Internationale Politik US-Vorwürfe gegen den Iran

hugo
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von hugo
als Antwort auf Marija vom 14.10.2011, 16:13:52
Im Falle des Iran und USA geht es aber noch viel tiefer.
Die Komplexität ist gewaltig,,,(Marija)

ja so isses,,,ausgehend von der 1979 erfolgten Vertreibung des US-Verbündeten Schah Mohammed Reza Pahlavi und der damaligen Besetzung der US-Botschaft,,(was vorher geschah, erfordert eine längere Betrachtung) zieht sich dieser Konflickt mit mehr oder weniger Höhepunkten durch die Außenpolitik dieser beiden Staaten.

Blöd nur, das wir neuerdings immer stärker mit hineingezogen werden sollen.

Die in den eigenen Reihen als "ungeheuer mutig bekannten Front-Amis" (in wenigen Stunden sind sie in der Lage mittels einer 20 igfachen Luft-Übermacht Zehntausende Iranische Ziele zu vernichten) möchten doch zu gerne noch einige Vasallen äh Waffenbrüder mit ins Boot nehmen.

Schließlich gibts ja später Wiederaufbauhilfe zu leisten. Naja und das die Amis nicht in der Lage sind ein vorher mit Leichtigkeit auf die Schnelle zertrümmertes Land zu befrieden oder gar gegen den Willen des Volkes mit einer nach amerikanischen Vorstellungen erwünschten Demokratieform zu beglücken ist ja bewiesen. (Die BRD war die Ausnahme)

Was mag Obama geritten haben sich von den Strategen des Militärischen Komplexes der USA kooptieren zu lassen ?

Dazu die australische Friedensaktivistin Helen Caldicott: Er agiert im Auftrag von Rüstungsgiganten wie Lockheed Martin, Boeing, Raytheon, Northrop Grumman und anderen.

Obama ist nun zu einer säbelrasselnden Marionette mutiert,,orakelt, das die Attentatsplanungen von "Individuen in der iranischen Regierung" bezahlt und dirigiert worden seien, schwärmt neuerdings von "härtesten Sanktionen" gegen Iran.

Seine Regierung nehme ausdrücklich keine Option für eine Reaktion vom Tisch, egal ob Amadinedingsda etwas von solchen Plänen gewußt hatt oder nicht. Ihm genügt, das Die Terrorpläne Teil eines "Musters des gefährlichen und ruchlosen Verhaltens der iranischen Regierung seien", so der Präsident.


sieht also nicht gut aus für den Iran,,,,egal was die auch immer Tun, wie sie reagieren,,,da scheinen schon Blanko-Marschbefehle im Pentagon und beim Obama in der Schublade zu liegen ,,,

wird wohl nur noch ein politischer Massenselbstmord der iranischen Führungselite, eine Sperrpose der Chinesen und/oder Russen oder (was ich weniger erwarte) eine Abneigungsbewegung im eigenem Lande, also in den USA, etwas daran ändern können.

hugo

Mitglied_81b4260
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Marija vom 14.10.2011, 16:13:52
Nochmals, marija, hier geht es mir nicht um die kommunikativen Teufelskreise in anderen Threads (obwohl das Wissen darüber auch dort nicht schaden kann. Blöderweise ist Wissen immer zu wenig, es muß verinnerlicht werden und dass bedeutet für alle "Arbeit an sich selbst").

"Alles hat einen Anfang", sagst du, ja bei Adam und Eva, (bei dem, wie ein Schah installiert und an der Macht gehalten wurde, bei ......)

Wenn es darum geht, wie gegenwärtige oder zukünftige Verhältnisse in bessere Bahnen gelenkt werden können, ist die Frage nach dem Anfang oder das Suchen nach Schuld absolut nicht zielführend und dient einzig und allein dem Schuldzuschieben bzw. dem Schuldabschieben.
Und es darf nicht übersehen werden, dass auch eine eingenommenen Opferposition sehr viele Vorteile bringt.
Ja, Altlasten sind ein Problem, vor allem dann, wenn sie als Rechtfertigungsbasis und als spitze Pfeile verwendet werden. Natürlich wäre eine wechselseitige Aufarbeitung sinnvoll und wichtig. Aber für die im Teufelskreis gefangenen ist das eine prinzipielle Unmöglichkeit. Erst wenn er durchbrochen ist, wäre soetwas möglich.



"Im Falle des Iran und USA geht es aber noch viel tiefer.
Die Komplexität ist gewaltig, und ich denke, dass es nur im Sinne von Karls Gedanken der "positiven Zuwendung" und Vertrauensbildung geht. Dies gilt auch für die angrenzenden Staaten bis hin zu Ägypten."
(Zitat Marija)

Dazu habe ich vorhin ähnliches etwas ausführlicher geschrieben, wobei ich betonen muß, dass hier alle Parteien (hier sind es ja eindeutig mehr: Iran, Saudiarabien, Israel und die USA)einen ehrlichen Willen haben müßten. Das kann ich kann auf keiner Seite erkennen.
Deshalb bin ich sehr pessimistisch.
Mitglied_81b4260
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.10.2011, 17:27:04
Wenn es Obama tatsächlich nicht um Eskalation, sondern um Deeskalation oder um das Setzen von Grenzen ginge, dann dürften die bisherigen (spärlichen) Kenntnisse und zweifelhaften Beweise nicht auf diese Weise und in dieser Sprache und diesen Schuldzuweisungen gemacht werden.... Es gibt ja auch noch eine Diplomatie und nicht nur Holzhauermethoden.

Das heißt für mich, dass eine Absicht deutlich zu erkennen ist .... um die Welt und die Verbündeten auf etwas Schlimmes einzustimmen.

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silhouette
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.10.2011, 20:31:59
Für das Verbleiben im Amt oder das Gewinnen der nächsten Wahl hat so manch Einer Dinge angekündigt, die er nie beabsichtigt hatte. Oder er hat im Wahlkampf Ziele angegeben, die er bei der ersten Abstimmung im Kongress aufgeben musste. Das ist leider schon lange die Konstellation in den USA, wenn mal ein Demokrat Präsident geworden ist.
adam
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von adam
als Antwort auf silhouette vom 14.10.2011, 21:12:24

Wir reden immer noch von einem mysteriösen, vereitelten Anschlag, nicht einmal auf einen Amerikaner. Es ist für mich schwer vorstellbar, daß dies den amerikanischen Bürgern als Kriegsgrund verkauft werden kann. Die haben andere Sorgen und sagen es derzeit auch unverhohlen.

--

adam

hugo
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.10.2011, 17:27:04
..dass hier alle Parteien (hier sind es ja eindeutig mehr: Iran, Saudiarabien, Israel und die USA)einen ehrlichen Willen haben müßten. (mart)

hallo mart, das seh ich theoretisch auch so, aber wie stellste Dir das praktisch vor ? haste da eine Idee ?

Wie sollte z.B. der Iran reagieren, worauf achten, nach welchen Prämissen handeln um die USA zufrieden zu stellen und von ihren Vorhaben abzubringen ?

Immerhin konnte damals der Saddam sagen und tun und lassen was er wollte, völlig egal, der Busch in seinem Blut-Rausch war nicht mehr zu bremsen und es kam genau so, wie wir alle es wohl ahnten/befürchteten, jedoch niemals, niemals (von einigen unverbesserlichen Ausnahmen mal abgesehen)auch nur ansatzweise haben wollten.

gerade kommt mir dazu folgendes in den Sinn: Die Amis hatten doch im Irakkrieg massenhaft ihre ollen Geschosse, Munition, Granaten, Raketen usw verballert,,,und,,,es mussten nun neue gefertigt nachgeliefert und wieder aufmunitioniert werden..auf aktuellem Stand, versteht sich,,

Nun gabs sooo furchtbar lange keinen Krieg mehr und das Zeug wird alt und älter,,ist fast schon unmodern, veraltet,,außerdem werden bei der nach Aufträgen lechzenden Waffenindustrie keine lohnenden Bestellungen mehr übergeben,,,na das muss sich doch ändern, da sollte sich doch irgendeine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme -am Besten von Regierungsseite organisiert und abgesegnet- herbeizaubern lassen, schließlich wurde diese ja auch tüchtig gesponsert,,

schon im Wahlkampf hatte der Befürworter der Todesstrafe, der Abschaffer des Guantanamoskandals, der Sozialmessias der Armen, der Friedensstifter des nahen Ostens, der Antreiber einer ökologischen Klimapolitik,,(oh ja, auch ich begann ein wenig zu hoffen,,) schon angekündigt, den „Krieg gegen den Terror" verstärkt führen zu wollen, was immer er darunter verstand,,,heute wissen wir mehr und demnächst ??

es war nur eine Frage der Zeit wann die nächsten großen Lügen platziert werden und es ist sicher nur eine Frage der Zeit danach, bis sie platzen,,

schwer vorstellbar, daß dies den amerikanischen Bürgern als Kriegsgrund verkauft werden kann. Die haben andere Sorgen und sagen es derzeit auch unverhohlen.


hm adam dann wolln wir mal diesen Bürgern die Daumen drücken, das die Obamas ein offeneres Ohr für diese Bürger als für Ihre Waffenlobby haben.

hugo

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silhouette
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von silhouette
als Antwort auf adam vom 14.10.2011, 21:50:53

Es ist für mich schwer vorstellbar, daß dies den amerikanischen Bürgern als Kriegsgrund verkauft werden kann. Die haben andere Sorgen und sagen es derzeit auch unverhohlen.

adam

geschrieben von adam

Genau das, Adam, denke ich auch, aber ich denke etwas hinten herum: Gemeinsame Feindbilder oder Schreckenszenarien (denk an die fast paranoide Angst vor einer neuen Art 9/11) bringen die Bevölkerung ein bisschen besser auf Linie, parteiübergreifend. Und welche Regierung (nicht nur amerikanische) lenkt nicht gerne mit außenpolitischen Erfolgen, auch Pseudo-Erfolgen, von innenpolitischen Problemen ab? Der Erfolg muss kein eintretender Kriegszustand sein. Den "dicken Otto" zu spielen, ist doch auch schon was. Das tut der amerikanischen Seele immer gut. Aus dem gleichen Grund mögen so viele Franzosen auch ihren Sarko.

OT: Wo bleibt eigentlich hafel?
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 14.10.2011, 22:07:59
Hugo, du stellst mir die Frage
"hallo mart, das seh ich theoretisch auch so, aber wie stellste Dir das praktisch vor ? haste da eine Idee ? "

Nein, ich habe leider keine Idee, nur theoretisches Geschwafel.... wenn, wie in diesem Fall, es sich um so unsymmetrische Verhältnisse handelt, ist es noch viel schwieriger der Eskalationsspirale zu entkommen.

Adam, die Demonstration der starken Hand, das angekündigten, verschärften Embargo, das Einfrieren von Geldern etc. ist den Amerikanern schon näher zu bringen; da wird es wenig Widerstand geben, ganz im Gegenteil

Und die Welt darf zuschauen und raten, was als Antwort auf die nächste "Provokation" erfolgen wird, die von der einen, aber sehr viel wahrscheinlicher von der anderen Seite gesetzt werden wird.
adam
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von adam
als Antwort auf silhouette vom 14.10.2011, 22:30:21
Genau das, Adam, denke ich auch, aber ich denke etwas hinten herum: Gemeinsame Feindbilder oder Schreckenszenarien (denk an die fast paranoide Angst vor einer neuen Art 9/11) bringen die Bevölkerung ein bisschen besser auf Linie, parteiübergreifend. Und welche Regierung (nicht nur amerikanische) lenkt nicht gerne mit außenpolitischen Erfolgen, auch Pseudo-Erfolgen, von innenpolitischen Problemen ab? Der Erfolg muss kein eintretender Kriegszustand sein. Den "dicken Otto" zu spielen, ist doch auch schon was. Das tut der amerikanischen Seele immer gut. Aus dem gleichen Grund mögen so viele Franzosen auch ihren Sarko.

OT: Wo bleibt eigentlich hafel?


Da sind wir einer Meinung Silhouette. Der psychologische Effekt ist immer wichtig und das nicht nur innenpolitisch.

Obama hatte ja angekündigt, daß die USA unter seiner Regierung nicht mehr die Alleingänge unternehmen will, wie es die Bushadministration getan hat. Die hat gefordert und wer nicht parierte, wurde entsprechend abgekanzelt und bestraft. Wenn ich mich recht erinnere, ging es bei uns mit der Wirtschaft bergab, als G.Schröder für die Bundesrepublik den Irakkrieg ablehnte.

Obama hat bis jetzt außenpolitisch sein Wort gehalten und mehr. Aus dem Irak haben sich die Amerikaner zum größten Teil zurück gezogen und Afghanistan wird folgen. Aus dem Einsatz in Libyen haben sie sich so weit wie möglich raus gehalten.

Aber außenpolitisch gerät Obama jetzt bei der Finanzkrise in Schwierigkeiten. Besonders Europa folgt seinen Forderungen nicht und sein Minister wurde regelrecht abgewatscht. Da ist es natürlich wirksam, wenn Obama auf die Muskeln der USA deutet und klar macht, daß sein Land bei internationalen Entscheidungen immer noch ein gewichtiges Wort mit redet. Dabei denke ich auch an den Besuch Putins in China und dessen Kommentare zum Dollar.

Natürlich bekommt man bei der Symbolik ein ungutes Gefühl, denn die Bushzeit ist noch in guter Erinnerung. Aber auch in den USA entscheidet nicht eine Lobby allein über den Kurs des Landes und keine dieser Lobbies ist so dumm, die Kuh zur Schlachbank zu führen, die sie melken will. Obama braucht Stimmen aus dem Lager der Republikaner und da sind markige Worte gefragt.

Und dem Regime im Iran macht man besser bei einem relativ unbedeutenden Vorfall klar, daß es international immer noch im Rampenlicht steht und erinnert es beizeiten daran, daß z.B. bei den Änderungen in Arabien internationale Interessen betroffen sind, als zu warten, bis es wirklich ernst und gefährlich wird. Der Gedanke, daß die Mullahs und/oder Ahmadinedschad die Bombe haben oder bekommen könnten, bereitet mir größtes Unbehagen.

--

adam


zu Deinem OT: Ich weiß es nicht, werde morgen mal anklopfen.

@mart: Soll das zu den Sanktionen gehören? Dann habe ich es noch nicht mitbekommen.
silhouette
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Re: US-Vorwürfe gegen den Iran
geschrieben von silhouette
als Antwort auf adam vom 14.10.2011, 23:49:04
Danke, Adam,
für das konkrete und ausführliche Formulieren meiner diffusen Gedankengänge! Prima. Bin einfach zu faul dazu gewesen.

hafel habe ich kurz hier gesichtet, scheint anderweitig beschäftigt. Sehr gut.

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