Internationale Politik Trump, die Schande der USA

Bias
Bias
Mitglied

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 30.09.2020, 04:41:22
"Biden sagt er würde der Präsident der Demokraten und Republikaner sein.
Für mich hat Biden ganz klar gewonnen 5:1"

Zwei gut gekleidete, stinkreiche alte Männer beim Haka, das habe ich gesehen, Karl.

 

Wenn ich sehe was hier bei uns in Deutschland so alles "gesitteter" abgeht (zu plastikhaft wirkend höflich um ehrlich zu sein)  was mir missfällt, an was ich aber nichts ändern kann, tue ich mich schwer über die USA-Bürger und ihre Politiker zu urteilen.
Komm gut durch den Tag.
Mitglied_cde6d1e
Mitglied_cde6d1e
Mitglied

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 30.09.2020, 10:23:33
@morvan,


ich kann Deinem Statement nichts abgewinnen.

Ersten ist "ugly americans" eine unzulässige, "rassistische" Verallgemeinerung.

Zweitens: Auch das "So what" trifft nicht den lebenswichtigen Nerv, den die USA letztlich für die Welt darstellen. The United States matter! Eine kranke US-amerikanische Gesellschaft, die Trump befördert und offenbar haben will, hätte das Potential die ganze Welt krank zu machen.


Karl
geschrieben von karl
@Karl
das habe ich auch nicht erwartet.

Erstens:
ist ugly amercans eine US Serie von Comedy Central und in diesem Fall (des Duells) absolut keine rassistische Verallgemeinerung, sondern eine charakterliche Einschätzung (meine) der beiden US Präsidentschaftskanditaen.

Zweitens:
"so what" charakterisiert sehr genau den amerikanischen Nerv, wie sich die USA in der Welt darstellen. America First ist für die Mehrheit der Amerikaner Doktrin und das nicht erst seit Trump. Unter Bush und Obama ist dieses amerikanische Grundprinzip des Führungsanspruchs der USA und dessen Durchsetzung, nach einer Mehrheit in der US Bevölkerung, vernachlässigt worden.
Am kranken Amerika wird die Welt nicht genesen - im Gegenteil !

Morvan

 
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von Michiko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.09.2020, 10:50:11

Auch ich war erst etwas unangenehm berührt vom "ugly american", hat aber noch einen anderen Hintergrund und sehr oft ist Trump schon mit dieser Bezeichnung bedacht worden. Anbei ein Gastbeitrag aus der Frankfurter Rundschau vom 9. Januar 2019 zum besseren Verständnis:

Karikatur eines Ugly American von Professorin Greta Olson...

 
Ob ich mich schäme, dass Trump seit gut vier Monaten ‚mein‘ Präsident ist? Definitiv. Ich wache morgens auf und höre im Radio, dass der US-Präsident gerade von seiner Auslandsreise zurückgekehrt ist und erinnere mich schmerzhaft daran, dass Donald Trump und nicht Barack Obama an der Macht ist und dieser Ugly American mein Heimatland repräsentiert.
 
Und es geht mir schlecht. Ich werde an Zeiten während meines inzwischen 30-jährigen Aufenthalts hierzulande erinnert, in denen es auch nicht schön war, US-Amerikanerin zu sein – etwa 2003 zur Zeit des US-Einmarschs im Irak. Damals lebte ich in Freiburg und wurde wiederholt von Protestierenden gebeten, mich an Unterschriftensammlungen gegen ‚die Amis‘ zu beteiligen.
Damals verkündete Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, Deutschland gehöre zu einem ‚alten‘ und schwachen Europa, weil es unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer die unilaterale US-Außenpolitik kritisierte und sich weigerte, die Unwahrheit zu unterschreiben, Saddam Hussein habe an den Anschlägen vom 11. September 2001 mitgewirkt und Irak beherberge Massenvernichtungswaffen.
 
Wir US-Amerikanerinnen und -Amerikaner haben seit Monaten eine Wahl. Entweder sind wir zu News-Junkies mutiert, die jeden Tag mit Entsetzen die neuesten Peinlichkeiten und historischen Fehltritte unseres Präsidenten akribisch verfolgen oder wir ziehen uns in unser Gutmenschentum zurück.
Gerade die letzten Tage waren schlimm: Trump hat sich von der Nato distanziert und Deutschland beleidigt: „The Germans are bad, very bad“, sagte er in Brüssel. Er hat den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen angekündigt und teils falsche Informationen über die Attentate in Manchester retweetet.
Er ist nicht nur die Karikatur eines Ugly Americans, sondern Trump verkündigt eine Hobbessche Staatsphilosophie – alle Nationen sind gegen alle, nach dem Motto „America first“. Seine ist eine wenn auch verwirrte und unberechenbare, historisch jedoch nicht selten wiederholte Politik des Isolationismus und Protektionismus. So erklärten es sein Nationaler Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster und sein Wirtschaftsberater Gary Cohn vor wenigen Tagen im Wall Street Journal: Die Welt sei nun keine „global community“, sondern ein Areal, wo Nationen, NGOs und Firmen ihre jeweiligen Vorteile ausfechteten.
Nach vier Monaten von Trumps Amtszeit sind wir politisierter und polarisierter als in meinem Gedächtnis je zuvor. Man fragt sich, ob der Rassist, der in der Straßenbahn in Portland, Oregon, zwei junge muslimische Frauen beschimpfte und zwei ihrer Verteidiger er-stach, nicht von der Hassrhetorik Trumps in seinen Handlungen beflügelt wurde.
Der Frauenmarsch am 22. Januar war die größte Protestaktion in der US-Geschichte. The Science March stellte ein Gegenargument zu den „alternativen Fakten“ und Trumps Fake-News-Narrativen da. Ständig wird diskutiert, ob die richtigen Strategien und die richtigen Messages eingesetzt werden, um 2018 und 2020 wieder an die Macht zu kommen.
Doch gibt es auch Verzweiflung: die Sorge, dass die Welt vergisst, dass die Mehrheit Trump nicht gewählt hat, die Angst, dass Trumps Politik und die Sprachrohre, die ihn lautstark noch unterstützen, zu einer permanenten Haltung des Misstrauens gegenüber der Regierung, zu Mainstream-Nachrichten und anderen leitenden Institutionen führen.
Mein Schwager zitiert eine Radiosendung, in der der Moderator einen Trump-Unterstützer gefragt habe, ob er keine Angst habe, dass Beweise und Fakten so wenig im gegenwärtigen politischen Diskurs gelten würden. Dieser antwortete: „Bildung ist Indoktrination. Die Menschen werden von sogenannten Fakten in die Irre geführt. Du kannst gebildeten Menschen nicht trauen.“ Wir US-Amerikanerinnen und –Amerikaner leben tatsächlich in zwei zunehmend voneinander getrennten und feindlich aufeinander schauenden Fronten. Es gibt unsere Nachrichten und Fakten und ‚ihre‘ Propaganda. Das gilt für beide Seiten.
Die Hoffnung, Trump könnte schnell einem Amtsenthebungsverfahren entgegensehen, scheint mir schlichtweg naiv zu sein. Zwar ist das US-Justizsystem bisher in seinem Bestreben erfolgreich gewesen, Trumps Muslim Ban abzuwehren. Doch ein Impeachmentverfahren ist mit einer republikanischen Mehrheit im Repräsentantenhaus unwahrscheinlich.
Die Darstellung von Trump als Apotheose des Bösen, sei es auf amerikanischer oder auf deutscher Seite, scheint mir auch zu vereinfachend zu sein, wie auch die immer geläufigere Gegenüberstellung von einem vermeintlich rationalen Europa und den angeblich a-rationalen Vereinigten Staaten. Trump ist ein Ugly American, aber kein Dämon. Ein hoffentlich gestärktes Europa und die USA werden ihn überleben.

Greta Olson ist Professorin für englische und amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von pschroed

Das Duell mit deutscher Übersetzung, leider von Bild online, es ändert aber nichts an den Aussagen.
Phil.
 

Grizibella
Grizibella
Mitglied

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von Grizibella
als Antwort auf Karl vom 30.09.2020, 02:58:29

@Karl 
und ich bin aufgeblieben. 
'Armes Amerika' trifft es genau.
Der Moderator hat es schwer gehabt, vor allem mit Trump. Dieses ständige dazwischen Gerede war unerträglich. Die Debatte war geprägt von kindischem Gezänk, wobei Biden eindeutig die bessere Figur gemacht hat.....meine Meinung... Grizibella

Karl
Karl
Administrator

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von Karl

Es gibt jetzt erste Umfragen, die zeigen, dass Biden die Debatte gewonnen hat.

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Trump hat die Erwartungen seiner Anhänger nicht erfüllt. Biden war besser als erwartet, auch fairer:

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Karl


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pschroed
pschroed
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RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von pschroed

Es ist ein Zeichen für die EU Wähler was passiert wenn sie die Rechten bzw. Populisten am Ruder sehen möchten. (Gegen die da Oben) Gratulation an Biden 👍Es ist aber noch ein weiter Weg. Phil.

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von JuergenS

Umfragen sind wie Sanddünen, jeden Tag anders.

Lieber in Umfragen unten, bei der Wahl oben, als umgekehrt.

Kandidaten, die das Volk spalten, also nur eine "Klientel" bedienen, sind möglicherweise Glückskinder.

😡

Karl
Karl
Administrator

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von Karl
als Antwort auf JuergenS vom 30.09.2020, 14:23:14

JuergenS:
"Kandidaten, die das Volk spalten, also nur eine "Klientel" bedienen, sind möglicherweise Glückskinder."

Verstehe ich nicht. Für wen soll das jetzt Glück bringen?

Karl
Nick42
Nick42
Mitglied

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von Nick42

Auch mein Dank an Karl, dass er es für uns zusammengefasst hat, ich sehe mir so was nicht an.

Für mich kann ich sagen, dass ich warte, bis die Amerikaner ihren Präsidenten, (der uns und der Welt jeden Tag aufs neue zeigt, wie der Präsident einer Weltmacht nicht sein soll) den sie mehrheitlich gewählt haben, (Wahlmänner hin oder her) ausgeschwitzt haben. Die USA haben seit ihrer Gründung schon viele Untiefen überlebt.

Und das ganze hat auch was Gutes. Europa hat jetzt die Chance, erwachsen zu werden. Um mit der EU zu zeigen, dass Europa mit einer solidarischen, einheitlichen Haltung in der Lage ist, die anstehenden Probleme der Weltpolitik mitzugestalten. Was die Welt  von Europa auch erwartet.

Wenn die EU das nicht zustande bringt, haben europäische Staaten in der Weltpolitik nichts mehr zu sagen und neue Weltmächte bestimmen die Weltpolitik.

Nick42

 

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