Internationale Politik Simbawes Tragödie
Hier gibt es also eine größere Fraktion, die bedauert, dass die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung ein Ende hat und die davon ausgeht, dass die Folgen mehrerer Generationen solcher Unterdrückung in einer einzigen Generation überwunden werden können. Leute, die Zeit der weißen Überheblichkeit sollte endgültig vorbei sein. Und - ja - wir haben uns noch immer für die Kolonialisierung, die Ausbeutung und Ausblutung bedeutet hat, zu verantworten.
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karl
karl,
wäre es nicht vernünftiger gewesen, nach eine lösung zu suchen, wie man diese farmen am leben erhält????
wenn man berichte verfolgt, verrotten diese farmen nach und nach, die landwirtschaftliche maschinen rosten vor sich hin, und sind kaputt.
die regierende haben sich die prächtigste latifundien unterm nagel gerissen, und die bevölkerung wartet immer noch auf dass, von mugabe versprochene land.
ich bin gegen jedwede ausbeutung in egal welchen form, aber wenn ich anfange nüchtern zu überlegen, finde ich, dass diese einfache enteignungen und die farmer aus dem land jagen, kein bärendienst für die bevölkerung war und ist.
Das Land leidet unter der höchsten Inflationsrate der Welt
Denn seit der chaotischen Vertreibung der weißen Farmer durch den damals um seinen Machterhalt kämpfenden Mugabe liegt das Land am Boden. Für die Ernährung seiner rund zwölf Millionen Einwohner ist es längst auf Hilfe von außen angewiesen. Viele Höfe liegen brach, weil den angesiedelten schwarzen Farmern entweder Kapital oder Erfahrung für die Bewirtschaftung fehlt - oft auch beides. Andere Gehöfte, die über repräsentative Gebäude verfügen, wurden dagegen von Günstlingen der Regierung Mugabe übernommen. Die darbende Bevölkerung dagegen stöhnt über die höchste Inflationsrate der Welt von mehr als 1280 Prozent, über Arbeitslosenquoten von rund 80 Prozent sowie chronischem Mangel in fast allen Bereichen des täglichen Lebens.
leider fand ich momentan kein artikel aktuellere datum, aber ich denke, es wird sich nichts geändert haben.
ich wiederhole nochmal, ich heisse kolonialisierung in keinste weise gut.
(ich bin bekanntlich in eine *russiche kolonie* großgeworden, und hab noch erlebt, wie wir brot und milch auf marken erhielten, und die züge voll nahrungsmittel fuhren zu ivan.)
warum reden wir um den heissen brei rum, und sprechen die gedanke nicht einfach aus?
ja, die leute die auf diese farmen gearbeitet haben als landarbeiter , oder früher als sklaven, fehlt leider die erfahrung und dass wissen.
man hätte die ehemalige farmarbeiter anlernen sollen vernünftig zu wirtschaften, die maschinen zu warten.
jetzt ist simbabwe wirtschaftlich kaputt,hunger und krankheiten grassieren.
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eleonore
Hier gibt es also eine größere Fraktion, die bedauert, dass die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung ein Ende hat und die davon ausgeht, dass die Folgen mehrerer Generationen solcher Unterdrückung in einer einzigen Generation überwunden werden können. Leute, die Zeit der weißen Überheblichkeit sollte endgültig vorbei sein. Und - ja - wir haben uns noch immer für die Kolonialisierung, die Ausbeutung und Ausblutung bedeutet hat, zu verantworten.
Wie kommst Du auf so was? Hör doch mal auf mit Deinen ewigen Bücklingen vor der Schuld der Vergangenheit und dem immerwährenden "mea culpa". Steh auf und wenn Du Dich umsiehst, merkst Du, daß die Geschichte über Dich weggerollt ist.
Deine Position hat man in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts bezogen als Europa vor lauter schlechtem Gewissen die berühmte "Goldene-Betten-Politik" betrieben hat. Gelder ohne Ende verschwanden in ominösen Kanälen in Afrikas ehemaligen Kolonien und tauchten im luxuriösen Lebensstil der Machthaber wieder auf. Heutzutage ist Realismus gefordert und dazu gehört, daß zuerst z.B. Machthaber wie Mugabe in Simbawe weg müssen, um dort helfen zu können. Niemand, der hier schreibt, will einen neuen Kolonialismus, aber wie man am Beispiel Simbawe sieht, schaffen es die Menschen nicht alleine, sich zu befreien.
Herrgott, es hat doch nichts mit weißer Überheblichkeit zu tun, wenn ich versuche einen Afrikaner zu retten, der von einem anderen Afrikaner mit dem Tod bedroht wird. Da helfen keine schönen Worte, da muß man eben mal hinlangen.
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adam
Re: Simbawes Tragödie beginnt mit dem Einfall der Briten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hier gibt es also eine größere Fraktion, die bedauert, dass die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung ein Ende hat und die davon ausgeht, dass die Folgen mehrerer Generationen solcher Unterdrückung in einer einzigen Generation überwunden werden können.
Der erste Teil des Satzes ist eine bösartige Unterstellung, die auch durch die teilweise Richtigkeit des zweiten Teils nicht besser wird.
Oder ist jeder, der davon ausgeht, dass eine nötige Landreform nicht in einem Disaster enden muß, per se ein Befürworter der Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung.
Kurz vor der Unbhängigkeit (1980) besaßen 6,9 Millionen Schwarze genauso viel Land, wie 0,26 Millionen Weiße.
Wieviele Menschen sind damals verhungert, wieviele verhungern heute? Warum bedeutet für dich offensichtlich die Verurteilung der Verursacher dieser Katastrophe gleichzeitig die Forderung nach weiterer Unterdrückung der Schwarzen?
Ist dir bekannt, das Tausende Schwarze mit traditioneller Landwirtschaft von der Regierung nicht nur ein Mal, sondern zwei Mal verjagt?
Ist dir bekannt, dass ein Großteil der Farmarbeiter, die die Arbeit auf Farmen ja konnten, mit bekannten Folgen verjagt wurden?
Sind dir die diversen Berichte von AI bekannt?
Mich erinnert die Durchführung dieser Landreform an Stalins "Landreform", deren "Erfolge" ja bekannt sein dürften.
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mart1
Vielleicht wäre es besser als Leiter des staatlichen Agrarinstituts keinen Soziologen zu nehmen, sondern einen Agronomen.
Lieber theoretiker karl.
Ich habe doch geschrieben, daß wenn man die weißen farmer enteignet, man auch einen plan braucht um die bis dato erfolgreich lebensmittel produzierenden farmen weiter zu betreiben.
Den hatte man nicht, oder wollte man nicht, oder konnte man nicht und so waren plünderung und zusammenbruch der farmen mit den bekannten folgen abzusehen.
Was also hat die notwendige erhaltung von produktionsstätten, egal in welcher hand, mit einer befürwortung weiterer kolonialisierung zu tun?
Da komm ich doch mal auf die liebe DDR zurück.
Auch da gabs eine große enteignungswelle mittelständischer und kleinbetriebe.
Zumindest haben dort aber die ehemaligen besitzer in wichtigen funktionen weitergearbeitet und das fortbestehen der produktion war gesichert.
Da hätte Mugabe vielleicht mal von seinen ehemaligen freunden lernen sollen.
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gram
Ich habe doch geschrieben, daß wenn man die weißen farmer enteignet, man auch einen plan braucht um die bis dato erfolgreich lebensmittel produzierenden farmen weiter zu betreiben.
Den hatte man nicht, oder wollte man nicht, oder konnte man nicht und so waren plünderung und zusammenbruch der farmen mit den bekannten folgen abzusehen.
Was also hat die notwendige erhaltung von produktionsstätten, egal in welcher hand, mit einer befürwortung weiterer kolonialisierung zu tun?
Da komm ich doch mal auf die liebe DDR zurück.
Auch da gabs eine große enteignungswelle mittelständischer und kleinbetriebe.
Zumindest haben dort aber die ehemaligen besitzer in wichtigen funktionen weitergearbeitet und das fortbestehen der produktion war gesichert.
Da hätte Mugabe vielleicht mal von seinen ehemaligen freunden lernen sollen.
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gram
Hier gibt es also eine größere Fraktion, die bedauert, dass die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung ein Ende hat
genau solche Unterstellungen (das diese ausgerechnet von Dir kommen, ist für mich schwer verständlich) sind es, die mich immer wieder davon abgehalten haben, hier im Forum zu schreiben.
Gestern habe ich mich, wider besseren Wissens, dazu hinreißen lassen, heute bedaure ich es.
Karl, ich habe Rhodesien kennengelernt... glaube mir, es war ein blühendes Land und es wurde in einem sehr guten Zustand an die Afrikanische Bevölkerung übergeben.
Das heutige, von uns allen nicht akzeptable Resultat der letzten 30 Jahren Regierung Mugabes ist wirklich nicht der weißen Kolonialherrschaft anzulasten.
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libelle
Re: Simbawes Tragödie beginnt mit dem Einfall der Briten
Die Zwiespältigkeit der Diskussion ist doch offensichtlich. Geht es um Israel, dann ist die Meinung von Karl schon, dass man trotz der deutschen Vergangenheit die Regierung anklagen kann (zu Recht!). Hier habe ich aber das Gefühl, dass die deutsche Vergangenheit (Kolonialismus) vorgeschoben wird, die Zustände in Simbabwe klein zu reden. Es ist einfach so, dass Mugabe ein übler Massenmörder ist und mit seiner "Landreform" nur schwarz-weiß polarisiert hat. Und ich denke, wir dürfen (trotz "unserer Vergangenheit") - ebenso wie im Fall Israel - , auch laut und offen die Misstände aussprechen.
Im übrigen Mart + Adam , stimme ich mit Euerer Meinung voll überein und brauche das hier nicht nochmals wiederholen.
--
hafel
Im übrigen Mart + Adam , stimme ich mit Euerer Meinung voll überein und brauche das hier nicht nochmals wiederholen.
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hafel
Danke für die Lektüre, pea.
Ich habe übrigens nirgendwo geschrieben, dass ich Mugabe für einen guten Politiker halte, das Gegenteil davon habe ich betont. Was mich nur aufbringt, sind die diversen Formulierungen einiger Diskutanten, die einfach in Abrede stellen, dass Sklaverei und Kolonialismus langfristige Probleme erzeugt haben und in tradierter rassistischer Überheblichkeit die Vorgänge auf dem afrikanischen Kontinent kommentieren.
Zu Grills Buch "Ach Afrika" lese ich:
Zu seinem Buch mit Stefan Hippler "Gott, Aids, Afrika" ist zu lesen:
Aus der Rezension von Peter Scholl-Latours Buch "Afrikanische Totenklage“:
Selbstverständlich sind an dem Desaster Afrika auch jetzige Machthaber und Despoten beteiligt (nicht selten vom Westen korrumpiert, um wirtschaftliche Vorteile zu erhalten oder auszubauen), aber wer leugnet, dass es Spätfolgen der Geschichte Schwarzafrikas gibt, der kennt diese Geschichte entweder nicht oder der hängt eben noch immer einer Herrenrassenideologie an. Vielen mag dies ja gar nicht bewusst sein.
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karl
Ich habe übrigens nirgendwo geschrieben, dass ich Mugabe für einen guten Politiker halte, das Gegenteil davon habe ich betont. Was mich nur aufbringt, sind die diversen Formulierungen einiger Diskutanten, die einfach in Abrede stellen, dass Sklaverei und Kolonialismus langfristige Probleme erzeugt haben und in tradierter rassistischer Überheblichkeit die Vorgänge auf dem afrikanischen Kontinent kommentieren.
Zu Grills Buch "Ach Afrika" lese ich:
Er untersucht die Spätfolgen von Sklaverei und Kolonialherrschaft, beschreibt die Korruption und Selbstherrlichkeit der neuen Führer. Wie etwa beim Machtwechsel in Sambia 1996. Oft ließ sich Grill "von den Heilserwartungen der Menschen anstecken", um dann grausam enttäuscht zu werden. Der einst mit einem Helfersyndrom nach Afrika gereiste Korrespondent hat seine Illusionen verloren - nicht aber die Hoffnung. Denn "nirgendwo werden die Wunden so tief geschlagen wie in Afrika, nirgendwo verheilen sie so schnell".
Zu seinem Buch mit Stefan Hippler "Gott, Aids, Afrika" ist zu lesen:
Die katholische Kirche stößt immer wieder in die Posaunen der Gegenaufklärung. Kondome? Teufelszeug! Die Seuche? Eine Strafe Gottes. Seid enthaltsam! Bleibt treu! Die Sexualität ist und bleibt etwas Schmutziges, Verwerfliches. Auf einem Kontinent, in dem die sexuelle Aktivität oft schon mit zwölf beginnt, muten die Aufrufe zur Keuschheit weltfremd an. Bartholomäus Grill und Stefan Hippler wollen mit diesem Buch auch den Vatikan erreichen, die Machtzentrale ihrer Kirche. Sie werden Benedikt XVI. ein Exemplar nach Rom senden. Die Katholische Kirche ist auf einen Mann zentriert, und sein Wort ist Gesetz. Deshalb kann nur der Papst der Diskussion über HIV/Aids eine grundstürzende Wende geben und mit den geradezu kriminell anmutenden Dogmen der Kirche brechen.
Aus der Rezension von Peter Scholl-Latours Buch "Afrikanische Totenklage“:
Man kann es kaum Glauben was Industrie-Staaten alles in Bewegung setzen um an die begehrte Rohstoffe zu kommen und wer daran alles verdient! Jedes Mittel ist Recht und wie heißt es im Herz der Finsternis": The horror! The horror"
Selbstverständlich sind an dem Desaster Afrika auch jetzige Machthaber und Despoten beteiligt (nicht selten vom Westen korrumpiert, um wirtschaftliche Vorteile zu erhalten oder auszubauen), aber wer leugnet, dass es Spätfolgen der Geschichte Schwarzafrikas gibt, der kennt diese Geschichte entweder nicht oder der hängt eben noch immer einer Herrenrassenideologie an. Vielen mag dies ja gar nicht bewusst sein.
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karl
Karl
wenn du glaubst du bist der einzigste der Geschichte kennt und richtig interpretieren kann dann lass dir mal gesagt sein das auch hier Leute sind die an der Uni waren und promoviert haben. Dein ewiges unterschieben von Rassisten und jetzt sogar noch Herrenmenschendenken ist einfach eine Frechheit. Niemand der etwas denken kann und sich mit der Gesichte (Kolonial) auskennt wuerde so doof sein und bestreiten das sehr viel schreckliches passierte und viel kaputt gemacht wurde (und auch leider gemacht wird)
Allen Horror der jetzt aus Africa kommt zu entschuldigen " das waren die Weissen usw" ist eine einfache Art einen Schuldigen zu finden hilft aber den Leuten in Zimbabwe genausowenig wie im Kongo oder anderen Laendern.
P.S. sind die Weissen auch Schuld an der Katastrophe in Darfur??
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hockey
wenn du glaubst du bist der einzigste der Geschichte kennt und richtig interpretieren kann dann lass dir mal gesagt sein das auch hier Leute sind die an der Uni waren und promoviert haben. Dein ewiges unterschieben von Rassisten und jetzt sogar noch Herrenmenschendenken ist einfach eine Frechheit. Niemand der etwas denken kann und sich mit der Gesichte (Kolonial) auskennt wuerde so doof sein und bestreiten das sehr viel schreckliches passierte und viel kaputt gemacht wurde (und auch leider gemacht wird)
Allen Horror der jetzt aus Africa kommt zu entschuldigen " das waren die Weissen usw" ist eine einfache Art einen Schuldigen zu finden hilft aber den Leuten in Zimbabwe genausowenig wie im Kongo oder anderen Laendern.
P.S. sind die Weissen auch Schuld an der Katastrophe in Darfur??
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hockey
Pea
danke fuer die zwei Buecher ich werde sie mir beschaffen
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hockey