Internationale Politik Stolz auf die DDR ?
Was soll man dem hinzufügen? S O sind und waren sie immer. Wissen alles, können alles und mit Geld in der einzig richtigen Währung geht auch alles. Überall findet man sie, die Erklärer des Elendes, die "guten". Ich mach, was ich schon längst mal wieder machen wollt, ich les den Sch... einfach mal ne Weile nicht mehr.
[quote=olga64]Auch das stimmt nicht. Seitdem es bessere historische Transparenz gibt, weiss man ja, dass vor dem Kredit des bösen Klassenfeindes auch Nahrungsmittel exportiert werden mussten, damit Devisen in die Kassen der DDR gespült werden konnten. Dies trug dann weiter zu einem Mangel der DDR-Bevölkerung bei.
Ohhh arme olga, du und dein wissen um die transparenz.
Die DDR hat ständig und alles exportiert, was man für devisen verkaufen konnte, auch nahrungsmittel.
Das hatte mit dem strauß-kredit soviel zu tun, wie du und die realität.
Trotzdem, auch wenn man kein fan der DDR war, die versorgung mit grundnahrungsmitteln war, manchmal gering rationiert, immer gesichert und gehungert hat keiner.
Das am essen manchmal gespart wurde, lag am sparwillen, aber das kennt man ja von den tütensuppenwessis auch.
Wenn wir alle gehungert hätten, wäre 1989 sicher schon 1979 oder eher passiert.
Ohhh arme olga, du und dein wissen um die transparenz.
Die DDR hat ständig und alles exportiert, was man für devisen verkaufen konnte, auch nahrungsmittel.
Das hatte mit dem strauß-kredit soviel zu tun, wie du und die realität.
Trotzdem, auch wenn man kein fan der DDR war, die versorgung mit grundnahrungsmitteln war, manchmal gering rationiert, immer gesichert und gehungert hat keiner.
Das am essen manchmal gespart wurde, lag am sparwillen, aber das kennt man ja von den tütensuppenwessis auch.
Wenn wir alle gehungert hätten, wäre 1989 sicher schon 1979 oder eher passiert.
Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"...aber er half sicher, auch den Mangel an Nahrungsmitteln usw. für die leidtragende Bevölkerung ein wenig zu lindern. "
Du musst dich nicht wundern, dass du hier jede Menge beißenden Spott erntest, wenn du solch einen missverständlichen Satz formulierst.
DDR- Bürger hatten große Schwierigkeiten, ihr Normalgewicht zu halten - über 39% der Erwachsenen waren übergewichtig ( letzte Studie des Gesundheitsministeriums der DDR).
Die Übergewichtigkeit führte zu vermehrten Arbeitsausfällen( abnormale Steigerung v. Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes...).
Mangel gab es an allen Ecken und Enden - aber nicht an Nahrungsmitteln allgemein. Das Problem war oftmals die Qualität, Vielfalt und "Ereichbarkeit" bestimmter Nahrungsmittel.
Es schleichen sich jetzt jede Menge Mißtöne in die Diskussion ein, die das realistische Bild völlig verzerren. Die DDR, von den Grundbedürfnissen der Bevölkerung her, mit einem unterversorgten Entwicklungsland zu vergleichen, ist einfach falsch.
Im Frühjahr 1990 war ich bei Verwandtschaft im Brandenburgischen eingeladen und fuhr, vom Raum Stuttgart aus, quer durch die DDR hoch nach Berlin und noch ein Stück weiter. Dabei aß ich unterwegs billig, ausgesprochen lecker, das Angebot und die Portionen waren reichlich. Brot und Brötchen waren besser als in der Bundesrepublik, wo man sich einen Bäcker ausgucken mußte, der keine industriell umbackene Luft anbot. Auf anderen Gebieten der Grundbedürfnisse war es ähnlich. Mir gefielen z.B. die DDR-Jeans ausgesprochen gut und ich verstand nicht, warum es unbedingt Westimport sein mußte.
Mit der Ostverwandtschaft gab es, hauptsächlich im Bereich der Wirtschaft, Verständigungsprobleme, hauptsächlich was die Produktion, die Produktivität und die Subventionierung betraf. Zum Beispiel diskutierten wir, warum in der Bundesrepublik reichlich 8er BMWs produziert wurden, während im gleichen Zeitraum in der DDR nicht mal ein Trabbi fertig wurde. Meine Erklärung "Ihr wart unproduktiv" wurde mit einem entrüsteten "Wir waren nicht faul!" zurückgewiesen. Schon war der Knatsch da und ich hatte zu tun, um zu erklären, daß unproduktiv nichts mit dem Fleiß und Willen der Arbeiter zu tun hat, sondern, besonders in der DDR, mit Überbelegung, Produktionsstillstand durch fehlendes Material, falscher Kalkulation usw, zurückzuführen war. Ein Bespiel ergab sich gleich bei der Verwandtschaft selber.
Hinter dem Haus entdeckte ich leere Hasenställe und auf meine Frage, warum er keine Hasen mehr hielte, bekam ich die Antwort, es würde sich nicht mehr lohnen. Früher habe er einen Hasen, noch im Fell, zur LPG gebracht und dafür 10 Mark bekommen. Mit dem Geld ging er in den Laden der LPG und kaufte dort für 7,50 Mark einen abgezogenen, ausgenommenen und tiefgefrorenen Hasen (Beträge fiktiv, ich erinnere mich nicht genau). Das ergab einen prima Braten und dazu einen kleinen Gewinn. Für mich ergab es ein Beispiel, warum die DDR-Wirtschaft pleite gehen mußte. Ideologie als Grundlage, statt gewinnorientierter Kalkulation, kann nicht gut gehen. Auch Planerfüllung durch Mehrfachzählung ist keine Planerfüllung, wenn beispielsweise die LKWs einer Brauerei beim Verlassen der Produktion gezählt wurden, hinten wieder rein fuhren und solange gewertet wurden, bis der Plan erfüllt war. Wenn der Staat durch seine, oft ideologischen, Vorgaben die Wirtschaft daran hindert mit Gewinn zu produzieren, geht die Gesellschaft pleite.
Dazu ein Hinweis: In der Bundesrepublik, damals wie heute, verläßt man bei Betreten der Firma sozusagen das demokratische Territorium und ordnet sich durch seinen Arbeitsvertrag der durchaus undemokratischen Hierarchie und den Bedingungen der Firma unter und bekommt dafür einen Teil des erwirtschafteten Überschusses als Lohn/Gehalt. Auch die Geschäftsleitung. Business as usual. Da ist für Demokratie wenig Raum. Auch nicht für Sozialismus. Siehe China.
--
adam
Im Frühjahr 1990 war ich bei Verwandtschaft im Brandenburgischen eingeladen und fuhr, vom Raum Stuttgart aus, quer durch die DDR hoch nach Berlin und noch ein Stück weiter. Dabei aß ich unterwegs billig, ausgesprochen lecker, das Angebot und die Portionen waren reichlich. Brot und Brötchen waren besser als in der Bundesrepublik, wo man sich einen Bäcker ausgucken mußte, der keine industriell umbackene Luft anbot. Auf anderen Gebieten der Grundbedürfnisse war es ähnlich. Mir gefielen z.B. die DDR-Jeans ausgesprochen gut und ich verstand nicht, warum es unbedingt Westimport sein mußte.
Mit der Ostverwandtschaft gab es, hauptsächlich im Bereich der Wirtschaft, Verständigungsprobleme, hauptsächlich was die Produktion, die Produktivität und die Subventionierung betraf. Zum Beispiel diskutierten wir, warum in der Bundesrepublik reichlich 8er BMWs produziert wurden, während im gleichen Zeitraum in der DDR nicht mal ein Trabbi fertig wurde. Meine Erklärung "Ihr wart unproduktiv" wurde mit einem entrüsteten "Wir waren nicht faul!" zurückgewiesen. Schon war der Knatsch da und ich hatte zu tun, um zu erklären, daß unproduktiv nichts mit dem Fleiß und Willen der Arbeiter zu tun hat, sondern, besonders in der DDR, mit Überbelegung, Produktionsstillstand durch fehlendes Material, falscher Kalkulation usw, zurückzuführen war. Ein Bespiel ergab sich gleich bei der Verwandtschaft selber.
Hinter dem Haus entdeckte ich leere Hasenställe und auf meine Frage, warum er keine Hasen mehr hielte, bekam ich die Antwort, es würde sich nicht mehr lohnen. Früher habe er einen Hasen, noch im Fell, zur LPG gebracht und dafür 10 Mark bekommen. Mit dem Geld ging er in den Laden der LPG und kaufte dort für 7,50 Mark einen abgezogenen, ausgenommenen und tiefgefrorenen Hasen (Beträge fiktiv, ich erinnere mich nicht genau). Das ergab einen prima Braten und dazu einen kleinen Gewinn. Für mich ergab es ein Beispiel, warum die DDR-Wirtschaft pleite gehen mußte. Ideologie als Grundlage, statt gewinnorientierter Kalkulation, kann nicht gut gehen. Auch Planerfüllung durch Mehrfachzählung ist keine Planerfüllung, wenn beispielsweise die LKWs einer Brauerei beim Verlassen der Produktion gezählt wurden, hinten wieder rein fuhren und solange gewertet wurden, bis der Plan erfüllt war. Wenn der Staat durch seine, oft ideologischen, Vorgaben die Wirtschaft daran hindert mit Gewinn zu produzieren, geht die Gesellschaft pleite.
Dazu ein Hinweis: In der Bundesrepublik, damals wie heute, verläßt man bei Betreten der Firma sozusagen das demokratische Territorium und ordnet sich durch seinen Arbeitsvertrag der durchaus undemokratischen Hierarchie und den Bedingungen der Firma unter und bekommt dafür einen Teil des erwirtschafteten Überschusses als Lohn/Gehalt. Auch die Geschäftsleitung. Business as usual. Da ist für Demokratie wenig Raum. Auch nicht für Sozialismus. Siehe China.
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adam
Re: Stolz auf die DDR ?
ja Klaus
.... und die dickmachende "Einbrenne", die jedes Gemüsegericht
zur Kalorienbombe machte ,
es wurde ja alles gestooft, Kohlrabi, Rosenkohl, Bohnen,
Weißkohl, Möhren, Wirsing, Blumenkohl etc.
diese Mehlpampe schmeckte ja auch nicht schlecht.
- gg -
Medea.
.... und die dickmachende "Einbrenne", die jedes Gemüsegericht
zur Kalorienbombe machte ,
es wurde ja alles gestooft, Kohlrabi, Rosenkohl, Bohnen,
Weißkohl, Möhren, Wirsing, Blumenkohl etc.
diese Mehlpampe schmeckte ja auch nicht schlecht.
- gg -
Medea.
ich freue mich sehr über deinen realistischen Beitrag. Die Jeanshosen wurden unter den Namen "Boxer" verkauft und waren gar nicht mal so billig!
Gruß circe, die jetzt Kioffer packt!
Gruß circe, die jetzt Kioffer packt!
Die BOXER-Jenas waren vom Schnitt her mit den Levi´s identisch, jedoch hatten sie einen entscheidenden Nachteil, der sie für uns Teens&Twens untauglich machte. Der DDR-Indigo-Farbstoff wusch nicht aus, wie bei "echten" Jeans.
:)
:)
Wie die ersten in der DDR gefertigten jeans hießen weiß ich nicht , mir liegt da ein anderer name im ohr, kann mich aber auch täuschen.
Ich weiß nur als ich mal aus leipzig in unser berliner büro kam, war trotz terminabsprache keiner da.
Nach einer weile kam eine schreiblkraft, die mir sagte, die sind alle in der jugendmode (geschäft lag nicht weit weg) da gibts gerade jeans.
Ich weiß nur als ich mal aus leipzig in unser berliner büro kam, war trotz terminabsprache keiner da.
Nach einer weile kam eine schreiblkraft, die mir sagte, die sind alle in der jugendmode (geschäft lag nicht weit weg) da gibts gerade jeans.
So in der Zeit um die Wende erkannten wir Wessis (pardon) die ostdeutschen Mitbürger daran,dass sie seltsam gefärbte Jeans mit Jacke trugen auch mit einem Schnitt,d er bei uns längst nicht mehr angesagt war. Nicht umsonst nahmen viele DDR-Bürger das Begrüssungsgeld, um sich endlich Original-Levi`s Jeans zu kaufen (obwohl dieser Hunderter natürlich nur als Anzahlung reichte). Olga
So in der Zeit um die Wende erkannten wir Wessis (pardon) die ostdeutschen Mitbürger daran,dass sie seltsam gefärbte Jeans mit Jacke trugen auch mit einem Schnitt,d er bei uns längst nicht mehr angesagt war. Nicht umsonst nahmen viele DDR-Bürger das Begrüssungsgeld, um sich endlich Original-Levi`s Jeans zu kaufen (obwohl dieser Hunderter natürlich nur als Anzahlung reichte). Olga
Natürlich sehnten sich die Männer lange schon nach einer echten Jeans. Denn man darf nicht vergessen die "Ostjeanssmarken" die dann einigermaßen gingen gab es ja erst die letzten Jahre u sie waren teuer, nicht jeder konnte sich diese Jeans kaufen vorallem die Jugendlichen nicht.
Das war ja auch ein Grund warum die Leute nach Ungarn gefahren sind, denn dort konnte man das alles kaufen. Wir kamen uns immer wie im "Westen" vor. Nur waren die Preise dafür horrent. Wenn man dann für jeden etwas in der Richtung gekauft hat dann blieb nicht mehr viel Geld für den Urlaub übrig, weil wir ja nur begrenzt Geld umtauschen durften.
Meine Männer hatten dann ihre Traumjeans, mein Sohn noch eine Jeansjacke und ich einen Jeansrock, denn das war damals sehr modern im Osten.
Tina