Internationale Politik Stolz auf die DDR ?
"Herr Gauck ist offensichtlich noch nicht in seiner eigenen Demokratie angekommen und kann sich deshalb nicht damit abfinden, dass in Thüringen die Wähler nicht nach seinen Vorstellungen entschieden haben." justus
Zum Glück lässt sich Gauck nicht mundet machen und redet auch der Mehrheit (insbes. der älteren Generation ostdeutscher Unterstützer des SED-Regimes) nicht nach dem Mund. Vielmehr erhebt er als ehemaliger Bürgerrechtler und Pastor für die Opfer des SED-Regimes seine Stimme. Dafür hat er die notwendige persönliche Autorität. Deshalb aber auch die Feindschaft der Linken. Der BP wirkt durch sein Wort.
Nach dem Ende des SED-Regimes, das nach dessen eigenen Vorgaben "unfehlbar" in die Zukunft steuerte (Honecker, X. Parteitag), sind m. E. nicht jene Funktionäre und Nutznießer des Regimes zu bedauern, die durch die Tätigkeit der Gauck-Behörde bis 2000 ihre Ämt verloren, sondern jene Namenlosen, die gelitten haben. Da die heutige Linkspartei beschlossen hat, die Erbfolge der SED anzutreten und derart verdruckst mit ihrer Erblast umgeht, wird sie kritischen Fragen weiterhin ausgesetzt sein. Pragmatik hin oder her, die ihr bei einigen Mandatsträgern bescheinigt wird.
Die Debatte um die Meinungsäußerung des BP Gauck wirft ein Licht auf den Stand der DDR-Aufarbeitung und zeigt wie stark ihre Bewertung lediglich biografisch bedingt ist. Stolz auf ein Staatsgebilde - Thema dieses Threads - kann weiterhin letzten Endes auch nur dort gefunden werden, wo eine Identifizierung mit dessen Ideologie, Geschichte und Tradition vorhanden ist. Diese Diskussion wird nicht geführt.
In Erinnerung habe ich einen Beitrag, in dem gefordert wird, dass neutrale Historiker sich des DDR-Erbes annehmen mögen. Das erhoffte Ergebnis eines "Neutralen" würde die Unterstützer des verblichenen Regimes m. E. aber schwer enttäuschen. Die Wahrheit ist schwer zu ertragen. Erinnerung: Die Aufarbeitung des NS-Unrechts erhielt durch ausländische Historiker Anstöße. Die bedeutendsten Hitler-Biografien wurden von britischen Historikern verfasst, nicht von deutschen. Geschichte aufarbeiten kann derjenige, der eigene Identität besitzt. Was ist denn diese DDR-Identität?
Mit Verwunderung nehme ich den Bezug auf die friedliche Revolution von 1989 zur Kenntnis z. B. bei wandersmann. Diese Vorgänge Ende 1989 hätte es ohne die Ereignisse in Polen und der Sowjetunion nie gegeben. Eine Revolution war es nicht, nur das Ende des DDR-Regimes, einer Gruppe reformunfähiger, realitätsferner alter Männer: Senil, steril, starr.
Was Mut macht sind Feststellungen wie die von Adam, dass man nicht in der DDR gelebt haben muss, um die Gültigkeit der Menschenrechte zu reklamieren. Eine glatte Selbstverständlichkeit. Aber in dieser Diskussion muss sie erst ausgesprochen werden. Dann die erlebte Wirklichkeit, die tina schildert.
In jede Diktatur gibt es die private Idylle. Es ist wichtig zu wissen, dass es sie gibt, aber als Maßstab zur Bewertung politischen Verhaltens und des Staatsbewusstseins darf Romantik und Gartenlaubenidylle bei allem Respekt allein nicht dienen.
Viele Grüße
c.
Es gibt Ehepartner, die nach vielen Jahren geschieden wurden, und auch froh waren, den Partner los zu sein.
Sie genießen ebenfalls ihre Freiheit, und trotzdem denken sie an manch schöne Stunde zurück.
Ich jedenfalls lass mir von der Vergangenheit nicht die Stimmung verderben.
justus
justus hattest du wirklich kein besseres beispiel? wenn du dieses regime was verbrecherisch gehandelt hat, mit einem geschiedenen ehepaar vergleichst, dann brauch man nicht mehr weiter reden. dann weiß man auch wo du stehst.
ja das glaub ich dir gern das die vergangenheit dich nicht interessiert, denn du genießt ja jetzt die freiheit, laut deiner aussage.
ich genieße sie auch. aber ich denke trotzdem auch an die vielen menschen die diese freiheit nicht mehr erleben durften oder nicht mehr nutzen konnten so wie du. wie all die jahrgänge die zu dem zeitpunkt nicht mehr gelebt haben. meine großeltern hätten gern die einheit erlebt, die vielen die vor der rente gestorben sind, die die an der mauer erschossen wurden, die menschen die 1989 schon zu alt oder krank waren um sich noch was von der welt ansehen zu können.
also es gab menschen die nie die freiheit erleben durften und das wegen diesem staat, an den du dich so gern erinnerst.
tina
Also Bitte Tina, so laß ich mir "meinen Justus" runterputzen. D U bist definitiv keine Instanz, die darüber befindet, welche Vergleiche statthaft oder unangebracht sind. Ich les Deine Beiträge aufmerksam und finde viel authentisches, manches Nachdenklich machende aber eben auch viele Klischees, die Du alle bedienst. Du magst bei den "B"dams viel Kopfnicken ernten, aber ich als Kindskopf liebe die feinsinnige Ausdrucksweise von Justus sehr, bin aber auch sicher, er bedarf meines "Beistandes" nicht, freut sich aber gewiss über "Fanpost"
Es gibt Ehepartner, die nach vielen Jahren geschieden wurden, und auch froh waren, den Partner los zu sein.
Sie genießen ebenfalls ihre Freiheit, und trotzdem denken sie an manch schöne Stunde zurück.
Ich jedenfalls lass mir von der Vergangenheit nicht die Stimmung verderben.
justus
justus hattest du wirklich kein besseres beispiel? wenn du dieses regime was verbrecherisch gehandelt hat, mit einem geschiedenen ehepaar vergleichst, dann brauch man nicht mehr weiter reden. dann weiß man auch wo du stehst.
ja das glaub ich dir gern das die vergangenheit dich nicht interessiert, denn du genießt ja jetzt die freiheit, laut deiner aussage.
ich genieße sie auch. aber ich denke trotzdem auch an die vielen menschen die diese freiheit nicht mehr erleben durften oder nicht mehr nutzen konnten so wie du. wie all die jahrgänge die zu dem zeitpunkt nicht mehr gelebt haben. meine großeltern hätten gern die einheit erlebt, die vielen die vor der rente gestorben sind, die die an der mauer erschossen wurden, die menschen die 1989 schon zu alt oder krank waren um sich noch was von der welt ansehen zu können.
also es gab menschen die nie die freiheit erleben durften und das wegen diesem staat, an den du dich so gern erinnerst.
tina
Tina, so wie ich das verstehe erinnert sich Justus gerne an seine ganz private und persönliche Zeit, die er in der DDR mit seiner Familie erlebt hat. Den politischen Background lässt er da mal außen vor. Ich kann das vollkommen verstehen, unabhängig vom Regime hat man doch auch seine ganz privaten Stunden im Kreise der Familie und mit Freunden, an die man sich gerne zurückerinnert, an seine Kindheit usw. Das ist das eigene Leben, das ist einem doch etwas wert und man hat das Beste aus dem negativen politischen Hintergrund heraus geholt. Daran erinnert man sich, eben an diese schönen Stunden!
Klaro
Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Tina, so wie ich das verstehe erinnert sich Justus gerne an seine ganz private und persönliche Zeit, die er in der DDR mit seiner Familie erlebt hat. Den politischen Background lässt er da mal außen vor. Ich kann das vollkommen verstehen, unabhängig vom Regime hat man doch auch seine ganz privaten Stunden im Kreise der Familie und mit Freunden, an die man sich gerne zurückerinnert, an seine Kindheit usw. Das ist das eigene Leben, das ist einem doch etwas wert und man hat das Beste aus dem negativen politischen Hintergrund heraus geholt. Daran erinnert man sich, eben an diese schönen Stunden!
Klaro
Ja Klaro,seltsam,dass das nicht verstanden und akzeptiert wird.
LG Inga
Klaro
Ja Klaro,seltsam,dass das nicht verstanden und akzeptiert wird.
LG Inga
Zum Glück lässt sich Gauck nicht mundet machen und redet auch der Mehrheit (insbes. der älteren Generation ostdeutscher Unterstützer des SED-Regimes) nicht nach dem Mund. Vielmehr erhebt er als ehemaliger Bürgerrechtler und Pastor für die Opfer des SED-Regimes seine Stimme. Dafür hat er die notwendige persönliche Autorität. Deshalb aber auch die Feindschaft der Linken. Der BP wirkt durch sein Wort.
Stolz auf ein Staatsgebilde - Thema dieses Threads - kann weiterhin letzten Endes auch nur dort gefunden werden, wo eine Identifizierung mit dessen Ideologie, Geschichte und Tradition vorhanden ist. Diese Diskussion wird nicht geführt.
Was Mut macht sind Feststellungen wie die von Adam, dass man nicht in der DDR gelebt haben muss, um die Gültigkeit der Menschenrechte zu reklamieren. Eine glatte Selbstverständlichkeit. Aber in dieser Diskussion muss sie erst ausgesprochen werden. Dann die erlebte Wirklichkeit, die tina schildert.
In jede Diktatur gibt es die private Idylle. Es ist wichtig zu wissen, dass es sie gibt, aber als Maßstab zur Bewertung politischen Verhaltens und des Staatsbewusstseins darf Romantik und Gartenlaubenidylle bei allem Respekt allein nicht dienen.
Viele Grüße
c.
carlos du sprichst mir aus dem herzen.
es ist einfach nur traurig was man nach 25 jahren dem ende der diktatur immer noch hören muss von einigen ehemaligen DDR-bürgern. es ist das gleiche was man damals gehört hat, was man uns damals weismachen wollte. die taktik die sie anwenden, kommt mir sehr bekannt vor.
was mich am meisten ärgert ist, das diese leute, wie du schon sagst, die private idylle, die es natürlich auch in einer diktatur gibt, sonst würde man das garnicht aushalten, als maßstab zur bewertung nehmen. sie benutzen es um alles schön zu reden, und lenken damit vom thema ab.
ich kann nur sagen, diese "sogenannten" linken, haben mich damals schon enttäuscht u jetzt wieder. sie haben mir jede illusion, was ich unter links verstehe genommen. sie haben mein bild von einem sozialismus zerstört.
ihnen werde ich nie mehr trauen und da diese leute immer noch in der linkspartei sitzen, kann man dieser partei weder trauen noch sie unterstützen. und genau das sind auch die zweifel die gauck anspricht. er spricht damit in unseren namen, also die gegen dieses regime waren. er will wie wir das das alles nicht vergessen wird, wie es gern die ehemaligen linientreuen hätten. das ist meine meinung, nur meine. die zeit das ich den mund halten musste ist gott sei dank vorbei.
tina
@ Tina1
Merkst Du eigentlich nicht selber, dass Du in Deinen Beiträgen genau in der gleichen Sprache derer argumentierst, die Du stets als linientreue SED-Apparatschiks bezeichnest?
Die Freiheit der Rede, die wir uns 89 erstritten haben, gibt Dir die Möglichkeit, das alles zu schreiben. Dennoch sollte man immer auch wägen, ob man damit auch das Recht besitzt, in dieser Art über andere richten zu dürfen, wie Du es tust.
Merkst Du eigentlich nicht selber, dass Du in Deinen Beiträgen genau in der gleichen Sprache derer argumentierst, die Du stets als linientreue SED-Apparatschiks bezeichnest?
Die Freiheit der Rede, die wir uns 89 erstritten haben, gibt Dir die Möglichkeit, das alles zu schreiben. Dennoch sollte man immer auch wägen, ob man damit auch das Recht besitzt, in dieser Art über andere richten zu dürfen, wie Du es tust.
eine diskussion lebt davon das man seine meinung sagt. und wenn ich das beispiel unpassend finde, dann ist das meine meinung und die
darf gesagt werden. und ich bediene mich keinen klischees, sondern ich rede davon was ich erlebt habe und was ich weiß über das regime und dieser zeit. ich habe ja schließlich 40 jahre dieses system erlebt.
ich habe überhaupt nichts dagegen wenn dir die "feinsinnige ausdrucksweise" von justus gefällt. ich freue mich sogar. und er feut sich bestimmt auch das er einen neuen fan bekommen hat.
mir geht es hier aber nicht um feinsinnige ausdrucksweisen sondern um das thema:" Stolz auf die DDR? und du wirst es nicht glauben, ich werde immer sagen was ich denke, auch wenn es kein "kopfnicken" gäbe!
tina
darf gesagt werden. und ich bediene mich keinen klischees, sondern ich rede davon was ich erlebt habe und was ich weiß über das regime und dieser zeit. ich habe ja schließlich 40 jahre dieses system erlebt.
ich habe überhaupt nichts dagegen wenn dir die "feinsinnige ausdrucksweise" von justus gefällt. ich freue mich sogar. und er feut sich bestimmt auch das er einen neuen fan bekommen hat.
mir geht es hier aber nicht um feinsinnige ausdrucksweisen sondern um das thema:" Stolz auf die DDR? und du wirst es nicht glauben, ich werde immer sagen was ich denke, auch wenn es kein "kopfnicken" gäbe!
tina
Klaro hast du meine beiträge alle gelesen? denn ich habe auf das was du hier schreibst u fragst schon vielfach geantwortet. ich habe das sehr ausführlich getan.
nun nochmal aber sehr verkürzt. ich kann doch das gleiche schreiben wie er, was ich schon mehrfach getan habe. ich habe genau auch gute erinnerungen an meine kindheit, meine schulzeit, an wunderschönen treffs mit freunden. ich habe schöne jahre im kreis meiner familie gelebt. wir haben gefeiert, gelacht u getanzt. das ist doch normal das man sein leben trotzdem gelebt hat. wie du schon gesagt hast, man hat einfach das beste draus gemacht. und es ist ganz normal das man sich daran gern erinnert. darüber kann man auch reden, was ja getan wird. das beanstandet doch niemand?
aber bei diesem thema hier geht es doch nicht um unser privatleben, so sehe ich das, wenn man den titel des threads liest(" Stolz auf die DDR ?") sondern um das DDR-regime und die politik die sie geführt haben.
ansonsten hätte der titel heißen müssen: "welche schönen erinerungen habt ihr vom leben in der DDR?" nur mal als beispiel...
der thread steht übrigens im politischen teil des forums.
vielleicht liest du mal den kommentar von carlos, der bringt auch antworten auf deine fragen.
tina
nun nochmal aber sehr verkürzt. ich kann doch das gleiche schreiben wie er, was ich schon mehrfach getan habe. ich habe genau auch gute erinnerungen an meine kindheit, meine schulzeit, an wunderschönen treffs mit freunden. ich habe schöne jahre im kreis meiner familie gelebt. wir haben gefeiert, gelacht u getanzt. das ist doch normal das man sein leben trotzdem gelebt hat. wie du schon gesagt hast, man hat einfach das beste draus gemacht. und es ist ganz normal das man sich daran gern erinnert. darüber kann man auch reden, was ja getan wird. das beanstandet doch niemand?
aber bei diesem thema hier geht es doch nicht um unser privatleben, so sehe ich das, wenn man den titel des threads liest(" Stolz auf die DDR ?") sondern um das DDR-regime und die politik die sie geführt haben.
ansonsten hätte der titel heißen müssen: "welche schönen erinerungen habt ihr vom leben in der DDR?" nur mal als beispiel...
der thread steht übrigens im politischen teil des forums.
vielleicht liest du mal den kommentar von carlos, der bringt auch antworten auf deine fragen.
tina
...so verbiestert an den Begriffen von "DDR Regime", dem damals herrschendem System, dem Unrecht festhalten. Da bleibt doch keine Zeit mehr zum leben, keine zur Freude. Nee, so möchte ich mal nicht werden. Zu faul, Worte "groß" zu schreiben. Das kleinste Manko. Viel schwerer wiegt das "alles niedermachen", das vermischen vom gehörten mit erlebtem und Wahrheiten nicht zu kennen oder zu vergessen. Im "SPON" verfolge ich eine Diskussion worin es um die NVA geht. Ja, sie hat, im Gegensatz zur Bundeswehr keinen Schuß abgegeben, kein Land bombardiert und keinen Krieg geführt. Keine Angst, ich bin drauf gefasst, ja die Mauertoten. Auch dazu hatte ich schon geschrieben. Nein, Du hast Unrecht, man musste kein 1000% tiger sein um an die Grenze zu müssen, es reichte schon, wenn man keine "Westverwandtschaft" hatte. Wer verurteilt einen 18 jährigen, der dort seine vermeintliche Pflicht getan hat? Du und der BP, alles eine Sorte, Zeit, sich anderem zu widmen, diese Diskussion ist mit meiner Medikation nicht kompatibel und mein Verbrauch an Beta Blockern definitiv zu hoch.
(Nein, ein neuer Fan vom Justus bin ich nicht, ich schätze ihn schon recht lange)
(Nein, ein neuer Fan vom Justus bin ich nicht, ich schätze ihn schon recht lange)