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Internationale Politik Überfall auf jüdische Synagoge

Shenaya
Shenaya
Mitglied

Re: Überfall auf jüdische Synagoge
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.11.2014, 19:46:14
Ebenso nahmen wir es wahr, Bruny. Kurz vorher hörte ich noch internationale Pressestimmen von heute Morgen, die das Ausbomben von Zivilisten im gleichen Maße und nahezu einhellig verurteilten wie den vorangegangenen terroristischen Anschlag.
So wird die Eskalation der Gewalt nicht aufzuhalten sein.
Besorgte Grüße aus M.
Shenaya
Karl
Karl
Administrator

Re: Überfall auf jüdische Synagoge
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 20.11.2014, 20:03:29
Zum Thema Rache:

Hier bin ich der Meinung, daß Rache (Häuser der Attentäter zerstören) nicht richtig ist. Der Rächer stellt sich auf die Stufe des Täters. Israel hätte einen moralisch/ethischen Vorteil in der Argumentation, wenn es sich nicht rächen würde. Außerdem würde Israel einen gewünschten Effekt des Attentats zunichte machen, daß nämlich die Rache zu erneuter Hetze gegen Israel genutzt wird und als Rechtfertigung weiterer Verbrechen.
geschrieben von adam
@ adam,

ich freu mich, dass wir da völlig der gleichen Meinung sind. Ich hatte auch zuvor nichts anderes geschrieben, nämlich, dass Rache der falsche Weg sei, um Frieden zu erlangen. Sofort wurde mir vorgeworfen, einseitig Israel die Schuld zu geben. Logisches Denken sieht anders aus.

Karl
puckin
puckin
Mitglied

Re: Überfall auf jüdische Synagoge
geschrieben von puckin
als Antwort auf Karl vom 21.11.2014, 22:37:10
ich freu mich, dass wir da völlig der gleichen Meinung sind. Ich hatte auch zuvor nichts anderes geschrieben, nämlich, dass Rache der falsche Weg sei, um Frieden zu erlangen. Sofort wurde mir vorgeworfen, einseitig Israel die Schuld zu geben. Logisches Denken sieht anders aus.

Karl[/quote]

Schön, daß Adam und Karl den israeli unterschwellig empfehlen "auch
noch die andere backe" hinzuhalten.
Ihr ratet zwar von rache ab, aber plausible vorschläge habe ich nicht erkennen können.
Alle verhandlungen haben doch bisher nur zu mehr oder minder kurzen "ruhepausen" geführt, die anscheinend der hamas dzu verhalfen sich wieder zu sammeln, zu bestücken und ihre anhänger wieder neu zu radikalisieren.
Die folge war stets der neubeginn von terroranschlägen durch die palästinenser, jetzt noch mehr beflügelt durch die anfeuierungen durch die IS.
Ich hatte vor jahren hier schon mal geschrieben:
ein aus dem iran emigrierter hat den europäern vorgeworfen, die mentalität der islamisten nicht zu kennen.
Jedes verhandlungsangebot oder jede nichtreaktion auf anschläge wird als schwäche ausgelegt, die zu zu neuen anschlägen befeuert.
Wörtlich sagte er:
Ihr müßt sagen, wenn ihr nicht aufhört machen wir euch kaputt und das dann auch tun, das kommt dann an.

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Re: Überfall auf jüdische Synagoge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf puckin vom 22.11.2014, 09:49:23
Hallo Puckin, aber meinen Einwand, dass man die Jugend nicht in die absolute Armut und Ausgrenzung (im eigenen Land)treiben darf, hast Du und andere geflissentlich übersehen.
Warum nimmt keiner zur Kenntnis, dass sich junge Menschen nicht mehr anders zur Wehr setzen können, als den der sie peinigt stärker zu peinigen.
Eigentlich wundert es mich, dass die jungen Menschen in Europa noch nicht stark zugeschlagen haben. Vernachlässigt werden sie ja zur Genüge und sind ein leichtes Opfer für alles was ihnen, wenn auch nur vorübergehend, Anerkennung bringt.

Das hier gegenseitig stattfindende herumgehacke bringt absolut nichts.
Karl
Karl
Administrator

Re: Überfall auf jüdische Synagoge
geschrieben von Karl
als Antwort auf puckin vom 22.11.2014, 09:49:23
Schön, daß Adam und Karl den israeli unterschwellig empfehlen "auch
noch die andere backe" hinzuhalten.
@ puckin,

das ist doch nichts als eine - wie motivierte(?) - Unterstellung. Adam kann gewiss für sich selber sprechen. Ich für meinen Teil bekräftige, dass es kein Angriff auf Israel ist, wenn man seine Politik nicht als Lösung, sondern als Teil des Problems ansieht. Wie erfolgreich ist denn die Vergeltungspolitik Israels seit der Staatsgründung gewesen? Hat sie zur Befriedung geführt? Warum werden die Friedensvorschläge der internationalen Gemeinschaft ignoriert? Warum wird die Zweistaatenlösung torpediert? Warum wird der Landraub durch Siedlungsbau skrupellos fortgeführt? Warum haben in Israel selbst muslimische israelische Staatsbürger weniger Rechte als Juden?

Ich habe in der Schule gelernt, dass Sippenhaft ein wesentliches Merkmal eines Unrechtstaates ist. Warum wird diese simple Aussage in Bezug auf Israel tabuisiert? Maßnahmen, die den Hass anstacheln sind keine Friedensbringer. In diesem Sinne ähneln sich die in archaischen Denkstrukturen gefangenen israelischen Politiker und die Terroristen auf palästinensicher Seite. Wenn das noch 100 Jahre so weitergehen soll, ohne eine Änderung der israelischen Politik, wird es noch 100 Jahre mehr Krieg als Frieden geben - und bitte schreibt jetzt nicht, weil ich dies befürchte, ich fände das gut. Ich bin tief traurig über die Situation dort und entsetzt über die Vorgänge.

Karl
Karl
Karl
Administrator

Re: Überfall auf jüdische Synagoge
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 22.11.2014, 10:19:30
Zum Thema Sippenhaft gerade in Wikipedia gefunden:

Die Sippenhaftung, oft auch Sippenhaft genannt, obwohl es sich nicht notwendigerweise um eine Haft handelt, ist eine Form der Kollektivhaftung. Sie bezeichnet das Einstehenmüssen der Familienmitglieder für Taten ihrer Angehörigen. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Sippenhaft als Terrormaßnahme gegen politische Gegner und deren Familien angewandt. Bis heute besteht sie in Nordkorea und wird in Russland und Tschetschenien angewendet. Quelle
geschrieben von wikipedia


Warum dort wohl wieder die Wahrheit gebeugt wird?

Karl

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adam
adam
Mitglied

Re: Überfall auf jüdische Synagoge
geschrieben von adam
als Antwort auf puckin vom 22.11.2014, 09:49:23
Schön, daß Adam und Karl den israeli unterschwellig empfehlen "auch
noch die andere backe" hinzuhalten.
Ihr ratet zwar von rache ab, aber plausible vorschläge habe ich nicht erkennen können.


puckin,

lies bitte die Beiträge richtig und ich rate auch, die Nachrichten zu den Ereignissen zu berücksichtigen.

Mit keinem Wort, auch nicht unterschwellig, habe ich den Israelis empfohlen, auch noch "die andere Backe hinzuhalten". Vielmehr habe ich geschrieben, daß der Verzicht auf Rache solchen Gewalttaten, wie dem Morden in der Synagoge, den Sinn nimmt und sie verhindert. Warum bin ich dieser Meinung?

Der Synagogenmord war nicht von der Hamas befohlen, sondern eine Einzelinitiative. Es wird von individueller Intifada gesprochen, jeder ist aufgerufen, Israelis/Juden zu töten. Die Hamas spricht von einer heroischen Tat und fordert mehr derartige, mörderische Unternehmungen. Damit gibt die Hamas ihr Gewaltmonopol auf und verfügt es sozusagen in private Hände. Im mittelalterlichen Europa wurde das von der Staatsmacht gehandhabt, wenn sie jemanden für vogelfrei erklärte (Bann/Reichsacht). Die Hamas verspricht darüber hinaus die Anerkennung der Gesellschaft und es gelten natürlich die üblichen religiösen Versprechen für den Märtyrertod. Sinn der Morde, jetzt in Privathand, ist die Fortsetzung der Gewaltspirale und dazu ist die Rache des Staates Israels nötig. Nur Israel kann das stoppen. Erfolgt auf die individuelle Intifada keine staatliche Rache, wird sie sinnlos und verebbt bei Privatpersonen. Ein zweites Argument für den Verzicht auf Rache ist, daß man individuelle Taten nicht durch Ermittlung verhindern kann und Rache an Unbeteiligten genauso sinnlos ist, wie die Tat selber. Mein Hauptargument ist also die Sinn- und Erfolgslosigkeit derartiger Rache. Außerdem schadet sie dem Ansehen Israels, denn die Racheaktionen sind Wasser auf die Mühlen des offenen oder latenten Antisemitismus.

Daß sich Israel gegen Angriffe, wie Raketenbeschuss, wehren darf, halte ich für selbstverständlich.

--

adam
puckin
puckin
Mitglied

Re: Überfall auf jüdische Synagoge
geschrieben von puckin
als Antwort auf adam vom 22.11.2014, 11:41:43
Es wird von individueller Intifada gesprochen, Erfolgt auf die individuelle Intifada keine staatliche Rache, wird sie sinnlos und verebbt bei Privatpersonen. Ein zweites Argument für den Verzicht auf Rache ist, daß man individuelle Taten nicht durch Ermittlung verhindern kann und Rache an Unbeteiligten genauso sinnlos ist, wie die Tat selber. Mein Hauptargument ist also die Sinn- und Erfolgslosigkeit derartiger Rache. Außerdem schadet sie dem Ansehen Israels, denn die Racheaktionen sind Wasser auf die Mühlen des offenen oder latenten Antisemitismus.
adam[/quote

Adam, du glaubst anscheinend an das gute im terroristen.
Kurz gesagt, keine reaktion israels und die palästinenser gehen in sich, schämen sich und zeigen reue.
Ich kann dir versichern, daß eine nullreaktion israels auf diese attentate nur als schwäche ausgelegt würde und jeder möchtegernterrorist nach dem motto, es passiert ja nix, dann kräftig loslegt.
Israel bleibt, sonst ist der untergang vorprogrammiert, nur die möglichkeit möglichst umgehend und "fühlbar" zu reagieren.
Über die reaktion an sich kannst du gern mit mir diskutieren, nicht aber über deren verzicht.
Was wäre das für eine freude, wenn jeder einbrecher statt verfolgung und strafe mit einer reaktion, das sind ja nur einzeltäter, wenn man die in ruhe läßt hören die von selber auf, in ruhe gelassen würde.
Karl
Karl
Administrator

Re: Überfall auf jüdische Synagoge
geschrieben von Karl
als Antwort auf puckin vom 22.11.2014, 14:15:39
Was wäre das für eine freude, wenn jeder einbrecher statt verfolgung und strafe mit einer reaktion, das sind ja einzeltäter, wenn man die in ruhe läßt hören die von selber auf.
@ puckin,

Du hast leider nicht verstanden, was Sippenhaft und was der Unterschied zwischen Rache und Strafe ist. Übrigens wäre es hilfreich, Du würdest einmal versuchen richtig zu zitieren. So schwer ist das doch nicht?

Karl
justus39
justus39
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Re: Überfall auf jüdische Synagoge
geschrieben von justus39
als Antwort auf puckin vom 22.11.2014, 14:15:39
Die Zerstörung von Wohnungen, um damit die Angehörigen von Straftätern zu schädigen, ist nicht nur sinnlos sondern widerspricht auch jedem gesunden Rechtsempfinden.
Gewalt ist erlaubt um Gefahren abzuwehren oder Angriffe zu unterbinden. Eine nachträgliche Rache an den Hinterbliebenen als Vergeltungsaktion provoziert nur wieder neue Terrorakte, statt sie zu verhindern.
Die Beiden Attentäter wurden doch von der Polizei getötet, noch mehr kann man sie dann nicht mehr bestrafen, und von der zerstörten Wohnung werden sie nichts mehr erfahren..

Justus

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