Internationale Politik Trump, die Schande der USA

olga64
olga64
Mitglied

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.04.2020, 18:09:55

Ich bin selbstverständlich mit Ihnen einer Meinung, dass nur das amerikanische Volk in Wahlen dafür sorgen kann, dass Trump abgewählt wird. Aber das grosse Problem ist ja auch (ich habe es oft schon erwähnt), dass die Demokraten vermutlich keinen wirklichen Gegenspieler zu ihm aufbieten können,dem das gelingen kann.
Faktum ist aber auch, dass nicht 100% Trump gewählt haben und sich viele Amerikaner (zumindest die, mit denen ich seit Jahren permanent im Kontakt stehe) mehr und mehr schämen für diesen Mann.
Die wenigsten von uns haben "jahrelang in den USA gelebt" und davon noch die allerwenigsten konnten oder können dort wählen. Deshalb haben sich die allermeisten auch nicht im Detail für das amerikanische Wahlrecht interessiert, denke ich.
Allerdings kann ich mich gut erinnern ,dass solche Aussagen "er würde auch zu einem normalen Präsidenten werden" von einigen in diesem Forum gemacht wurden. Ich erspare es nun mir und denen, sie namentlich zu benennen. Vielleicht erinnern die sich ja selbst  - es ging ja bei denen auch darum, die verhasste Mrs Clinton nicht als Präsidentin sehen zu wollen (was auch oft und oft explizit erklärt wurde, natürlich auch von denen, die inden USA nicht wählen können, also auch keinerlei Einfluss haben).
Wir sind ja nicht das einzige Volk auf der Welt mit dieser Averson Trump gegenüber. Gerne erinnere ich mich an seine Besuche in Grossbritannien,die grossen Demos gegen ihn und die Figuren, die dann über ihm schwebten, auch um seine Lächerlichkeit zu dokumentieren.
Das alles ist aber auch Ausdruck der Demokratie in unseren Staaten - wir dürfen das schon in einer globalisierten Welt, wo alles mit allem und jedem zusammenhängt. Das nenne ich dann Mitarbeit an der Demokratie und dass diese richtig interpretiert wird; denn Demokratie ist ja kein Lieferservice irgendwelcher Politiker, sondern unser aller Machwerk, das sich in ständiger Bewegung befindet. Olga

Lambert
Lambert
Mitglied

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von Lambert
als Antwort auf Karl vom 01.04.2020, 15:33:32

Sorry Karl,wie Du bereits geschrieben hast hat die USA ein anderes Zähl System..Übrigens wählt bei uns die Mehrheit der Bürger den Kanzler?. Ich denke eine Koalition mehrer Parteien wählt bei uns den Kanzler.
Da sehe ich das System der USA klar Demokratischer als unser Geklüngel. 

LG Lambert

Karl
Karl
Administrator

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von Karl
als Antwort auf Lambert vom 02.04.2020, 09:19:46

@Lambert,

Du darfst den Zusammenhang nicht außer Acht lassen, in dem ich geschrieben habe, dass die Mehrheit der US-Bürger Trump nicht gewählt hat. Ich schrieb dies vor dem Hintergrund, dass hier einige geschrieben haben, sie würden ihren Glauben an die US-Amerikaner verlieren, wenn er wiedergewählt würde.

Es ist immer wichtig sich deutlich zu machen, dass man nicht alle Menschen in eine Schublade stecken darf. Selbst wenn man Trump-Wähler als etwas minderbemittelt ansehen würde, wären dies bei weitem noch immer nicht alle US-Bürger.

Karl


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Karl
Karl
Administrator

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von Karl
Gestern bei Lanz:
Krasse Anschuldigung gegen Trump
Auch um Donald Trump und das Coronavirus in den USA ging es am Mittwoch Die vielleicht heftigste Anschuldigung gegen den US-Präsidenten, der wegen seines Handelns in der Corona-Krise massiv unter Druck steht, kam am Mittwochabend von Juristin Sandra Navidi. Sie lebt seit 2001 in New York und ist jetzt nach Deutschland zurückgekehrt.

Sie sagte: „Es ist so, dass Donald Trump die Hilfen so verteilt: Die Staaten, die ihm wohlgesonnen sind, wie Florida, und ihn wählen, die kriegen so viel Material wie sie wollen.“ Andere Staaten wie Michigan oder New York würden nicht nur keine Hilfeleistungen bekommen, sondern würden gezielt boykottiert werden.

Quelle.
Dies führt inzwischen zu folgender Entwicklung in den USA.


Stand 2. 4. 2020 9 Uhr 30Screenshot 2020-04-02 09.20.31.png
Eigene Grafik mit Daten der Johns Hopkins University. 

Obige Daten können auch benutzt werden, um die tägliche Zunahme der positiv getesteten Personen zu berechnen:

Screenshot 2020-04-02 09.24.20.png
Schon jetzt haben die USA mehr als 200.000 Fälle und der dynamische Anstieg lässt Schlimmes befürchten.

Wer wird eigentlich nicht zornig, wenn er angesichts dieser Entwicklung sich die dummen Äußerungen von Trump zu Beginn der Krise noch einmal Revue passieren lässt?
 


Karl
 
RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 02.04.2020, 09:50:03

Ich habe die Sendung gesehen. Sie hat auch berichtet, dass es in New York eine Staatsbedienstete (ich weiß nicht mehr, welche Stellung sie hatte) gab, die schon ganz zu Beginn der Corona-Krise gewarnt und darauf aufmerksam gemacht hat, dass dringend etwas geschehen müsse. Sie wurde sofort abgesetzt, und seitdem hat man nie wieder etwas von ihr gehört.
Später, als der Ernst der Lage erkannt wurde, lief alles dann sehr schnell und effektiv an, da wurde oder wird offenbar jetzt alles richtig gemacht, der jetzige Gouverneur hat ja auch von Beginn an gegen Trump gekämpft und sich gegen ihn durchgesetzt.
 

aixois
aixois
Mitglied

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von aixois
als Antwort auf Lambert vom 02.04.2020, 09:19:46

"Gleiche" Wahlen schlagen sich im Prinzip des "one man - one vote" nieder. Wenn aber wegen des Mehrheitswahlrechts und der Bundesstaaten-Wahlmännerarithmetik, eine 'Stimme in einem Bundesstaat erheblich weniger Gewicht hat als in einem anderen, dann ist das keine Wahl nach dem Gleichheitsprinzip, Das hat mit "Zählen" wenig, aber mit Gewichtung (=Repräsentativität)  sehr viel zu tun.

Bush hat seinerzeit vor Al Gore gewonnen, obwohl Gore über 1/2 Million mehr Stimmen bekommen hatte. Wäre 'gerecht' gewählt worden, dann hätte der Welt einiges an bis heute andauerenden Problemen erspart werden können. Ähnliches könnte man auch heute sagen, zumal der amtierende Präsident seine Machtbefugnisse überdehnt und somit das, viel auf Konsens beruhende, System der 'balance of power' unterminiert, ohne von der Mehrheit der US Bürger dafür legitimiert zu sein (s. Wahlsystem).

Wer bei uns Kanzler wird ist dem Wähler bei seiner Stimmabgabe so ziemlich klar (z.B. Merkel - Schulz). Was daran "Geklüngel" sein soll, verstehe ich nicht. Dass die Kanzlerin nicht die Mehrheit der Wähler oder gar der Wahlberechtigten  hinter sich hat, liegt in erster Linie an unserem Mischsystem von Mehrheits- und Verhältniswahl. Viel hängt vom Zuschnitt der Wahlkreise ab, der aber vor jeder Wahl geprüft und, bei Abweichungen vom Mittelwert, ggf neu angepasst wird.

Dass eine Partei, die knapp 27 % der Wählerstimmen und 200 von 709 Sitzen bekommen hat, die Kanzlerin stellt, liegt an der eingegangenen Koalition, die es eben auf eine Mehrheit (knapp 54 % , 399 Sitze) im Bundestag bringt. 54 % bei einer Wahlbeteiligung von ca. 70 % stellt nicht die Mehrheit der Wahlberechtigten dar ( 60 % in den USA bei den Präsidentenwahlen), das ist aber der Preis dafür,  dass es keine Wahlpflicht gibt. Oder sollen in Zukunft nur noch Koalitionen gebildet werden, die mindestens die Hälfte der Wahlberechtigten darstellen ?

Die Behauptung , dieses System (trotz allen, auch dringlichen Verbesserungsbedarfs) sei ein Klüngelsystem und weniger demokratisch als das der USA ist nicht nur faktisch falsch, sondern erweckt auch den Eindruck als lebten wir nicht in einem demokratischen Staat. Das ist wenig staatsbürgerlich-konstruktiv  und trägt nicht zur Verbesserung des Systems , sondern zu seiner Schwächung bei. Dagegen setze ich mich zur Wehr.

Wie sollte denn ein System sein, das besser wäre als das aktuelle ? Gibt es da einen Vorschlag, über den man diskutieren könnte ?
 


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aixois
aixois
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RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.04.2020, 10:33:14

Das ist das Elend des Trump-Regnums, unliebsame Personen,die vernünftig sind und versuchen faktenbasiert Ratschläge zu geben oder zu handeln, die aber nicht in die Kunstwelt des Trumpclans passen, werden kalt gestellt , ihrer Posten enthoben und durch  kopfnickende Marionetten ersetzt....

Solange der Präsident bar jeglicher Selbstkritik ist, nur Wahlen gewinnen will und immer glaubt, dass Fakt ist ,  was er sagt (was aber oft sehr geringe Halbwertszeiten hat) wird sich wenig ändern und die Bürger werden dafür (Covid-19 ist ein hoax , eine Presseente) leider einen sehr hohen Preis bezahlen müssen.

novella
novella
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RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von novella
als Antwort auf aixois vom 02.04.2020, 10:36:23

@ aixois
Warum gibst du dir solche Mühe, einem Menschen wie Lambert sachlich-fachlich zu erklären, worin der Unterschied zwischen unserem und dem amerikanischen Wahlsystem besteht? Das will er in seiner Borniertheit doch alles gar nicht wissen. Ihm wäre wahrscheinlich eine Ein-Mann-Herrschaft (sprich Alleinherrschaft ohne Parteien) lieber. Da wird nicht lange herumdiskutiert, da bestimmt EINER, was gemacht (oder nicht gemacht) wird und basta!

wandersmann
wandersmann
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RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 02.04.2020, 09:40:11

Es ist immer wichtig sich deutlich zu machen, dass man nicht alle Menschen in eine Schublade stecken darf. Selbst wenn man Trump-Wähler als etwas minderbemittelt ansehen würde, wären dies bei weitem noch immer nicht alle US-Bürger.

Karl
geschrieben von karl
Ebenso sollte man Muslime nicht deshalb als degeniert bezeichenen, nur weil sie mehrmals am Tag einen alten Stein anbeten, auch Christen nicht, die eine angenagelte Leiche um Hilfe bitten.
Sie werden allesamt ihre Gründe für ihr ihr Verhalten haben, auch wenn dieses sich nicht auf dene ersten Blick entschließt.  Auch Trump-Wählern ist das zuzugestehen.
Karl
Karl
Administrator

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 02.04.2020, 11:40:53

Beachte den Konjunktiv bei meiner Aussage. Es wäre ein Fehler, alle Trumpwähler als minderbemittelt anzusehen, ebenso wie es ein Fehler ist, religiöse Menschen als minderintelligent einzuordnen.

Karl


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