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Internationale Politik Unser Verhältnis zur Russischen Föderation

olga64
olga64
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RE: Unser Verhältnis zur Russischen Föderation
geschrieben von olga64
als Antwort auf Friedensfreund vom 06.08.2024, 19:50:10

Ihre Gehässigkeit für ein im Krieg befindliches Land kann ich nicht nachvollziehen.
Wären wir kapitalistische Klassenfeinde jemals so unmenschlich zu den früheren DDR-Bürgern gewesen,die millionenfach zu uns geflohen sind, um diesem Staatsgefängnis zu entkommen, wäre es für mich verständlich, dass man solche Sichtweisen auch auf andere Völker anwendet.

ES ist richtig,dass wir diese Ärzte brauchen, aber es ist nicht die Schuld der Ukrainer (oder anderer Geflüchteter in diesem Beruf),dass ihre Qualifikation so verzögert bei uns anerkannt wird.
Wäre ich ukrainische Ärztin, würde ich nicht beginnen,d ie schwierige deutsche Sprache zu erlernen in der Unsicherheit,dann doch nicht als MedizinierIn anerkannt zu werden.
Ich würde mich schnellstens in ein anderes Land begeben, wo ebenfalls ÄrztInnen gesucht werden, wo es schneller geht und die Sprache einfacher zu erlernen ist, bzw. - wenn es Englisch sein sollte - von vielen UkrainerInnen bereits gesprochend wird.

Bezüglich der herabwürdigenden Statistiken, die Sie erwähnen bitte ich Sie, uns diese als BEweisdokument einzustellen, damit wir auf dem gleichen Wissensstand sind wie vermeintlich Sie, bzw. prüfen können, ob es sich hier um Fakten oder Fantasiegebilde handelt. Danke. Olga

aixois
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RE: Unser Verhältnis zur Russischen Föderation
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 06.08.2024, 19:20:46

Aufgrund der vielfältigen Sanktionen können z.B. russische Delegationen nicht mehr ungehindert nach oder von Europa reisen.

Es wären keine Mitglieder auf geheimer Mission, wenn das gelten würde.

Diese Personen geniessen sogar einen Sonderstatus, werden abgeholt, warten in separaten 'VIP' Räumlichkeiten (wenn sie nicht gleich am Flughafen verhandeln)  und werden wie 'Diplomaten' behandelt. Ganz ungehindert.

Das wäre ja noch mal schöner, wenn Friedensverhandlungen an irgendwelchen Problemen bei der Passkontrolle scheiterten. Und steckbrieflich gesuchte Personen dürften wohl kaum Mitglieder in solchen  klandestin operierenden Gruppen sein.

Ich hoffe, die Ukraine ist klug genug, flexibel auf Angebotsvorschläge zu reagieren,  um seine Interessen (nicht alle !!!) geltend zu machen und eine später mal eine unvermeidliche Lage des "take it or leave it" zu vermeiden.
Friedensfreund
Friedensfreund
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RE: Unser Verhältnis zur Russischen Föderation
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf olga64 vom 06.08.2024, 20:26:17

Wäre ich ukrainischer Arzt, würde ich in dieser Situation nicht nach einem Land suchen, in dem es mir persönlich materiell besser geht, ich würde in meiner Heimat bleiben, und gemäß dem von mir einst geleisteten hypokratischem Eid mich um meine kranken und verwundeten Mitbürger kümmern. Dieses solidarisch/patriotische Verhalten scheint aber auch Dir fremd zu sein. Wir, die wir hier in Frieden leben, kommen auch ohne diese 1.400 Ärzte irgendwie zurecht, die sich im Krieg befindende Ukraine dagegen hat sie bitter nötig.


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Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Unser Verhältnis zur Russischen Föderation
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Friedensfreund vom 06.08.2024, 20:34:12
Wäre ich ukrainischer Arzt, würde ich in dieser Situation nicht nach einem Land suchen, in dem es mir persönlich materiell besser geht, ich würde in meiner Heimat bleiben, und gemäß dem von mir einst geleisteten hypokratischem Eid mich um meine kranken und verwundeten Mitbürger kümmern. Dieses solidarisch/patriotische Verhalten scheint aber auch Dir fremd zu sein. Wir, die wir hier in Frieden leben, kommen auch ohne diese 1.400 Ärzte irgendwie zurecht, die sich im Krieg befindende Ukraine dagegen hat sie bitter nötig.

Die folgende Frage ist ernst gemeint und ohne Zynismus.

Umfasst der hypokratische Eid auch die Bereitschaft sein Leben für Kranke und Verwundete zu riskieren?

Steht es einem Arzt nicht zu sein eigenes Leben über das von Fremden zu stellen?
Friedensfreund
Friedensfreund
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RE: Unser Verhältnis zur Russischen Föderation
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf Zaunkönigin vom 06.08.2024, 20:39:21

Wenn es der ukrainische Arzt mit seinem Gewissen vereinbaren kann, seine verwundeten Landsleute, oder generell seine Praxis, sein Krankenhausteam im Stich zu lassen, nur aus dem Grund, weil sich durch die Sonderregelungen für ukrainische Flüchtlinge die Gelegenheit ergibt, sein Land und seine Patienten verlassen zu können für den kleinen Gewinn der persönlichen Verbesserung, dann kann er das natürlich tun.

Lenova46
Lenova46
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RE: Unser Verhältnis zur Russischen Föderation
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Zaunkönigin vom 06.08.2024, 20:39:21

Auch solche Ärzte:innen gibt es:

Unsere Hilfe in der Ukraine I Ärzte ohne Grenzen (aerzte-ohne-grenzen.de)

Mit 640 Mitarbeiter ist die Hilfsorganisation vor Ort.
Das sind natürlich wenig im Vergleich zu den geflüchteten Ärzten.

Es muss sehr schnell gehen: Notfallmedizin

"Es gibt weiterhin eine hohe Zahl schwer kriegsverletzter Menschen: Wir arbeiten in der Triage, bei der im Fall des gleichzeitigen Eintreffens vieler Verwundeter (mass casualty event) Patient*innen nach dem Schweregrad ihrer Verletzungen und den vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten eingeteilt werden. Wir stabilisieren Patient*innen, überweisen sie zur Folgebehandlung und unsere Arbeit zielt darauf ab, lokale Gesundheitseinrichtungen zu entlasten. So betreiben wir etwa seit September 2023 die Notaufnahme in Cherson, wir liefern medizinische Ausrüstung und machen chirurgische Eingriffe. "


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olga64
olga64
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RE: Unser Verhältnis zur Russischen Föderation
geschrieben von olga64
als Antwort auf Friedensfreund vom 06.08.2024, 20:34:12
Wäre ich ukrainischer Arzt, würde ich in dieser Situation nicht nach einem Land suchen, in dem es mir persönlich materiell besser geht, ich würde in meiner Heimat bleiben, und gemäß dem von mir einst geleisteten hypokratischem Eid mich um meine kranken und verwundeten Mitbürger kümmern. Dieses solidarisch/patriotische Verhalten scheint aber auch Dir fremd zu sein. Wir, die wir hier in Frieden leben, kommen auch ohne diese 1.400 Ärzte irgendwie zurecht, die sich im Krieg befindende Ukraine dagegen hat sie bitter nötig.
Aber FRiedensfreund - solche Fragen stellen sich doch nie für Sie. Weder sind Sie m.W. medizinisch ausgebildet, noch befinden Sie sich in einem Kriegsland, wo Sie unter Beweis stellen können,d ass Sie Ihr eigenes Leben und das Ihrer Familie riskieren würden, um "Ihren Eid" zu erfüllen.
Deshalb glaube ich Ihre heldenhafte Aussage schlicht und ergreifend nicht. Leute, die sich auf diese Art und Weise schmücken wollen, sind dann vermutlich diejenigen, die zuerst abhauen.
Olga
 
Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Unser Verhältnis zur Russischen Föderation
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Friedensfreund vom 06.08.2024, 20:46:46
Wenn es der ukrainische Arzt mit seinem Gewissen vereinbaren kann, seine verwundeten Landsleute, oder generell seine Praxis, sein Krankenhausteam im Stich zu lassen, nur aus dem Grund, weil sich durch die Sonderregelungen für ukrainische Flüchtlinge die Gelegenheit ergibt, sein Land und seine Patienten verlassen zu können für den kleinen Gewinn der persönlichen Verbesserung, dann kann er das natürlich tun.

Da muss ich dann doch noch mal nachhaken - Du nennst "das eigene Leben in Sicherheit bringen" einen kleinen Gewinn?
Friedensfreund
Friedensfreund
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RE: Unser Verhältnis zur Russischen Föderation
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf Zaunkönigin vom 06.08.2024, 20:56:14

Wieviele dieser 1.400 Ärzte sind denn tatsächlich vom Tod bedroht? Jeder ukrainische Bürger darf nach Deutschland einreisen, egal, ob Flüchtling oder nicht, ob vom Krieg direkt betroffen, oder nicht. Gleiches gilt natürlich auch für Ärzte.
 

Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Unser Verhältnis zur Russischen Föderation
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Friedensfreund vom 06.08.2024, 21:04:09
Wieviele dieser 1.400 Ärzte sind denn tatsächlich vom Tod bedroht? Jeder ukrainische Bürger darf nach Deutschland einreisen, egal, ob Flüchtling oder nicht, ob vom Krieg direkt betroffen, oder nicht. Gleiches gilt natürlich auch für Ärzte.
 
Na, wolltest nicht Du diese 1.400 Ärzte zu den Verwundeten schicken? Ich folgere: dort wo es Verwundete gibt, gibt es auch Kriegshandlungen.

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