Internationale Politik Stolz auf die DDR ?
Einmal pro Jahr, am 17. Juni immer, nannte man die theatralisch "Brüder und Schwestern im Osten", und weinte bitterlich um sie und prangerte deren Schicksal an. In Wirklichkeit waren sie euch in all den Jahren im großen und ganzen doch sch...egal, wie es die Realität nach dem Anschluss von 1990 eindrucksvoll zeigte.
Das ist wirklich der größte Schwachsinn, den ich hier gelesen habe. Deine Ignoranz ist wirklich zum Kotzen.
Meine Mutter kam aus Dresden und lebte mit meinem Vater in seiner Heimatstadt Hamburg. Von einem Tag auf den anderen konnte sie ihre Eltern und Geschwister und wir Kinder unsere Großeltern nicht mehr sehen.
Selbst zur Beerdigung ihres Vaters durfte sie nicht einreisen.
Meine Mutter hat ihr Trinkgeld als Kellnerin gespart damit sie Pakete schicken konnte und Familienurlaub gab es über Jahre nicht, damit wenigstens meine Mutter nach Prag reisen konnte in der Hoffnung dort ihre Geschwister treffen zu können.
Ich kenne viele " Wessifamilien" die auf einiges verzichtet haben, damit sie ihre Verwandten mal in den Arm nehmen konnten.
ich gebe dir recht es ist wirklich der größte schwachsinn was dieser mann von sich gibt. man kann sich auch nicht erklären, woher er diesen schwachsinn bezieht?
deinen beispielen kann ich nur zustimmen u da gab es tausende davon. ich möchte kurz darauf eingehen u. meine erlebnisse in der richtung erzählen. als kind habe ich erleben müsssen das unser klassenlehrer(ein Bayer) nicht mal zu seiner mutter durfte als sie dann schwer krank war, auch nicht zur beerdigung. mein mann durfte nicht seine großeltern besuchen obwohl er diesen kontakt so gebraucht hat, da seine mutter als er 10 jahre war gestorben ist. und das blieb dann so bis sie gestorben sind. er hat sie dann 15 jahre garnicht mehr sehen können, denn sie konnten aus gesundheitlichen gründen nicht mehr in die DDR reisen. mein vater hatte keine möglichkeit sich mit seiner tochter zu treffen, denn er durfte nicht rüber und sie durfte nicht in die DDR einreisen weil sie geflüchtet war. mein mann und ich durften nie unsere tanten u deren kinder besuchen. als die grenzen aufgingen waren sie gestorben. dieses regime hat unmenschliches mit den menschen gemacht. und da könnte man noch vieles erzählen.....
um beim thema zu bleiben, kann ich nur sagen das auch meine tante, die schwester meiner mutter die selber kaum was hatte, hat ihre familie im osten immer unterstützt. sie hat alles mögliche getan um uns zu helfen u hat dabei selber auf einiges verzichten müssen. vorallem wenn sie auf besuch kam hat sie lange darauf gespart um jeden eine kleinigkeit mit bringen zu können. das gleiche haben die tanten meines mannes getan.
aber nicht nur verwandte haben uns in der DDR geholfen, sondern viele fremde menschen. ich und viele andere im osten haben diese hilfen erleben dürfen. sie haben versucht den kindern einige kleine wünsche zu erfüllen. man half vorallem indem man uns kaffee schickte, der im osten sehr, sehr teuer war, 40M im gegensatz zu 8 DM im westen und strumpfhosen die 10M und sie im westen aber schon für weniger als 5DM gab.
diese große hilfsbereitschaft der westdeutschen habe ich und alle anderen die im lager waren, dann auch erleben dürfen, was ich schon berichtet habe. und das haben mir alle freunde aus anderen lagern bestätigt. viele haben eine patenschaft zu ostdeutschen familien übernommen, wo der kontakt heute noch besteht.
wenn man das alles erlebt hat, ist es einfach ein skandal wie dieser mensch über die menschen im westen urteilt.
tina
das stimmt so aber nicht, er hat das Recht und die Pflicht politisch zu handeln.......und er hat auch das Recht, seine Meinung zu äußern!
Aber er darf nicht im Sinne einer Partei tätig werden und für deren Meinung oder Ziel werben, oder sie diskreditieren oder was auch immer!
Edita
Genauso sehe ich das auch. Der Bundespeäsident hat das Recht auf eine eigene Meinung und darf sie auch äußern, wie jeder Bürger.
adam
..das ist auch meine Meinung. Der Job wäre doch sinnlos wenn er nichts zu sagen hätte. Er hat sogar die Pflicht sich politisch zu äußern, so wie es schon Edita erwähnt hat. Außerdem gibt es ja schließlich die Meinungsfreiheit für alle, warum soll sie für ihn nicht zutreffen? Die Leute die ihm das absprechen wollen würden aber ganz anders reagieren wenn er das sagen würde was ihnen genehm ist. Dann dürfte er alles. Dann gäbe es bestimmt keine Diskussion
darüber?
Tina
Der Bundespräsident mischt sich ins demokratische Kräftespiel ein, wenn er einen linken Ministerpräsidenten ablehnt. Das steht ihm nicht zu. Die deutsche Einheit ist viel weiter, als es die Debatte über den Unrechtsstaat vermuten lässt.
Gauck darf sehr wohl Zweifel über Linke äußern
"Von Gauck in dieser Frage Schweigsamkeit zu erwarten hieße, seine biografischen und politischen Wurzeln zu ignorieren. Wenn jemand das Recht, ja die Pflicht hat, dazu eindeutig Stellung zu beziehen, dann dieser parteilose Theologe, Publizist und Erste Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde, in dessen Lebenslauf sich die Teilung wie die Wiedervereinigung Deutschlands beeindruckend widerspiegeln.
Mit seinem Fragezeichen, ob man den Linken schon so weit vertrauen kann, dass sie einen Ministerpräsidenten stellen soll, steht Gauck nicht alleine da. Immerhin waren es die Grünen aus Thüringen, die darauf bestanden haben, dass die Linkspartei in einer gemeinsamen Erklärung die DDR als Unrechtsstaat bezeichnet. Die darauf entbrannte Diskussion unter den Linken gibt dem Bundespräsidenten in seinen Zweifeln doch recht.
Der Bundespräsident darf nicht schweigen. Seine Kritiker haben sich ja auch nicht beschwert, als Gauck den Rechtsextremen zurief "euer Hass ist uns Ansporn".
Des Präsidenten schärfste Waffe ist das Wort. Und das soll er ergreifen, wann immer er es für nötig hält."
Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"und als Bundespräsident hat er sich nicht in die Politik einzumischen."
Eindeutig FALSCH !
Das Bundesverfassungsgericht hat vor nicht allzu langer Zeit im Zusammenhang mit einer Klage der NPD eine eindeutige Feststellung getroffen.
Der Bundespräsident darf - besser muss - sich in die Politik einmischen.
Wie er diese Rolle mit Leben erfüllt, entscheidet der Amtsinhaber grundsätzlich selbst.
Auch andere Bundespräsidenten haben das getan.
Z.B. Roman Hezog 1997 in seiner "Ruck"-Rede oder 2008 Horst Köhler, als er die Bundesregierung aufforderte,eine radikale Steuerreform als Teil einer mutigen "Agenda 2020" in Angriff zu nehmen.
Oder Weizsäcker, als er von "Machtversessenheit" und "Machtvergessenheit" der deutschen Parteipolitik sprach mit deutlichen Hinweisen auf Kanzler Kohl.
Der Bundespräsident hat der Linkspartei- wie z.B. der Genosse Bernd Riexinger verkündet- keinen Schaden zugefügt.
Schaden fügt sich diese Partei selber zu, indem sie zulässt, dass z.B. ehemalige Spione des DDR- Geheimdienstes in höheren Ämtern sitzen und die Wähler belogen haben, indem sie es verschwiegen.
Die Linkspartei hat keinen Sonderstatus der Unantastbarkeit - sie steht nicht unter "Naturschutz", nur weil es der Partei und einigen Gefolgsleuten nicht gefällt, kritisiert zu werden.
Aber - die Aufregung um diese furchtbare Tat des Bundespräsidenten wird sich legen - der Bundespräsident nimmt ja kein Blatt v.d. Mund und wird sich auch wieder einmischen - und wenn nicht ausgerechnet die unantastbare Linkspartei kritisiert wird, kannst du-oder Lindensee oder wandersmann ... vielleicht den BuPrä loben.
Gauck hat für diese Bemerkungen einen Zeitpunkt gewählt, zu welchem gerade die Mitgliederbefragung innerhalb der Thüringer SPD-Mitglieder zu einer möglichen Koalition mit den Linken stattfindet. Und indem er dies ausgerechnet jetzt zum Besten gibt, mischt er sich in die Tagespolitik ein, und ergreift sogar noch einseitig Partei.
Sein zweiter Fehler ist der, dass er mit dem Satz:
ALLE DDR-Bürger seiner Generation vereinnahmt, und unterstellt, ALLE diese Menschen haben zu diesem Thema die gleiche Meinung, wie er selbst. Dass dem nicht so ist, müsste auch Gauck bekannt sein, weshalb er diese weltfremde und geschichtsverzerrende These dennoch brachte, weiß vermutlich nur er selbst.
Mit diesen beiden Formulierungen hat Gauck in seiner Funktion als BP ganz klar die rote Linie überschritten, diesbezüglich bin ich bei Herrn Schorlemmer.
Sein zweiter Fehler ist der, dass er mit dem Satz:
„Menschen, die die DDR erlebt haben und in meinem Alter sind, die müssen sich schon ganz schön anstrengen, um dies zu akzeptieren.”
ALLE DDR-Bürger seiner Generation vereinnahmt, und unterstellt, ALLE diese Menschen haben zu diesem Thema die gleiche Meinung, wie er selbst. Dass dem nicht so ist, müsste auch Gauck bekannt sein, weshalb er diese weltfremde und geschichtsverzerrende These dennoch brachte, weiß vermutlich nur er selbst.
Mit diesen beiden Formulierungen hat Gauck in seiner Funktion als BP ganz klar die rote Linie überschritten, diesbezüglich bin ich bei Herrn Schorlemmer.
Aber er darf nicht im Sinne einer Partei tätig werden und für deren Meinung oder Ziel werben, oder sie diskreditieren oder was auch immer!Ja und das Prinzip hat er durchbrochen, da er Zweifel an einer Partei geäußert hat. Karl
Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
So sehe ich es auch.
Inga
Inga
Der Bürger GAuck hat wie wir alle das Recht auf eine freie Meinung, aber muss als Präsident dieses Landes sich hüten, dieselbe zu Gunsten oder zu Lasten irgendwelcher Parteien zu äussern und damit evtl. auch noch Menschen zu veranlassen,dies oder jenes zu wählen oder zu tun.
Ich hatte von Anfang an Bedenken bei diesem Bürger Gauck,dass er dies nicht durchhalten wird, weil er ein eitler Mann ist, der sich selbst gerne reden hört und pastoralen Stil mit dem der Diplomatie verwechselt, die er wohl nie mehr erlernen wird.
Es ist auch unsinnig, solche Aussagen nach 25 Jahren zu machen, zumal sich die Partei Die Linke ja schon in einigen Bundesländern als guter Kooperationspartner herausstellte und auch diese Partei erst dann normal wird, wenn sie die Chancen dazu erhält. WAnn sollte das denn sein? In 50 Jahren?
Der Wähler bestimmt, was hier gemacht wird und nicht der Präsident Gauck oder sonst wer, der auch versucht, mit solchen Einwänden seine eigene Lebensproblematik am Köcheln zu halten.
Der Schuss kann ja nach hinten losgehen - und einen Mitleidseffekt für die Linke zur Folge haben. Herr Ramelow ist ja kein ehemaliges SED-Mitglied und stand nie mit der Knarre an der Grenze - er ist ein Wessi mit klassischer Gewerkschaftsausbildung usw.
Die jungen Leute (also alle, die 40 Jahre und jünger sind) interessiert dies sowieso nicht mehr - wenn überhaupt, denen diese in den Kategorien Nord-Süd, aber sicher nicht mehr Ost-West, es sei denn geografisch. Olga
Ich hatte von Anfang an Bedenken bei diesem Bürger Gauck,dass er dies nicht durchhalten wird, weil er ein eitler Mann ist, der sich selbst gerne reden hört und pastoralen Stil mit dem der Diplomatie verwechselt, die er wohl nie mehr erlernen wird.
Es ist auch unsinnig, solche Aussagen nach 25 Jahren zu machen, zumal sich die Partei Die Linke ja schon in einigen Bundesländern als guter Kooperationspartner herausstellte und auch diese Partei erst dann normal wird, wenn sie die Chancen dazu erhält. WAnn sollte das denn sein? In 50 Jahren?
Der Wähler bestimmt, was hier gemacht wird und nicht der Präsident Gauck oder sonst wer, der auch versucht, mit solchen Einwänden seine eigene Lebensproblematik am Köcheln zu halten.
Der Schuss kann ja nach hinten losgehen - und einen Mitleidseffekt für die Linke zur Folge haben. Herr Ramelow ist ja kein ehemaliges SED-Mitglied und stand nie mit der Knarre an der Grenze - er ist ein Wessi mit klassischer Gewerkschaftsausbildung usw.
Die jungen Leute (also alle, die 40 Jahre und jünger sind) interessiert dies sowieso nicht mehr - wenn überhaupt, denen diese in den Kategorien Nord-Süd, aber sicher nicht mehr Ost-West, es sei denn geografisch. Olga
Ja und das Prinzip hat er durchbrochen, da er Zweifel an einer Partei geäußert hat. Karl
Er hat nicht an der gesamten Partei Zweifel geäußert, sondern er hat nur an dem Teil der Partei Zweifel geäußert, der " in Teilen die Nachfolge der alten SED angetreten hat " , und das muß m.A.n. in diesem Falle erlaubt sein ! Die Linke muß das ja nicht auf sich sitzen lassen, sie kann doch beweisen und die Gemüter beruhigen, daß das Problem SED auch in der Linken längst ausgemerzt ist! Aber kann sie das wirklich???
Edita
Gauck hat für diese Bemerkungen einen Zeitpunkt gewählt, zu welchem gerade die Mitgliederbefragung innerhalb der Thüringer SPD-Mitglieder zu einer möglichen Koalition mit den Linken stattfindet. Und indem er dies ausgerechnet jetzt zum Besten gibt, mischt er sich in die Tagespolitik ein, und ergreift sogar noch einseitig Partei.
Sein zweiter Fehler ist der, dass er mit dem Satz:
„Menschen, die die DDR erlebt haben und in meinem Alter sind, die müssen sich schon ganz schön anstrengen, um dies zu akzeptieren.”
ALLE DDR-Bürger seiner Generation vereinnahmt, und unterstellt, ALLE diese Menschen haben zu diesem Thema die gleiche Meinung, wie er selbst. Dass dem nicht so ist, müsste auch Gauck bekannt sein, weshalb er diese weltfremde und geschichtsverzerrende These dennoch brachte, weiß vermutlich nur er selbst.
Mit diesen beiden Formulierungen hat Gauck in seiner Funktion als BP ganz klar die rote Linie überschritten, diesbezüglich bin ich bei Herrn Schorlemmer.
Da bin ich ganz klar bei Dir, wandersmann_1.
Erstens und auch Zweitens.