Internationale Politik Stolz auf die DDR ?
@Tina
Es gibt in jedem Staat, in jedem System und in jeder gesellschaftlichen Schicht unterschiedliche Lebenserfahrungen. Ich habe von 1962 bis 1990 in der DDR gelebt, geliebt, gearbeitet und studiert ohne Schmerz und Verfolgung erlebt zu haben. Ich habe keinem Mensch ein Leid zugefügt, war immer offen und ehrlich und wurde erst in der Zeit meines Widerstands gegen das Bonzenregime ab 1987 von der Stasi beachtet und auch zuweilen festgenommen.
Es ist unfair von Dir und vor allem unrelevant von den außenstehenden Westlern, sich hier zu moralischen Instanzen über das Leben von Millionen ostdeutscher Menschen aufzuschwingen. Respektiere bitte einfach unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen! Vom Künstler bis zum Bergarbeiter, vom Kabarettisten bis zur Verkäuferin und vom Werkdirektor bis zu Schlosser, haben die DDR-Bürger ihre Niesche gesucht und meist auch gefunden. Man war kollegial und solidarisch, hat Trabbi-Reifen gegen Bohrmaschinen getauscht und Brigadefeste gefeiert - und mit größtem Vergnügen gemeckert und Witze erzählt.
Der "Unrechtsstaat" war für die allermeisten DDR-Bürger ein Zuhause. Es war ein spießiges Zuhause, dass den Meisten von uns in den 80ern zu eng wurde - auch mir. Nach der Wende wurden 98% aller Urteile, die von DDR-Gerichten gefällt wurden von der BRD-Rechtssprechung als gültig anerkannt. Der Rest wurde im Strafmaß nach unten korrigiert oder kassiert.
Ich will die DDR niemals mehr zurück, sonst hätte ich den Bonzenstaat auch nicht im NEUEN FORUM bekämpft, aber ich lasse mir meine 27 Jahre DDR-Lebenszeit nicht als "KZ-Aufenthalt" erklären - ich war dabei - habe ihn täglich gelebt und als Normal empfunden und wir konnten prima über uns selbst lachen.
Es gibt in jedem Staat, in jedem System und in jeder gesellschaftlichen Schicht unterschiedliche Lebenserfahrungen. Ich habe von 1962 bis 1990 in der DDR gelebt, geliebt, gearbeitet und studiert ohne Schmerz und Verfolgung erlebt zu haben. Ich habe keinem Mensch ein Leid zugefügt, war immer offen und ehrlich und wurde erst in der Zeit meines Widerstands gegen das Bonzenregime ab 1987 von der Stasi beachtet und auch zuweilen festgenommen.
Es ist unfair von Dir und vor allem unrelevant von den außenstehenden Westlern, sich hier zu moralischen Instanzen über das Leben von Millionen ostdeutscher Menschen aufzuschwingen. Respektiere bitte einfach unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen! Vom Künstler bis zum Bergarbeiter, vom Kabarettisten bis zur Verkäuferin und vom Werkdirektor bis zu Schlosser, haben die DDR-Bürger ihre Niesche gesucht und meist auch gefunden. Man war kollegial und solidarisch, hat Trabbi-Reifen gegen Bohrmaschinen getauscht und Brigadefeste gefeiert - und mit größtem Vergnügen gemeckert und Witze erzählt.
Der "Unrechtsstaat" war für die allermeisten DDR-Bürger ein Zuhause. Es war ein spießiges Zuhause, dass den Meisten von uns in den 80ern zu eng wurde - auch mir. Nach der Wende wurden 98% aller Urteile, die von DDR-Gerichten gefällt wurden von der BRD-Rechtssprechung als gültig anerkannt. Der Rest wurde im Strafmaß nach unten korrigiert oder kassiert.
Ich will die DDR niemals mehr zurück, sonst hätte ich den Bonzenstaat auch nicht im NEUEN FORUM bekämpft, aber ich lasse mir meine 27 Jahre DDR-Lebenszeit nicht als "KZ-Aufenthalt" erklären - ich war dabei - habe ihn täglich gelebt und als Normal empfunden und wir konnten prima über uns selbst lachen.
ich danke dir sehr, für die klaren Worte!
dutch ich lass dir deine Meinung
aber lass bitte mir auch meine Meinung.
Ich habe nur das geschrieben was ich
erlebt habe, aber ich zwinge niemanden
dazu das er meiner Meinung sein muss.
Unterstelle mir da bitte nicht.
Tina
aber lass bitte mir auch meine Meinung.
Ich habe nur das geschrieben was ich
erlebt habe, aber ich zwinge niemanden
dazu das er meiner Meinung sein muss.
Unterstelle mir da bitte nicht.
Tina
dutch ich lass dir deine Meinung...
Das ist sehr freundlich von Dir. Auf dieser Basis können wir weiter zusammen diskutieren. Menschen verstehen sich nur, wenn sie einen Schritt aufeinander zu gehen, um besser zu zuhören.
Ich weiß wirklich nicht, wie ich einem Außenstehenden die Wendezeit oder "den Osten" erklären soll, aber vielleicht schafft es der Multimillionär FLAKE (Keyboarder der Ost/Westband RAMMSTEIN)
Mir persönlich hat die aufregende Wendezeit in Dresden und Chemnitz richtig Spaß gemacht. Als der kapitalistische "Westen" und seine Funktionäre und Beamten sich endlich im Osten breitgemacht hatten, bin ich nach Holland abgehaun.
Bitte Bitte, Bitte hört Euch die nur zwei Minuten vom FLAKE-Interview an, um die Vereinnahmung der DDR durch die BRD zu verstehen.
...er ist immerhin ein Idol von hunderttausenden Rockfans weltweit. Ich stimme ihm hundertprozent zu!
Mir persönlich hat die aufregende Wendezeit in Dresden und Chemnitz richtig Spaß gemacht. Als der kapitalistische "Westen" und seine Funktionäre und Beamten sich endlich im Osten breitgemacht hatten, bin ich nach Holland abgehaun.
Bitte Bitte, Bitte hört Euch die nur zwei Minuten vom FLAKE-Interview an, um die Vereinnahmung der DDR durch die BRD zu verstehen.
...er ist immerhin ein Idol von hunderttausenden Rockfans weltweit. Ich stimme ihm hundertprozent zu!
Ja dutch, so einfach ist das. Einfach die Westler eklig finden und meinen, daß eine neue DDR, ohne Mielke, besser gewesen wäre. Und dann 25 Jahre dabei bleiben.
Meine Güte, welch unwissendes, naives und rückständiges Denken.
Und noch was: Ich hatte beruflich mit der ersten Welle von Leuten zu tun, die aus der DDR in die alten Bundesländer drängten, kaum daß die Grenze offen war. Sie waren durchwegs auch Unsympathen, rücksichtslos, eingebildet, hatten die Arbeit nicht erfunden und meckerten von früh bis spät. Aber deswegen davon zu sprechen, daß ich "die Ostler" eklig fand und noch heute fände, fiele mir nicht im Traum ein. Derartige Pauschalpakete verteile ich nicht.
--
adam
Meine Güte, welch unwissendes, naives und rückständiges Denken.
Und noch was: Ich hatte beruflich mit der ersten Welle von Leuten zu tun, die aus der DDR in die alten Bundesländer drängten, kaum daß die Grenze offen war. Sie waren durchwegs auch Unsympathen, rücksichtslos, eingebildet, hatten die Arbeit nicht erfunden und meckerten von früh bis spät. Aber deswegen davon zu sprechen, daß ich "die Ostler" eklig fand und noch heute fände, fiele mir nicht im Traum ein. Derartige Pauschalpakete verteile ich nicht.
--
adam
Auch ich kann mich da voll und ganz anschließen! Jeder, der im Westen gelebt hat, sollte sich mal vorstellen, wie es ist, wenn sich auf einen Schlag plötzlich alles, was mit seinen Lebensumständen zusamenhängt, total ändert. Den größten Teil meines Lebens habe ich in der DDR gelebt (so viel Zeit wird mir nun nicht mehr bleiben), und es war ein gutes Leben, und ich will mich für diese Aussage auch nicht rechtfertigen - ES WAR GANZ EINFACH SO. Ich kann doch nicht den größten Teil meines Lebens als schlecht und unwürdig bezeichnen, weil das so nicht stimmt! Es ist hier schon mehrfach geschrieben worden, dass auch im Osten erfülltes Leben möglich war und gelebt wurde - wie auch meins. Dabei haben natürlich auch wir die Unzulänglichkeiten gesehen, die es gab, aber die gibt es jetzt auch, nur andere und in anderen Dimensionen.
Zum Problem "Unrechtsstaat" denke ich, dass es wohl KEINEN Staat gibt, der für ALLE und JEDEN sein persönliches Recht bieten kann. Der, der gegen das herrschende Staatsgefüge ist, wird immer mit Unrecht (nach seinem Verständnis) rechnen müssen.
Und zum "Stolz auf die DDR" - es hat hier jemand geschrieben, dass er auch auf die BRD nicht stolz sein kann...da muss ich immer z.B. an die Franzosen denken, die das sprichwörtliche Nationalgefühl haben, und ehrlich gesagt, beneide ich sie darum und frage mich: Warum tun sich wir Deutsche damit so schwer??? - mal ganz abgesehen von der Fußball-WM???
Nochmal zum "Stolz auf die DDR": es tut mir sehr leid, dass vieles, was in der DDR gut war, einfach abgeschafft und als unbrauchbar angesehen wurde, z.B. die Polikliniken, und in der Schule wurde noch was gelernt, auch wenn es unter ideologischer Beeinflussung stand - da konnte sich ja jeder seine eigenen Gedanken machen.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass jemand, der im Westen gelebt hat, sich überhaupt kein Urteil darüber erlauben kann, wie es den meisten Menschen in der DDR ging. Das kann niemand von Erzählungen, kurzen Aufenthalten und Einzelfällen ableiten.
aurora
Zum Problem "Unrechtsstaat" denke ich, dass es wohl KEINEN Staat gibt, der für ALLE und JEDEN sein persönliches Recht bieten kann. Der, der gegen das herrschende Staatsgefüge ist, wird immer mit Unrecht (nach seinem Verständnis) rechnen müssen.
Und zum "Stolz auf die DDR" - es hat hier jemand geschrieben, dass er auch auf die BRD nicht stolz sein kann...da muss ich immer z.B. an die Franzosen denken, die das sprichwörtliche Nationalgefühl haben, und ehrlich gesagt, beneide ich sie darum und frage mich: Warum tun sich wir Deutsche damit so schwer??? - mal ganz abgesehen von der Fußball-WM???
Nochmal zum "Stolz auf die DDR": es tut mir sehr leid, dass vieles, was in der DDR gut war, einfach abgeschafft und als unbrauchbar angesehen wurde, z.B. die Polikliniken, und in der Schule wurde noch was gelernt, auch wenn es unter ideologischer Beeinflussung stand - da konnte sich ja jeder seine eigenen Gedanken machen.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass jemand, der im Westen gelebt hat, sich überhaupt kein Urteil darüber erlauben kann, wie es den meisten Menschen in der DDR ging. Das kann niemand von Erzählungen, kurzen Aufenthalten und Einzelfällen ableiten.
aurora
Und wieder hat adam meinen Beitrag nicht lesen wollen und sich auf das erstbeste Schlagwort von FLAKE gestürzt, was ihm in seinen Kram passt. Ich wünsche Euch eine schöne Woche beim gegenseitigen zustimmen.
Adam - Du willst nicht verstehen, sondern nur widersprechen.
Danke: aurora
Adam - Du willst nicht verstehen, sondern nur widersprechen.
Danke: aurora
Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wenn ich die Texte so hier Lese ist meine Feststellung .
Die Mauer existiert noch in den Köpfen der Menschen!
Eine Wunschmauer !
Gruss Crosby :)
Die Mauer existiert noch in den Köpfen der Menschen!
Eine Wunschmauer !
Gruss Crosby :)
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass jemand, der im Westen gelebt hat, sich überhaupt kein Urteil darüber erlauben kann, wie es den meisten Menschen in der DDR ging. Das kann niemand von Erzählungen, kurzen Aufenthalten und Einzelfällen ableiten.
aurora
Dein Pauschalurteil ist genau so wenig zuträglich wie so mancher Beitrag hier, ich erlaube mir sehr wohl eine Beurteilung und kein Urteil, über die Menschen, die in der DDR gelebt haben, ich selber aber nie!
Ich war, bis er gestorben ist, 30 Jahre mit einem Ossi, in dem Fall Ostberliner, verheiratet, ich habe sehr, sehr viele Menschen in der DDR kennengelernt, ich kann nur das unterstreichen was schon in vielen Beiträgen hier steht, von den Wessis wurde bewundert und teils auch beneidet......... die menschlichen Qualtäten der Menschen in der DDR, die man hier all zu oft schmerzlich vermißte! Aber wahrscheinlich lassen sich diese Qualitäten nur blicken, wenn sie hinter einer Mauer versteckt sind, ohne Mauer hat sich vieles relativiert und assimiliert!
Edita