Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Sind die noch zu retten ? (Kriegsspielideen der Israelis)

Internationale Politik Sind die noch zu retten ? (Kriegsspielideen der Israelis)

Shantala
Shantala
Mitglied

Re: Sind die noch zu retten ? (Kriegsspielideen der Israelis)
geschrieben von Shantala
als Antwort auf hugo vom 15.08.2012, 18:19:22
Hugo

nachdem ich die vielen teils interessanten und informativen Beiträge gelesen habe, muss ich feststellen:
Es gibt nur "GUT" oder "BÖSE". Was gut oder böse ist, entscheidet der Blickwinkel des Betrachters.
Karl
Karl
Administrator

Re: Sind die noch zu retten ? (Kriegsspielideen der Israelis)
geschrieben von Karl
als Antwort auf Shantala vom 27.09.2012, 13:28:54
Hallo Shantala,

es gibt auch die Zwischentöne, aber Du hast schon Recht, der Standpunkt des Einzelnen ist bei solchen Konflikten entscheidend. Ist jemand Partei, ist es oft zu viel verlangt, dass er sich ein objektives Urteil bildet. Das ist dann blockiert.

Ein gutes Beispiel dafür ist m. E. die Berichterstattung über Ahmadinedschad Uno-Rede gestern:

Spiegel.de: Ahmadinedschad wettert gegen 'unzivilisierte Zionisten'

Tagesschau.de: Ahmadinedschad fast zahm - Mursi setzt Akzente

Zeit.de: Ahmadinedschad fordert neue Weltordnung

Dem Spiegelartikel z. B. kann man richtig die Enttäuschung anmerken, dass es keinen neuen Eklat gegeben hat. Aber immerhin ist unsere Presse und Medienlandschaft entgegen aller Unkenrufe nicht wirklich gleich geschaltet und wir können uns informieren.

Karl
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Sind die noch zu retten ?
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf Karl vom 27.09.2012, 14:39:32
"Die Fakten sind unbestreitbar. Die Interpretationen werden natürlich abhängig davon sein, zu welcher Partei jemand gehört. In diesem polarisierenden Konflikt gibt es leider wenig unparteiische Stellungnahmen". karl am 26.09.2012

Aus welcher Quelle stammen diese unbestreitbaren Fakten? Ja stimmt, diese äußerst maßstabgetreuen Landkarten stammen von der seriösen?, und untendenziösen? Seite Arbeiterfotografie.com.

Bei den Darstellungen Israels geht es gleich mit der ersten Karte los mit den "Fakten". 1946 konnte es diese Landkarte noch garnicht geben. Das dargestellte Palestinian Land existierte zu der Zeit nicht. Diese Region war britisches Mandatsgebiet und davor 400 Jahre lang Teil des türkisch-osmanischen Reichs.

Die Region Palästina liegt an der südöstlichen Küste des Mittelmeeres und bezeichnet Teile der Gebiete des heutigen Israel, Golan, Gazastreifen, Westjordanland und Jordanien. Bei Wikipedia "Palästina (Region)" läßt darüber,und auch andere interessante Zusammenhänge hinsichtlich dieser Region sind nachzulesen.

sysiphus...


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Karl
Karl
Administrator

Re: Sind die noch zu retten ?
geschrieben von Karl
So wird im Spiegel der Auftritt Netanjahus beurteilt: 
Netanjahu kommt als Verlierer nach New York

Doch all dieses Kriegsgetrommel verbirgt kaum, dass Netanjahu nicht als Sieger, sondern als Verlierer nach New York fährt. Die diesjährige Rede vor der Uno sollte der Höhepunkt seiner Kampagne für einen Militärschlag gegen Iran werden, doch mit seinen Kriegsdrohungen hat er nicht die Welt gegen Iran mobilisiert, sondern gegen einen israelischen Angriff.

So hat Obama in den vergangenen Wochen klargemacht, dass Amerika nicht vorhat, für Israel in einen Präventivkrieg zu ziehen, nicht nach den Wahlen und erst recht nicht davor. Es gebe noch Raum und Zeit für Diplomatie, das bekräftigte Obama in seiner Uno-Rede am Dienstag.
geschrieben von Spiegel.de
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Sind die noch zu retten ?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Karl vom 27.09.2012, 23:08:20
Die spinnen wirklich Alle! Ich bin jedoch immer wieder amüsiert, wenn adam und hafel versuchen, für dieses Kasperletheater logische Erklärungen zu finden.
miriam
miriam
Mitglied

Re:
geschrieben von miriam
als Antwort auf dutchweepee vom 27.09.2012, 23:54:55
Die spinnen wirklich Alle! Ich bin jedoch immer wieder amüsiert, wenn adam und hafel versuchen, für dieses Kasperletheater logische Erklärungen zu finden.


Kasperletheater? Amüsiert? Es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, dass eine von mir nicht vorstellbare Zahl der Diskutanten hier, entweder amüsiert sind - oder im besseren Fall - gleichgültig.
Natürlich gibt es auch die anderen, die - wie ich selber - versuchen zu begreifen, wie es zu dieser großen Tragödie des XX. Jahrhunderts, kommen konnte.
Vielleicht fällt es auch einigen schwer zu verstehen, dass die Überlebenden dieses Dramas, anstelle der KZ-Baracken, ein eigenes Land bevorzugten.



Ich war nicht im KZ. Aber im Herbst 1946, nahm unser Gymnasium teil an die Bestattung einiger hundert Seifen, auf denen drei Buchstaben eingeprägt waren: RJF.
Dies bedeutete: Reines jüdisches Fett.

Und jetzt amüsiere dich weiter -Dutchweepee!

Übrigens ist schon der Titel dieses Threads eine unglaubliche Geschmacklosigkeit.
Angesichts 6 Millionen grausam Ermordeten, die Frage zu stellen: "Sind die noch zu retten?"


Miriam

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Karl
Karl
Administrator

Eine Richtigstellung
geschrieben von Karl
als Antwort auf miriam vom 28.09.2012, 01:14:52
Liebe Miriam,

ich teile Deine Betroffenheit über die fabrikmäßige Ermordung der Juden durch die Nazis. Das ist hier im Seniorentreff an vielen Stellen zu lesen!

Meine persönliche Folgerung aus diesem unvergleichlichen Verbrechen ist eine Abscheu gegen jedes kriegerische Denken und gegen die Diskriminierung von Minderheiten.

Es ist tragisch, dass die seelischen und physischen Verletzungen, die nur knapp abgewendete vollständige Vernichtung Deines Volkes dazu geführt hat, dass der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern heute mit solchen Argumenten geführt wird, wie Du sie jetzt anführst.

Es ist nicht zutreffend, dass Menschen, die sich für die unterdrückten Palästinenser einsetzen und die gegen Angriffskriege sind, mit den Nazischergen sympathisieren. Das ist eine aus obigen Gründen tiefenpsychologisch vielleicht erklärbare Unterstellung, aber sie ist furchtbar falsch und es macht mich traurig, dass Du so etwas zu glauben scheinst.

Ich habe hier wiederholt bereits geschrieben, dass ein Unrecht nicht neues Unrecht rechtfertigen darf. Erklärbar ist mir vieles, aber trotzdem bedeutet für mich aus der Geschichte lernen, Zivilcourage zu zeigen und die Aufmerksamkeit auf Ungerechtigkeiten zu lenken, nicht vor ungerechtfertigten, aber erwartbaren Vorwürfen zurück zu schrecken!

Die Naziverbrechen, die bisher ohne Parallelen sind, dürfen nicht verwendet werden, um den Mantel des Schweigens über Fehlentwicklungen in Gegenwart und Zukunft auszubreiten. Ganz im Gegenteil, sie sind eine Mahnung, das Schweigen zu brechen.

Karl
Re:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 28.09.2012, 01:14:52
Liebe Miriam,

ich glaube nicht, dass es eine große Anzahl von ST-Usern gibt, die sich "amüsieren".

Dein Schreiben ist für mich ein Aufschrei aus einer Not, die unendlich groß ist . Ich kann ihr nicht rational begegnen und bin dankbar für die Gnade der späten Geburt.

Shalom

Meli
Marija
Marija
Mitglied

Re: Eine Richtigstellung
geschrieben von Marija
als Antwort auf Karl vom 28.09.2012, 08:46:29
Liebe Miriam,

ich teile Deine Betroffenheit über die fabrikmäßige Ermordung der Juden durch die Nazis. Das ist hier im Seniorentreff an vielen Stellen zu lesen!

Meine persönliche Folgerung aus diesem unvergleichlichen Verbrechen ist eine Abscheu gegen jedes kriegerische Denken und gegen die Diskriminierung von Minderheiten.

Es ist tragisch, dass die seelischen und physischen Verletzungen, die nur knapp abgewendete vollständige Vernichtung Deines Volkes dazu geführt hat, dass der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern heute mit solchen Argumenten geführt wird, wie Du sie jetzt anführst.

Es ist nicht zutreffend, dass Menschen, die sich für die unterdrückten Palästinenser einsetzen und die gegen Angriffskriege sind, mit den Nazischergen sympathisieren. Das ist eine aus obigen Gründen tiefenpsychologisch vielleicht erklärbare Unterstellung, aber sie ist furchtbar falsch und es macht mich traurig, dass Du so etwas zu glauben scheinst.

Ich habe hier wiederholt bereits geschrieben, dass ein Unrecht nicht neues Unrecht rechtfertigen darf. Erklärbar ist mir vieles, aber trotzdem bedeutet für mich aus der Geschichte lernen, Zivilcourage zu zeigen und die Aufmerksamkeit auf Ungerechtigkeiten zu lenken, nicht vor ungerechtfertigten, aber erwartbaren Vorwürfen zurück zu schrecken!

Die Naziverbrechen, die bisher ohne Parallelen sind, dürfen nicht verwendet werden, um den Mantel des Schweigens über Fehlentwicklungen in Gegenwart und Zukunft auszubreiten. Ganz im Gegenteil, sie sind eine Mahnung, das Schweigen zu brechen.

Karl
geschrieben von karl


Karl,

ich danke Dir für die sehr bedachten Worte !
Sie spiegeln meine Meinung !

Verhehlen kann und will ich aber nicht, dass ich über den Verlauf der an Fakten orientierten Diskussion, die das aktuelle Zeitgeschehen betrifft, sehr, sehr irritiert bin.

Marija
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Sind die noch zu retten ?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 27.09.2012, 23:08:20
Die Haltung der Amerikaner wird sich nach den Präsidentenwahlen wieder ändern!

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