Internationale Politik Stolz auf die DDR ?
"Kollektiv der sozialistischen Arbeit"
war eine kollektive Auszeichnung in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).
Die Auszeichnung als Kollektiv der sozialistischen Arbeit wurde jährlich zuerkannt. Die Mitglieder des ausgezeichneten Kollektivs erhielten eine Medaille. Von 1971 bis 1975 gab es eine Ehrenspange für ununterbrochene Verteidigung des Titels „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ über den Zeitraum des Fünfjahrplans, ab 1979 nach fünfmaliger ununterbrochener Verteidigung eine besondere Spange.
Um den Titel zuerkannt zu bekommen, mussten die Kollektive, Brigaden, Abteilungen und anderweitig bezeichneten Teams in Wirtschaft, Lehre, Kunst, Kultur, Militär usw. abrechenbare Anforderungen erfüllen. Es ging um die Erfüllung politischer, kultureller und fachlicher Ansprüche sowie die Einhaltung sozialistischer Moral und Ethik. Der Titel wurde nach Erteilung jährlich verteidigt, konnte auch aberkannt werden. Neben der Erfüllung – oft auch Übererfüllung – des heruntergebrochenen Volkswirtschaftsplans im sozialistischen Wettbewerb gehörte zu den Anforderungen, dass die Kollektive z. B. auch gemeinsame kulturelle Aktivitäten nachweisen mussten. Die Kollektive gingen gemeinsam ins Kino oder Theater, um die Punkte für die Anerkennung als Kollektiv der sozialistischen Arbeit zu sammeln.
Der Titel wurde den Kollektiven von der Betriebsleitung mit Zustimmung der Betriebsgewerkschaftsleitung (BGL) oder bei Jugendkollektiven mit Zustimmung der FDJ-Leitung zuerkannt. Die Mitglieder erhielten eine Urkunde, die Medaille und eine Prämie, deren Höhe im Betriebskollektivvertrag (BKV) zwischen Betriebsleitung und Gewerkschaftsleitung vereinbart war."
Auch das diktierte man einfach den Werktätigen auf und es war vollkommen uninteresssant ob die Menschen das wollten oder nicht.
Es war auch uninteressant ob man hinter der Planerfüllung stand oder nicht. Der Staat konnte sich nicht vorstellen das für die Menschen nur der kleine Prämienbeitrag der die "Jahresendprämie" aufstockte interessant war. Es ging dem Staat also nicht nur um die Produktionssteigerung, denn ich habe in keiner Produktion gearbeitet sondern in der EDV- Abteilung des Betriebes als Operator, sondern es ging ihnen viel mehr darum das die Angestellten u Arbeiter in ihrer Freizeit in ihrem Sinne beschäftigt wurden. Die Kollektive wurden also gezwungen in ihrer Freizeit kollektive Zusammenkünfte durchzuführen. Es war also wieder ein Zwang, denn nur wenn das geschah bekam man auch den Titel und das Geld.
Ich kann darüber viel erzählen, denn ich war ein sogenannter "Kulturobmann", der die Aufgabe hatte diese Treffs zu organisieren, was mit einem Bericht im "Kollektivtagebuch" endete. Ich habe mich für diesen Posten entschieden weil dann bei der "Urlaubsplatzvergabe" meines Betriebes, die sehr dürftig war, diese Tätigkeit anerkannt wurde. Nur so haben ich meine 2 Ungarnurlaubsplätze u. 3 anderweilige Plätze bekommen und das bei einer 20 jährigen Betriebszugehörigkeit. Viele gingen leer aus.
Wir haben also, wie immer, das Beste draus gemacht u uns trotzdem köstlich amüsiert. Aber trotzdem war es ein Zwang und ein Entscheiden über die Köpfe der Menschen. Übrigends haben wir jedes Jahr den Titel erreicht, für uns war es ja einfach, für die Produktionsarbeiter bestimmt nicht.
Tina
Kollektiv der sozialistischen Arbeit
war eine kollektive Auszeichnung in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).
Die Auszeichnung als Kollektiv der sozialistischen Arbeit wurde jährlich zuerkannt. Die Mitglieder des ausgezeichneten Kollektivs erhielten eine Medaille. Von 1971 bis 1975 gab es eine Ehrenspange für ununterbrochene Verteidigung des Titels „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ über den Zeitraum des Fünfjahrplans, ab 1979 nach fünfmaliger ununterbrochener Verteidigung eine besondere Spange.
Um den Titel zuerkannt zu bekommen, mussten die Kollektive, Brigaden, Abteilungen und anderweitig bezeichneten Teams in Wirtschaft, Lehre, Kunst, Kultur, Militär usw. abrechenbare Anforderungen erfüllen. Es ging um die Erfüllung politischer, kultureller und fachlicher Ansprüche sowie die Einhaltung sozialistischer Moral und Ethik. Der Titel wurde nach Erteilung jährlich verteidigt, konnte auch aberkannt werden. Neben der Erfüllung – oft auch Übererfüllung – des heruntergebrochenen Volkswirtschaftsplans im sozialistischen Wettbewerb gehörte zu den Anforderungen, dass die Kollektive z. B. auch gemeinsame kulturelle Aktivitäten nachweisen mussten. Die Kollektive gingen gemeinsam ins Kino oder Theater, um die Punkte für die Anerkennung als Kollektiv der sozialistischen Arbeit zu sammeln.
Der Titel wurde den Kollektiven von der Betriebsleitung mit Zustimmung der Betriebsgewerkschaftsleitung (BGL) oder bei Jugendkollektiven mit Zustimmung der FDJ-Leitung zuerkannt. Die Mitglieder erhielten eine Urkunde, die Medaille und eine Prämie, deren Höhe im Betriebskollektivvertrag (BKV) zwischen Betriebsleitung und Gewerkschaftsleitung vereinbart war."
Auch das diktierte man einfach den Werktätigen auf und es war vollkommen uninteresssant ob die Menschen das wollten oder nicht.
Es war auch uninteressant ob man hinter der Planerfüllung stand oder nicht. Der Staat konnte sich nicht vorstellen das für die Menschen nur der kleine Prämienbeitrag der die "Jahresendprämie" aufstockte interessant war. Es ging dem Staat also nicht nur um die Produktionssteigerung, denn ich habe in keiner Produktion gearbeitet sondern in der EDV- Abteilung des Betriebes als Operator, sondern es ging ihnen viel mehr darum das die Angestellten u Arbeiter in ihrer Freizeit in ihrem Sinne beschäftigt wurden. Die Kollektive wurden also gezwungen in ihrer Freizeit kollektive Zusammenkünfte durchzuführen. Es war also wieder ein Zwang, denn nur wenn das geschah bekam man auch den Titel und das Geld.
Ich kann darüber viel erzählen, denn ich war ein sogenannter "Kulturobmann", der die Aufgabe hatte diese Treffs zu organisieren, was mit einem Bericht im "Kollektivtagebuch" endete. Ich habe mich für diesen Posten entschieden weil dann bei der "Urlaubsplatzvergabe" meines Betriebes, die sehr dürftig war, diese Tätigkeit anerkannt wurde. Nur so haben ich meine 2 Ungarnurlaubsplätze u. 3 anderweilige Plätze bekommen und das bei einer 20 jährigen Betriebszugehörigkeit. Viele gingen leer aus.
Wir haben also, wie immer, das Beste draus gemacht u uns trotzdem köstlich amüsiert. Aber trotzdem war es ein Zwang und ein Entscheiden über die Köpfe der Menschen. Übrigends haben wir jedes Jahr den Titel erreicht, für uns war es ja einfach, für die Produktionsarbeiter bestimmt nicht.
Tina
Kollektiv der sozialistischen Arbeit
ich habe nie etwas von "aberkennen" gehört, aber alle Mitglieder mussten in der DSF (Deutsch Sowjetischen Freundschaft Mitglied) sein. Sonst gab es keinen Titel und kein Geld! Ich wurde nie soz. Kollektiv, weil wir ein Mitglied hatten der mit den "Russen" nichts zu tun haben wollte! Er war in der Bauernpartei, Feuerwehrführer, wurde nicht verfolgt und hatte studiert! Das gab es auch! (In den Jahren 1979 bis zur Wende)
[quote=circe] aber alle Mitglieder mussten in der DSF (Deutsch Sowjetischen Freundschaft Mitglied) sein. Sonst gab es keinen Titel und kein Geld! Ich wurde nie soz. Kollektiv, weil wir ein Mitglied hatten der mit den "Russen" nichts zu tun haben wollte! [quote]
Meines Wissens waren die meisten auch Mitglied in der DSF, auch das lief alles wie automatisch. Kaum einer wollte negativ auffallen und sich den Entwicklungsweg für die Zukunft versperren. Wie gesagt ich habe keine Erinnerung mehr wie das ablief, es war einfach so das man irgendwann Mitglied wurde.
Tina
Meines Wissens waren die meisten auch Mitglied in der DSF, auch das lief alles wie automatisch. Kaum einer wollte negativ auffallen und sich den Entwicklungsweg für die Zukunft versperren. Wie gesagt ich habe keine Erinnerung mehr wie das ablief, es war einfach so das man irgendwann Mitglied wurde.
Tina
Die Sozialistische Internationale wurde beschworen, aber über einen nationalistischen Schulterschluß der Gesellschaft propagiert. Nationalismus von oben nach unten und über Feindbilder wurde die Abgrenzung zu anderen Völkern begründet. So konnte den Bürgern das Negative von nationalistischen Weltanschauungen nicht nahe gebracht werden und eine Vergangenheitsbewältigung nicht stattfinden. Nur immer wieder der Spruch vom antifaschistischen Staat und die Verleugnung von Verantwortung, im krassen Gegensatz zur offiziellen Ausländerfeindlichkeit der SED-Regierung, der die Bürger nicht entgehen konnten, auch durch Mangel an Information und Vergleichsmöglichkeiten.
übersetzt meint dieser gequirlte unsinn wohl , dass die DDR die
eigentliche , natürliche nachfolge zum faschismus bildete und
die menschen der DDR das einfach nur nicht mitbekamen , weil sie
hermetisch von der restlichen welt abgeschottet waren .
dumm wie sie gehalten wurden ...
... war , nach der Wende , natürlich Orientierungslosigkeit die Folge, unvorstellbar für den Bürger der Bundesrepublik, die Flut an Information, die durch die DDR-Bürger verarbeitet und eingeordnet werden sollte.
und weil die doofen DDR-BürgerInnen z.t. bis heute nicht im chor der
stets brilliant informierten geschichtsrevisionisten von adam und
carlos1 mitsingen wollen ...
muss :
energisch daran gearbeitet (werden), um eine Verarbeitung möglich zu machen.
für diese und andere selbstlose unverschämtheiten sollten die
dümmlichen ex-DDRler doch bitte etwas mehr begeisterung zeigen .
sitting bull
Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nun Kommunisten wie dir haben die DDRler jedenfalls kräftig in den Hintern getreten Kälbchen!!!
Zeigt das doch das sie ein gesundes Gespür für das Wesentliche hatten.
Zeigt das doch das sie ein gesundes Gespür für das Wesentliche hatten.
Re: Stolz auf die DDR ?
Verwirr doch adam nicht immer so - das passt nicht in sein Weltbild.
:)
Was ich noch zu sagen hätte
Zum Tag der Deutschen Einheit
Herr, lass es Alltag werden, der Jubel war sehr groß. Wo bleibt da die Freiheit, Herr Gauck? Die Festtagsredner hatten hohe Zeit in diesem Rückschaumonat. Es tat gut, dass für Kanzlerin und Bundespfarrer die Ostdeutschen für eine Geschichtssekunde ein Volk von Helden und Widerstandskämpfern waren, nachdem wir so oft für ein Gemisch aus Pittiplatsch-Spitzeln und angepassten Spreewaldgurken gehalten wurden. In diesen Oktobertagen wurden wir friedlichen Revolutionäre als Vorkämpfer für Freiheit und Demokratie gefeiert.
Die Erinnerung an den Mut der Aufrechten lässt so schön vergessen, wie wir durchs erste Mauerloch mit überhöhter Geschwindigkeit mit Einkaufswagen die Regale von Aldi rammten und uns durch die Grabschtische von Hertie wühlten. Wir wollten die Freiheit und bekamen den Konsum. Oder wollten wir Konsum und nannten es Freiheit?
Bayerns Innenminister wehrte sich vor Tagen gegen Wirtschaftsflüchtlinge: „Sie kommen nur her, um bei uns das Geld zu kassieren!“ und meinte die, die sich aus Hunger und Elend bis ins vermeintliche Paradies durchkämpften, um ein paar Brösel vom Kuchen abzubekommen. Wir haben uns damals nicht abweisen lassen, wenn wir uns mit ostdeutscher Erfindungsgabe zweimal nach Begrüßungsgeld anstellten. Ach, hatten wir damals Glück, dass unsere Freunde aus den westdeutschen Bruderländern Millionen Wirtschaftsflüchtlinge in ihre Arme nahmen. Ich höre noch die „Helmut Helmut“-Rufe, mit denen diejenigen Kohl die Eier kraulten, die ihn später mit Eiern bewarfen. Denn sie wunderten sich, dass der herbeigesehnte Kapitalismus so war, wie er heißt: Kapital-is-muss.
Die wahren Helden von einst sind meist nicht die Sieger von heute. Ich höre die Worte Freiheit und Demokratie am meisten von denen, die Freiheit und Demokratie einschränken wollen. Wie geht es zum Beispiel einem 50-Jährigen, der seinen Job verliert, überflüssig, nachdem er seinem Betrieb Jahrzehnte samt Obrigkeit und Zwängen und Befehlsketten gedient hatte, überwacht bis aufs Klo, angetrieben vom Druck der Konkurrenz, abends im Denken normiert von seinen Lieblingssendern, bis er schließlich konformer und angepasster war als unter zehn Honeckers? Wo bleibt da die Freiheit, Herr Gauck?
Und Frau Merkel: Wir beide kommen doch aus der Diktatur eines senilen Politbüros. Aber wenn ich dann in einer Diktatur von Finanzhaien lande, die niemand gewählt hat, die niemand kontrolliert, geführt von der einstigen Goldman-Sachs-Heuschrecke Draghi, der Milliarden virtuelles Geld in die Luft bläst und die Sparer enteignet – bin ich dann vielleicht vom Regen in die Jauche gekommen? Sind Hunderttausende in jenem Oktoberherbst auf die Straße gegangen mit dem Ruf „Wir sind das Volk!“, damit uns heute Banker und Konzernchefs entgegenrufen: Ätsch, aber wir sind das Geld!? Und wie ist es mit der Demokratie, wenn Lobbyisten der Großkonzerne über ein Freihandelsabkommen verhandeln, von dem das Volk nicht erfahren darf, wen es wirklich freier macht?
Ich denke, Frau Merkel weiß das alles und denkt nicht das, was sie sagt, weil sie nicht sagen darf, was sie denkt. Denn sie muss sagen, was Obama sagt, der auch nicht das denkt, was er sagen muss, denn was würden sonst die sagen, die die Macht haben, aber von denen wir nicht wissen, was sie sagen, weil sie keiner kennt. Aber dass wir glauben, was sie sagen – das sollten sie nicht denken.
Zitat von Wolfgang Schaller Chef der Dredner "Herkuleskeule" :
Ich höre die Worte Freiheit und Demokratie am
meisten von denen, die Freiheit und Demokratie einschränken wollen.
ich höre es ähnlich .
toller text justus ... danke .
es ist genau so .
sitting bull
übersetzt meint dieser gequirlte unsinn wohl , dass die DDR die
eigentliche , natürliche nachfolge zum faschismus bildete und
die menschen der DDR das einfach nur nicht mitbekamen , weil sie
hermetisch von der restlichen welt abgeschottet waren .
dumm wie sie gehalten wurden ...
der Begriff "Faschismus" - müsste doch den ehemaligen DDRbürgern (neben dem Begriff Imperalismus) - aus den Ohren quellen.
Besonders beeindruckt waren sie wahrscheinlich vom "faschistischen Schutzwall"
soviel ich mitbekommen habe hatten die meisten von diesem Agitprop gründlich die Schnauze voll.
als Student hatte man mehr die Nase von den dicken Bänden von Marx, Engels, Lenin und dem Gestz der Negation voll!
Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Besonders beeindruckt waren sie wahrscheinlich vom "faschistischen Schutzwall""
Aber - nerida - das war doch der antifaschistische Schutzwall, der uns DDR-Bürger vor den Faschisten aus dem Westen schützen sollte.
Blöd nur, dass die SED- Führung ihn verkehrt herum gebaut hatte. Alle Einrichtungen waren so ausgerichtet, dass ein Eindringen der Menschen von Ost NACH West verhindert werden sollte.
War leider Realität - deshalb für sittingbull nicht relevant.
Er hält sich buchstabengetreu an die Propagandasprache der selbsteingesetzten und nie gewählten SED-Führungs- Clique.