Internationale Politik Trump, die nächsten Jahre

So, nun hat die ganze Welt alles abgequatscht, nach dem Wundenlecken folgt nun die Phase, sich mit dem Trump abzufinden.
Wie seht ihr das, was kommt auf die USA, auf die Welt, auf die EU, auf Deutschland zu?

Inbesondere: wäre das nun nicht eine Chance für Europa, sich zu kräftigen und eine Rolle zu lernen, die bisher die USA, recht und schlecht einnahm oder dies versucht hat? Mir würde das gefallen.

Ich versuche mal die Situation aus meiner bescheidenen Sicht zu beschreiben.
Der Wahlkampf ist vorbei und wer Amerika wirklich gut kennt weiß dass der WahlKAMPF auch als solches geführt wird und zwar von allen Seiten.

Mr. Trump wird keine Mauer zu Mexiko bauen. Er ist Geschäftsmann und weiß dass im angrenzenden Nachbarland eine billige und starke Lohnherstellung für amerikanische Produkte ist. Diese Lohnherstellung garantiert den Mexikanern in Mexiko einen sicheren Arbeitsplatz und den Amerikanern konkurrenzfähige Produkte.

Ich glaube in der Tat dass er seinen Satz "Amerika first" ernst meint und nimmt. Er hat kein Interesse daran die Weltpolizei zu spielen und das dürfte ihm große Sympathiepunkte bringen. Was die Welt nicht braucht ist eine Weltpolizei.

Ich glaube dass er eine Annäherung zu Russland will. Was gegen Russland be- und getrieben wurde ist ein gefährliches Spiel bei dem die Welt verlieren würde. Ich glaube nicht, dass eine Geschäftsperson so dumm wäre um auszureizen was für alle zum Schaden wäre.

Ich glaube, dass er zunächst Arbeitsplätze in Amerika schaffen will. "Amerika first", dazu muss er vorübergehend vom Zug mit Namen Globalisierung anspringen, um die Konjunktur zu Hause anzukurbeln. Er darf nur nicht übersehen, dass er genau diesen Zug, aber mit abgeschwächter Geschwindigkeit, später wieder besteigen muss. Als Geschäftsmann wird er das selbst besser wissen.

Ich glaube, dass er keine Kriegsherde entzünden wird.

Ich hoffe, dass die Weltpolitiker zu einem gemeinsamen Nenner kommen, denn wir können nicht ohne Amerika und Amerika kann nicht ohne den Rest der Welt.

Das ist meine Sicht der Dinge. Jeder kann gerne seine eigene haben.
Bruny

genau, man kann nur schlecht erraten, glauben eher schon, aber wie seht ihr die Chancen für Europa?
Sicher ist die EU (noch) zerstritten, aber könnte ein Trump nicht Anlass sein, die Bindungen der EU-Staaten zu festigen, auch ohne GB?

Ansonsten ab 20. Jan 100 Tage Beurteilungsfrist=Ende April 2017.

Ich kann deine Meinung bis auf nachfolgenden Gedanken teilen.

...dazu muss er vorübergehend vom Zug mit Namen Globalisierung anspringen, um die Konjunktur zu Hause anzukurbeln....

Globalisierung ist nichts was eine Nation an- oder ausschalten kann. Globalisierung bedeutet nichts anderes als Kenntniss des Weltmarkes, bzw. Austausch von Wissen.

Der Versuch sich von der Globalisierung zu verabschieden könnte nur durch Einschränkung des Internets oder anderer Kommunikationswege, so wie erheblicher Beschränkung des Im- und Exports erreicht werden.

Ciao
Hobbyradler

Ich habe dabei an TTIP gedacht , und ich glaube ahnen zu können, dass Mr. Trump in die gleiche Richtung denken wird (ich hoffe es zumindest).
Bruny

Ich hörte ein Interview dazu im Radio.
Reporter: Was wird nun Trump realisieren?
Partner: Das weiß Trump sicher selbst noch nicht.

So ist das wahrscheinlich.

lupus

Es wurde ja nun viel darüber spekuliert, was Trump aus seinen ungetümen Wahlkampfreden Tatsache "umsetzen" wird und ich für meinen Teil denke, geben wir ihm doch einfach mal die Zeit, sich als Präsident enstpr. KLAR und deutlich zu positionieren und dann werden wir ja sehen, was er will...

Eines glaube ich jedoch auch, er wird sich auf das Land selbst mehr konzentrieren und es hoffentlich (???) in vernünftige Bahnen führen können, Zweifel bleiben allemal...

Er weiß aber auch (dumm ist er nicht)..., dass er als Präsident schon auch eine sehr gewichtige Rolle in der Außenpolitik spielen muss und ganz ehrlich, das macht mir fast am meisten Angst...

Vielleicht sollte man auch alles als einen riesen Warnschuß für die Demokratien sehen...wir merken doch, dass Europa auseinander driftet und das kommt doch auch nicht aus dem Nichts...das etablierte Politikschema ist überaltet, am Ende und funktioniert einfach nicht mehr, es ist festgefahren und unflexibel.
Das muss geändert werden, finde ich sonst ist ein Trump doch nur der Anfang...

Geben wir ihm eine Chance, meckern können wir immernoch!

Kristine

ich denke auch, daß im wahlkampf vieles ausgesprochen wurde, was jetzt in der realität langsam in vergessenheit gerät.

immerhin wird die zusammenarbeit wahrscheinlich schwierig werden, weil
er ja FRAU MERKEL als *geisteskrank* bezeichnet hat.
Herrn Steinmeier bezeichnete er als *Hassprediger* -

Ob die beiden das so gut verdaut haben, wird sich zeigen.

jetzt ist auf beiden seiten diplomatie gefragt.

Heigl, auch hier nur meine bescheidene Sicht zu Europa. Als ich in Amerika lebte wurde ich öfter gefragt: "wie macht ihr das in the old country? Wie geht ihr mit euren Nachbarn um in the old countries? usw.
Und genau das beschreibt meiner Meinung nach Europa! Alt, unflexibel, zerstritten.
Nein, ich glaube es muss ein Ruck gehen durch Europa *. Die Altherren Liga in Brüssel hat ausgedient. Wir haben alte Politiker, die im Denken noch älter sind als im Aussehen. Kein Charisma, keine Ausstrahlung und keine Visionen.
Das ist mein Blick auf Europa, leider.
Bruny

Zu * wenn Europa von fähigen Menschen gelenkt wird, wenn verstanden wird dass jeder mitgenommen wird und dies auch spürbar ist für alle, dann müssen wir keine Angst vor einem Rechtsruck haben.

Hallo Bruny,

Wir haben alte Politiker, die im Denken noch älter sind als im Aussehen.

ist das nicht überall so? Ich höre/schaue ja immer mal wieder "LeFloyd" an, der eine etwas ähm - seltsame - Art hat "Nachrichten" zu verbreiten. Aber wo er Recht hat hat er Recht. Und er hat schon bei dem Brexit-Votum darauf hingewiesen, dass hier ALTE Leute mit ihren Stimmen JUNGEN Leuten die Zukunft versaut haben. Ebenso sieht er es jetzt bei den Wahlen in USA.

Was ich daraus schliesse? Unser Wahlrecht gehörte (grade jetzt, wo es sehr bald zu einem absoluten Alten-Überhang kommen wird) ordentlich reformiert und die Stimmen, die jeder Mensch abgeben kann "gewichtet". Du fängst also als junger Mensch, der noch viele Jahre unter den Resultaten seiner Wahlen wird leiden (oder davon profitieren) müssen an mit einem Stimmanteil von 100% und das schrumpft dann über die Jahre, bis am Ende alle Rentner sagen wir mal noch 20-30% Stimme haben.

Das würde mit Sicherheit dazu führen, dass die alten Seilschaften etwas schneller entmachtet würden und ich persönlich glaube dazu, dass die Politiker wirklich zukunftsorientiert handeln müssten.

Aber ich weiss schon, das verstösst gegen das Grundgesetz und so...für mich wäre es aber ein erster Schritt in die richtige Richtung...
...auch hier ist übrigens der "typische" AFD-Wähler ein alter, männlicher Knacker. Den Männern möchte ich ihre Stimme aber (noch) nicht kastrieren lassen...

Liebe Grüße
Andrea