Internationale Politik Trump, die Schande der USA
Für mich hat Biden ganz klar gewonnen 5:1"
Zwei gut gekleidete, stinkreiche alte Männer beim Haka, das habe ich gesehen, Karl.
Wenn ich sehe was hier bei uns in Deutschland so alles "gesitteter" abgeht (zu plastikhaft wirkend höflich um ehrlich zu sein) was mir missfällt, an was ich aber nichts ändern kann, tue ich mich schwer über die USA-Bürger und ihre Politiker zu urteilen.
Komm gut durch den Tag.
@morvan,@Karl
ich kann Deinem Statement nichts abgewinnen.
Ersten ist "ugly americans" eine unzulässige, "rassistische" Verallgemeinerung.
Zweitens: Auch das "So what" trifft nicht den lebenswichtigen Nerv, den die USA letztlich für die Welt darstellen. The United States matter! Eine kranke US-amerikanische Gesellschaft, die Trump befördert und offenbar haben will, hätte das Potential die ganze Welt krank zu machen.
Karl
das habe ich auch nicht erwartet.
Erstens:
ist ugly amercans eine US Serie von Comedy Central und in diesem Fall (des Duells) absolut keine rassistische Verallgemeinerung, sondern eine charakterliche Einschätzung (meine) der beiden US Präsidentschaftskanditaen.
Zweitens:
"so what" charakterisiert sehr genau den amerikanischen Nerv, wie sich die USA in der Welt darstellen. America First ist für die Mehrheit der Amerikaner Doktrin und das nicht erst seit Trump. Unter Bush und Obama ist dieses amerikanische Grundprinzip des Führungsanspruchs der USA und dessen Durchsetzung, nach einer Mehrheit in der US Bevölkerung, vernachlässigt worden.
Am kranken Amerika wird die Welt nicht genesen - im Gegenteil !
Morvan
Auch ich war erst etwas unangenehm berührt vom "ugly american", hat aber noch einen anderen Hintergrund und sehr oft ist Trump schon mit dieser Bezeichnung bedacht worden. Anbei ein Gastbeitrag aus der Frankfurter Rundschau vom 9. Januar 2019 zum besseren Verständnis:
Karikatur eines Ugly American von Professorin Greta Olson...
Damals verkündete Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, Deutschland gehöre zu einem ‚alten‘ und schwachen Europa, weil es unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer die unilaterale US-Außenpolitik kritisierte und sich weigerte, die Unwahrheit zu unterschreiben, Saddam Hussein habe an den Anschlägen vom 11. September 2001 mitgewirkt und Irak beherberge Massenvernichtungswaffen.
Gerade die letzten Tage waren schlimm: Trump hat sich von der Nato distanziert und Deutschland beleidigt: „The Germans are bad, very bad“, sagte er in Brüssel. Er hat den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen angekündigt und teils falsche Informationen über die Attentate in Manchester retweetet.
Er ist nicht nur die Karikatur eines Ugly Americans, sondern Trump verkündigt eine Hobbessche Staatsphilosophie – alle Nationen sind gegen alle, nach dem Motto „America first“. Seine ist eine wenn auch verwirrte und unberechenbare, historisch jedoch nicht selten wiederholte Politik des Isolationismus und Protektionismus. So erklärten es sein Nationaler Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster und sein Wirtschaftsberater Gary Cohn vor wenigen Tagen im Wall Street Journal: Die Welt sei nun keine „global community“, sondern ein Areal, wo Nationen, NGOs und Firmen ihre jeweiligen Vorteile ausfechteten.
Nach vier Monaten von Trumps Amtszeit sind wir politisierter und polarisierter als in meinem Gedächtnis je zuvor. Man fragt sich, ob der Rassist, der in der Straßenbahn in Portland, Oregon, zwei junge muslimische Frauen beschimpfte und zwei ihrer Verteidiger er-stach, nicht von der Hassrhetorik Trumps in seinen Handlungen beflügelt wurde.
Der Frauenmarsch am 22. Januar war die größte Protestaktion in der US-Geschichte. The Science March stellte ein Gegenargument zu den „alternativen Fakten“ und Trumps Fake-News-Narrativen da. Ständig wird diskutiert, ob die richtigen Strategien und die richtigen Messages eingesetzt werden, um 2018 und 2020 wieder an die Macht zu kommen.
Doch gibt es auch Verzweiflung: die Sorge, dass die Welt vergisst, dass die Mehrheit Trump nicht gewählt hat, die Angst, dass Trumps Politik und die Sprachrohre, die ihn lautstark noch unterstützen, zu einer permanenten Haltung des Misstrauens gegenüber der Regierung, zu Mainstream-Nachrichten und anderen leitenden Institutionen führen.
Mein Schwager zitiert eine Radiosendung, in der der Moderator einen Trump-Unterstützer gefragt habe, ob er keine Angst habe, dass Beweise und Fakten so wenig im gegenwärtigen politischen Diskurs gelten würden. Dieser antwortete: „Bildung ist Indoktrination. Die Menschen werden von sogenannten Fakten in die Irre geführt. Du kannst gebildeten Menschen nicht trauen.“ Wir US-Amerikanerinnen und –Amerikaner leben tatsächlich in zwei zunehmend voneinander getrennten und feindlich aufeinander schauenden Fronten. Es gibt unsere Nachrichten und Fakten und ‚ihre‘ Propaganda. Das gilt für beide Seiten.
Die Hoffnung, Trump könnte schnell einem Amtsenthebungsverfahren entgegensehen, scheint mir schlichtweg naiv zu sein. Zwar ist das US-Justizsystem bisher in seinem Bestreben erfolgreich gewesen, Trumps Muslim Ban abzuwehren. Doch ein Impeachmentverfahren ist mit einer republikanischen Mehrheit im Repräsentantenhaus unwahrscheinlich.
Die Darstellung von Trump als Apotheose des Bösen, sei es auf amerikanischer oder auf deutscher Seite, scheint mir auch zu vereinfachend zu sein, wie auch die immer geläufigere Gegenüberstellung von einem vermeintlich rationalen Europa und den angeblich a-rationalen Vereinigten Staaten. Trump ist ein Ugly American, aber kein Dämon. Ein hoffentlich gestärktes Europa und die USA werden ihn überleben.
Greta Olson ist Professorin für englische und amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Das Duell mit deutscher Übersetzung, leider von Bild online, es ändert aber nichts an den Aussagen.
Phil.
@Karl
und ich bin aufgeblieben.
'Armes Amerika' trifft es genau.
Der Moderator hat es schwer gehabt, vor allem mit Trump. Dieses ständige dazwischen Gerede war unerträglich. Die Debatte war geprägt von kindischem Gezänk, wobei Biden eindeutig die bessere Figur gemacht hat.....meine Meinung... Grizibella
Es gibt jetzt erste Umfragen, die zeigen, dass Biden die Debatte gewonnen hat.
Trump hat die Erwartungen seiner Anhänger nicht erfüllt. Biden war besser als erwartet, auch fairer:
Karl
Es ist ein Zeichen für die EU Wähler was passiert wenn sie die Rechten bzw. Populisten am Ruder sehen möchten. (Gegen die da Oben) Gratulation an Biden 👍Es ist aber noch ein weiter Weg. Phil.
Umfragen sind wie Sanddünen, jeden Tag anders.
Lieber in Umfragen unten, bei der Wahl oben, als umgekehrt.
Kandidaten, die das Volk spalten, also nur eine "Klientel" bedienen, sind möglicherweise Glückskinder.
😡
Verstehe ich nicht. Für wen soll das jetzt Glück bringen?JuergenS:
"Kandidaten, die das Volk spalten, also nur eine "Klientel" bedienen, sind möglicherweise Glückskinder."
Karl
Auch mein Dank an Karl, dass er es für uns zusammengefasst hat, ich sehe mir so was nicht an.
Für mich kann ich sagen, dass ich warte, bis die Amerikaner ihren Präsidenten, (der uns und der Welt jeden Tag aufs neue zeigt, wie der Präsident einer Weltmacht nicht sein soll) den sie mehrheitlich gewählt haben, (Wahlmänner hin oder her) ausgeschwitzt haben. Die USA haben seit ihrer Gründung schon viele Untiefen überlebt.
Und das ganze hat auch was Gutes. Europa hat jetzt die Chance, erwachsen zu werden. Um mit der EU zu zeigen, dass Europa mit einer solidarischen, einheitlichen Haltung in der Lage ist, die anstehenden Probleme der Weltpolitik mitzugestalten. Was die Welt von Europa auch erwartet.
Wenn die EU das nicht zustande bringt, haben europäische Staaten in der Weltpolitik nichts mehr zu sagen und neue Weltmächte bestimmen die Weltpolitik.
Nick42