vietnam scheinen diese "Strategen" eine bleibende Erkenntnis gewonnen zu haben.


da macht es schon sehr bedenklich wenn man solche Sätze hört und liest wie: "Eigentlich ist es überfällig, den Mullahs und Ahmadinedschad Grenzen zu setzen," (adam)

oder: "
Obama droht Iran die „härtesten Sanktionen“ an"

oder: "dafür lägen alle Optionen auf dem Tisch"

na wenn das keine direkten Drohungen sind ??
will Obama in Teheran einmarschieren, oder reichen ein paar Bömbchen, will er die Bevölkerung aushungern oder wie oder was ??

seit 10 Jahren wird fast ununterbrochen von größerem Druck auf das Regime im Iran gefaselt

z.B 28.05.2003 (Süddeutsche)
USA erhöhen Druck auf Iran

dann wiederholte sich diese Drohung in unregelmäßigen Abständen.
z.B. 2006: "USA erhöhen Druck im Atomstreit mit dem Iran"

z.B 2007 im FOCUS Magazin | Nr. 8
„Wir müssen den Druck auf den Iran erhöhen“ (Greg Schulte, US-Botschafter bei der Atomenergiebehörde)

z.B:
20. Juli 2008, USA erhöhen Druck auf Iran (Tagesanzeiger)

z.B:
16. Dezember 2009, (SF)Das US-Repräsentantenhaus hat den Weg für weitere Sanktionen gegen den Iran freigemacht und eine Gesetzesvorlage verabschiedet.

z.B:
02.04.2010 (Spon) Obama will internationalen Druck auf Iran erhöhen.

wann soll der Iran endgültig zerquetscht werden ?
übrigens: Druck erzeugt Gegendruck,,,,

der "Erzfeind" Irans aber gleichzeitig der Busenfreund der USA Saudi-Arabien, stimmt derzeit bedrohliche Töne an:
"Saudi-Arabien will den iranischen Anschlagsplänen mit einer "angemessenen Antwort" begegnen und seinen Erzfeind für den "feindseligen Akt" zur Rechenschaft ziehen." (DiePresse.com)

das klingt auch nicht gerade friedensstiftend, naja und wie die Israelis darüber denken ? schließlich ist man dort sauer über das Atomprogramm, die weitere Stärkung des Iran und das verteufeln der Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten‎ durch die Ayatollahs,,,und friedfertige Lösungen waren noch nie die große Stärke Israels.

hugo
Marija
Marija
Mitglied

Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von Marija
als Antwort auf hugo vom 14.10.2011, 09:24:46
hugo,

jede Wirtschaftskrise läuft einem Krieg voraus.

Oder anders ausgedrückt.
Nirgendwo lässt sich für WENIGE mehr verdienen als durch Kriegsgewinn.

Pazifisten sind die größten Feinde der Rüstungsindustrie und der Chem/Pharmaindustrie.

Marija
Christine1951
Christine1951
Mitglied

Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von Christine1951
... haben die Kriegstreiber nie genug?, die Rüstungslobby noch nicht genug verdient?, hat es nicht schon genug Leben gekostet?

ein Verdacht

LG
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Marija vom 14.10.2011, 09:30:56
Der Wohlstand der Einen muss mit dem Leben der Anderen erkauft werden!

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