Internationale Politik Sind die noch zu retten ? (Kriegsspielideen der Israelis)
Re: Wohin driftet dieses Thema?
Danke dir Meli, für den sensiblen und differenzierten Beitrag.
Eines möchte ich aber richtig stellen: das Schweigen über traumatische Ereignisse, hilft uns nicht. Dies meine persönliche Erfahrung.
Wir sollten sie erzählen - und man sollte sie sich anhören. Nach meiner Erfahrung, kann uns nur das näher bringen.
Einerseits lernt man, eben durch diesen Dialog, mit der Vergangenheit umzugehen - und dies betrifft beide Seiten, ohne dass die Zuhörer Beteiligte gewesen wären...
Würde ich in Israel leben, wüsste ich auch genau wo ich mich aktiv positionieren möchte.
Ich hatte den Eindruck, dass ich die folgende Geschichte hier im ST schon erzählt habe - finde sie aber nicht.
Und erlaube mir also sie evtl. nochmals zu erzählen, denn sie scheint mir wichtig.
In den Jahren 1964-1965, lebten mein Mann und ich in Hannover. Da kamen auch unsere beiden Töchter zur Welt.
In März 1964, gerade am Ostersonntag, wurde unsere erste Tochter geboren.
Das Personal kümmerte sich denkbar wenig um die zwei Gebärenden, sie feierten halt Ostern.
Die Hebamme kam von Zeit zu Zeit vorbei und brüllte uns an, wir sollten uns still verhalten - "anders kommt Ihr Kind tot zur Welt..."
Irgendwann kam sie wieder, sie wollte meine Personalien vermerken.
Sie war gerade dabei nach meiner Religion zu fragen, da fiel ihr eine Geschichte aus ihrer Vergangenheit ein, die sie mir unbedingt erzählen wollte...(Warum? das weiß ich nicht mehr...)
Und da berichtete sie: "Wissen Sie, während des Krieges war ich KZ-Aufseherin.
Wenn Sie mal die bösen Blicke der Häftlinge gesehen hätten, dann hätten Sie unseren Führer verstanden..."
Folgte die Frage nach meiner Religionen. Die beantwortete ich - mit Katholisch.
Miriam
die heute diese Geschichte lachend erzählen kann
Eines möchte ich aber richtig stellen: das Schweigen über traumatische Ereignisse, hilft uns nicht. Dies meine persönliche Erfahrung.
Wir sollten sie erzählen - und man sollte sie sich anhören. Nach meiner Erfahrung, kann uns nur das näher bringen.
Einerseits lernt man, eben durch diesen Dialog, mit der Vergangenheit umzugehen - und dies betrifft beide Seiten, ohne dass die Zuhörer Beteiligte gewesen wären...
Würde ich in Israel leben, wüsste ich auch genau wo ich mich aktiv positionieren möchte.
Ich hatte den Eindruck, dass ich die folgende Geschichte hier im ST schon erzählt habe - finde sie aber nicht.
Und erlaube mir also sie evtl. nochmals zu erzählen, denn sie scheint mir wichtig.
In den Jahren 1964-1965, lebten mein Mann und ich in Hannover. Da kamen auch unsere beiden Töchter zur Welt.
In März 1964, gerade am Ostersonntag, wurde unsere erste Tochter geboren.
Das Personal kümmerte sich denkbar wenig um die zwei Gebärenden, sie feierten halt Ostern.
Die Hebamme kam von Zeit zu Zeit vorbei und brüllte uns an, wir sollten uns still verhalten - "anders kommt Ihr Kind tot zur Welt..."
Irgendwann kam sie wieder, sie wollte meine Personalien vermerken.
Sie war gerade dabei nach meiner Religion zu fragen, da fiel ihr eine Geschichte aus ihrer Vergangenheit ein, die sie mir unbedingt erzählen wollte...(Warum? das weiß ich nicht mehr...)
Und da berichtete sie: "Wissen Sie, während des Krieges war ich KZ-Aufseherin.
Wenn Sie mal die bösen Blicke der Häftlinge gesehen hätten, dann hätten Sie unseren Führer verstanden..."
Folgte die Frage nach meiner Religionen. Die beantwortete ich - mit Katholisch.
Miriam
die heute diese Geschichte lachend erzählen kann
Liebe Miriam,
ich kannte dieses Trauma bereits. Du hattest es mir erzählt, ich glaube, als wir Dich besuchten.
Mich entsetzt es immer noch.
Du sagst, Du kannst heute darüber lachen. Ich kann es nicht.
Du müsstest es also verarbeitet oder so gedreht haben, dass Du es als lustig empfindest. Ich denke eher, nimm es mir bitte nicht übel, dass dieses Lachen eigentlich mehr ein Weinen ist.
Deine Emotionen kann ich nur vermuten - niemals teilen, denn es ist eine existensbedrohende Situation für Mutter und Kind gewesen, die ich nie erlebt habe.
Du hast sie überlebt, so wie die Jahre der Bedrohung durch die Nazischergen für Dich und Deine Familie.
Du hast entsprechend reagiert und katholisch gesagt, ganz sicherlich eine Schutzreaktion für Dich und Dein Kind.
Woher diese kommt, darüber müssen wir gar nicht erst reden, das ist wohl jedem Lesenden klar.
Ich grüße Dich
Meli
ich kannte dieses Trauma bereits. Du hattest es mir erzählt, ich glaube, als wir Dich besuchten.
Mich entsetzt es immer noch.
Du sagst, Du kannst heute darüber lachen. Ich kann es nicht.
Du müsstest es also verarbeitet oder so gedreht haben, dass Du es als lustig empfindest. Ich denke eher, nimm es mir bitte nicht übel, dass dieses Lachen eigentlich mehr ein Weinen ist.
Deine Emotionen kann ich nur vermuten - niemals teilen, denn es ist eine existensbedrohende Situation für Mutter und Kind gewesen, die ich nie erlebt habe.
Du hast sie überlebt, so wie die Jahre der Bedrohung durch die Nazischergen für Dich und Deine Familie.
Du hast entsprechend reagiert und katholisch gesagt, ganz sicherlich eine Schutzreaktion für Dich und Dein Kind.
Woher diese kommt, darüber müssen wir gar nicht erst reden, das ist wohl jedem Lesenden klar.
Ich grüße Dich
Meli
Beim Lesen in diesem Thread kam mir die Frage nach dem Gleichgewicht der Kräfte und wie dies heute gesehen wird oder zu sehen wäre.
Möglicherweise habt Ihr das alles im ST schon lang und breit erörtert, für mich sind die Beiträge der „4 Apokalyptischen Reiter“ interessant:
Abschied vom Gleichgewicht der Kräfte
10 vor 11: You Tube Abschied vom Gleichgewicht der Kräfte 1/3
2/3
3/3
Spannend, informativ, diskussionswürdig ..
Mareike
Möglicherweise habt Ihr das alles im ST schon lang und breit erörtert, für mich sind die Beiträge der „4 Apokalyptischen Reiter“ interessant:
Abschied vom Gleichgewicht der Kräfte
10 vor 11: You Tube Abschied vom Gleichgewicht der Kräfte 1/3
2/3
3/3
Spannend, informativ, diskussionswürdig ..
Mareike
Lieber Karl,
die Opfer des Nationalsozialismus sind doch nicht nur die Juden, sondern auch die Araber, die in Palästina vertrieben wurden, ihren Grundbesitz, ihre Heimat, ihr Leben verloren haben.
die Opfer des Nationalsozialismus sind doch nicht nur die Juden, sondern auch die Araber, die in Palästina vertrieben wurden, ihren Grundbesitz, ihre Heimat, ihr Leben verloren haben.
In den Konzentrations- und Massenvernichtungslagern der Nationalsozialisten wurden Zivilisten aller Religionen und aller europäischen Nationen, sowie Behinderte, Homosexuelle, Regimegegner und russische Kriegsgefangene ausgebeutet, ausgeraubt, ermordet und sogar industriell verwertet.
Das ist ein unvorstellbares Verbrechen, und wenn unsere Generation dafür eine Verantwortung trägt, dann gegenüber allen Opfern, aller Religionen und aller Nationalitäten.
Das geht aber nicht so weit, dass wir verpflichtet wären, die Kriegsvorbereitungen der israelischen Regierung gutheißen oder gar unterstützen müssten.
Haut bloß nicht so auf den Pudding ihr Juden. Wenn wir für diese Verbrechen eine Verantwortung tragen, (wir warens nicht, der Hitler wars) dann bestimmt nicht nur für euch Juden. Es gab auch andere die deutscher Sonderbehandlung teilhaftig wurden.
So weit kommt es noch, dass wir verpflichtet wären Eure - ja was eigentlich? - ach so, Eure Kriegsvorbereitungen die wir Euch unterstellen, auch noch zu unterstützen. Nee ihr jüdischen und arabischen Israelis, solltet ihr zum sechsten Mal überfallen, in einen Krieg verwickelt werden, Unterstützung von uns könnt Ihr nicht erwarten.
sysiphus...
Wer weiß wie es war, erkennt wie es ist.
Und da berichtete sie: "Wissen Sie, während des Krieges war ich KZ-Aufseherin.
Wenn Sie mal die bösen Blicke der Häftlinge gesehen hätten, dann hätten Sie unseren Führer verstanden..."
Folgte die Frage nach meiner Religionen. Die beantwortete ich - mit Katholisch.
Miriam[/size]
die heute diese Geschichte lachend erzählen kann[/color]
Hallo Miriam
Deinen Beitrag von der Beerdigung der Seife sowie diesen läßt einen erschaudern, hoffentlich wiederholen sich solche Geschichten niemals mehr.
Phil.
Re: Es gab aber auch ihn, der sich in Demut verneigte...
...und diese große, zugleich auch so menschliche Geste - vergesse ich nie:
Miriam
Miriam
Re: Wohin driftet dieses Thema?
Deinen Beitrag von der Beerdigung der Seife sowie diesen läßt einen erschaudern, hoffentlich wiederholen sich solche Geschichten niemals mehr.
Phil.
Es entspricht zwar der Tatsache das Seifenkisten mit der gesamten Feierlichkeit und regulären Bestattungszeremonie auf jüdischen Friedhöfen beigesetzt wurden, allerdings stimmt es nicht, dass sie aus menschlichen Fetten hergestellt wurde.
RjF war eine Abkürzung für die Reichsstelle industrielle Fette und Waschmittel, eine Behörde innerhalb des Wirtschaftsministeriums des Dritten Reiches, deren Aufgabe in der planwirtschaftlichen Kontrolle von Ölen und Fetten zu technischen Zwecken bestand. Die einheitliche Seife während des Zweiten Weltkriegs trug u.a. die Buchstaben RIF, um anzuzeigen, dass für die Produktion dieser Seifen und Waschmittel nur behördlich erlaubte Fette verwendet wurden. Die Behörde stellte selbst keine Seife her, verlangte von den Herstellern jedoch diese Kennzeichnung ihrer Produkte.
justus
Mit Willy Brandt haben wir ein gemeinsames Idol, miriam.
@ alle,
ich schlage vor, dass wir die Frage eines Krieges mit dem Iran unter dem Thread " Kann ein neuer Krieg verhindert werden?" weiter führen. Die Art der Diskussion in diesem Thread hier hat sich zu weit vom Thema entfernt. Eine sachliche Weiterführung der Diskussion ist m. E. so kaum noch möglich.
Ich bin schon ziemlich fassungslos mit welchen Mitteln Kritik an kriegerischer Politik verhindert werden soll.
Karl
@ alle,
ich schlage vor, dass wir die Frage eines Krieges mit dem Iran unter dem Thread " Kann ein neuer Krieg verhindert werden?" weiter führen. Die Art der Diskussion in diesem Thread hier hat sich zu weit vom Thema entfernt. Eine sachliche Weiterführung der Diskussion ist m. E. so kaum noch möglich.
Ich bin schon ziemlich fassungslos mit welchen Mitteln Kritik an kriegerischer Politik verhindert werden soll.
Karl
Ich war nicht im KZ. Aber im Herbst 1946, nahm unser Gymnasium teil an die Bestattung einiger hundert Seifen, auf denen drei Buchstaben eingeprägt waren: RJF.
Dies bedeutete: Reines jüdisches Fett.
Miriam[/color]
Auch uns wurde im Geschichtsunterricht neben den zahlreichen Verbrechen der Nazis auch über furchtbare unmenschliche Scheußlichkeiten in den Massenvernichtungslagern berichtet.
Es ging dabei auch um menschliche Schrumpfköpfe und um Lampenschirme aus tätowierter Menschenhaut.
Über die Bezeichnung RjF oder RJF habe ich allerdings folgendes gefunden:
RjF
die Reichsstelle industrielle Fette und Waschmittel, eine Behörde innerhalb des Wirtschaftsministeriums des Dritten Reiches, deren Aufgabe in der planwirtschaftlichen Kontrolle von Ölen und Fetten zu technischen Zwecken bestand. Die einheitliche Seife während des Zweiten Weltkriegs trug u.a. die Buchstaben RIF, um anzuzeigen, dass für die Produktion dieser Seifen und Waschmittel nur behördlich erlaubte Fette verwendet wurden. Die Behörde stellte selbst keine Seife her, verlangte von den Herstellern jedoch diese Kennzeichnung ihrer Produkte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rif
Die Wahrheit ist schlimm genug, dass man dazu noch zusätzliche Verbrechen erfindet, schadet nur der Glaubwürdigkeit.
Interessant auch diese Abhandlung:
Metapedia ist ein rechtsextremes Online-Lexikon
Mareike