Internationale Politik Ukrainekrieg-Russland
Fakt aber ist, und das hat die Identifizierung des vorübergehend festgenommenen ukrainischen Militärs ergeben, dass sich Geheimdienstmitarbeiter an Bord der drei ukrainischen Kriegsschiffe befanden. Die Ukraine hat dies auch bestätigt.
Ukrainischer Geheimdienst auf ukrainischen Schiffen? Wow, was erlaubt sich die Ukraine da schon wieder?
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adam
Er will wiedergewählt werden und würde wohl laut Umfragen durchfallen - also versucht er es mit Säbelrasseln. Leider hat ihm sogar sein "Parlament" ein Wahlverbot durch Kriegsrecht untersagt. Sehr witzig finde ich allerdings, das von "westlicher" Presse bis NATO-Politikern, alle an dem Propaganda-Knochen aus den Think Tanks rumknabbern.
Ich glaube nicht, dass wir Laien hier die Situation dort objektiv einschätzen können.
Jede Seite kann sehr viel Fakten auf die Waage bringen, und ein Tropfen, symbolisch, kann zur Sturzflut werden.
Das ist immer so auf der Welt, wenn Kontrahenten sich gegenüberstehen, die beide, nicht wollen.
Das ist die Erfahrung Europas über Jahrhunderte ebenfalls gewesen.
Sachliche Informationen findet man hier:
https://www.dekoder.org/
LG
Sam
Der ukrainische Präsident Poroschenko dagegen muss seit längerer Zeit hinnehmen, dass die Zustimmung im Volk für ihn inzwischen recht gering ist. Mit seiner Kriegserklärung will er sich wieder als der große Macher, der zupackt, darstellen, um sein Ansehen zu steigern. Womöglich werden die im Dezember vorgesehenen Lokalwahlen durch die Einschränkung des Versammlungsrechts nun verschoben, die Präsidentschaftwahlen im März jedoch werden beibehalten. Das gibt Poroschenko Zeit, sich wieder als Mann der Tat, der die Zügel des Landes in den Händen hält, zu profilieren.
Das was Sie hier über Poroschenko so richtig schreiben, könnte 1:1 auf Putin umgelegt werden, der ebenfalls nur noch eine Akezptanz von ca 55% in seinem Volk geniesst. Aber dem drohen derzeit keine Neuwahlen, weil er vermutlich daran arbeitet, sich selbst auf Lebenszeit in diesem Amt zu ernennen.
Deshalb dürfte dieser Vorfall von Kertsch recht bald wieder in der Versenkung verschwinden.
Luchs35
Die Wahlen in der Ukraine werden auch aufgrund des ausgerufenen Kriegsrechts verschoben; P. wollte das Kriegsrecht länger im Parlament durchbringen, was ihm aber nicht gelang (ihm aber eine längere Vorlaufzeit für die Wahlen gebracht hätte). Dies ist dann ein Unterschied zu Putin,der sich niemals von einem Quasi-Parlament aufhalten lassen würde, um seine "Dekrete" in die Tat umzusetzen.
Vor einer Eskalation im Asowschen Meer warnten übrigens EU und Nato schon vor Monaten, was aber überhört wurde. Ich bin nicht so optimistisch, daran zu gleuben, dass "der Vorfall von Kertsch wieder in der Versenkung verschwindet". Putin lässt in dieser GEgend militärisch aufrüsten; endlich steht er ja mal zu dem Krieg, den er dort seit Jahren führt.
Etwas missverständlich war für mich auch, dass Sie in einem Bericht erklärten, Poroschenko hätte "erstmals seit 1945 in der Ukraine das Kriegsrecht ausgerufen". GEhörte die Ukraine zu dieser Zeit nicht generell zur Sowjetunion und gegen wen hätten sie ein "Recht auf Krieg" ausrufen sollen oder können? Olga
@Olga64
Die gesamte Ukraine gehörte erst ab 1945 vollständig zu Russland , deshalb konnte sie nur bis und mit dem Jahr 1945 Kriegs- oder Kriegsrechtserklärungen aussprechen. Die derzeitige 30tägige Kriegsrechtserklärung ( nicht Kriegserklärung wie ich versehentlich schrieb) war das Maximum , was Poroschenko von seinem Parlament zugestanden wurde, er wollte 60 Tage durchsetzen, was zu einem ziemliche Aufruhr führte. Und das wiederum zeigt auch, dass seine Position angeschlagen ist. Ansonsten haben Sie ja meine Ansicht weitgehend übernommen, also alles soweit klar.
Allerdings glaube ich nicht, dass Poroschenko noch lange "zündeln" wird , er ist ziemlich angeschlagen und wird wohl auch zur Kenntnis nehmen müssen, dass weder die NATO noch sonst jemand sich in diesem Konflikt weiter festlegen möchte, ob uns das passt oder nicht.
Luchs35
Sachliche Informationen findet man hier:Wirklich sehr unaufgeregte, seriöse Analysen, die vor allem auch aus einem Blickwinkel dargestellt werden, der jenseits von ARD/ZDF auf der einen und bspw. RT auf der anderen Seite ist.
https://www.dekoder.org/
LG
Sam
Vielen Dank dafür SamuelVimes
@olga64
Es gibt aber schon signifikante Unterschiede zwischen beiden Ländern. Die Ukraine wird mittels ihrer westlichen Sponsoren künstlich am Leben gehalten, Russland überlebt trotz des Wirtschaftskrieges des Westens gegen das russische Volk. Würden vergleichbare Boykotte gegen die Ukraine aufgefahren werden, könnte Poroschenko morgen dort das Licht ausknipsen.
Ein interessanter Beitrag wo erklärt warum die Ukraine und Russland nach Aufmerksamkeit buhlen bei ihren Wähler. (Wie Luchs schon beschrieben hat,)
Nur ein Teil des Beitrages kopiert siehe Link.
Phil.
LINK Zwei gescheiterte Ökonomien
Das neue Aufflammen der Ukraine-Krise rückt auch die beiden Staatschefs in den Fokus. Putin und Poroschenko haben innenpolitisch stark an Popularität verloren haben. Ein Vergleich beider Volkswirtschaften zeigt, warum.
Nimmt man die Reaktionen der Börse zum Maßstab, dann erscheint der neu eskalierende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine vorerst gar nicht so dramatisch. Nach Abschlägen am ersten Tag der Konfrontation notierte zwar die ukrainische Börse am Dienstag noch einmal etwas tiefer. In Moskau jedoch war bereits wieder Erholung angesagt.
Alle Aspekte spiegelt natürlich auch die Börse nicht wider. Zumindest lässt sich an der Entwicklung der Kurse nicht ablesen, wie kritisch es um die Präsidenten der beiden Staaten bestellt ist und wie sehr der Zustand ihrer Volkswirtschaften an ihren innenpolitischen Popularitätswerten genagt hat. Gerade in dieser Tatsache sehen viele Beobachter ja ein Motiv für die Konfrontation, mit der die beiden Staatschefs im Inland populistisch punkten könnten.
Die Zahlen sprechen eine eindrucksvolle Sprache. Hatten Ende 2013, vor der Krim-Annexion, 37 Prozent der Russen (ein für das autoritäre System hoher Wert) Wladimir Putins Politik nicht mehr gebilligt und war der Wert durch die Annexion auf 17 Prozent gefallen, so liegt er nun wieder bei 33 Prozent, wie das Meinungsforschungsinstitut Levada-Center eruiert hat.
Dazu kommt, dass plötzlich 61 Prozent der Russen Putin selbst und nicht mehr seine Beamten für die Probleme im Land verantwortlich machen – der höchste je gemessene Wert. Lediglich 56 Prozent würden ihn heute wieder wählen.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko ist selbst von diesem Niveau meilenweit entfernt. Auf mickrige acht Prozent Zustimmung kann er – im Vorfeld der Wahlen im März – zählen. Seine Gegner erstarken, allen voran die ehemalige Premierministerin Julia Timoschenko, die ihn längst überholt hat.
Was aber ist es, das die Bürger in beiden Staaten derart unzufrieden mit ihren Staatsoberhäuptern zurücklässt?
Ganz aktuell laborieren beide paradoxerweise an einer Reform, zu der sie sich haben durchringen müssen. Bei Putin ist dies die Anhebung des Renteneintrittsalters, die ihn nach der Wiederwahl aus dem Frühjahr viel an Popularität gekostet hat. Dazu kommt, dass die Mehrwertsteuer ab 1. Januar von 18 auf 20 Prozent erhöht wird.
Im Fall von Poroschenko ist es die Tatsache, dass er soeben den Gaspreis um satte 23,5 Prozent hat anheben müssen. Andernfalls hätte der Internationale Währungsfonds (IWF), der das Land seit Jahren mit Finanzspritzen über Wasser hält, am 19. Oktober die nächste Kredittranche bis Ende 2019 in Höhe von umgerechnet etwa 3,4 Milliarden Euro nicht freigegeben.
Die lange Reformverweigerung lässt diese Schritte in beiden Ländern umso wuchtiger erscheinen. Aber in beiden Ländern zwingt die wirtschaftlich schwierige Situation dazu.
Hier mal ein Beitrag von "Zeit Online" zum Thema.
Kriegsangst der Ukrainer
Dass "Zeit Online" unkritisch ukrainische Kriegspropaganda verbreitet, wundert mich nicht. Dass ukrainische Soldaten deutsche Uniformen mit deutschen Hoheitsabzeichen tragen dagegen schon.
Ab ca. min 0:15 zu sehen.
Hier zwei screenshots aus dem Beitrag: