Internationale Politik Türkei, Irak, Deutschland

Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf tobias vom 07.06.2007, 10:53:06
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eirene

Hallo Karl, gestern war es schon spät und ich hatte schon längere Texte gepostet, daher wäre eine weitere Verlängerung meines letzten Beitrages eine Zumutung geworden. Aber kneifen wollte ich nicht. Ich möchte daher noch etwas bezüglich des Umganges mit unseren Gästen und Eingebürgerten aus anderen Kulturkreisen hinzufügen.

Voraussetzung für die Verleihung der Staatsbürgerschaft in einem Staat der EU sollten die Ablegung eines eidlichen Bekenntnisses zur Verfassung des Gastlandes sowie die eidliche Verpflichtung, sich auch an die Gesetze des Gastlandes zu halten, sein.
Begeht ein gastlich Aufgenommener ein Verbrechen, das mit dem kulturellen Hintergrund seines Herkunftslandes erklärt werden muss, dann zeigt das, dass er auch als Staatsbürger eines EU-Staates lieber den Gebräuchen seines Herkunftslandes folgt als den Gesetzen seiner „neuen“ Heimat, dass er also die Integration verweigert. Als Beispiel weise ich auf Verbrechen gegen Frauen hin, etwa Beschneidung und Zwangsverheiratung, beides nach europäischem Recht ein Verbrechen. Vergessen wir auch nicht auf die „Ehrenmorde“.
Mit einem derartigen Verbrechen läge gleichzeitig ein Bruch des Eides vor, aufgrund dessen die Einbürgerung erfolgte, die Staatsbürgerschaft wäre erschlichen und könnte aberkannt und der Täter nach Verbüßung der Haft ausgewiesen werden.
Wir haben die Möglichkeit, mit Gesetzen und konsequenter Reaktion auf Gesetzesbrüche dafür zu sorgen, dass auch Einwanderer sich daran gewöhnen, unsere Gesetze ein zu halten.
Oder man urteilt über Einwanderer nicht mehr nach deutschem Strafrecht sondern nach den Sitten und Gebräuchen der Herkunftsländer, wie in Europa ja schon geschehen, und nimmt in Kauf, dass bei konsequenter Fortsetzung dieses Trend langsam aber sicher europäisches Recht durch die Scharia abgelöst wird. Was das für die Rechtssicherheit in unseren Landen zu bedeuten hätte, kann jeder, der will, den Berichten der Massenmedien entnehmen.

Auch auf deinen Hinweis auf die Türkei ging ich noch nicht ein.
Zieht man die Bevölkerungszahl der Türkei in Betracht, würde sich die Bevölkerungsstruktur der EU durch eine Aufnahme der Türkei schlagartig verändern. Der Hinweis, dass in der Türkei eine Stärkere Trennung zwischen Staat und Religion gegeben ist, ist (wenigstens vorläufig noch) richtig. Aber sind wir mit den Methoden einverstanden, die helfen, diese Trennung aufrecht zu erhalten? Es musste schon das Militär eingreifen, um die Islamisten an der Machtergreifung zu hindern. Entspricht das unserer Demokratievorstellung?
Andrerseits stellt sich die Frage, welche Auswirkung für Europa ergäben sich, wenn die Türkei doch einmal in einen islamischen Gottesstaat umgewandelt wird, weil das Militär im Zuge einer Demokratisierung der Türkei entmachtet wurde?
Wie steht es mit den Menschenrechten der Kurden, die mit der Aufnahme der Türkei zu EU-Bürgern würden? Ihnen verweigert man sogar die Anerkennung, dass sie ein eigenes Volk bilden. Für Türken sind die Kurden „Bergtürken“, die zumindest bis vor kurzem schwer bestraft wurden, wenn sie öffentlich ihre Muttersprache benutzten.
Mit der Türkei holten wir uns einen Staat in die EU, der schon militärisch im Kurdengebiet des Irak einmarschierte, und wenn es nach dem türkischen Militär geht, steht ein weiterer Einfall in den Irak bevor.
Damit grenzte die EU unmittelbar an einen Krisenherd, wenn die Türken mit den Nachbarn in Konflikt geraten, wäre die EU automatisch in die Probleme verwickelt.
Wenn dir ein Satz nicht gefällt, dann fordere bitte einfach eine zusätzliche Erläuterung. Ich sehe mich außerstande, in alle Inhalte dieses Beitrages alle Hintergründe meiner Meinungsbildung hinein zu packen.

Herzliche Grüße
eirene
Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.06.2007, 11:22:39
eirene schrieb am 07.06.2007 um 11.22:
> --
> eirene

> Hallo Karl, gestern war es schon spät und ich hatte schon längere Texte gepostet, daher wäre eine weitere Verlängerung meines letzten Beitrages eine Zumutung geworden. Aber kneifen wollte ich nicht. Ich möchte daher noch etwas bezüglich des Umganges mit unseren Gästen und Eingebürgerten aus anderen Kulturkreisen hinzufügen.

> Voraussetzung für die Verleihung der Staatsbürgerschaft in einem Staat der EU sollten die Ablegung eines eidlichen Bekenntnisses zur Verfassung des Gastlandes sowie die eidliche Verpflichtung, sich auch an die Gesetze des Gastlandes zu halten, sein.
> Begeht ein gastlich Aufgenommener ein Verbrechen, das mit dem kulturellen Hintergrund seines Herkunftslandes erklärt werden muss, dann zeigt das, dass er auch als Staatsbürger eines EU-Staates lieber den Gebräuchen seines Herkunftslandes folgt als den Gesetzen seiner „neuen“ Heimat, dass er also die Integration verweigert. Als Beispiel weise ich auf Verbrechen gegen Frauen hin, etwa Beschneidung und Zwangsverheiratung, beides nach europäischem Recht ein Verbrechen. Vergessen wir auch nicht auf die „Ehrenmorde“.
> Mit einem derartigen Verbrechen läge gleichzeitig ein Bruch des Eides vor, aufgrund dessen die Einbürgerung erfolgte, die Staatsbürgerschaft wäre erschlichen und könnte aberkannt und der Täter nach Verbüßung der Haft ausgewiesen werden.
> Wir haben die Möglichkeit, mit Gesetzen und konsequenter Reaktion auf Gesetzesbrüche dafür zu sorgen, dass auch Einwanderer sich daran gewöhnen, unsere Gesetze ein zu halten.
> Oder man urteilt über Einwanderer nicht mehr nach deutschem Strafrecht sondern nach den Sitten und Gebräuchen der Herkunftsländer, wie in Europa ja schon geschehen, und nimmt in Kauf, dass bei konsequenter Fortsetzung dieses Trend langsam aber sicher europäisches Recht durch die Scharia abgelöst wird. Was das für die Rechtssicherheit in unseren Landen zu bedeuten hätte, kann jeder, der will, den Berichten der Massenmedien entnehmen.

> Auch auf deinen Hinweis auf die Türkei ging ich noch nicht ein.
> Zieht man die Bevölkerungszahl der Türkei in Betracht, würde sich die Bevölkerungsstruktur der EU durch eine Aufnahme der Türkei schlagartig verändern. Der Hinweis, dass in der Türkei eine stärkere (korr. Pe um 14:18) Trennung zwischen Staat und Religion gegeben ist, ist (wenigstens vorläufig noch) richtig. Aber sind wir mit den Methoden einverstanden, die helfen, diese Trennung aufrecht zu erhalten? Es musste schon das Militär eingreifen, um die Islamisten an der Machtergreifung zu hindern. Entspricht das unserer Demokratievorstellung?
> Andrerseits stellt sich die Frage, welche Auswirkung für Europa ergäben sich, wenn die Türkei doch einmal in einen islamischen Gottesstaat umgewandelt wird, weil das Militär im Zuge einer Demokratisierung der Türkei entmachtet wurde?
> Wie steht es mit den Menschenrechten der Kurden, die mit der Aufnahme der Türkei zu EU-Bürgern würden? Ihnen verweigert man sogar die Anerkennung, dass sie ein eigenes Volk bilden. Für Türken sind die Kurden „Bergtürken“, die zumindest bis vor kurzem schwer bestraft wurden, wenn sie öffentlich ihre Muttersprache benutzten.
> Mit der Türkei holten wir uns einen Staat in die EU, der schon militärisch im Kurdengebiet des Irak einmarschierte, und wenn es nach dem türkischen Militär geht, steht ein weiterer Einfall in den Irak bevor.
> Damit grenzte die EU unmittelbar an einen Krisenherd, wenn die Türken mit den Nachbarn in Konflikt geraten, wäre die EU automatisch in die Probleme verwickelt.
> Wenn dir ein Satz nicht gefällt, dann fordere bitte einfach eine zusätzliche Erläuterung. Ich sehe mich außerstande, in alle Inhalte dieses Beitrages alle Hintergründe meiner Meinungsbildung hinein zu packen.

> Herzliche Grüße
> eirene


--
eirene
Karl
Karl
Administrator

Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.06.2007, 11:22:39
Hallo Hermann,


bis in welche Generation soll die Sippenhaftung gehen? Ich schlage vor, dass generell wenn ein Deutscher ein Verbrechen begeht, in seinem Stammbuch nachgeforscht wird, in welches Ursprungsland er abgeschoben werden kann. Sollte sich, obwohl er ein Verbrechen begangen hat, in seinem Stammbaum kein Ausländer finden lassen, ist davon auszugehen, dass er sein Stammbuch gefälscht hat, weshalb er sofort in ein extra dafür zu schaffendes Camp, am besten auf neutralem, gesetzlosen Boden abzuschieben ist. Es werden sich noch ein paar Inselchen dafür finden lassen.
--
karl


(Bevor ich begeisterten Zuspruch ernte: Obiges ist Satire).

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Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 07.06.2007, 14:27:58
karl schrieb am 07.06.2007 um 14.27:
> Hallo Hermann,


> bis in welche Generation soll die Sippenhaftung gehen? Ich schlage vor, dass generell wenn ein Deutscher ein Verbrechen begeht, in seinem Stammbuch nachgeforscht wird, in welches Ursprungsland er abgeschoben werden kann. Sollte sich, obwohl er ein Verbrechen begangen hat, in seinem Stammbaum kein Ausländer finden lassen, ist davon auszugehen, dass er sein Stammbuch gefälscht hat, weshalb er sofort in ein extra dafür zu schaffendes Camp, am besten auf neutralem, gesetzlosen Boden abzuschieben ist. Es werden sich noch ein paar Inselchen dafür finden lassen.
> --
> karl


> (Bevor ich begeisterten Zuspruch ernte: Obiges ist Satire).

--
eirene

Was hat mein Text mit Sippenhaftung zu tun? Wo schrieb ich, dass alle Moslems vereidigt werden sollen, unabhängig davon, seit wie vielen Generationen ihre Familien in Europa leben? Ich schrieb über Verbrecher, die einen Eid auf die Verfassung abgelegt und die Einhaltung der Gesetze des Gastlandes beschworen haben. Das wären in den meisten Fällen wohl nicht die Kinder und Kindeskinder von längst Eingebürgerten Zuwanderern, sondern solche, deren Aufenthalt infolge ihres anerkannten Flüchtlingsstatus oder nach legaler Einwanderung so weit zurückdatiert werden kann, dass sie für die Verleihung der Staatsbürgerschaft in Frage kommen. Dann sollten sie vor der Verleihung der Staatsbürgerschaft den besprochenen Eid ablegen, um zu dokumentieren, dass sie sich in die Gesellschaft im Gastland integrieren wollen, indem sie die Verfassung des Gastlandes anerkennen und sich an die Gesetze des Gastlandes halten.
Ein Deutscher, dessen Eltern schon bei seiner Geburt die deutsche Staatszugehörigkeit besaßen, hat kein anderes Herkunftsland, in das er für ein Verbrechen zurückgeschickt werden könnte. Analoges müsste für Moslems gelten, die seit ihrer Geburt deutsche Staatsbürger sind. Diese bedürfen keiner Zuerkennung der Staatsbürgerschaft und damit auch keines Eides.
Wie du aus meinem letzten Beitrag auf die Errichtung von Camps (vielleicht KZ-ähnlich?) kommst, kann ich nicht erkennen. Oder war das ein Vorschlag, denn bisher las ich wohl viel Kritik an den Gedanken der anderen, aber selten eigene Vorschläge, was man tun könnte, um die Eingliederung von Flüchtlingen und freiwilligen Zuwandererm aus fremde Kulturen zu verbessern und zu beschleunigen, damit keine Parallelgesellschaften entstehen.

Herzliche Grüße
eirene

hugo
hugo
Mitglied

Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.06.2007, 16:29:48
ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, das sich viele Leute in Deutschland Gedanken machen über Ausländer und die Probleme die sie mitbringen. Nicht nur mitbringen sondern mitbringen könnten wenn, ja wenn sie mal in die EU aufgenommen werden sollten.

Da werden Zusammenhänge konstruiert, Einzelfälle verallgemeinert, diverse vergangene Dinge als ständig zu erwartendes Horrorszenario dargestellt, schlimmste Vermutungen vorausgesagt, ,,,,,

Die tatsächlich aber auch real vorhandenen guten Erfahrungen die mit Millionen Zuwanderern gemacht wurden, werden relativ oft ausgeblendet und müssen einer gewissen Angstpsychose, einigen Gruselgeschichten Platz machen,,,

Wie wärs, wenn wir mal die positiven Beispiele hervorheben und unser weiteres Tun daran messen würden mit dem Ziel diese Ergebnisse auszubauen,,

Wenn die Menschen in den Ländern die ich bisher besuchen konnte, solche Angst vor uns Deutschen hätten, sich dermaßen Gedanken machen würden, ich glaub wir würden uns da gar nicht mehr unbedarft hintrauen,,

Einiges wurde schon richtig geschrieben. Wer hier heimisch werden möchte und auch nach unseren gegenwärtig gültigen Gesetzen Bleiberecht erhält, sollte Gelegenheit (zu beiderseitigem Vorteil)bekommen sich schnell mit unseren Gesetzen, Gepflogenheiten, der Kultur der Sprache bekannt zu machen. Je schneller und je besser Er sich dadurch integriert ( durch Bemühen beider Seiten) desto günstiger sollte er es hier haben.

Vielleicht kann sogar mit Lob und Belohnung in dieser Hinsicht mehr erreicht werden, als mit Bestrafung, Drohung, Ausweisungsdruck usw.

Je mehr gute, nette, nachbarschaftliche unbürokratische Erfahrungen ich in einem für mich fremdem Land machen würde, desto wohler würde ich mich fühlen und desto eher wär ich wohl bereit auch umständliche, aufwändige Prozeduren über mich ergehen zu lassen mit dem Ziel schnellstens einen "Normalzustand"" zu erreichen.

Nun sagt sich das ziemlich leicht und wird im Einzelfall etwas komplizierter sein, aber der Trend sollte in diese Richtung gehen.

Ich bin absolut dagegen das Menschen die hier seit 5 und mehr Jahren leben, dann eines Tages erfahren das sie hier nicht geduldet, nicht erwünscht und mit Abschiebung bedroht sind. Das finde ich unmenschlich (oft sind da schon Kinder vorhanden die kaum ein Wort ihrer ehemaligen Muttersprache verstehen)da müsste es zeitlich gestrafftere gesetzliche Regelungen geben.


hugo
Karl
Karl
Administrator

Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.06.2007, 16:29:48
Nein, es war natürlich kein ernstgemeinter Vorschlag. Dieser von dir angemahnte Vorschlag wäre in allem, was man schreibt und tut, auch unser Grundgesetz zu berücksichtigen, in dem es heißt (Artikel 3 Absatz 3): "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."

Daraus ergibt sich für mich auch, dass die Gesetze für alle gleichermaßen gelten und das Sondergesetze für bestimmte Volksgruppen oder Religionen nicht erlaubt sind. Dass jemand, der deutscher Staatsbürger wird, auf das Grundgesetz verpflichtet wird, ist m. E. eine Selbstverständlichkeit und wird auch längst vollzogen.

Anstatt Überfremdungsangst zu predigen und die Abschiebungskeule für bereits eingebürgerte deutsche (!!) Moslems zu schwingen, solltest du die Werte des Grundgesetzes hoch halten und für diese Reklame machen. Eingebürgerte deutsche Staatsbürger auszuweisen ist ein klarer Bruch des Grundgesetzes und die Sippenhaftung ist deshalb gegeben, weil davon dann oft auch Kinder und Ehefrau betroffen wären.
--
karl

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Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 07.06.2007, 17:39:13
karl schrieb am 07.06.2007 um 17.39:
> Nein, es war natürlich kein ernstgemeinter Vorschlag. Dieser von dir angemahnte Vorschlag wäre in allem, was man schreibt und tut, auch unser Grundgesetz zu berücksichtigen, in dem es heißt (Artikel 3 Absatz 3): "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."

> Daraus ergibt sich für mich auch, dass die Gesetze für alle gleichermaßen gelten und das Sondergesetze für bestimmte Volksgruppen oder Religionen nicht erlaubt sind. Dass jemand, der deutscher Staatsbürger wird, auf das Grundgesetz verpflichtet wird, ist m. E. eine Selbstverständlichkeit und wird auch längst vollzogen.

> Anstatt Überfremdungsangst zu predigen und die Abschiebungskeule für bereits eingebürgerte deutsche (!!) Moslems zu schwingen, solltest du die Werte des Grundgesetzes hoch halten und für diese Reklame machen. Eingebürgerte deutsche Staatsbürger auszuweisen ist ein klarer Bruch des Grundgesetzes und die Sippenhaftung ist deshalb gegeben, weil davon dann oft auch Kinder und Ehefrau betroffen wären.
> --
> karl

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eirene

Wenn der Entzug der durch einen Meineid erworbenen Staatsbürgerschaft Sippenhaftung darstellt, weil davon auch Ehefrau und Kinder betroffen sein können, dann ist es auch Sippenhaftung, wenn einem betrunkenen Unternehmer der zum Betreiben der Firma erforderliche Führerschein entzogen wird. Geht der arme Schlucker ohne Führerschein pleite, leiden darunter auch seine Frau und seine Kinder, sofern er welche hat.
Genau so dürfte man niemanden wegen anderen Gesetzesverstößen einsperren, denn wer im Knast „sitzt“, fällt allgemeiner Verachtung anheim. Am meisten bekommen die Schulkinder darunter zu leiden.
In Konflikt mit dem Grundgesetz käme eine derartige Lösung nicht, es wäre keine Diskriminierung wegen der Rasse oder der Religion.
Ich sprach ja von der Forderung, dass Menschen, die aufgrund ihrer Aufenthaltsdauer in einem europäischen Staat die Einbürgerung anstreben können, einen Eid auf die Verfassung ablegen und die Gesetzestreue durch Eid bestätigen sollten. Das träfe ja jeden, der nach X Jahren diesen Weg beschreiten kann, also auch Österreicher, Brasilianer oder Afrikaner u. a.
Der Entzug der Staatsbürgerschaft erfolgte nicht, weil jemand ein Moslem, ein Indianer oder etwas anderes ist, sondern weil er sich im Falle des Eidbruches die Staatsbürgerschaft erschlichen hätte. Dass ein Moslems vielleicht leichter in Gefahr gerät, seine Kinder einer Zwangsehe zuzuführen, ein Mädchen verbotenerweise zu beschneiden oder einen Ehrenmord zu begehen (u.a. weil ein Mädchen vorehelichen Geschlechtsverkehr hatte), ist weder meine Schuld noch die anderer Europäer, das passiert nur, wenn er zwar auf europäische Gesetze schwört, in Wirklichkeit aber den heimischen Sitten treu bleibt und dabei gegen die Gesetze der freiwillig gewählten neuen Heimat verstößt.
Mit Augen schließen und Gesundbeten wird man die Ghettobildung mit ihren bösen Folgen wohl nicht verhindern können. Dass es bereits solche Ghettos gibt, hört man ja öfters.
Reden und wieder Reden über das Grundgesetz, was hilft das? Dadurch lernt kein einziger Zuwanderer Deutsch, und doch ist es gerade die Unkenntnis der Sprache von vielen, die die Ghettobildung fördert.
Ich bin der Meinung, dass man Menschen, die man aufnimmt, in die Gesellschaft integrieren soll. Wenn sie sich an die Gesetze halten, ist ihre andere Religion kein Problem sondern eine Bereicherung. Die österreichische Monarchie hatte keine Probleme mit den Moslems beispielsweise in Bosnien. Diese waren allerdings keine Islamisten, sondern gesetzestreue Bürger.

Wie wäre es, wenn man sich Gedanken machte, was man zur Förderung der Integration tun könnte, statt die Probleme zu verdrängen?

Herzliche Grüße
eirene
hugo
hugo
Mitglied

Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.06.2007, 19:22:40

hallo eirene könnte es nicht auch umgekehrt sein?
duschreibst: "und doch ist es gerade die Unkenntnis der Sprache von vielen, die die Ghettobildung fördert".

Ich bin eher der Meinung das die Ghettobildung erheblichen negativen Einfluss -auch auf die Sprachförderung-, hat.
Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 07.06.2007, 19:31:30
hugo schrieb am 07.06.2007 um 19.31:

> hallo eirene könnte es nicht auch umgekehrt sein?
> duschreibst: "und doch ist es gerade die Unkenntnis der Sprache von vielen, die die Ghettobildung fördert".

> Ich bin eher der Meinung das die Ghettobildung erheblichen negativen Einfluss -auch auf die Sprachförderung-, hat.

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eirene

Hallo hugo, wahrscheinlich liegst du mit deiner Vermutung richtig. Wer im Ghetto lebt, hat kaum noch Möglichkeiten, mit anderen als Gleichsprachigen zusammen zu kommen.

Bei meiner Aussage ging ich von Berichten aus, dass vorallem Frauen, die im Zusammenhang mit der Familienzusammenführung nachkommen dürfen, kaum Möglichkeiten bekommen, die Sprache des Gastlandes zu lernen, weil sie nach der heimatlichen Sitte kaum allein den Wohnbereich verlassen dürfen. Als Sprachunkundige sind sie daher bezüglich menschlicher Kommunikation auf die heimatsprachlichen Mitmenschen angewiesen, die Sprache des Gastlandes bleibt so oft auf der Strecke.

Ich halte ein Leben in einem Ghetto für menschenunwürdig. Es wäre wünschenswert, dass sich viele darüber den Kopf zerbrechen, wie das verhindert werden kann. Ich glaube auch, dass ein Ghetto ein Bereich sein kann, in welchem Frustrierte leicht irgendwelchen Rattenfängern auf den Leim gehen können.
Die Verhinderung der Ghettoisierung wäre daher eine Erhöhung der Sicherheit aller.

Herzliche Grüße
eirene
Karl
Karl
Administrator

Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.06.2007, 19:22:40
eirene schrieb am 07.06.2007 um 19.22:
> Wie wäre es, wenn man sich Gedanken machte, was man zur Förderung der Integration tun könnte, statt die Probleme zu verdrängen?

Ist es Integration, wenn man Sonderbehandlungen und Sonderstrafen für Gesetzesverstöße vorschlägt? Du sprichst explizit über deutsche Staatsbürger. Du möchtest bei der Einbürgerung einen Eid auf die Verfassung. Jeder der hier lebt, ob eingebürgert oder nicht, muss sich hier an unsere Gesetze halten. Tut er es nicht, wird er straffällig und wird, falls er erwischt wird, bestraft.

Ein eingebürgerter Deutscher mit Migrationshintergrund soll aber zusätzlich wegen Meineids des Landes verwiesen werden. Natürlich ist dies eine Sonderbehandlung und gegen das Grundgesetz Artikel 3, Absatz 3. Niemand soll aufgrund seiner Herkunft diskriminiert werden.

Ich schlage also vor, sich tatsächlich um die Integration zu bemühen und nicht "Lösungen" vorzuschlagen, die das Gegenteil bewirken.

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karl

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